Kurzschriftlicher Bericht 12. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags XXVI. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 18. November 2004 Inhalt: Fragestunde: L-8051/1-XXVI: Anfrage des Abg. Steinkogler an Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 7) L-8052/1-XXVI: Anfrage der Abg. Präsidentin Eisenriegler an Landesrätin Dr.Stöger (Seite 8) L-8053/1-XXVI: Anfrage des Abg. Dr. Brunmair an Landesrätin Dr. Stöger (Seite 9) L-8054/1-XXVI: Anfrage der Abg. Moser an Landesrat Ackerl (Seite 12) L-8055/1-XXVI: Anfrage des Abg. Ing. Aspöck an Landesrat Anschober (Seite 14) L-8056/1-XXVI: Anfrage des Abg. Hirz an Landeshauptmann Dr. Pühringer (Seite 19) L-8057/1-XXVI: Anfrage des Abg. Trübswasser an Landesrat Dr. Kepplinger (Seite 20) Verlesung und Zuweisung des Einganges (Seite 22) Dringlichkeitsanträge: Beilage 324/2004: Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligung an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Beilage 332/2004: Initiativantrag betreffend Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Präsidentin Eisenriegler (Seite 24) Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 25) Abg. Lackner-Strauss (Seite 26) Abg. Moser (Seite 27) Beilage 336/2004: Initiativantrag betreffend Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern. Rednerinnen: Abg. Mag. Chansri (Seite 28) Abg. Hirz (Seite 30) Abg. Mayr (Seite 31) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 31) Beilage 341/2004: Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Redner/innen: Abg. Pilsner (Seite 32) Abg. Schwarz (Seite 33) Abg. Brunner (Seite 34) Abg. Dr. Brunmair (Seite 34) Beilage 342/2004: Initiativantrag betreffend Beschluss gegen Erhöhung des Spitalkostenbeitrages in Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Schreiberhuber (Seite 35) Abg. Bernhofer (Seite 36) Abg. Schwarz (Seite 36) Abg. Dr. Brunmair (Seite 37) Beilage 343/2004: Initiativantrag betreffend Erhalt der VA-Tech als österreichischen Konzern. Redner: Abg. Dr. Frais (Seite 38) Abg. Schürrer (Seite 40) Abg. Trübswasser (Seite 41) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 42) Beilage 344/2004: Initiativantrag betreffend Beibehaltung der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage. Redner: Abg. Schenner (Seite 43) Abg. Stanek (Seite 44) Abg. Hirz (Seite 45) Abg. Ing. Aspöck (Seite 46) Beilage 345/2004: Initiativantrag betreffend ein Konzept für ein oö. Leitbild über die Daseinsvorsorge und die flächendeckende Sicherung der öffentlichen Infrastruktur in Oberösterreich. Redner/innen: Abg. Dr. Frais (Seite 47) Abg. Schillhuber (Seite 48) Abg. Wageneder (Seite 49) Abg. Ing. Aspöck (Seite 49) Beilage 346/2004: Initiativantrag betreffend ein Konzept für die Errichtung der City-S-Bahn ohne weitere Verzögerung. Redner: Abg. Kapeller (Seite 50) Abg. Mag. Stelzer (Seite 51) Abg. Hirz (Seite 52) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 53) Beilage 347/2004: Initiativantrag betreffend ein Konzept zur Errichtung eines Grenzlandförderungsprogramms. Redner/innen: Abg. Mag. Jahn (Seite 54) Abg. Ecker (Seite 55) Abg. Schwarz (Seite 56) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 57) Beilage 348/2004: Initiativantrag betreffend Förderung für Ökoenergieanlagen. Redner: Abg. Winterauer (Seite 58) Abg. Steinkogler (Seite 59) Abg. Schwarz (Seite 60) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 60) Geschäftsantrag: Beilage 337/2004: Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992 geändert wird. Redner/innen: Abg. Mag. Stelzer (Seite 62) Abg. Trübswasser (Seite 63) Abg. Moser (Seite 63) Abg. Dr. Frais (Seite 64) Wiederbestellung des Direktors des Landesrechnungshofes (Seite 65) Verhandlungsgegenstände: Beilage 319/2004: Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend die Sonderfinanzierung von Landesstraßenbauten: Tunnel Grünburg und Tunnel Traunkirchen. Berichterstatter: Abg. Steinkogler (Seite 66) Redner/innen: Abg. Winterauer (Seite 66) Abg. Steinkogler (Seite 67) Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 68) Abg. Hirz (Seite 69) Abg. Dr. Brunmair (Seite 71) Abg. Schenner (Seite 71) Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl (Seite 72) Abg. Präsidentin Weichsler (Seite 74) Beilage 320/2004: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Landesliegenschaft Schillerstraße 50 in Linz im Ausmaß von 2.607 m². Berichterstatter: Abg. Weinberger (Seite 74) Redner: Abg. Weinberger (Seite 75) Abg. Kapeller (Seite 75) Beilage 321/2004: Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den "Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2004" (Fassung Mai 2004). Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 76) Redner/innen: Abg. Weixelbaumer (Seite 76) Abg. Mag. Jahn (Seite 77) Abg. Mag. Strugl (Seite 79) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 82) Beilage 322/2004: Bericht des Sozialausschusses betreffend Gewährung eines Heizkostenzuschusses. Berichterstatterin: Abg. Schreiberhuber (Seite 83) Redner/innen: Abg. Affenzeller (Seite 83) Abg. Pühringer (Seite 84) Abg. Wageneder (Seite 85) Abg. Moser (Seite 86) Beilage 323/2004: Bericht des Sozialausschusses betreffend ein Zukunftsprogramm für die Spitäler in Oberösterreich. Berichterstatter: Abg. Dr. Entholzer (Seite 87) Redner/innen: Abg. Dr. Entholzer (Seite 87) Abg. Schwarz (Seite 88) Abg. Dr. Röper-Kelmayr (Seite 88) Abg. Dr. Brunmair (Seite 89) Abg. Dr. Aichinger (Seite 90) Landesrätin Dr. Stöger (Seite 91) Beilage 337/2004: Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992 geändert wird. Berichterstatter: Abg. Mag. Stelzer (Seite 92) Beilage 324/2004: Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligung an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Berichterstatter: Abg. Mag. Strugl (Seite 93) Beilage 332/2004: Initiativantrag betreffend Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich. Berichterstatterin: Abg. Schwarz (Seite 93) Redner: Abg. Hirz (Seite 94) Beilage 336/2004: Initiativantrag betreffend Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern. Berichterstatterin: Abg. Mag. Chansri (Seite 95) Beilage 341/2004: Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Berichterstatter: Abg. Pilsner (Seite 96) Redner: Abg. Eidenberger (Seite 96) Beilage 343/2004: Initiativantrag betreffend Erhalt der VA-Tech als österreichischen Konzern. Berichterstatter: Abg. Dr. Frais (Seite 97) Redner/innen: Abg. Dr. Frais (Seite 97) Unterbrechung der Sitzung: 17.06 Uhr Fortsetzung der Sitzung: 18.12 Uhr Abg. Trübswasser (Seite 98) Abg. Ing. Sulzbacher (Seite 99) Abg. Mag. Strugl (Seite 102) Abg. Kapeller (Seite 105) Abg. Schenner (Seite 106) Abg. Dr. Frais (Seite 106) Abg. Mag. Steinkellner (Seite 108) Abg. Mag. Jahn (Seite 109) Abg. Trübswasser (Seite 111) Vorsitz: Erste Präsidentin Orthner Zweite Präsidentin Weichsler Dritte Präsidentin Eisenriegler Schriftführer: Erster Schriftführer Abg. Bernhofer Anwesend: Von der Landesregierung: Landeshauptmann Dr. Pühringer, die Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Haider und Hiesl, die Landesräte Ackerl, Anschober, Dr. Kepplinger, Dr. Stockinger und Dr. Stöger, entschuldigt Landesrat Sigl Die Mitglieder des Landtags Landesamtsdirektor Dr. Pesendorfer Landtagsdirektor Dr. Hörtenhuber Amtsschriftführer: Mag. Zahradnik-Uebe (Beginn der Sitzung: 10.10 Uhr) Erste Präsidentin: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 12. Sitzung des Oberösterreichischen Landtags und begrüße Sie dazu, die Mitglieder der Oberösterreichischen Landesregierung, die Abgeordneten, die Bediensteten des Hauses, die anwesenden Bundesräte und die Damen und Herren auf der Galerie sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Presse sehr herzlich. Wir beginnen diese Sitzung mit einer Trauerkundgebung und ich darf Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Sehr geehrte Damen und Herren! Am 26. Oktober ist nach langer, schwerer Krankheit der langjährige Präsident der Arbeiterkammer und Klubobmann der sozialdemokratischen Landtagsfraktion Herr Fritz Freyschlag gestorben. Er hat auf vielen Ebenen die Entwicklung unseres Landes in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt. Der Wandel unseres Landes zu einem modernen Industrieland, der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union, das waren die großen Herausforderungen, die Fritz Freyschlag in seinem aktiven politischen Leben mitgestaltet hat. Das Ziel von Fritz Freyschlag war es, bei allen Problemen den Blick auf die Chancen, die dahinter stehen, nicht zu verlieren und aktiv und mitgestaltend einzugreifen. Für ihn standen stets die Menschen im Mittelpunkt, eine moderne Wirtschaft und zukunftssichere Arbeitsplätze, also die Grundlage für eine gute Entwicklung unseres Landes. Dafür hat er gearbeitet und er hat sich für jene eingesetzt, die es im Leben nicht leicht hatten. Fritz Freyschlag wurde 1931 in Linz geboren. Er erlernte den Beruf eines Einzelhandelkaufmanns. 1952 begann er seine Arbeit als Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunächst als Jugendsekretär, später als Landessekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten in Oberösterreich. Schon 1959 wurde er Kammerrat der Arbeiterkammer, vier Jahre später wurde er bereits zum Vizepräsidenten gewählt. 1973 begann er seine Arbeit als Abgeordneter im Oberösterreichischen Landtag, ein Jahr später wurde Fritz Freyschlag zum Klubobmann der sozialdemokratischen Fraktion gewählt. Ein Amt, das er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag im Jahr 1987 innehatte. 17 Jahre lang, von 1982 bis 1999, war Herr Fritz Freyschlag Präsident der oberösterreichischen Arbeiterkammer. Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik blieb er dem politischen Leben aktiv verbunden als Repräsentant des Landes Oberösterreich für Arbeitnehmerfragen in Brüssel, als stellvertretendes Mitglied des EU-Wirtschafts- und Sozialausschusses, als Vorsitzender des Berufsförderungsinstituts und durch viele andere Funktionen, unter anderem im BBRZ. Am 3. Juli 1987 hat Fritz Freyschlag seine Arbeit im Landtag beendet. Seine Abschiedsrede hier in diesem hohen Haus schloss er mit dem Wunsch: "Ich möchte, dass wir immer versuchen, gemeinsame Lösungen im Interesse aller und bei mir natürlich besonders im Interesse der Arbeitnehmer zu finden." Fritz Freyschlag hat sich engagiert und kompetent dafür eingesetzt, dass die Wirtschaft unseres Landes sich gut entwickeln kann, damit die Menschen gesicherte Arbeitsplätze haben. Dies war sein politisches Ziel. Fritz Freyschlag war immer ein Exponent einer funktionierenden und ausgleichenden Sozialpartnerschaft. Er hat sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten um einen guten Ausgleich bemüht, von dem die Menschen profitieren konnten. Ein Anliegen, das auch sein Nachfolger als Präsident der Arbeiterkammer Herr Hubert Wipplinger immer vertreten hat. Er ist nur wenige Tage vor Fritz Freyschlag und genau ein Jahr, nachdem er als Arbeiterkammerpräsident zurückgetreten ist, verstorben. Mit Fritz Freyschlag und Hubert Wipplinger hat die Arbeiterkammer Oberösterreichs innerhalb kurzer Zeit zwei ihrer führenden Repräsentanten verloren. Auch Hubert Wipplinger hat eng mit den politischen Repräsentanten des Landes in der Landesregierung und im Oberösterreichischen Landtag zusammengearbeitet. Wie sein Vorgänger Fritz Freyschlag war auch er stets bemüht, über alle parteipolitischen Gegensätze hinweg nie das Gemeinsame aus den Augen zu verlieren. Hubert Wipplinger und Fritz Freyschlag haben beide mit großem persönlichen Engagement für Oberösterreich gearbeitet. Der Oberösterreichische Landtag wird beider in Ehren gedenken. Ich danke Ihnen. Von der heutigen Sitzung, meine Damen und Herren, ist der Herr Landesrat Viktor Sigl entschuldigt. Die amtliche Niederschrift über die 11. Sitzung des Landtags liegt in der Zeit von 19. November bis 3. Dezember in der Landtagsdirektion zur Einsichtnahme auf. Wir beginnen diese Sitzung mit einer Fragestunde. Eine Zusammenstellung aller Anfragen haben wir auf Ihren Plätzen aufgelegt und ich beginne mit der Anfrage des Herrn Abgeordneten Josef Steinkogler an den Herrn Landesrat Dr. Hermann Kepplinger, bitte. Abg. Steinkogler: Sehr geehrter Herr Landesrat, guten Morgen! Aus einem Artikel der SPÖ-Zeitung Bad Goisern ist zu entnehmen, dass Sie für den Zubau des Hotels Goiserer Mühle bei Ihrem Besuch in der Gemeinde Bad Goisern im Juni 2004 Fördermittel aus Ihrem Ressort zugesagt haben. Ich möchte Sie fragen, ob diese Informationen den Tatsachen entsprechen und ob Sie tatsächlich für diesen Hotelausbau Wohnbaugelder zur Verfügung stellen? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat. Landesrat Dr. Kepplinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und werte Kollegen, sehr geehrter Herr Abgeordneter! Diese Information in der von Ihnen genannten Publikation ist nicht richtig. Ich habe weder eine derartige Zusage gemacht, noch werde ich einen entsprechenden Antrag zu einer Förderung stellen. Dieses Projekt wurde mir damals dargestellt, ich halte es für ein sinnvolles Projekt. Nach meinem Wissensstand wird aus dem Wirtschaftsressort dafür Förderungsgeld bereitgestellt. Erste Präsidentin: Bitte eine Zusatzfrage? Abg. Steinkogler: Noch eine Zusatzfrage: Es steht aber schon sehr dezidiert in diesem Zeitungsartikel, zum Abschluss lädt der dortige Baumeister Ing. Kieninger zum gemeinsamen Mittagessen in die Goiserer Mühle ein, denn auch für den geplanten Zubau, Zimmer und Seminartrakt, beim Hotel Goiserer Mühle steuert Dr. Kepplinger aus seinem Ressort Fördergelder bei. Wie können Sie sich diese Falschmeldung erklären und was kann man da dagegen tun? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat. Landesrat Dr. Kepplinger: Ich habe (Zwischenruf Abg. Steinkogler: "SPÖ-Zeitung!") mich bei diesem Besuch über dieses Projekt der Goiserer Mühle informiert. Dabei handelt es sich um ein Seminarzentrum, das dort errichtet werden soll auch mit einem Beherbergungsbetrieb. Das ist sicher ein sinnvolles Projekt, aber eine Förderung durch das Wohnbauressort wäre eindeutig contra legem und ich habe das keinesfalls zugesagt und ich kann mir diese Falschmeldung nicht erklären. Ich habe jetzt mit dem Herrn Bürgermeister telefoniert, der gesagt hat, er hat auch erst dann erfahren als er das las, weil er zu dieser Zeit durch einen schweren Unfall nicht im Einsatz war. Abg. Steinkogler: Danke. Erste Präsidentin: Danke. Eine weitere Wortmeldung dazu gibt es nicht. Dann rufe ich die nächste Anfrage auf, danke Herr Landesrat, das ist die der Frau Dritten Präsidenten Eisenriegler an die Frau Landesrätin Dr. Stöger, bitte. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Sehr geehrte Frau Landesrätin! Mit dem neuen Tierschutzgesetz, welches mit 1.1.2005 in Kraft tritt und am 28.9.2004 kundgemacht worden ist, soll erstmals in jedem Bundesland ein Tierschutzombudsmann bzw. eine Tierschutzombudsfrau eingerichtet werden. Das Gesetz sieht in § 41 vor, dass jedes Land gegenüber dem Bundesminister für Gesundheit und Frauen diese Tierschutzombudsperson für fünf Jahre zu bestellen hat. Bestellt werden können Personen, die über ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin, Zoologie oder Agrarwissenschaft oder eine vergleichbare Ausbildung und über eine Zusatzausbildung im Bereich des Tierschutzes verfügen. Die Ombudsperson darf während der Funktionsperiode keine unvereinbaren Tätigkeiten ausüben und hat Parteistellung in Verwaltungsverfahren, volle Akteneinsicht, und die Behörden sind zur Unterstützung verpflichtet. Meine Frage an Sie, sehr geehrte Frau Landesrätin Stöger, wurde diese Funktion für Oberösterreich bereits ausgeschrieben? Erste Präsidentin: Bitte Frau Landesrätin. Landesrätin Dr. Stöger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen vom Landtag, werte Besucherinnen und Besucher, sehr geehrte Frau Präsidentin! Am Samstag, dem 20. wird diese Funktion in zwei großen Tageszeitungen, Nachrichten und Krone ausgeschrieben, und wir werden dann eine Frist von drei Wochen ab Verlautbarung ansetzen, damit die Bewerbungen eintreffen können. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Ich hätte noch eine Zusatzfrage. Welche Ressourcen, heißt Budget und Personal, werden der Ombudsstelle zur Verfügung stehen? Landesrätin Dr. Stöger: Als Entschädigung haben wir uns ein Entgelt in der Höhe von 2 Prozent des Gehaltes einer Landesbeamtin oder eines Landesbeamten der Gehaltsstufe 2 der Dienstklasse 5 vorgestellt, das sind 38,9 Euro als Stundenlohn. Wir berechnen, dass ein zeitlicher Aufwand von ungefähr 500 Stunden pro Jahr zur Verfügung gestellt werden muss in der ersten Schiene. Wir haben uns dann ausgerechnet, das sind 19.450 Euro, die aus dem Tierschutzbudget zu bedecken sind, und einer zeitlichen Beanspruchung von etwa zwei Stunden pro Tag an fünf Tagen pro Woche entsprechen würde. Als Infrastruktur, die wir zur Verfügung zu stellen haben, auch das haben wir diskutiert, wird es von der Person abhängen, die sich bewerben wird. Das wird dann in Abhängigkeit davon sein, aber wir sind sicher, dass wir, wenn wir schon kein entsprechendes Büro zur Verfügung stellen müssen, einen Laptop, einen Drucker, Scanner, Kopierer, Diensthandy und Ähnliches zur Verfügung stellen müssen. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Und die Frage, die ich noch hätte. Welches Anforderungsprofil werden Sie ausschreiben? Landesrätin Dr. Stöger: Die Ausschreibung lautet so, also folgende Voraussetzungen. Persönliche Voraussetzungen sind österreichische Staatsbürgerschaft, aktives Wahlrecht zum oberösterreichischen Landtag, körperliche und geistige Eignung, amtsärztliches Zeugnis, einwandfreies Vorleben, Vertrauenswürdigkeit, Kommunikationsfähigkeiten. Und die fachlichen Voraussetzungen entsprechend der Vorgabe, abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin, Zoologie und Veterinärwissenschaften, oder einer vergleichbaren Ausbildung, und eine Zusatzausbildung im Bereich Tierschutz. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Dankeschön. Erste Präsidentin: Gibt es dazu noch eine Wortmeldung? Bitte Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Wird der Tierombudsmann/-ombudsfrau unabhängig ähnlich wie beim Umweltanwalt agieren können? Landesrätin Dr. Stöger: Selbstverständlich ja, das ist Voraussetzung für diese Tätigkeit. Erste Präsidentin: Danke. Bitte Herr Abgeordneter Hüttmayr. Abg. Hüttmayr: Frau Landesrätin! Ich bitte um den Stand der Tierheimdiskussion Vöcklabruck. Erste Präsidentin: Aber, Herr Abgeordneter...! Landesrätin Dr. Stöger: Ja, gut, aber ich kann es beantworten. In Vöcklabruck hatten wir ein erstgereihtes Grundstück, das leider in der Gemeinde nicht umzusetzen war. Der Gemeinderatsbeschluss war negativ. Wir haben jetzt ein zweitgereihtes Grundstück, wo die Gemeinde positiv diesem Entschluss, das Tierheim zu bauen, gegenübersteht, aber sie wollen auch noch eine Besichtigung eines Tierheimes durchführen. Das findet nächste Woche statt und dann wird der Gemeinderatsbeschluss gefasst. Erste Präsidentin: Danke. Jetzt gibt es dazu keine Wortmeldung mehr! Aber die nächste Anfrage ist auch an Sie gerichtet, Frau Landesrätin, die stellt der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair, bitte. Abg. Dr. Brunmair: Frau Landesrat Dr. Stöger! Das Leistungsangebot des AKH Linz und des Mutter-Kind-Zentrums im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe waren in der Vergangenheit vielfach Gegenstand massiver Kritik. Was haben Sie bisher veranlasst, um Synergieeffekte aus diesem Leistungsangebot der beiden Krankenanstalten zu nutzen? Landesrätin Dr. Stöger: Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter! Ich bitte doch, etwas sensibler mit Formulierungen bezüglich Leistungsangeboten von Krankenanstalten umzugehen. Ihre Formulierung war so, dass ich mich mit ihr nicht in der Wortwahl identifizieren kann. Sie kennen die Leistungsgebiete, die die beiden Spitäler abzudecken haben im Bereich von Gynäkologie und Geburtshilfe, und da würde ich doch glauben, dass beide Häuser sehr unterschiedliche Schwerpunkte vor allem in der Gynäkologie haben, und daher ist die Frage so einmal nicht zu stellen. Wenn Sie aber fragen nach der fachlichen Inhaltsebene, kann ich Ihnen natürlich eine Antwort geben. Das AKH verhandelt über die trägerübergreifende Kooperationsform und hat diese Kooperationsform auch primär angedacht zwischen gespag und AKH. Es sind auch verschiedene Modelle entwickelt worden, die Synergiepotentiale vor allem hinsichtlich des Personaleinsatzes und der Ausbildung ergeben haben. Es sind Einrichtungen wie Kreißsaal und OP gemeinsam zu nutzen, und es sind sogar Kostenberechnungen gemacht worden, das heißt, die Möglichkeit dieser trägerübergreifenden Kooperationsformen in den verschiedenen Formen steht zur Verfügung und ist abgeschlossen. Es wurden die Verhandlungen aber gestoppt, und da müssen Sie ja am besten Bescheid wissen, weil Sie sitzen ja auch in der Spitalsreformkommission, weil es ja dieser Kommission vorbehalten sein soll, die Inhalte festzulegen dieser Kooperation, und die Form festzulegen, und daher wartet das AKH so wie die gespag auf diese weitere Vorgangsweise von uns. Erste Präsidentin: Bitte Herr Dr. Brunmair! Abg. Dr. Brunmair: Ich habe eine erste Zusatzfrage. Es geht sicher nicht um die Wortwahl, sondern es geht in der aktuellen Diskussion um die Reformwilligkeit, wenn wir die Spitalsreform betrachten. Und wir wissen ganz genau, dass also im Bereich AKH Linz, Mutter-Kind-Zentrum und UKH, das dort entstehen soll, wirklich die Nagelprobe stattfindet, ob wir reformwillig sind und ob wir die Reform ernst nehmen. Und ich frage Sie daher jetzt ganz konkret, werden Sie dafür eintreten, dass nach Abschluss der Reform, der anstehenden Reform und nach Fertigstellung des Mutter-Kind-Zentrums es in diesem Bereich dieser drei Spitäler nur mehr ein Kompetenzzentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe geben wird, ja oder nein? (Unverständliche Zwischenrufe) Erste Präsidentin: Bitte. Landesrätin Dr. Stöger: Gut, die Zusammenarbeit, wie gesagt, nein, ich möchte jetzt wirklich, weil das sind so massive Vorwürfe, die will ich hier nicht stehen lassen (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: „Das ist eine Frage gewesen!“). Eine Zusammenarbeit zwischen AKH und Landesfrauenklinik ist, so weit sie in der räumlichen Möglichkeit war, inzwischen sehr weit gediehen. Und ich möchte Ihnen jetzt wirklich sagen, was alles schon kooperiert wird, weil es entsteht ja der Eindruck, als würden die völlig unabhängig voneinander im Raum agieren. Es ist sowohl die Kinderkardiologie wie die Kinderherzchirurgie gemeinsam geführt. (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: „Das ist mir alles bekannt. Es geht um die Gynäkologie!“) Es ist die Radiologie, Herr Kollege, lassen Sie mich ausreden, ich habe mir Ihre Fragen auch gefallen lassen, und die waren auch nicht sachlich, inhaltlich so ganz nachvollziehbar. Es ist die Radiologie angeführt. (Beifall) Die Landesfrauenklinik hat bereits angemietet im AKH die Angeografie, die Radiologie wird auch für die Landesfrauenklinik tätig sein, diese Dienstleistungen werden zugekauft, das AKH bietet bereits jetzt das Backup für die Sterilisation der Landesfrauenklinik, also es gibt ja nicht nur die medizinische Ebene vielleicht, das wollte ich Ihnen damit sagen. Ausbildungskooperationen bestehen in den medizinischen Fächern Anästhesie, Radiologie, Turnusärzteausbildung und werden dann natürlich, wenn die Landesfrauenklinik vor Ort ist, und das ist sie ja bitte noch nicht, Sie tun ja so als wäre der Betrieb jetzt räumlich schon zusammengelegt. Das AKH wäscht für die Landesfrauenklinik die Stationswäsche, die Entsorgung des infektiösen Mülls der Landesfrauenklinik erfolgt über das AKH, es gibt einen gemeinsamen Apothekeneinkauf inzwischen, und sie haben eine Vereinbarung bezüglich der Knochenmarkstransplantationen. Das Gemeinschaftsprojekt, das fertig ausgearbeitet ist, trägerübergreifend, habe ich Ihnen gesagt, dass es vorhanden ist, das ist politisch zu verhandeln. Es ist derzeit gesichert, dass übergreifend ein Mammokompetenzzentrum errichtet wird von den beiden Kliniken. Es ist auch sicher, dass die Leistungsfelder, die im Schwerpunkt die beiden Abteilungen haben, gemeinsam für diesen Standort erbracht werden. Alles andere ist, wie ich Ihnen schon gesagt habe, der Reformkommission und der politischen Diskussion vorbehalten. (Beifall) Erste Präsidentin: Bitte Herr Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Meine Frage, konkrete Frage, was Gynäkologie und Geburtshilfe anbelangt, wurde nicht beantwortet. Ich wiederhole, oder ich setze mit einer Frage in einem anderen Feld fort, in einem anderen Feld, die Sie genau so beantworten können, wenn Sie wollen. Es ist eine weitere Doppelgleisigkeit zwischen AKH Linz und dem zu errichtenden Unfallkrankenhaus vorgegeben, das ist die unfallchirurgische Versorgung. Werden Sie nach, oder ist es Ihr Bestreben und Ihr Wille, dass es nach Ende des Reformprozesses und nach Bau des UKH in der Nähe oder unmittelbar neben dem AKH es nur mehr ein Kompetenzzentrum für unfallchirurgische Versorgung geben wird, oder wollen Sie weiter einer politisch motivierten Doppelgleisigkeit der unfallchirurgischen Versorgung das Wort reden? (Zwischenruf Abg. Schenner: „Das ist eine Wertung!“, Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: „Da sind wir sogar in der Geschäftsordnung drinnen, mit der Wertung!“) Landesrätin Dr. Stöger: Bis jetzt, wie Sie wissen, ist das Unfallkrankenhaus nicht (Zwischenruf Abg. Dr. Brunmair: „Wenn es gebaut ist!“) im Krankenanstaltenfonds eingegliedert, auch nicht in der neuen Vereinbarung. Die Unfallkrankenhäuser, die AUVA als Träger ist nicht in den Krankenanstaltenfonds des Landes eingegliedert, sie sind daher eigenständige Träger, und die Kooperationsverhandlungen mit diesem Träger sind im Moment sehr mühsam, obwohl ja dieser Standort eindeutig Leistungen des allgemeinen Krankenhauses der Stadt Linz benötigen wird, war es nicht einmal möglich eine direkte Anbindung zu bekommen. Daher muss ich mir erst einmal ansehen, wie sich diese Kooperation entwickeln wird, um dann festzulegen, was an diesen beiden Standorten zu geschehen hat. Ich glaube, dass wir den Menschen und ihrer Versorgung verpflichtet sind, uns diese Kooperationsform in ihrer medizinischen Effizienz zuerst anzusehen und dann zu verhandeln. Herr Kollege, und das Gleiche gilt auch für die Frage eins. Die Landesfrauenklinik ist noch nicht vor Ort, die Kooperationsmodelle liegen am Tisch, ich sage es noch einmal, die Wirtschaftlichkeitsberechnungen laufen extrem gut bezüglich einer Eingliederung der Landesfrauenklinik in das allgemeine Krankenhaus, wenn wir also von Kosten reden. Aber Sie wissen genau die Sensibilität in diesem Thema auch beim Land Oberösterreich, und daher, wenn Sie auf Wirtschaftlichkeit und medizinische Effizienz argumentieren wollen, dann müssten Sie den Plan unterstützen, die Landesfrauenklinik und die Kinderklinik dem Träger AKH zuzuführen. (Beifall) Abg. Dr. Brunmair: Ich wollte nur Ihren politischen Willen wissen, den habe ich leider nicht erfahren. Erste Präsidentin: Frau Kollegin Eisenriegler bitte. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Frau Landesrätin, ich entnehme Ihrer Anfragebeantwortung, dass Sie es nicht für sinnvoll halten, dass die Abteilungen in der Landesfrauenklinik und im AKH, die gynäkologischen Abteilungen zusammenarbeiten, aber dass Sie es nicht für sinnvoll halten, dass sie zusammengelegt werden. Ist das richtig? Können sie noch die Gründe sagen, warum es nicht sinnvoll ist? Landesrätin Dr. Stöger: Ich habe nie gesagt, dass es nicht sinnvoll ist, ich habe nie gesagt, dass es nicht machbar ist, sondern ich habe gesagt, was uns vorliegt sind derzeit die fertig ausgearbeiteten Kooperationsmodelle und es ist auch eine Berechnung auf diese Modelle gemacht worden. Dass das auf beiden Seiten Sensibilität erweckt, je nachdem, welches Modell gefahren werden soll, aber ich habe es schon gesagt, wo die Wirtschaftlichkeit liegt des gesamten Modells, wenn der gesamte Leistungsbereich ins AKH geht. Ist ja auch klar wegen der Synergieeffekte eigentlich in der Gynäkologie vor allem. Weil die Gynäkologie ist ja keine nur mehr reine Frauenheilkunde in dem Sinn, dass sie von einer Abteilung wahrgenommen wird, die Kompetenz eines ganzen Schwerpunktkrankenhauses ist notwendig um heute das wirklich gut abzudecken. Und hier kann man sehr effiziente und gute Kooperationsmodelle machen, sie liegen auch vor, und es ist wirklich der Reformkommission vorbehalten, hier zu diskutieren. Und Sie wissen, es wurde auf die breite Ebene aller Fraktionen gehoben, und dort werden wir auch zu diskutieren haben. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Dankeschön. Erste Präsidentin: Danke, Herr Klubobmann Mag. Steinkellner bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich wollte ursprünglich die Sitzung unterbrechen lassen, denn die Antwortkommentierung der Frau Landesrätin Stöger ist eine Missachtung der Geschäftsordnung, wir werden aber in der nächsten Obmännerkonferenz, (Zwischenruf Abg. Schenner: „Aber die Anfrage auch, weil die darf keine Feststellung oder Wertung enthalten!“), in der nächsten Klubobmännerkonferenz werden wir aufgrund des Protokolls dann die Antwort und die Anfrage genau erörtern. Meine Anfrage an Frau Landesrätin. Die Stadt Linz wird nunmehr das AKH in eine eigene Gesellschaft auslagern. Das Land Oberösterreich hat eine eigenständige Gesellschaft, die gespag, eine ausgelagerte Gesellschaft. Halten sie es für sinnvoll, dass die Stadt Linz das AKH als Kapitaleinlage in die gespag einbringt, und somit dort auch beteiligt ist, und damit durch den Vorstand der gespag optimale Synergien im Hinblick auf das Beste für den Patienten erreicht werden können? Landesrätin Dr. Stöger: Nein, weil ich habe Ihnen gesagt, ich halte das Modell der Eingliederung der beiden anderen Leistungsbereiche Landesfrauenklinik und Kinderheilkunde in das AKH für sinnvoll. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es noch eine Wortmeldung dazu? Das ist nicht der Fall. Danke Frau Landesrätin. Die nächste Anfrage ist die der Frau Abgeordneten Moser an den Herrn Landesrat Ackerl. Bitte. Abg. Moser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Die Richtlinien zur Förderung professioneller sozialer und medizinischer Dienste in Oberösterreich regelt im Punkt 9, dass das zeitliche Ausmaß der Pflegeleistung, im Regelfall 50 Betreuungsstunden pro Monat, nicht überschreiten darf. Ich stelle hiermit die Frage an dich, nach welchem Entscheidungskriterium wird das Pflegeausmaß im jeweiligen Einzelfall festgelegt? Erste Präsidentin: Bitte Herr Landesrat. Landesrat Ackerl: Das Ausmaß der Pflegeleistung darf in der mobilen Betreuung, und hier im Regelfall, 50 Stunden nicht überschreiten. Bei Pflegegeldbezug kann dieses Ausmaß unter Berücksichtigung der notwendigen Pflege entsprechend der Pflegegeldeinstufung auch überschritten werden. In begründeten Einzelfällen kann auch ohne Pflegegeldbezug bei Vorliegen besonders berücksichtigungswürdiger Umstände dieses zeitliche Ausmaß überschritten werden. Das Einvernehmen ist mit dem jeweiligen Träger sozialer Hilfe herzustellen, in dem Fall mit dem Sozialhilfeverband. Gemäß Punkt 8.1 der genannten Richtlinien hat über die Gewährung dieses Dienstes und über dessen Ausmaß die durchführende Wohlfahrtseinrichtung im Einvernehmen mit dem zuständigen regionalen Träger sozialer Hilfe zu entscheiden. Die professionellen Dienste sind als ergänzende und nicht als ersetzende Pflegedienste zu sehen. Vor der Festlegung des individuellen Pflege- und Betreuungsausmaßes sind demnach folgende Aspekte zu prüfen. Ist die zu pflegende Person selbst in der Lage, zum Betreuungsprozess beizutragen, Hilfe zur Selbsthilfe? Sind Angehörige vorhanden, die in den Pflegeprozess aktiv einbezogen werden können? Ist eine Nachbarschaftshilfe möglich, gibt es zusätzliche Angebote in der Gemeinde, wie zum Beispiel Mahlzeitendienste? Unter Berücksichtigung dieser Aspekte wird von Fachkräften im Zuge eines Erstgespräches bzw. zu Betreuungsbeginn gemeinsam mit den Klientinnen und den Angehörigen das individuelle Betreuungs- bzw. Pflegeausmaß festgelegt. Der Jahresbericht 2003 zeigt, dass von 5.732 Klientinnen, die im Monat Dezember 2003 betreut wurden, 1,7 Prozent, entspricht 96 Personen, über 50 Betreuungsstunden benötigt haben. Die restlichen 98,3 Prozent, entspricht 5.636 Personen, benötigten unter 50 Betreuungsstunden. 4.617 Personen, 80,5 Prozent, haben im Dezember 2003 weniger als 15 Stunden in Anspruch genommen. Abg. Moser: Ja, eine Zusatzfrage zu deinen Ausführungen. Wie stellt sich für die Betroffenen die Situation dar, wenn ein Pflegebedarf über 50 Stunden gegeben ist, wenn die anbietende Organisation nicht die Ressourcen in Bezug auf die Personalkapazität hat? Landesrat Ackerl: Es ist vollkommen klar, dass es eine Aufgabe des regionalen Sozialthilfeträgers ist, dafür zu sorgen, dass die anbietenden Organisationen das erforderliche Leistungsausmaß bereitstellen können. Vielfach ist es allerdings so, dass die regionalen Träger nicht eine ausreichende Gesamtstundenanzahl, ist gleich Personaleinheiten à 40 Stunden, bewilligen und damit Probleme auftreten. Wir haben vor, im Rahmen der Änderung der Richtlinien ein Case- und Care-Management bei den Sozialhilfeträgern einzuführen, damit die die unmittelbare Verantwortung für die Leistungsbereitstellung zu übernehmen haben. Und es wird Ende dieses Monats mit den Trägern entsprechend die Gespräche auch über die Installierung neuer Richtlinien geben. Abg. Moser: Meine zweite Zusatzfrage geht in die Richtung. Denkst du daran, diese 50-Stunden-Grenze aufzuheben bzw. sonst auf 60 Stunden anzuheben. Denn wenn wir weiter der Vorstellung oder Ideologie folgen, dass die Menschen länger zuhause bleiben sollen, wird sich wahrscheinlich auch die jetzt im Moment noch geringe Prozentzahl von 1,7 erhöhen? Landesrat Ackerl: Also die 50 Stunden sind einmal im Prinzip eine willkürliche Größenordnung, die aus einer Abschätzung heraus, welcher Pflegebedarf besteht und ab welcher Größenordnung ist eine Diskussion darüber angebracht, ob eine andere Betreuung günstiger wäre, gewählt wurde. Es ist selbstverständlich so, dass die Grenze dort besteht, wo die Zuzahlungen der öffentlichen Hand für die mobilen Dienste ein Ausmaß erreichen, dass die öffentliche Hand feststellt, dass es ein anderes Pflegesystem gibt, das den Notwendigkeiten adäquater Rechnung trägt. Eine Begrenzung mit 50 oder 60 Stunden bedeutet daher, wie ich auch in meiner Erstbeantwortung gesagt habe, nicht eine Richtlinie, die unbedingt einzuhalten ist, sondern bedeutet einen Richtwert, der selbstverständlich im Sinne der Betroffenen überschritten werden kann und im Sinne dessen, was du gesagt hast, in vielen Fällen auch überschritten werden sollte, vor allem dann, wenn aufgrund der bekannten Pflegesituation es für die Betroffenen günstiger ist, sie zuhause zu lassen und ein entsprechendes Umfeld herzustellen. Die Erkenntnisse, die wir gewonnen haben, sind ja der Hintergrund dafür, neue Richtlinien zu machen, um einerseits die sozialen Träger im rechtlichen Sinne, da sind die Sozialhilfeverbände stärker in die Verantwortung zu nehmen und ihnen eben die Feststellung des Leistungsausmaßes durch eigene Kräfte zu übertragen, aber auf der anderen Seite auch dafür Sorge zu tragen, dass die Frage, muss ich in ein Heim gehen oder kann ich zuhause bleiben, im Sinne der Betroffenen doch besser beantwortet werden kann. Erste Präsidentin: Danke. Frau Kollegin Eisenriegler bitte. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Herr Landesrat, könnte es sein, dass bei dieser 50-Stunden-Bemessung der mobilen Betreuung die Kostenoptimierung eine Rolle spielt und es deshalb auch in Zukunft nicht möglich sein wird, außer, wie Sie sagen, in Ausnahmefällen mehr als diese 50 Stunden mobil betreut zu werden? Landesrat Ackerl: Sie haben den Kern der Frage richtig angesprochen. Es geht darum, die Kosten soweit in Griff zu behalten, dass die Gemeinden, die die Sozialhilfeverbände bilden, und auch das Land Oberösterreich im Rahmen der Aufgabenerfüllung aus dem Budget heraus in der Lage sind, die Finanzierung abzudecken. Wir haben ja oft genug darüber diskutiert, dass es genügend Lebenssituationen gibt, wo ein höheres Stundenausmaß günstiger wäre, aber wir sind nicht in der Lage in der Gesamtschau und in der Verteilung der Budgetmittel über Größenordnungen, die nicht immer im Einzelfall richtliniengemäß sein können, aber die 50, 60 Stunden umfassen, hinauszugehen. Wir müssen es und wir überlassen es aber auch den Trägern der sozialen Hilfe, dass sie diese Aufgabe in Zukunft intensiver selber wahrnehmen. Also ich glaube, dass ein Teil des Problems auch darin besteht, dass die Sozialhilfeträger die grundlegende Feststellung, welches Stundenausmaß erforderlich ist, an die verschiedenen Anbieter abgetreten haben, was aber bedeutet, dass nicht die nötige Sachkenntnis im Einzelfall, aus meiner Sicht, jedenfalls nicht die nötige Sachkenntnis im Einzelfall vorliegt und damit auch die Erledigungen nicht immer so sind wie es für die Betroffenen wichtig wäre, die Anbieter zu Schuldigen werden, weil sie die Stunden nicht zur Verfügung stellen können, aber in der Regel die Verbände nicht die ausreichende Anzahl an Stunden zur Verfügung stellen. Was ich mir einfach erwarte, ist, auch im Zuge der Diskussion darüber mehr oder weniger Heimplätze zu haben, dass man sich bewusst ist, dass es eine Situation geben kann, wo ein Heimplatz unbedingt erforderlich ist und damit die Finanzierung für den Heimplatz gewährleistet sein muss, dass also mobile Pflege nicht immer billiger ist, wenn man sich aber dazu bekennt, dass die Leute zuhause bleiben und das bedeutet, dass man mehr Mittel in die Hand nehmen muss, das auch einen Wechsel im Rahmen der Budgetgestaltung bedeuten würde, der dann allerdings das Land weitaus stärker als bisher treffen wird. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Dankeschön. Erste Präsidentin: Danke. Dazu noch eine Wortmeldung? Das ist nicht der Fall. Danke Herr Landesrat Ackerl. Die nächste Anfrage ist die des Herrn Abgeordneten Ing. Herbert Aspöck an den Herrn Landesrat Anschober. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrter Herr Landesrat! Das behördliche Bewilligungsverfahren für die geplante Erweiterung der Windkraftanlage Sternwald soll noch vor Jahresende abgeschlossen sein. Wie ist der Stand des behördlichen Bewilligungsverfahrens? Landesrat Anschober: Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren, geschätzter Kollege Aspöck! Ich sage zunächst einmal danke für die Anfrage, denn diese Anfrage bietet die Möglichkeit auf einen Kernbereich der Landesenergiepolitik einzugehen, und Sie wissen, in der Landesenergiepolitik, in der neuen Landesenergiepolitik, setzen wir im Wesentlichen drei große Schwerpunkte, einerseits die Energieeffizienz, andererseits die Frage der Versorgungssicherheit und drittens, und damit komme ich zu Ihrer konkreten Frage, den Bereich des Ausbaus des Ökostroms. Und ich kann Ihnen mit Freude heute erzählen und auch mit einem gewissen Stolz, dass wir beim Ökostromausbau große Fortschritte gemacht haben in den letzten Monaten. Wir waren vor einem Jahr bei gut einem Prozent Ökostromanteil am oberösterreichischen Gesamtstromverbrauch, sind mittlerweile bei 2,1 Prozent, also bei einer Verdoppelung, und werden nur durch die Anlagen, die jetzt in der Genehmigung sich befinden, bis Ende 2005 einen durchaus beachtlichen Anteil von 4,4 Prozent erreichen. Ökostromausbau muss aus einem Mix bestehen. Wir werden nie einen Schwerpunkt, eine zentrale Schwerpunktsituation im Bereich der Windkraft haben, dazu fehlen in Oberösterreich die Voraussetzungen. Wir setzen zu allererst auf die Biomasse, auf Biogas, auf die Effizienzsteigerung bei den Kleinwasserkraftwerken, aber als Ergänzung auch auf Photovoltaik und Windenergie. Ein Projekt, das besonders interessant ist, ist das von Ihnen angezogene Projekt im Bereich des Sternsteins, das Sternwindprojekt, bei dem ja bereits eine Anlage, ein Windrad, seit gut einem Jahr zirka im Laufen ist. Die energierechtliche mündliche Verhandlung, und damit komme ich zur Frage des Genehmigungsstandes über Bau und Betrieb der Windkraftanlage, ist von der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung als zuständige Behörde für den 22. November anberaumt, also für nächsten Montag. Die Abteilung Gewerbe, Energie und Rohstoffe unterstützt die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung mit ihrem vorhandenem Know-how bei der Abwicklung dieses Verfahrens. Inwieweit die sonstigen behördlichen Verfahren der Bezirkshauptmannschaft vorgesehen sind, kann von hieraus mangels Zuständigkeit nicht beurteilt werden. Ein zweiter Bereich fällt aber sehr wohl in die Kompetenz des Energieressorts, nämlich die Verhandlung nach dem Starkstromwegegesetz, also die Zuleitungsfrage, die im Wesentlichen eine Verkabelung bei diesem Projekt vorsieht, also möglichst umweltfreundlich ausgerichtet ist. Die energierechtlichen mündlichen Verhandlungen nach dem oberösterreichischen Starkstromwegegesetz 1970 für die Verbindung der Windkraftanlage mit dem öffentlichen Netz sind vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Gewerbe, Energie und Rohstoffe als zuständiger Behörde gestern begonnen worden und werden voraussichtlich mit 29. November beendet. Seitens der mir unterstehenden Abteilungen lege ich Wert auf den mir wichtigen Schwerpunkt, dass bei diesen Verfahren möglichst eine einvernehmliche Lösung auch mit den betroffenen Anrainern zumindest als Ziel angestrebt wird und in diese Richtung verhandelt wird. Und ich bin froh darüber, dass grundsätzlich in der betroffenen Region sich eine breite Unterstützung auch dadurch ablesen lässt, dass erstens einmal mehrere hundert Personen in der Betreibergesellschaft miteinander vereint sind und dieses Projekt tragen und dass es zweitens einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse in den direkten betroffenen Anrainergemeinden gibt. Ich möchte abschließend aber auf einen Punkt hinweisen, der mir besonders wichtig ist. Diese Anlagen stehen an einem sehr sensiblen Standort, nämlich direkt an der Grenze zu Tschechien und werden, falls sie genehmigt werden und falls sie rechtzeitig in Bau gehen können, sie wissen Fallfrist sozusagen für diese Genehmigungen ist Jahresende, weil dann das Ökostromgesetz, das bestehende, ausläuft und wir wissen bis heute noch nicht, wie dann die Förderungssituation im Detail aussieht. Aber wichtig ist, dass wir alleine mit der Diskussion über diese Anlagen in Tschechien eine breite Diskussion über Alternativen zur Atomenergie ausgelöst haben. Und ich bin einfach überzeugt davon, wir können Anti-Atompolitik nicht nur dadurch betreiben, dass wir uns gegenseitig Presseaussendungen zuschicken, sondern wir müssen mit den NGOs gemeinsam entschieden in Prag Politik machen. Das ist die eine Ebene. Wir müssen aber zweitens auch beweisen, dass die Energiewirklichkeit anders lebbar ist und dann ein Verzicht auf Atomenergie wirtschaftlich sinnvoll machbar ist. Abg. Ing. Aspöck: Herr Landesrat! Ich habe jetzt noch eine Zusatzfrage. Sie haben es in einem Stichwort kurz erwähnt, sensible Region, da bin ich ganz bei Ihnen, dieser Böhmerwald, dieser Sternstein ist eine sensible Region und es gibt auch ganz klare Definitionen, wo ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben und hier steht ganz klar drinnen, dass bei einer Leistung ab 10 Megawatt eine Umweltverträglichkeitsprüfung in sensiblen Regionen zwingend vorgeschrieben ist. Warum wird hier keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt? Landesrat Anschober: Herr Kollege Aspöck! Genau diese Frage war zentraler Bestandteil der Überprüfung durch die Umweltrechtsabteilung. Die Umweltrechtsabteilung teilt mir mit, dass sie im Wesentlichen eine fachliche Bewertung durch die oberösterreichische Umweltanwaltschaft in dieser Frage eingeholt hat. Dr. Wimmer ist österreichweit bekannt dafür, dass er wirklich einer der Topexperten des bestehenden UVP-Gesetzes ist. Aus dieser Stellungnahme geht klar und eindeutig nach Aussagen der Umweltrechtsabteilung hervor, dass in diesem Fall keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist. Ich kann Ihnen selbstverständlich gerne auch die entsprechende Stellungnahme von Dr. Wimmer übermitteln, weil das führt hier im Detail zu weit. Abg. Ing. Aspöck: Ich hätte mir gewünscht, dass ein grüner Landesrat hier speziell die Umweltverträglichkeitsprüfung auch lebt und umsetzt, denn die Tiere sind hier besonders gefährdet, das Natura-2000-Gebiet grenzt hier ja auf ein oder zwei Kilometer an. Wir reden immer von Grenzlandförderung, von schützenswerten Regionen, von touristischen Attraktionen und Unterstützungen und hier bin ich einfach der Meinung, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung sehr sinnvoll wäre. Warum sind Sie als grüner Landesrat nicht dieser Meinung? Landesrat Anschober: Herr Kollege Aspöck! Ich befinde mich auf Boden des Rechtsstaates und ich mische mich in dieses Verfahren und in die Bewertung, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist, ja oder nein, nicht ein. Das wird nach den Buchstaben des Gesetzes, gleichgültig ob es eine Industrieanlage, eine Windkraftanlage oder eine Straße ist, entschieden. Die Behörde hat hier ein Verfahren durchgeführt. Es ist zu einem klaren Ergebnis gekommen und dieses Ergebnis muss ich und werde ich selbstverständlich akzeptieren. Abg. Ing. Aspöck: Danke. Erste Präsidentin: Danke. Bitte Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Ja, lieber Herr Landesrat, lieber Herr grüner Landesrat! Ich hätte auch noch eine Frage bei diesem Projekt. In deinen Ausführungen hast du das schon angesprochen, bundesweit gibt es ja die Diskussion beim Ökostromgesetz, und da vor allem die Effizienzkriterien. Wie effizient wird dieses oder wie ist das jetzt bestehende eine Windrad und wie wird es nachher ausschauen damit? Landesrat Anschober: Die Energieeffizienz denke ich, ist bei allen Projekten eine ganz besonders wichtige Frage und ein entscheidendes Beurteilungs- und Bewertungs- und Genehmigungskriterium, denn wir können es uns nicht leisten, dass wir die Förderungsgelder, die wir haben, nicht punktgenau und zielorientiert vergeben. Das ist ganz, ganz wichtig. Wir haben deswegen im Übrigen als Land Oberösterreich auch gemeinsam mit allen anderen Bundesländern Effizienzkriterien für das neue Ökostromgesetz des Bundes vorgeschlagen, damit hier ganz stark die Effizienz ein Bewertungs- und Genehmigungskriterium wird in Hinkunft. Im Übrigen muss ich darauf verweisen, dass die derzeitigen Entwicklungen, was die Reform, die Novellierung des Ökostromgesetzes betrifft, seitens der Bundesregierung völlig den Intentionen des Landes Oberösterreich widersprechen und eindeutig in Richtung einer massiven Verschlechterung der Rahmenbedingungen gehen. Was die konkrete Anlage am Sternstein betrifft, so ist es so, dass wir bei diesem Windkraftprojekt einen großen Vorteil haben. Wir haben eine bestehende erste Anlage. Diese bestehende erste Anlage liefert uns Know-how, liefert uns Erfahrungen, sonst müssen wir im Regelfall bei neuen Projekten immer darnach schauen, dass wir Schätzungen, Prognosen vertrauen. In diesem Fall und das ist ja auch einer der großen Vorteile von Standortverdichtungen, das ist ja mein Ziel, dass wir nicht immer neue Standorte beginnen, sondern, dass wir bei bestehenden Standorten verdichten mit zusätzlichen Anlagen, das ist sowohl seitens des Naturschutzes besser, aber wir können auch die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Anlagen viel präziser abschätzen. Wir wissen daher, dass dieser Standort nach einem Jahr Betrieb des sogenannten Schneewittchens, so heißt die erste Anlage am Sternstern, dass diese Anlage eine ganz besonders effiziente ist, und zwar ist die Frage der Zahl der Volllaststunden ein wesentliches, entscheidendes Maß für die Effizienz eines Standortes. Und diese zu bewerten, das bedeutet, die Stundenzahl pro Jahr in der ein Rad mit voller Spitzenleistung läuft, denn der Widerspruch gegen die Windenergie ist ja immer, das funktioniert teilweise nur wenn ein Wind vorhanden ist und deswegen ist genau diese Frage zur Effizienzbewertung eines Standortes so entscheidend. Wenn ein Windrad im Sternwald mit zwei Megawatt Leistung, 2.280 Volllaststunden, läuft und das ist die Erfahrung aus dem ersten Jahr Betrieb, dann erzeugt es zirka 4,6 Gigawattstunden Strom, anders ausgedrückt, wir haben genau diese Erfahrungen am Tisch. Wir wissen, dass der jährliche Energieertrag pro installierter Leistung einer Anlage mit 2,3 Gigawattstunden sehr hoch ist. Ausgedrückt in Volllaststunden habe ich bereits gesagt, sind das fast 2.300 Stunden. Und um das bewerten zu können, vielleicht ein Zitat aus dem bestehenden Ökostromgesetz. Da wird darauf hingewiesen, dass wir in Österreich zwischen 1.600 und 2.400 Volllaststunden erreichen können, das heißt, wir sind mit diesen fast 2.300 Stunden ganz vorne dabei, was die Effizienz derartiger Anlagen betrifft, und können deswegen auch mit den Förderungen bei dieser Anlage deutlich heruntergehen. Abg. Schwarz: Danke. Erste Präsidentin: Danke. Bitte Herr Dr. Brunmayr. Abg. Dr. Brunmair: Herr Landesrat Anschober! Ich habe hier einen Briefwechsel mit dem Vorstand der Bürgerinitiative gegen die Windkraftanlage Silventus im Kobernaußerwald hier und da steht unter anderem in Ihrem Schreiben an diesen Vorstand der Bürgerinitiative, in Ihrem Brief führen Sie als Aspekt gegen Windenergienutzung an, dass Windkraftanlagen die Bevölkerung polarisieren und Sie schreiben dann, ich denke, dass Sie mit ihren Aktivitäten dazu beitragen, dass eine sachliche Diskussion über dieses Projekt verhindert wird (Zwischenruf Landesrat Anschober: „Ich wünsche mir!“) und eine Eskalation der Emotionen vorangetrieben wird. Ich habe wörtlich zitiert, ich glaube, dass solche Briefwechsel sicher nicht zur Deeskalation beitragen und Frage an Sie: Hat es in der Zwischenzeit schon ein klärendes Gespräch mit dieser Bürgerinitiative, die ja auch immer an mich und an uns herantritt mit ihren Anliegen, hat es da schon ein klärendes Gespräch, das ein bisschen sozusagen die Wogen wieder glättet im Gegensatz zu diesem Briefwechsel, gegeben? Landesrat Anschober: Ich glaube, Herr Kollege Dr. Brunmayr, dass dieser Briefwechsel sehr sachlich und sehr korrekt war, denn ich habe mir in diesem Briefwechsel nicht angemaßt während eines laufenden Verfahrens, und Sie wissen, es besteht bei diesem Projekt eindeutig UVP-Pflicht und das UVP-Verfahren ist bereits eingereicht, als Behördenvertreter hier eine klare Position einzunehmen in dem Sinn, dass ich in etwa einen bestimmten Ausgang des UVP-Verfahrens wünsche. Ich halte es für ganz wichtig und das habe ich der Bürgerinitiative, den Bürgerinitiativen, es gibt ja Pro- und Contra-Bürgerinitiativen in diesem Fall, auch eindeutig und beiden gleich übermittelt, dass ich ein seriöses sachliches UVP-Verfahren anstrebe, das ist mittlerweile auch im Laufen, dass die Behörde abwägen wird was Sache ist, und dann werden wir einen UVP-Bescheid Pro oder Kontra vorliegen haben, wobei bei diesem Projekt ohnedies, und das möchte ich auch noch dazusagen, dazukommt, dass es mit Sicherheit im heurigen Jahr keinen UVP-Bescheid mehr geben wird. Das Verfahren wurde erst gestartet, die Umweltverträglichkeitserklärung liegt uns vor, mittlerweile liegen auch die zentralen Gutachten des Naturschutzes vor, soviel kann ich, glaube ich, sagen, die kritisch sind, bedeutend kritischer etwa als im Bereich des Sternwindprojektes. Und dieses Verfahren wird deswegen bis ins nächste Jahr dauern, das heißt aber auch für die Betreiber, so leid es mir tut für die Betreiber, dass sie keinen Anspruch mehr haben können auf die Möglichkeiten des bestehenden Ökostromgesetzes, also mit einem doppelten Fragezeichen leben müssen. Wir wissen nicht, wie das UVP-Verfahren letztendlich endet und wir wissen nicht, welche Rahmenbedingungen bezüglich der Förderungen im kommenden Jahr vorliegen werden. Ich bemühe mich aber sehr, bei all diesen Fragen, wo Konflikte entstehen, egal ob das jetzt Umweltfragen sind im klassischen Sinn, die Abfalldeponien oder derartige Projekte, die Sie gerade zitiert haben, zusammenzuführen, Deeskalation zu betreiben und Konflikte herauszunehmen. Abg. Dr. Brunmair: Danke. Erste Präsidentin: Danke sehr. Bitte Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Herr Landesrat! Da offensichtlich UVP-Verfahren von der Größe der Anlage abhängig sind, ich nehme es an, ich kenne den Brief nicht, gehe ich jetzt davon aus, dass im Grund ein UVP-Verfahren im Kobernaußer Wald läuft, kein UVP-Verfahren in Sterngartl läuft. Meine Frage jetzt an dich, nachdem es um eine kleinere Anlage geht: In welcher Größenordnung wird die Kilowattstunde dort a) kosten unter Einrechnung aller Leitungskosten und b) würde ich fragen, im Interessensausgleich, nachdem es keine UVP-Verfahren gibt, werden die Bedenken des Naturschutzes im Hinblick auf Natura 2000 und Böhmerwald im Interessensausgleich letztendlich gleichwertig und zumindest auch sehr hoch bewertet? Das würde mich interessieren, nämlich die Frage zwischen Umweltreferent und Energiereferent diese Entscheidung treffen zu müssen. Landesrat Anschober: Also der Interessensausgleich zwischen Umwelt- und Energiereferent ist gefragt. Danke, Herr Klubobmann. Teil eins der Frage, was die Förderungen und damit die Kostensituation betrifft bezüglich des Sternwind-Projektes. Habe ich richtig verstanden? Sternwind-Projekt fällt, wenn es bis Jahresende genehmigt werden sollte, in das Bundesökostromgesetz. Nach diesem Bundesökostromgesetz bekommt dieser Windpark, würde dieser Windpark so wie jede andere Windkraftanlage, die bis 31. 12. 2004 genehmigt ist, und zwar generell genehmigt ist, inklusive nach dem Ökostromgesetz genehmigt ist, für dreizehn Jahre einen garantierten Einspeisetarif von 7,8 Cent pro Kilowattstunde. Das ist der Regeltarif österreichweit. Dazu unterstützt das Land Oberösterreich Windkraftanlagen mit einer Zusatzförderung, um auch in Oberösterreich bei schwierigeren Windsituationen Windkraftanlagen errichten zu können. So wurde 2003 vom Land Oberösterreich, also vor meiner Tätigkeit in dieser Funktion, eine Zusatzförderung von 1,7 Cent pro Kilowattstunde erteilt, die aufgeschlagen werden müssen auf die 7,8 Cent. Die Technologieentwicklung, und das ist ja mein Credo, wir müssen investieren in Forschung und Entwicklung in diesem Zusammenhang, damit die Anlagen rasch marktfähig sind. Wir stehen de facto vor einer Finanzierungsbrücke in die Energiezukunft, und mein Ziel ist es, dass wir in drei, vier, fünf Jahren keine Förderungen mehr brauchen, sondern diese Projekte tatsächlich marktfähig, auch im Rahmen dieser schwierigen Steuergesetzgebung, wir haben das oft diskutiert, etwa bei der Atomenergie und bei der Bevorzugung umweltschädlicher Energieförderungsformen, realisieren zu können. Technologieentwicklung also ist besser geworden, die Preise sinken. Es ist daher möglich beim Windpark Sternwind von diesen 1,7 Cent herunter zu gehen auf mittlerweile 0,75. Das heißt als barwertisierte Einmalzahlung im Übrigen realisiert, das heißt, die 7,8 Cent sind plus der 0,75 Cent zu sehen und damit kommen wir auf die Gesamtkostenrechnung. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es noch eine Wortmeldung dazu? Das ist nicht der Fall. Danke, Herr Landesrat Anschober. Die nächste Anfrage ist die des Herrn Abgeordneten Hirz an den Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer. Bitte Herr Abgeordneter. Abg. Hirz: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Über die Zukunft des Integrativen Schulzentrums in Traun gibt es derzeit eine öffentliche Diskussion unter Beteiligung von Schulleitung, Stadt Traun und Landesschulrat, die große Verunsicherung bei den Betroffenen ausgelöst hat. Manche sprechen von einer geplanten Auflösung der Integrationsklassen, andere sogar von einer eventuellen Schließung des gesamten Schulzentrums. Welche Pläne gibt es seitens des Landes für das Integrative Schulzentrum in Traun? Landeshauptmann Dr. Pühringer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, Frau Präsidentin, hohes Haus! Das Integrierte Schulzentrum in Traun ist eine erstklassige Schule. Die Auflösung der Schule selbst, des Zentrums, ist eine Missinterpretation, die war nie geplant und ist nie geplant und müsste von der Oberösterreichischen Landesregierung vorgenommen werden, was natürlich nicht in Frage kommt. Die Auflösung der Integrationsklassen muss auch von der Landesregierung beschlossen werden, weil sie als Schulversuch gemäß § 62 des Pflichtschulorganisationsgesetzes geführt werden und kommt aus meiner Sicht absolut nicht in Frage. Wir haben in dieser Schule 93 Kinder, davon 50 % sogenannte Integrationsfälle mit Schwerstbehinderten und Behinderten. Wir haben natürlich dort für diese 93 Kinder 21 Lehrerdienstposten, weil extrem schwierige und schwere Fälle der Integration gegeben sind, aber die Schule hat sich exzellent entwickelt. Daher kommt für mich eine Auflösung nicht in Frage. Ich war heute früh um 7.15 Uhr, ist ja meine Heimatgemeinde, beim Direktor in der Schule und wir haben das natürlich auch entsprechend erörtert und für mich steht das nicht zur Diskussion. Ich habe auch recherchiert und ein Gespräch mit der Gemeinde geführt, wie es überhaupt zu dieser Meldung kommen konnte. Der Hintergrund ist jener, dass derzeit aufgrund des Platzmangels ein Container bei der Schule ist, weil der Platz nicht ausreicht und von der Schule logischerweise seit längerem ein Anbau und Erweiterungsbau bei der Gemeinde beantragt wurde. Gleichzeitig aber fallen im Pflichtschulbereich die Schülerzahlen gewaltig, sodass man jetzt untersucht, ob man sich den Anbau nicht sparen kann und im Hauptschulkomplex, der ein Komplex ist, Hauptschule 1, 2 und Integriertes Schulzentrum sind in einem Schulkomplex, ob man nicht aufgrund des Geburtenrückganges im bestehenden Komplex Räume frei bekommt. Das zu prüfen ist durchaus sinnvoll. Darüber hinaus hat es ein nicht glückliches Schreiben des Stadtamtes an die Volksschulen gegeben, ob sie nicht selbst auch die Integration machen könnten. Aus diesem Rundschreiben hat sich dann die Geschichte entwickelt. Es hat Einsparungsüberlegungen auf der Gemeindeebene gegeben. Die sind aber nicht realisierbar, weil erstens die Landesregierung nicht mitmachen würde und weil lediglich vier Schüler aus den vier Volksschulen in Traun kommen, also eine Abwanderung aus dem Schulsprengel Richtung ISZ ist nicht gegeben. Es besteht überhaupt kein Grund, das ISZ in seiner bisherigen Form anzutasten. Erste Präsidentin: Danke. Eine weitere Wortmeldung dazu gibt es nicht. Danke, Herr Landeshauptmann. Die letzte Anfrage ist die des Herrn Klubobmann Trübswasser an den Herrn Landesrat Dr. Kepplinger, bitte. Abg. Trübswasser: Sehr geehrter Herr Landesrat! Der nachträgliche Einbau von Liften hat nicht nur eine leichtere und bequemere Erreichbarkeit der einzelnen Wohnungen zum Ziel, sondern soll vor allem auch möglichst viele Wohnhäuser in Oberösterreich für Menschen mit Behinderungen oder aus anderen Gründen mobilitätseingeschränkte Personen überhaupt benutzbar machen. Daher wurden zwischen 1998 und 2003 auch rund 450 Lifte mit mehr als 23 Millionen Euro gefördert. Sie haben vor kurzem ein neues Finanzierungs- und Fördermodell vorgestellt, das auch in Zukunft den nachträglichen Lifteinbau forcieren soll. Baubedingt jedoch sind die Liftstationen meist in Halbstöcken und daher nicht „barrierefrei“ im Sinne des § 27 Oö. Bautechnikgesetzes. Meine Frage ist nun: Wie viele der seit 1998 geförderten und nachträglich eingebauten Lifte haben tatsächlich barrierefreien Zugang zu Wohnungen geschaffen? Erste Präsidentin: Bitte, Herr Landesrat. Landesrat Dr. Kepplinger: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hohes Haus, sehr geehrter Herr Klubobmann! Bevor ich zum Stand der Erhebungen Stellung nehme, erlauben Sie mir ein paar Vorbemerkungen. Ich glaube, wir sind uns einig, dass dieses Programm des nachträglichen Lifteinbaus eine sehr sinnvolle Maßnahme ist, die das Land Oberösterreich in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und mit den Bauträgern, großteils gemeinnützige Bauträger, durchführt. Man muss natürlich auch zugeben, dass ein nachträglicher Einbau nur eine zweitbeste Lösung sein kann. Das hängt sicher damit zusammen, dass aufgrund von bautechnischen Gegebenheiten der nachträgliche Einbau eines Liftes nur die Voraussetzungen herstellen kann, dass eine vollständige Barrierefreiheit dann gegeben ist, wenn man zusätzlich dann noch einen Treppenlift nachrüstet. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass der nachträgliche Lifteinbau teurer ist, weil natürlich Baumaßnahmen erforderlich sind, die viel höher sind, als wenn ein Lift sozusagen mit dem Neubau eines Hauses errichtet wird. Ich glaube aber, dass diese zweitbeste Lösung dennoch ein Quantensprung ist in der Verbesserung der Lebensqualität der Menschen im Allgemeinen und jener, die Einschränkungen in der Mobilität haben im Besonderen. Daher habe ich mich auch dafür eingesetzt, dass dieses Programm auch in den nächsten Jahren weiter geführt werden kann. Konkret zu Ihrer Frage. Wir haben, wie Sie richtig sagen, bis inklusive 2003 ungefähr 450 Lifte gebaut. Wenn wir die Projekte dazurechnen, die heuer schon genehmigt sind oder die noch jetzt im heurigen Jahr zur Genehmigung vorgelegt werden, dann werden wir genau 691 Lifte nachträglich nachgerüstet haben und eine Rückfrage bei den Bauträgern hat ergeben - ich habe die Antworten noch nicht vollständig - dass nur rund zehn Prozent der Projekte vollständig barrierefrei sind, weil die baulichen Voraussetzungen so sind, dass der Lift, der von außen angedockt wird, im Zwischengeschoss mündet und es muss dann - und das wird auch im Einzelfall aus den Mitteln der Wohnumfeldverbesserung gefördert - im Einzelfall, wenn es notwendig ist, ein Treppenlift im Halbstock gebaut werden. Aber man muss grundsätzlich sagen, dass natürlich ein Lift, der es dem Menschen erspart - vier-, fünf-, sechs-, sogar siebengeschossige Häuser gab es in Linz ohne Lift - so weit treppauf zu gehen und dafür sozusagen einen Halbstock sich treppab zu bewegen, natürlich ein ganz gravierender Fortschritt in der Verbesserung der Wohnsituation ist. Erste Präsidentin: Danke. Gibt es eine Zusatzfrage? Bitte. Abg. Trübswasser: Eine Zusatzfrage. Herr Landesrat, die Diskussion wird sicher noch woanders weiterzuführen sein und da reicht die Fragestunde nicht aus. Worum es mir geht in dieser Sache. Einerseits nicht den nachträglichen Lifteinbau schlecht zu machen, dort wo Fehler in der Planung oder nicht nach dem heutigen Stand geplant wurde. Allerdings geht es mir aber darum, dass das Prädikat „barrierefrei“ so wie Sie es in den Inseraten verwendet haben, eigentlich nicht stimmt. „Barrierefrei“ ist ein Prädikat, dass durch den § 27 definiert ist. Werden Sie in Zukunft bei solchen Anlässen sagen, dass es sich um Erleichterungen, um Beseitigung von Barrieren handelt, aber nicht mehr den Begriff „barrierefrei“ verwenden? Landesrat Dr. Kepplinger: Man kann sicher sagen, dass dieser nachträgliche Lifteinbau eine notwendige, aber noch nicht eine hinreichende Voraussetzung ist, diesen Standard der Barrierefreiheit sicher zu stellen, da haben Sie sicher Recht. Aber ich glaube dennoch, dass auch für Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, für Kleinkinder, für Eltern mit Kleinkindern eine ganz entscheidende Verbesserung der Situation gewährleistet wird. Abg. Trübswasser: Sie haben nicht klar meine Frage beantwortet. Mir geht es nicht darum, um die Vorteile schlecht zu machen, mir geht es darum, dass nicht ein falscher Eindruck vermittelt wird und dass nicht signalisiert wird, dass durch den nachträglichen Lifteinbau alles geregelt ist. Wie Sie selbst gesagt haben, ist es die zweitbeste Lösung und ich glaube, wir sollten daher die Diskussion in eine andere Richtung führen, dass wir bei künftigen Wohnbauten, und ich weiß, wovon ich spreche, bei künftigen Wohnbauten dem vorbeugen, dass wir nicht nachträglich reparieren, was vorher nicht ausreichend mitbedacht wurde. Werden Sie diese Frage barrierefreier, mehrgeschossiger Wohnbau ebenso mittragen bei den künftigen Verhandlungen um eine Reform der Wohnbauförderung, weil es eine zentrale Frage der Wohnqualität ist, die gleichzeitig auch Mittel spart für nachträgliche Reparaturmaßnahmen? Landesrat Dr. Kepplinger: Herr Kollege Trübswasser! Was den Wohnungsneubau betrifft und was die Vorstellungen des Ressorts dazu betrifft, ist es für mich überhaupt keine Frage, dass hier Barrierefreiheit mit dem Anspruch im Sinne der Begrifflichkeit, die sich im Bautechnikgesetz befindet, erfüllt sein muss und ich habe diesbezüglich ja auch ein Reformpapier erarbeitet, das auch dem Klub der Grünen zur Verfügung gestellt wurde und ich glaube, da können Sie die Vorstellungen, die hier das Ressort hat, gut nachvollziehen und wir haben ja auch schon Gespräche gehabt mit Ihrer Fraktion und wir haben, glaube ich, in dieser Hinsicht keine Differenzen festgestellt. Was den Wohnungsbestand betrifft, kann man halt nicht von den technischen Gegebenheiten abstrahieren und man muss dann eben zweitbeste Lösungen suchen, weil man technische Gegebenheiten, die wir in Gebäuden vorfinden, ja nicht verändern kann. Abg. Trübswasser: Aber sie nicht „barrierefrei“ nennen, um das geht es mir. Erste Präsidentin: Danke vielmals. Gibt es noch eine Wortmeldung dazu? Das ist nicht der Fall. Danke, Herr Landesrat. Die Fragestunde ist geschlossen. Ich bitte den Herrn Schriftführer den Eingang bekannt zu geben. Abg. Bernhofer: Der Eingang umfasst heute 23 Beilagen, und zwar die Beilage 317/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Pflegegeldgesetz geändert wird. Diese Beilage wird dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Weiters die Beilage 318/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Behindertengesetz 1991 geändert wird. Sie wird dem Sozialausschuss zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 324/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligung an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Sie soll gemäß § 26 Absatz 5 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 325/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend einen zweiten Nachtrag zum Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2004. Sie wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 326/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Voranschlag des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2005. Sie wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 327/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2005 wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 328/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Nachtrag zum Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Verwaltungsjahr 2004 für die der Diensthoheit des Landes bzw. dem Land unterstehenden Lehrer an öffentlichen und privaten Volks-, Haupt- und Sonderschulen, Polytechnischen Schulen sowie für die Lehrer an berufsbildenden Pflichtschulen mit Ausnahme der land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Ebenso soll die Beilage 329/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend den Dienstpostenplan des Landes Oberösterreich für das Schuljahr 2004/2005 bzw. das Verwaltungsjahr 2005 für die der Diensthoheit des Landes bzw. dem Land unterstehenden Lehrer an öffentlichen und privaten Volks-, Haupt- und Sonderschulen, Polytechnischen Schulen sowie für die Lehrer an berufsbildenden Pflichtschulen mit Ausnahme der land- und forstwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 330/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend das Landesgesetz über die Einhebung einer Landesumlage wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 331/2004, eine Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Liegenschaft EZ.563, GB.45203 Linz, im Ausmaß von 4.088 m2 im Stadtgebiet von Linz wird dem Ausschuss für Finanzen zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 332/2004, ein Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich. Diese Beilage soll gemäß Paragraph 26 Abs. 6 der Landtagsgeschäftsordnung keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 333/2004, eine Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend das Landesgesetz mit dem das Oö. Gemeindedienstrechts- und -gehaltsgesetz 2002, das Oö. Gemeindebedienstetengesetz 2001 und Oö. Gemeindebedienstetenschutzgesetz 1999 geändert werden, wird dem Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 334/2004, eine Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend Kostenbeteiligung des Landes Oberösterreich, an von der Stadt Linz künftig zu betreuenden Einrichtungen und Erhaltungsflächen im Zusammenhang mit der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof Linz, wird dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 335/2004, eine Vorlage der Oö. Landesregierung betreffend SchieneninfrastrukturfinanzierungsGmbH Wien, nahverkehrsgerechter Ausbau des Bahnhofs Linz, Hauptbahnhof und Einbindung der Linzer Lokalbahn in den Bahnhof Linz Hauptbahnhof, wird dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zur Vorberatung zugewiesen. Die Beilage 336/2004, ein Initiativantrag betreffend Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern, wird keinem oder soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 341/2004, Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 342/2004, ein Initiativantrag betreffend Beschluss gegen Erhöhung des Spitalskostenbeitrags in Oberösterreich soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 343/2004, ein Initiativantrag betreffend Erhaltung der VA TECH als österreichischen Konzern soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 344/2004, ein Initiativantrag betreffend Beibehaltung der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 345/2004, ein Initiativantrag betreffend ein Konzept für ein Leitbild über die Daseinsvorsorge und die flächendeckende Sicherung der öffentlichen Infrastruktur in Oberösterreich soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 346/2004, ein Initiativantrag betreffend ein Konzept für die Errichtung der City-S-Bahn ohne weitere Verzögerung soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 347/2004, ein Initiativantrag betreffend ein Konzept zur Errichtung eines Grenzlandförderungsprogramms soll keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Die Beilage 348/2004, ein Initiativantrag betreffend Förderung von Öko-Energieanlagen soll ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zugewiesen werden. Erste Präsidentin: Danke vielmals Herr Schriftführer für die Verlesung aller Beilagen. Sie finden übrigens alles auch schriftlich auf Ihren Plätzen vor. Wir behandeln zu Beginn die Dringlichkeiten. Ich beginne mit der Beilage 324/2004. Es handelt sich hier um die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligungen an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag die Wechselrede, zu der niemand zu Wort gemeldet ist. Ich lasse daher über den Antrag zur Dringlichkeit abstimmen. Wenn Sie die Dringlichkeit der Beilage 324/2004 geben wollen, dann bitte ich Sie, um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit der Beilage 332/2004. Es geht hier um den Initiativantrag betreffend die Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich. Auch hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile der Frau Präsidentin Eisenriegler das Wort. Abg. Präsidentin Eisenriegler: Werte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich sehe bereits sehr viele Männer, die da was angesteckt haben, das freut mich sehr. Der 25. November ist der internationale Tag der Gewalt gegen Frauen. Und aus diesem Anlass haben wir drei Präsidentinnen und die Frauensprecherin der freiheitlichen Partei die Initiative ergriffen, eine Resolution eingebracht, die uns daran erinnern soll, dass es nicht genug Anstrengungen geben kann gegen Gewalt an Frauen, gegen Gewalt an Kindern einzutreten. Ein paar Zahlen: Jedes Jahr fliehen in Österreich 2.600 Frauen und Kinder in ein Frauenhaus. In vielen Regionen Österreichs fehlen diese Schutzräume noch. Häufig werden als Täter Fremde angenommen. Die Gefahr Opfer von Gewalt zu werden, ist aber im eigenen Heim, dort wo es eigentlich Rückzug geben soll, Schutz geben soll, zehnmal höher als auf der Straße. Jährlich werden weltweit zwei Millionen Mädchen zwischen fünf und fünfzehn Jahren in den kommerziellen Sexmarkt eingeschleust. Zwei Millionen Mädchen! Mindestens eine von drei Frauen wird in ihrem Leben misshandelt, zum Geschlechtsverkehr gezwungen oder anderweitig sexuell missbraucht. Laut UNO-Bericht werden Mädchen und Frauen in mindestens vierzehn Ländern im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt, gesteinigt und kaltblütig ermordet. Die Täter, meist nahe Verwandte, gehen häufig straffrei aus. Die Grünen im Landtag betonen, dass es keine Rechtfertigung für Gewalttaten an Frauen und Kindern gibt, gewalttätige Männer, die für ihr Verhalten verantwortlich sind und damit konfrontiert werden müssen. Weiters, dass Gewalt in Form sexueller, seelischer und körperlicher Misshandlung strafbar ist und als Straftat behandelt werden muss. Schutz und Sicherheit der betroffenen Frauen und ihrer Kinder müssen oberstes Ziel aller rechtlichen Maßnahmen sein. Dabei darf die Sicherheit der Kinder nicht zu einer individuellen Verantwortung der Mütter gemacht werden. Die Gesellschaft muss hier Verantwortung übernehmen. Die grüne Fraktion freut sich auch, dass der Oberösterreichische Landtag - wie signalisiert wird bereits durch das Zeichen "White Ribbon" und auch die bereits erfolgte Fahnenhissung – sich der bundesweiten Aktion anschließt. Anlässlich des 25. Novembers haben die Frauensprecherinnen der vier Landtagsfraktionen eine Flagge draußen am Vorplatz gehisst, mit der Aufschrift „Frei leben - ohne Gewalt“. Und die männlichen Abgeordneten schließen sich an und tragen das Zeichen White Ribbon von Männern gegen Gewalt an Frauen. Durch das Tragen dieser kleinen weißen Schleife geben sie durch ihr eigenes Verhalten ein Beispiel und fordern andere dazu auf, keine Gewalt gegen Frauen auszuüben. Wir sind auch sehr zufrieden über die Tatsache, dass sich der Oberösterreichische Landtag verpflichten will, sich weiterhin aktiv für das Ziel der Umsetzung der bestehenden Gesetze im Interesse der Betroffenen einzusetzen und gesellschaftliche Veränderungsprozesse in Richtung ökonomische und soziale Gleichstellung aller im Land lebenden Frauen und Männer zu initiieren. Die bestehenden oberösterreichischen Frauenberatungsstellen zum Schutz gegen Gewalt sollen weiterhin aktiv in ihrer Arbeit unterstützt werden. Aktiv heißt auch, für die finanzielle Absicherung dieser Beratungsstellen und Betriebe zu sorgen. Und wir Grüne haben uns bereits bei den Budgetverhandlungen sehr erfolgreich dafür eingesetzt, dass das stattfinden kann. Und wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass im Frauenbudget ausreichende Mittel vorhanden sind, um Beratungsstellen für Frauen und Mädchen, sozialökonomische Betriebe und Migrantinnenberatungsstellen finanzieren zu können. Ich ersuche Sie, der Dringlichkeit zu diesem Antrag Ihre Zustimmung zu erteilen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Präsidentin Weichsler, bitte. Abg. Präsidentin Weichsler: Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Frau Kollegin Orthner! Auch ich bedanke mich, dass es möglich gewesen ist über vier Fraktionen hinweg einen gemeinsamen Antrag zu machen, was das Thema Gewalt gegen Frauen betrifft. Und ich denke, es kann eigentlich ja gar keine Diskussion darüber laufen, dass wir nicht in der Lage wären, nicht einen gemeinsamen Antrag dahingehend zu formulieren. Denn Gewalt gegen Frauen, meine Damen und Herren, das ist nicht irgendwo! Wenn wir von einem internationalen Tag dagegen sprechen oder als Erinnerung dafür sprechen, dann neigen wir sehr oft dazu, daran zu denken, dass das irgendwo passiert. Dort, wo Gewalt im kulturellen Bewusstsein, im religiösen Bewusstsein durchaus etwas "Selbstverständliches" aufgrund von Interpretationen geworden ist, sondern Gewalt an Frauen passiert tagtäglich neben uns. Und ich denke, wenn wir uns die Zahlen anschauen und auch die Statistiken, die uns die Frauenhäuser liefern, dann wissen wir, wie sehr sie passiert, in welchem Ausmaß und wer davon betroffen ist. Wir unterscheiden zwischen drei Formen von Gewalt. Einerseits die physische - durch Schlagen, Prügel, Treten, viele Formen, die hier stattfinden, aber wir dürfen nicht vergessen, das große Ausmaß der sexuellen Gewalt gegen Frauen und aber auch das große Ausmaß an psychischer Gewalt. Und Gewalt ist nicht immer am blutunterlaufenen Auge erkennbar. Gewalt sehen wir oft äußerlich überhaupt nicht, sondern es ist an verletzten Seelen erkennbar. Frauen gegenüber werden Drohungen ausgebracht, es wird ihre Autonomie untergraben und dies alleine führt schon zu weniger Selbstbewusstsein von Frauen und ist gelebte Gewalt, die ihr passiert. Meine Damen und Herren, Gewalt ist nicht abhängig vom Einkommen. Es ist nicht abhängig vom Bildungsniveau. Es hat nichts mit einer bestimmten sozialen Zugehörigkeit zu tun, und es hat auch nichts mit einem religiösen Bekenntnis des Täters zu tun. Denn, Gewalt an Frauen hat immer mit Machtausübung zu tun und hat immer mit Machterhalt zu tun. Und nicht umsonst können wir in der Statistik feststellen, dass 99 Prozent der Gewalttäter an Frauen, an Mädchen Männer sind. Und ein sehr geringer Prozentsatz leider auch Frauen. Wenn wir das Thema der Gewalt verfolgen, so denke ich, müssen wir doch auch in unserem Kulturkreis überlegen, woher kann es denn eigentlich kommen, dass es noch immer möglich ist, Gewalt an Frauen als etwas Selbstverständliches zu betrachten. Und wir dürfen uns nicht darüber hinwegschwindeln, das gibt es. Denken Sie nur an Aussagen, „wenn sie mich nicht so provoziert hätte“, „wenn sie mir das gekocht hätte, was ich gern gewollt hätte“, das ist alltäglicher Wahnsinn, der passiert. Und daraus wird Gewalt gegenüber Frauen formuliert oder als Selbstverständlichkeit auch angenommen. Meine Damen und Herren, ich möchte auch auf ein Thema zu sprechen kommen, weil es mir ein ganz ein wichtiges Anliegen ist. Wenn wir uns unsere Statistiken anschauen, wem gegenüber passiert Gewalt? Wenn wir mit den Damen und Herren der Frauenhäuser reden, dann müssen wir uns eines ganz ehrlich zugestehen. Wir haben durchaus Frauen in Oberösterreich, in Österreich, wo wir – wo ich behaupte, dass die Dunkelziffer noch wesentlich höher ist, als in unseren eigenen Reihen ist, nämlich bei jenen der Migrantinnen. Migrantinnen sind sehr oft isoliert, werden eingesperrt, werden weggesperrt, um sich die Sprache, die Kultur ihres Landes, wo sie hinkommen, nicht aneignen zu können und haben noch viel weniger die Chance, aus einem System auszubrechen, als es vielen Frauen und vielen Österreicherinnen möglich ist. Und ich denke, dass hier die Dunkelziffer an Gewalt an diesen Frauen, alleine das Wegsperren, eine riesen große ist und wir uns diesem Thema wesentlich intensiver annehmen müssen. Und ich möchte auch ein Thema ansprechen an körperlicher Gewalt, weil wir immer glauben, das gehört zu gewissen Kulturkreisen oder zu gewissen Zonen auf unserem Erdball. Da geht es um die Beschneidung der Mädchen. Das hat nicht alleine mit Afrika zu tun. Es muss uns klar sein, dass wir dieses Thema mitten in Europa haben. Und dass wir dieses Thema damit auch in Österreich haben. Und wir können uns nicht darüber hinwegschwindeln, Gewalt immer nur damit in Zusammenhang zu sehen, dass jemand, so wie ich es genannt habe, von äußerlich gesehen wird, sondern wir haben viele Formen der Gewalt und viele Dinge, wo wir gar nicht wissen, wie es tatsächlich ausschaut. Und deswegen unterstützen auch ich und meine Fraktion diesen internationalen Tag, diese gemeinsame Resolution, die wir heute hier verabschieden. Aber, ich bin auch klar nur für eines zu haben, das kann nicht ein Thema des Jahres 2004 sein heute, weil wir am 25. November diesen internationalen Gedenktag haben, das muss ein Thema sein, wo wir uns tatsächlich damit auseinandersetzen. Und es gibt vieles zu tun in dieser Richtung. (Beifall) Erste Präsidentin: Frau Abgeordnete Lackner-Strauss bitte. Abg. Lackner-Strauss: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Was bedeutet es, eine weiße Schleife zu tragen? Die White Ribbon-Kampagne, Männer weltweit gegen Gewalt an Frauen. Es bedeutet, niemals Gewalt an Frauen anzuwenden, zu dulden oder auch stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen. Es geht um die Vermeidung aller Formen von Gewalt, jedoch in erster Linie, um die Männergewalt gegen Frauen. Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist am 25. November. Anlassfall ist der Jahrestag verschiedener Massaker des militärischen Geheimdienstes, von drei Schwestern in der dominikanischen Republik, aber auch einer Universität in Toronto. In Österreich existiert White Ribbon seit November 2000. White Ribbon ist sich der wertvollen Arbeit bewusst, und es gibt es in über dreißig europäischen Ländern, die mit verschiedenen Kampagnen gestartet haben. Aus dem österreichischen Gewaltbericht 2001 geht hervor, dass in Österreich jedes Jahr schätzungsweise 150.000 bis 300.000 Frauen Opfer von Gewalt werden. Die Erfahrung zeigt leider, dass viele Männer gelernt haben, Ärger oder Unsicherheit nur mittels Gewalt auszudrücken und dass Akte der Gewalt gegen eine Frau, ein Kind oder einem anderen Mann, ein akzeptabler Weg geworden sind, um eine andere Person zu kontrollieren. Dabei geht es nicht nur um psychische Gewalt, es geht auch um physische Gewalt. Es gibt aber auch keine Rechtfertigung für jegliche Form von Gewalttaten an Frauen und Kindern. Es braucht daher Männer, die sich auf persönlicher, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene gegen die Gewalt einsetzen. Prominente Männer haben sich ja schon bereit erklärt, mit einer Plakataktion der Kampagne anzuschließen, zum Beispiel Wolfram Pirchner, der auf dem Plakat sagt „Wer seine Frau schlägt, hat bei mir Sendepause“ oder zum Beispiel Hans Krankl, der sagt „Wer seine Frau schlägt, hat bei mir kein Leiberl“. Der Oberösterreichische Landtag unterstützt und befürwortet die verschiedenen Aktionen anlässlich des internationalen Tages der Frauen gegen die Gewalt an Frauen. Mit dem Hissen der Fahne unserer drei Präsidentinnen "frei leben ohne gewalt" und dem Tragen der "White Ribbons" unserer Abgeordneten, unserer männlichen Abgeordneten bekundet der Oberösterreichische Landtag seine Solidarität und wird der Dringlichkeit des Initiativantrages seine Zustimmung erteilen. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Moser, bitte. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörer auf der Galerie, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Selbstverständlich sind wir der Einladung der Dritten Präsidentin, den Initiativantrag mitzuunterschreiben, sehr gerne nachgekommen. Akzente, Schwerpunkte gegen Gewalt zu setzen, sind uns ein ganz wichtiges Anliegen. Wir haben ja auch für morgen zu einer Pressekonferenz eingeladen, wo Frauen, Fachfrauen aus unterschiedlichen Bereichen, von ihrer Arbeit berichten werden bzw. Maßnahmen vorstellen werden. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass parteiübergreifend und geschlechterübergreifend diese Frage thematisiert wird, darum freue ich mich auch, dass die männlichen Kollegen alle dem Aufruf, heute die weiße Schleife zu tragen, nachgekommen sind. Vieles ist von meinen Vorrednerinnen schon gesagt worden, ich möchte es, obwohl es auch meine Meinung ist, jetzt gar nicht noch einmal wiederholen. Mein Schwerpunkt bzw. unser Schwerpunkt als Freiheitliche ist in der Präventionsarbeit, darum haben wir auch im Initiativantrag Präventionsmaßnahmen zu ergreifen hineinreklamiert, und wir sind sehr froh und dankbar, dass die übrigen Fraktionen dieser Ergänzung zugestimmt haben. Warum ist Prävention so wichtig? In einer Gesellschaft, wo zunehmend aus diversen Gründen weniger gesprochen wird, wird umso öfter eine andere Kommunikationsebene aufgetan, nämlich die Kommunikationsebene mit der Körpersprache im wahrsten Sinn des Wortes. Das heißt, körperliche Gewalt hat sehr oft auch ihre Ursache in einer Sprachlosigkeit. Sprachlosigkeit entsteht, wenn in Familien, wenn in Schulen, wenn in Vereinen nichts ausgesprochen wird. Es ist mir schon klar, dass auch Worte oftmals äußerst gewalttätig sein können, aber ein Bündel von Maßnahmen soll dazu führen, dass es überhaupt gar nicht zum Wunsch oder zur Grundlage kommt, jetzt zuschlagen zu wollen. Zuschlagen, das ist das, was wir immer vergessen, bedeutet sehr oft Hilflosigkeit, keine Angst, ich werde hier keine Entschuldigung für prügelnde Ehemänner aussprechen, überhaupt nicht. Ich möchte nur das Thema auf den Punkt bringen, denn wir sind nach wie vor in der Situation, dass wir sehr viel Geld investieren, und zwar mit Recht, in Maßnahmen nach erfolgter Gewalt. Ich glaube aber, wir müssen vermehrt stark in die Prävention investieren. Wenn ich mir in den letzten zwei Tagen die Medien angeschaut habe, dann hat sich zum Beispiel Primar Schöny am Tag der Psychiatrie geäußert über die Situation von Kindern, die in der Familie Gewalt, ich sage jetzt einmal, des Vaters an der Mutter erleben, und darüber, welche Probleme Kinder haben. Er hat gemeint, Buben gehen eher auch auf die Aggressionsschiene, Mädchen eher in Selbstaggression, wie zum Beispiel in Essstörungen. Das heißt, das zeigt uns, wir lernen sehr viel über Vorbilder, solange in einer Gesellschaft, in der Erziehung immer wieder derartige Stereotypen in den Vordergrund gestellt werden: "Du bist ein Bub, du hast stark zu sein, du bist stärker als die anderen". Solange Buben in ihrem privaten Umfeld, sei es im Freundeskreis, sei es aber auch in der Familie, stark verfestigte autoritäre maskuline Verhaltensweisen erleben, umso mehr sind sie natürlich auch anfällig, dieses Erlernte zu tun und diese erlernte Rolle zu übernehmen. Daher glaube ich, dass wir die Prävention auf zwei Schienen stellen müssen. Einerseits um Mädchen zu stärken, um ihnen Selbstbewusstsein zu geben, um ihre Selbstbestätigung immer wieder unterstreichen zu können, das ist die eine Schiene. Das Zweite ist, wir müssen unseren Buben helfen, eine neue männliche Identität zu finden, eine Identität, die sich nicht definiert über Gedanken wie "ich bin der Mann, ich bin stark und alle haben das zu machen, was ich anschaffe". Partnerschaft muss natürlich auch von jung an gelebt werden und erlebt werden, solange die Gewalt, und das ist das, was mich sehr bedrückt, sich immer weiter in ein Jugendalter zurück begibt. Erst gestern war wieder ein Artikel in einer Zeitung, wo Schulpsychologen dargelegt haben, dass es bei der Gewalt an Schulen, bei Raufereien nicht mehr um das Rangeln geht, das ist auch früher passiert, das Kräftemessen untereinander, aber wo die Jugendlichen gewusst haben, da hört es jetzt auf, sondern dass immer mehr Gewalt in Form von Körperverletzung auch bei uns in den Schulen passiert. Daher ein Dank den Initiatorinnen für diesen Initiativantrag, eine volle Unterstützung von uns Freiheitlichen bei allen Maßnahmen, und wir wollen auch in Zukunft einen Schwerpunkt in der Prävention setzen. Ich danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede, wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 332/2004 die Zustimmung geben, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Dringlichkeit zur Beilage 336/2004. Es handelt sich hier um den Initiativantrag betreffend Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern. Auch hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich, ich eröffne die Wechselrede und erteile der Frau Abgeordneten Mag. Chansri das Wort. Abg. Mag. Chansri: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Besucherinnen und Besucher, werte Kolleginnen und Kollegen! Mit der vorliegenden Resolution will die sozialdemokratische Fraktion die Oberösterreichische Landesregierung ersuchen, bei der Bundesregierung dafür einzutreten, dass die Dauer des Zivildienstes an die Dauer des Präsenzdienstes herangeführt und im Ergebnis gleichgestellt wird. Wir wollen die Gleichstellung des Zivildienstes mit dem Präsenzdienst erreichen, es gibt für uns, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, keinen einzigen Grund, der die ungleiche Behandlung rechtfertigt. Darüber hinaus verfolgt die Resolution das Ziel, Zivildiener auf freiwilliger Basis und unter sozialversicherungsrechtlicher Absicherung die Möglichkeit einzuräumen, über die gesetzlich vorgesehene verpflichtende Dauer des Zivildienstes hinaus Zivildienst bis zu einem Jahr zu verrichten. Eine derartige Verlängerung liegt nicht nur im Interesse jener sozialen Einrichtungen, die derzeit Zivildiener beschäftigen und einen eventuellen Bedarf nach Zivildienern haben, vor allem kann es gerade im Einzelfall für den Zivildiener von Interesse bzw. sogar von Vorteil sein, den Zivildienst freiwillig zu verlängern und dadurch eventuelle Lücken, etwa zwischen Abschluss der Matura und Beginn des Studiums, die sich aufgrund einer verkürzten Zivildienstdauer ergeben können, im Rahmen eines sozialversicherungspflichtigen Zivildienstverhältnisses zu überbrücken. Ich will aber auch ausdrücklich unterstreichen, dass die Verlängerung kein Kriterium dafür sein darf, welche Zivildienstplätze den Zivildienstanwärtern zugewiesen werden. Aber uns geht es nicht nur um die zeitliche, sondern insbesondere auch um die finanzielle Gleichstellung, denn wir haben ja schon sehr oft, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, in diesem hohen Haus darüber gesprochen und einen Konsens gefunden, dass Zivildiener gegenüber Präsenzdienern finanziell stark benachteiligt sind. Aus diesem Grund lautet der zweite Punkt unseres Dringlichkeitsantrages, dass der Oberösterreichische Landtag erneut die Resolution vom 4. März dieses Jahres bekräftigen soll und somit die darin beinhalteten Forderungen nochmals stark zum Nachdruck verhelfen soll. Die Resolution Beilage 104/2004 an die Bundesregierung fordert eine angemessene Entschädigung der Zivildienstleistenden in allen Zivildiensteinrichtungen, weiters eine Novellierung des Zivildienstgesetzes, wonach der Bund für die angemessene Verpflegung der Zivildiener verantwortlich ist und diese, wie bis 31. Dezember 2000 üblich war, ihr Verpflegungsgeld direkt vom Bund erhalten, sowie eine klare und überprüfbare Regelung nach der allen Wehr- und Zivildienstleistenden die tatsächlich anfallenden Wohnkosten unter Einhaltung einer Obergrenze ersetzt werden sollen. Vor kurzem haben wir auch ein Antwortschreiben des Ministerrates aus dem Bundeskanzleramt erhalten, dieses nicht einmal einseitige Papier, es bestärkt nochmals die Übertragung der Verpflegung an die Zivildienstträgerorganisationen. Hier möchte ich noch einmal klar unterstreichen, dass der Verfassungsgerichtshof in seinem Erkenntnis vom Oktober 2004, in der er die Ausgliederung der Zivildienstverwaltung an das Rote Kreuz als verfassungswidrig befindet, nochmals auf das Erkenntnis aus 2002 verweist, indem der Verfassungsgerichtshof ausdrücklich festhält, dass die Verpflegung der Zivildiener eine wesentliche Aufgabe des Staates ist. Zu den Bestimmungen des Heeresgebührengesetzes 2001, die auf die einheitliche Handhabung der Vollziehung von Ansprüchen auf Wohnkostenbeihilfe abzielen, jedoch nicht andere Wohnformen, wie zum Beispiel Wohngemeinschaften berücksichtigt, meint das Bundeskanzleramt, dass dem nun einmal so ist und keine verfassungsrechtlichen Bedenken dagegensprechen. Für junge Männer, die den Zivildienst bei einer Organisation leisten, die nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, um für eine angemessene Verpflegung zu sorgen und die darüber hinaus noch in einer Wohngemeinschaft, eine Lebensform, die in diesem Alter eine sehr oft gewählte Form ist, wird dieses Schreiben nicht wirklich beruhigen. Ich wage gar zu behaupten, dass sich diese Aussagen eher gegenteilig auf die Betroffenen auswirken, deshalb müssen wir für diese jungen Menschen, nicht nur hier im Landtag, sondern insbesondere auch in unseren eigenen Parteigremien alles erdenklich Mögliche dafür tun, dass es hier zu einem Umdenken kommt und die Zivildiener gegenüber den Präsenzdienern gleich gestellt werden. Die Zwischenergebnisse der seit einigen Monaten tagenden Zivildienstkommission haben Signale in Richtung Gleichstellung ausgestrahlt, bis Anfang dieser Woche ÖVP-Generalsekretär Lopatka verlautbarte, dass für die ÖVP eine Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate undenkbar sei und der Volkspartei der Zivildienst künftig neun Monate dauern soll. Ich kann nur hoffen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, dass sich dieser Vorschlag nicht durchsetzt, hier ist auch die Oberösterreichische Volkspartei unserer Meinung nach gefordert, auf ihre Bundeskollegen einzuwirken und für eine wahre Gleichstellung der Zivildiener ohne Wenn und Aber einzutreten. Den ersten Schritt können Sie tun, in dem Sie der Dringlichkeit und in Folge auch dem Initiativantrag 336/2004 zustimmen. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist der Herr Abgeordnete Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen! Seit einem Jahr ist Oberösterreich der Motor in der Zivildienstfrage in Österreich, ich bin sehr froh darüber, dass wir die Beschlüsse, die wir getroffen haben, sehr breit mittragen werden, dass es Vierparteien-, Dreiparteienbeschlüsse sind, ich denke, dass das der richtige Weg ist. Ich möchte kurz Reprise ziehen. Wir haben seit 1.1.2004 das höchste Verpflegungsgeld für Zivildiener des Landes und landeseigenen Einrichtungen mit 11,60 Euro im gesamten Bundesgebiet. Wir haben, die Frau Kollegin Chansri hat es schon angesprochen, am 4. März dieses Jahres eine Resolution einstimmig beschlossen, wo es darum geht, dass wir den Bund auffordern, eine angemessene Verpflegung zu definieren und sich an den oberösterreichischen 11,60 Eurosatz zu orientieren. Wir haben klar deponiert, dass der Bund die Verantwortung für diese Verpflegungssätze und für die Verpflegung der Zivildiener wieder übernehmen soll. Wir haben entsprechend faire Wohnkostenregelungen gefordert, ich möchte jetzt nicht im einzelnen darauf eingehen, weil das schon meine Vorrednerin getan hat. Ich gebe auch Recht, Sie haben ja die Antwort des Ministeriums bekommen, dass diese Antwort für mich enttäuschend, ich würde sagen, eigentlich nichtssagend ist. Es ist daher völlig richtig und logisch, dass wir mit einer zweiten Resolution nachstoßen, in dem wir die drei erhobenen Forderungen bekräftigen, und, das ist jetzt der wesentliche Punkt, in dem wir fordern, dass die unterschiedliche Behandlung zwischen Zivildienern und Präsenzdienern beseitigt wird. Warum ist diese Gleichstellung wichtig? Erstens, weil es dem Gleichheitsgrundsatz widerspricht, Personen aufgrund einer Gewissensentscheidung dazu zu verdonnern, länger Dienst zu machen als die Präsenzdiener. Zweitens, weil es die Wertigkeit der Arbeit des Zivildieners es rechtfertigt. Ich glaube, dass die Belastung von Präsenzdienern und Zivildienern zumindestens gleich ist, dass hier keine Berechtigung besteht, den Zivildienst länger zu machen. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ein erheblicher Gehaltsentgang mit einer Verlängerung verbunden ist, denn wenn man später in den Zivilberuf zurückkehren kann, hat man Geld verloren bzw. wenn ich ein Studien-Semester verliere, wirkt sich das auf die Lebensverdienstsumme aus. Ich halte diese vorliegende Resolution wirklich für zukunftsweisend, aus dem einfachen Grund, weil ich davon ausgehe, dass 2008, 2010, mag es vielleicht ein bisschen später sein, wir uns wahrscheinlich von der Wehrpflicht in Österreich verabschieden werden müssen, weil Schengen 2 in Kraft tritt, weil andere sicherheitspolitische Maßnahmen notwendig sein werden. Daher ist es wichtig, sich auf einen freiwilligen Sozialdienst vorzubereiten. Diese Rahmenbedingungen, die wir jetzt in diesem Antrag fordern, dass man die Zivildienstdauer gleich macht, aber die Möglichkeit gibt, einjährig freiwillig zu verlängern, so wie das die Präsenzdiener auch können, sind eine sehr, sehr gute Vorbereitung auf diese Phase. Ich glaube, dass es notwendig ist, eine entsprechende sozialrechtliche Absicherung zu machen bzw. auch bei den Pensionsanrechnungszeiten die Zivildiener den Präsenzdienern gleichzustellen. Ich halte es auch für wichtig, dass die Verlängerung kein Kriterium der Zuweisung ist, ich sehe es sogar als Chance für die Einrichtungen, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Zivildiener auch freiwillig ihre Dienstzeit verlängern. Ich mache auch darauf aufmerksam, dass gerade das Rote Kreuz sehr viele Ehrenamtliche aus Zivildienern rekrutiert, die also beim Roten Kreuz freiwillig bleiben. Warum ist der Antrag jetzt dringlich? Ich sage, er ist deswegen dringlich, weil erstens fix ist, dass der Wehrdienst auf sechs Monate verkürzt wird, das ist ein Beschluss der Bundesheerreformkommission. Zweitens tagt momentan die Zivildienstreformkommission, die im Dezember jetzt auf eine zweitägige Klausur geht und am 27. Jänner 2005 einen Bericht an die Bundesregierung abgeben soll. Ich denke, dass Oberösterreich sich hier entsprechend in die Diskussion einbringen soll, dass das auch ein Signal an die Zivildienstreformkommission ist, und ich denke, dass es auch gleichzeitig ein Auftrag an die Mitglieder der Zivildienstreformkommission ist, sich mit unserer Resolution entsprechend zu beschäftigen. Ich gehe auch davon aus, dass sie Ihnen übermittelt wird, und ich denke, dass damit auch ein neuer Schwung in die Diskussion kommt. Wir halten diesen Antrag für dringlich. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Ich erteile dem Herrn Abgeordneten Mayr das Wort. Abg. Mayr: Sehr geehrte Landtagspräsidentin, geschätzte Damen und Herren! Es ist eigentlich zu diesem Thema bereits alles gesagt worden, dennoch möchte ich auch den Standpunkt der ÖVP Oberösterreich hier klar und deutlich aussprechen. Auch wir unterstützen diesen Antrag, weil wir der Meinung sind, dass sechs Monate Zivildienstdauer in Zukunft ein Thema sind. Es ist die Verkürzung des Wehrdienstes von acht auf sechs Monate vorgesehen und dadurch auch die Diskussion über die Dauer des Zivildienstes ausgelöst worden. Wir sehen auch hier ganz deutlich diesen Wert, den die Zivildiener hier in Oberösterreich und auch in Österreich leisten. Und wir wollen das auch unterstreichen, indem wir diese Resolution unterstützen. (Die Zweite Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Erstens, dass wir nochmals mit Nachdruck darauf hinweisen, dass ein ordentlicher Entschädigungssatz für alle Zivildiener in Österreich gestaltet wird. Wir haben im Oberösterreichischen Landtag die Vorreiterrolle übernommen im Dienste der Landesorganisationen und der gespag. Aber leider sind noch sehr, sehr viele Organisationen auch in Oberösterreich bei diesem Punkt säumig und vielleicht hoffen, dass auch hier gewisse Nachforderungen oder Nachbesserungen noch folgen. In zweiter Linie aber auch die Unterstützung für die Absenkung des Zivildienstes von zwölf auf sechs Monate, weil auch hier deutlich wurde, dass diese zwölf Monate die Zivildiener nicht abgeschreckt haben, sondern derjenige, der vor hat, diesen Zivildienst zu leisten, der leistet ihn ebenso, auch wenn es zwölf Monate sind. Und wesentlich für uns ist auch, dass man dann auch eine Möglichkeit hat für eine freiwillige Verlängerung, erstens für die Organisationen, die hier sehr viel Geld für die Ausbildung der Zivildiener leisten, und auch für die Zivildiener selbst, die dann auch die Möglichkeit haben, einen Pensionsschutz zu haben und die Zeit zwischen Matura und Studium oder auch arbeitsrechtlich zu überbrücken. In diesem Sinne auch die Zustimmung der ÖVP Oberösterreich. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Herr Klubobmann Steinkellner bitte. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Drei Fraktionen haben jetzt erklärt was alles wichtig ist und gut ist für den Zivildiener. Ist es nicht unsere Aufgabe, auch einmal darüber nachzudenken, was ist denn gut für die Gesellschaft? Ist es nicht Aufgabe unsererseits auch zu überlegen, welche Aufgaben Zivildiener erfüllen und ob die Dienstleistung, die eine gewisse Zeit bedarf, auch dann noch erbracht werden kann? Ohne Zivildienst ist der Dienstbetrieb so nicht aufrecht zu erhalten, sagt Rotkreuz-Präsident Leo Pallwein-Prettner, unser ehemaliger Kollege hier in diesem Haus. Zusätzliche hauptamtliche Mitarbeiter müssten aufgenommen werden. Das kostet viel Geld. Ohne Zivis würde das Rettungswesen in Oberösterreich statt bisher 25 Millionen Euro das Doppelte kosten. Dazu kämen weitere vier Millionen Euro durch den Entfall jener Zivildiener, die als Freiwillige bleiben. Auch jede Reduktion von den derzeit zwölf Monaten sei mit Kosten verbunden. Eine Verkürzung auf zehn Monate bedeutet eine Mehrbelastung von 100.000 Euro. Acht Monate kämen auf 230.000 Euro Mehrbelastung. Wir haben heute das Budget bekommen. Alle jene, die also jetzt hier der Meinung sind, man sollte den Zivildienst auf sechs Monate kürzen, sollten mir dann nachher privatissime erklären, wie Sie diesen Entfall beim Roten Kreuz als Landesbudget bedeckt haben. Oder ist es nur ein politischer Gag, als Alibifunktion, nachdem man eh weiß, dass sich die Kanzlerpartei auf neun Monate geeinigt hat, die Freiheitlichen überhaupt bei 10 Monate Zivildienst stehen wollen und dass es lange Jahre einen gesellschaftlichen Konsens gegeben hat darüber, welche Dauer der Präsenzdienst und welche Dauer der Zivildienst haben sollte. Es ist gemeinsam zu betrachten. Und eine Gesellschaft, die nicht bereit ist, die Schwierigkeiten, die für die Gesellschaft auch in der Zukunft, sei es im Sozialen aber auch in der Sicherheit, in der Verteidigungsbereitschaft und in der Ausbildung, für ihre Präsenzdiener ernst zu nehmen, wird auf Dauer nicht so lebensfähig sein, wie wir uns das wünschen. Es mag bessere Sicherheitssysteme geben. Es mag in der internationalen Zusammenarbeit Verbesserungen geben. Aber, solange wir ein neutraler Staat sind und verpflichtet sind, dem Neutralitätsgesetz zu entsprechen und unser Staatsgebiet in allen Ebenen zu schützen, ist es eine Frage, ob dieser Auftrag und auch dieser staatspolitische Konsens noch ernst genommen wird. Hier einfach eine singuläre Debatte vom Zaun zu brechen und zu sagen, sechs Monate Zivildienst sind genug, obwohl die sechs Monate Präsenzdienst noch gar nicht geklärt sind, solange nicht die Sicherung unserer Grenzen gewährleistet wird, solange nicht gewährleistet ist, wie der Assistenzeinsatz etwa bei Katastropheneinsätzen erfolgen soll, halte ich für eine politische Alibihandlung. Und ich bedauere, dass sich auch die ÖVP im Wissen ihrer eigenen bundespolitischen Entscheidung dazu hergibt. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Es gibt keine weitere Wortmeldung. Ich schließe somit die Wechselrede und lasse über die Dringlichkeit abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 336/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dies mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Weiters wurde vom Herrn Schriftführer angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 341/2004 vorschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich bei dieser Beilage um den Initiativantrag betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 341/2004 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Pilsner. Abg. Pilsner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Für den Bund und ihrem Finanzminister ist offensichtlich der Hochwasserschutz nicht so wichtig oder nicht so wertvoll, ansonsten hätte er sich schon stärker bei den Budgetverhandlungen eingebracht. Oberösterreich hat das Budget zur Vorbeugung gegen Hochwasserkatastrophen vervielfacht. Also, wir sind sehr vorbildlich hier unterwegs. Das Land Oberösterreich hat seine Hausaufgaben gemacht. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist völlig inakzeptabel und unfair, dass sich der Bund weigert, die notwendigen Vorsorgemaßnahmen zum Hochwasserschutz bereit zu stellen. Die rasche Umsetzung des oberösterreichischen Hochwasserschutzprogramms darf durch diese Maßnahme, indem der Bund wenig oder bis jetzt nicht bereit ist, zu zahlen, nicht gefährdet werden. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Durch die engagierten Beratungen im Unterausschuss Hochwasser konnten bereits viele wichtige Erfolge beim Hochwasserschutz erzielt werden. Ich möchte mich auch hier an dieser Stelle beim Vorsitzenden des Unterausschusses Dr. Frais bedanken und seinen Mitstreitern bedanken, auch bei dir, Herr Landesrat, für die engagierte Diskussion und für das engagierte Zusammenarbeiten. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die Menschen in den hochwassergefährdeten Gebieten brauchen jetzt rasche Hilfe. Die notwendigen Vorsorgemaßnahmen sind jetzt zu tätigen und nicht erst dann, wenn sozusagen das nächste Hochwasser vielleicht ansteht. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir bringen heute hier diese Resolution ein. Sie liegt Ihnen ja vor. Und ich ersuche Sie, diese Resolution zu unterstützen. Wenn es darum geht, gemeinsam unsere Vertreter bei den Budgetverhandlungen in Wien zu unterstützen, ist es wichtig, diese Resolution mit auf den Weg zu geben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich. Nächste Rednerin ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag, liebe Besucherinnen und Besucher! Hochwasserschutz ist ein Thema, was im Unterausschuss immer wieder sehr engagiert, wie mein Vorredner schon gesagt hat, behandelt wird, und Oberösterreich hat ein sehr engagiertes, nur nicht gerade im vorbeugendem Hochwasserschutz, ein Programm auf die Beine gestellt. Seit mehreren Monaten gibt es ja auch Verhandlungen mit dem Bund, ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Zur Zeit werden Hochwasserschutzprojekte bei den Interessensgewässern zwischen 40 und 50 Prozent, bei den Bundesgewässern zu 85 Prozent und bei der Donau zu 50 Prozent vom Bund mitfinanziert. Oberösterreich hat, wie ja Kollege Pilsner schon angeführt hat, das Budget zum Thema Hochwasserschutz und Katastrophenschutz vervielfacht, hat auch noch ein Sonderbudget von 15 Millionen Euro zusätzlich bewilligt und gleichzeitig, und ich glaube, das ist das Entscheidende, Projekte vorgelegt, sehr engagierte Projekte, in klaren Stufenplänen mit Finanzierungsplänen dazu. Also, es sind nicht Projekte, die irgendwo in den Sternen stehen, sondern das ist sehr konkret, und brauchen die nächsten Schritte zur Umsetzung. Es ist daher wichtig, gerade diesen, auch den Gemeinden, die Sicherheit zu geben, dass auch von Seiten des Bundes genug finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Das Kernproblem bei der Finanzierung durch den Bund liegt in der üblichen Mittelabschöpfung im Katastrophenfonds durch den Finanzminister, das in dem Gesetz 1995 geregelt wurde. Es sind ausreichende Finanzmittel im Katastrophenfonds vorhanden, und dennoch werden diese Gelder seit Jahren nicht vollständig diesem Bereich zugeführt. Nur einige Zahlen: 2000 wurden 22 Millionen Euro dem Budget zugeführt, 2001 78 Millionen Euro, 2002 nichts, na ja, noch kein Wunder, 2003 wurden 25 Millionen Euro dem Haushalt, dem Bundeshaushalt, wieder zurückgeführt. Wenn man also nur einen Teil dieser rückgeführten Mittel zur Verfügung stellen würde, genügen schon für die ausreichende Bundesfinanzierung der engagierten oberösterreichischen Projekte und sicher auch anderer Bundesländer, um da zusätzliche finanzielle Mittel hervorzuheben. Im Katastrophenfondsgesetz 1996 ist im Paragraf 5 geregelt, dass die nicht in Anspruch genommenen Mittel die zurückgeführt werden können, dass zwar ein Fonds gebildet werden muss mit 29 Millionen Euro, aber im Paragraf 6 wird der Finanzminister ermächtigt, alle Mittel, die darüber gehen, die nicht entnommen worden sind, wieder zurückzuführen. Es ist daher gerade im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und der betroffenen Menschen in den hochwassergefährdeten Regionen die Vorbeugung wirklich weiter voran zu treiben, und in diesem Tempo voran zu treiben, und es braucht einfach Mittel, in den nächsten Jahren vermehrte Mittel, die diesen Projekten zur Verfügung gestellt werden. Diese Resolution, die wir im Unterausschuss gemeinsam diskutiert haben und von allen vier Parteien mitgetragen wurde, soll wirklich den Landeshauptmann bei der Landeshauptleute-Konferenz unterstützen und auch die Verhandlungen des Landesrates mit dem Umweltminister verstärkt unterstützen, dass hier für die kommenden Jahre genug Mittel zur Verfügung gestellt werden. Und ich bitte daher für die Dringlichkeit somit also mitzustimmen, weil ja die nächsten paar Wochen diese Verhandlungen stattfinden. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächste Rednerin zur Dringlichkeit ist Frau Kollegin Brunner. Abg. Brunner: Geschätzte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren! Es ist jetzt schon sehr viel argumentiert worden, ich bringe trotzdem meinen Standpunkt zu dieser Resolution hier vor. Das Hochwasser 2002 hat uns gezeigt, dass wir viele vorbeugende Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes brauchen, um die Auswirkungen der zukünftigen Hochwässer eindämmen zu können und zu mildern, und vor allem um den Menschen Schutz zu geben. Viele Projekte sind in Planung, wie wir im Unterausschuss ja bestens informiert wurden, und müssen auch natürlich finanziert werden. Das Land Oberösterreich hat dementsprechend reagiert, in dem es zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt hat. Zusätzlich zu den Budgets 2004 und 2005 insgesamt ein Sonderbudget von 15 Millionen Euro. Um all diese Projekte aber verwirklichen zu können, brauchen wir zusätzliche Gelder vom Bund. Er hat es zwar ganz geringfügig erhöht, wie wir alle wissen, aber alle Gelder aus dem Katastrophenfonds fließen einfach nicht in die Länder zurück. Das haben wir von der Frau Kollegin Schwarz sehr ausführlich gehört. Und es ist einfach nicht einzusehen und es kann auch nicht sein, dass diese Gelder einfach zweckentfremdet verwendet werden, wenn es die Menschen in Oberösterreich so dringend brauchen für ihre Sicherheit und zum Schutz der Menschen in unserem Land. Ich hoffe, dass dieser Dringlichkeitsantrag bzw. diese Resolution dazu beiträgt, dass Oberösterreich erfolgreich diese Verhandlungen führen kann und dass wir diese vielen Projekte im Hochwasserschutzbereich in der nächsten Zeit raschest umsetzen können. Ich sehe es aber auch als Auftrag an die zuständigen Abteilungen und Beamten, dass dann auch die Projekte fertig am Tisch liegen, wenn die nötigen Mittel da sind, dass sie dann sehr rasch umgesetzt werden können. In diesem Sinne bitte ich um Unterstützung dieser Resolution an den Bund und um die Anerkennung der Dringlichkeit. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich bedanke mich. Kollege Brunmair bitte. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Diese Resolution an den Bund war offensichtlich eine relativ schwierige Geburt, (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Nein, für uns nicht!“ Zwischenruf Abg. Pilsner: „Bei dir!“) an der bis zur letzten Minute gewerkt wurde, was man so mitbekommen hat. Und es hat auch einen Grund. Es gibt ja einen Aktenvermerk, den ich doch ein bisserl rezitieren möchte zu dieser Resolution. In diesem Aktenvermerk steht: Der vorgeschlagene Resolutionstext ist jedoch insofern widersprüchlich, als im Punkt eins verlangt wird, den Ländern die notwendigen und vorhandenen Mittel zur Verfügung zu stellen, gleichzeitig aber im Punkt zwei die Bildung von zweckgebundenen Rücklagen im Bundesbudget verlangt wird. Wenn Punkt eins erfüllt wird und die Länder jährlich die im Fonds vorhandenen Mittel bekommen, ist die Bildung von Rücklagen über den laut Gesetz vorgesehenen 29 Millionen Euro hinaus nicht erforderlich. Dazu kommt, dass es, und so wird es auch hier festgestellt, dass es volkswirtschaftlich ein glatter Schwachsinn wäre, vorhandenes, aber nicht benötigtes Geld in einem Fonds zu horten, aber für andere Maßnahmen Kredite aufnehmen zu müssen. Und es ist dann aufgeführt, wie viele Beträge der Bund in den letzten Jahren aus dem Fonds entnommen hat und dem allgemeinen Budget zugeführt hat. 2000 waren das 22,6 Millionen Euro, 2001 78 Millionen Euro, 2002 also logischerweise keine und 2003 25,2 Millionen Euro. Also, wir werden dieser Resolution zustimmen, aber es ist meiner Meinung nach und unserer Meinung nach kein Musterbeispiel, dass man schlagkräftig als Land Oberösterreich in Richtung Bund vorgeht. Wir wollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir einen Finanzminister Grasser schonen wollen. Und wir wollen das Beste für Oberösterreich. Daher werden wir auch trotz des etwas holprigen Antrages oder der etwas holprigen Resolution zustimmen. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 341/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich bedanke mich. Dieser Antrag ist einstimmig angenommen. Es wurde ebenfalls angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 342/2004 vorschlagen, diese ebenfalls keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 342/2004 handelt es sich um einen Initiativantrag betreffend Beschluss gegen Erhöhung des Spitalskostenbeitrages in Oberösterreich. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss erforderlich und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 342/2004 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schreiberhuber. Abg. Schreiberhuber: Wie wir alle wissen, sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, hat es sich durchaus als gängige Strategie erwiesen, Politikfelder und Sachthemen zu instrumentalisieren, wenn es darum geht, anderen was auch immer zu beweisen. In Zeiten sich diametral auseinander entwickelnder Interessenlagen ganzer Bevölkerungsgruppen ist es immer schwieriger geworden oftmals auch nur einen Minimalkonsens in politischen Grundsatzfragen zu finden. In diesem Lichte, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, erscheint es umso bedeutungsvoller, als dieser Oberösterreichische Landtag in seiner letzten Sitzung vom 7. Oktober 2004 den Beschluss gefasst und die Oberösterreichische Landesregierung aufgefordert hat, eine Oberösterreichposition zum Österreichkonvent zu verfassen, welcher die Verankerung sozialstaatlicher Prinzipien zum Ausdruck bringt, weil diese, wie es in der Begründung heißt, wesentliche Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Österreicherinnen und Österreicher darstellen. Mit diesem Beschluss hat der Oberösterreichische Landtag eine eindeutige Willenserklärung dahingehend abgegeben, auch in Zukunft das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und das Augenmaß dafür gemeinsam zu erhalten. Wenn nun Komplexität von Finanzausgleich und die gegenseitigen Abhängigkeiten von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden und die damit verbundenen Zwänge bzw. Mechanismen überhaupt noch Möglichkeiten und Räume für selbstbestimmtes politisches Handeln offen lassen und um diesen als Orientierungsmaßstab und gemeinsamen Wert zu verstehenden Landtagsbeschluss vom 7. Oktober 2004 nicht von vornherein zu einem zahnlosen Papiertiger oder zur Makulatur werden zu lassen, dann sollte das für unser Bundesland Oberösterreich als führendes Wirtschafts- und Industrieland ein Gebot der Stunde sein, die Chance wahrzunehmen, eine klare Position zum allgemein leistbaren Zugang zur Gesundheitsvorsorge zu beziehen, weil eben der Oberösterreichische Landtag sich dem Solidaritätsprinzip verpflichtet erklärt hat. Eine Erhöhung des Spitalkostenbeitrags würde das System der Selbstbehalte verstärken und die Kostenlast einseitig auf Kranke und Schwache verteilen. Die staatliche Regulierung, liebe Kolleginnen und Kollegen, nicht die Deregulierung des Krankheitsrisikos und der Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit im Gesundheitswesen ist die Grundvoraussetzung für einen gleichen Zugang zu Gesundheitsgütern und Gesundheitsdienstleistungen. Alles andere würde zu Unterversorgung und Entsolidarisierung führen. Es gilt, jeden derartigen Ansatz entschieden entgegen zu treten. In diesem Sinne seitens des Oberösterreichischen Landtags, die Oberösterreichische Landesregierung aufzufordern, keine Regierungsvorlage auf Erhöhung des Spitalkostenbeitrages in Oberösterreich einzubringen, ist nur die logische Konsequenz, wenn bereits breiter politischer Konsens darüber erzielt werden konnte, die Gesundheitsvorsorge als sozialstaatliches Prinzip anzuerkennen. Ich ersuche Sie alle in diesem hohen Haus um die Zuerkennung der Dringlichkeit zu diesem Antrag. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner zur Dringlichkeit ist Herr Kollege Bernhofer. Abg. Bernhofer: Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Bezüglich des Spitalkostenbeitrages ist ja, glaube ich, allgemein bekannt, dass es derzeit starke Bemühungen gibt vor allem bei den Bundesländern um eine einheitliche österreichweite Vorgangsweise. Es soll daher in der Landeshauptleutekonferenz am 6. Dezember 2004 dieses Thema behandelt und versucht werden, einen österreichweiten Konsens zu finden. Ich glaube, dass wir die kurze Zeit bis zum 6. Dezember 2004 zur Diskussion noch bestmöglich nützen sollten, sowohl von Seiten der Bundesländer, als auch von Seiten der politischen Parteien. Ich hoffe, dass dabei vielleicht auch die SPÖ noch zu einer einheitlichen Vorgangsweise kommt, da ja doch so einflussreiche SPÖ-Politiker wie der Wiener Finanzstadtrat, der Salzburger Bürgermeister die Erhöhung des Spitalkostenbeitrages als gangbaren Weg bezeichnet haben. Auch der Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien hat diese Lösung mehrmals als tragbaren Kompromiss bezeichnet. Wir sollten daher die Gesprächsmöglichkeiten bis 6. Dezember 2004 unserer Meinung nach voll ausschöpfen. Das ist der Grund, warum wir heute diesem Dringlichkeitsantrag nicht zustimmen können. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzte Rednerin ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Für mich und für uns gilt es auch, die Ergebnisse dieses Bundesländertreffens, da ja auch mit SP-geführten Bundesländern vereinbart wurde hier einen breiten Konsens zu erreichen (Zwischenruf Abg. Dr. Frais unverständlich), die SP-Bundesländer haben vereinbart ein Treffen und einen österreichweiten Konsens zu erreichen ganz im Sinne der Solidarität, das kann ich nur unterstreichen. Wenn diese Verhandlungen, wenn sie nicht sachlich und emotionsfrei geführt werden, wir zu keiner Lösung kommen, dann sind wir in Oberösterreich gefordert unsere Hausaufgaben weiter zu machen und hier einen parteiübergreifenden Konsens im Sinne der Qualität, aber auch der Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens zu suchen. Ich glaube, diese beiden Dinge muss man wirklich gemeinsam auch sehen. Wir können die Qualität unseres Gesundheitswesens in Oberösterreich, die uns ja immer wieder bestätigt wird und auf die wir auch stolz sind, nur weiter halten, wenn wir sie auch finanzieren können. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais unverständlich) Dass wird zusätzliche Finanzmittel brauchen, darüber sind wir uns alle einig. Zur Erhaltung der Qualität brauchen wir zusätzliche Finanzmittel. Wie wir sie finden, und da gebe ich der SPÖ vollkommen Recht, darüber muss nachdenkbar sein über Alternativen nachzudenken, über Alternativen, dass diese einseitigen weiteren Kostenforderungen für die Patienten nicht weiter vorangetrieben werden. Gerade wir in Oberösterreich haben ja mit der Spitalsreformkommission, die ja jetzt in den nächsten Tagen, Monaten in den Startlöchern steht, hier gemeinsam ein Spektrum der Qualitätssicherung, der Finanzierbarkeit, der Synergieeffekte und der Kostendämpfungspotenziale zu erarbeiten. Genau da müssen diese Überlegungen auch einfließen. Wir sind auch bereit über Alternativen der Finanzierung nicht nur auf Kosten der Patientinnen und Patienten nachzudenken. Genau in diesem Sinne sollen diese Verhandlungen geführt werden. Wir müssen um die Qualität und um die Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems kämpfen, und wir müssen schauen, dass die Belastungen gleichmäßig aufgeteilt werden. In diesem Sinne möchten wir genau diese Überlegungen auch in die Reformkommission einbringen in diese Diskussion, auch bei dem Antrag, den wir heute noch zur Diskussion haben, ein Konzept zu erstellen für diese Finanzierbarkeit und die Zukunft des Spitalwesens in Oberösterreich. Hier, genau dort gehört das mitdiskutiert, wie wir dieses sichern können. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzter Redner ist Herr Kollege Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Ein Satz ist bereits gefallen, einheitliche Vorgangsweise österreichweit zu diesem Thema. Aus unser Sicht, aus der freiheitlichen Sicht kann diese einheitliche Vorgangsweise nur lauten, keine neuen Beiträge und keine neuen Selbstbehalte sondern Reformen, Reformen, Reformen, weil wir wissen, das Potenzial durch Reformen ist groß. Dazu stehen wir und daher einfach die Bereitschaft oder die Anerkennung der Reformnotwendigkeit und dann brauchen wir neue Erhöhungen und neue Belastungen vor allem der chronisch kranken Menschen, der alten Menschen, das sind die Menschen, die oft, häufig und immer wieder ins Spital müssen, die lange im Spital liegen, und das ist das Geld dieser Menschen, über das wir hier diskutieren. Wir haben ursprünglich einen fast identen Antrag konzipiert gehabt, haben aber dann aus der Presse gehört, dass die zuständige Landesrätin Stöger ganz entschieden gegen die Erhöhung des Spitalkostenbeitrages ist, und haben das als wahr, als richtig und als sozusagen als die Vorgabe des Landes hingenommen und haben auf diesen Antrag daher verzichtet. Interessant ist, dass die eigene Partei hier sozusagen mit einem Antrag im Landtag nachbessern will. Wenn man auf der anderen Seite wieder die heutigen Aussagen von ÖVP-Seite und Seite der Grünen sieht, dann hat der Antrag offensichtlich doch wieder Sinn. Wir werden natürlich diesem Antrag der Dringlichkeit und auch inhaltlich zustimmen. Wir werden einen weiterführenden Antrag heute einbringen, der sich mit dem Patienten-Entschädigungsfonds auseinander setzt, weil wir wissen, dass hier ein gewaltiger Überschuss von drei Millionen Euro sich in kurzer Zeit angesammelt hat und wo wir wirklich auch bei diesem Geld, und ich habe es bereits gesagt beim Geld, dass die Patienten, die chronisch kranken, die schwer kranken, die Alten zahlen müssen, wir wirklich überlegen müssen, was geschieht mit diesem Geld? Ist es richtig, dass hier sich ein stets anwachsender Fonds ansammelt? Oder können wir entweder das Geld durch eine höhere Entschädigung, durch Erleichterung zum Zugang für die Entschädigungen den geschädigten Patienten zurückgeben oder dass wir hier auch die Kosten, die Spitalskosten einmal durchleuchten. Ist es wirklich notwendig, diesen Beitrag in der Höhe weiter einzuheben? Das heißt, nicht nur die Spitalsreform aus der Sicht eines guten und hochqualitativen Gesundheitssystems zu sehen, sondern wirklich auch auf die Gelder der Bürger, der Beitragszahler und der Patienten zu schauen, wo wir etwas einsparen können. In diesem Sinne, Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 342/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist und weise die Beilage dem Sozialausschuss zur Vorberatung zu. Es wurde ebenfalls angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 343/2004 vorschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend Erhalt der VA Tech als österreichischen Konzern. Es ist ebenfalls ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich, über den ich die Wechselrede zur Dringlichkeit eröffne. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf Sie prinzipiell am Beginn meiner ganz kurzen fünfminütigen Dringlichkeitsbegründung einladen, soweit mitzugehen und bemüht zu sein, eine Oberösterreichposition am Schluss zu beziehen. Nicht zu sagen, was die anderen machen, wie wir uns anschließen, sondern wir reden heute darüber, was Oberösterreich gedenkt zu unternehmen und seine Position einzubringen. Wir haben, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute, wenige Tage vermutlich vor weiteren Entscheidungen, die Frage der VA TECH noch einmal in diesen Landtag herein gebracht, und wir wollen einen letzten Versuch unternehmen, für dieses österreichische Unternehmen zu kämpfen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe mir nur ein paar Dinge aus der Homepage heraus genommen. So viele Standorte gibt es seitens der VA TECH in Österreich. Das sind die Unternehmungen am Standort Linz, eine große Fülle. Wir wissen, wir reden von etwa 8.000 Mitarbeitern in ganz Österreich. Wenn wir, meine sehr verehrten Damen und Herren, den jetzigen Weg einschlagen, dann hat mir die Homepage der Firma Siemens sehr deutlich Auskunft gegeben. Man liest dort: Länderinformation, erfahren Sie mehr über Aktivitäten von Siemens in mehr als 190 Ländern weltweit. Nutzen Sie den Globus oder das Länderauswahlmenü um zu den einzelnen Ländern zu gelangen. Österreich ist genau noch ein Anklicken wert. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wem in den letzten Tagen die Frage des Falles ZF in Steyr oder vor wenigen Monaten Carrera noch immer nicht klar gemacht hat, dass die Zentralen, die Lage der Zentralen in den Ländern, auch die Politik an den Standorten bestimmen, finde ich es bedauerlich. Wir müssen erkennen, dass ZF sich deshalb entschieden hat, weil die Zentrale in Passau ist und deshalb ein gut, blendend gehendes Werk in Steyr geschlossen werden muss. Carrera hat sich entschieden, weil sie gesagt haben: Was ist Österreich - wir können es in Slowenien billiger machen! Uns geht es, meine sehr verehrten Damen und Herren, neben der Sicherung österreichischer Arbeitsplätze und der Vermeidung von menschlichen und familiären Schicksalen letztendlich darum, die VA TECH als einen österreichischen Kernaktionär zu sichern und als ein tatsächlich österreichisches großes Industrieunternehmen zu erhalten. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, denken Sie bitte zwei Monate zurück. Was soll man hier eigentlich noch glauben? Brauchen die Menschen wirklich keine Angst in unserem Land zu haben, wenn Bundeskanzler Schüssel vor zwei Monaten erklärt, dass die VA TECH die Perle der österreichischen Industrie sei und er sich selbst zum Schutzpatron der VA TECH erklärt hat, wenn Minister Bartenstein den Staat als einzig stabilen österreichischen Kernaktionär erklärt hat und wenn Finanzminister Grasser einer feindlichen Übernahme durch Siemens nicht tatenlos zusehen wollte und deshalb sogar das ÖIAG-Gesetz geändert wurde, damit die Sicherheit der Standorte, die Unternehmenszentralen, die österreichischen Interessen und das österreichische Kapitalmarktinteresse gewährleistet sind? Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die ÖIAG ermächtigt wird, bei einer Kapitalerhöhung mitzugeben. Schlussendlich hat der Siemens Österreich-Chef Hochleitner öffentlich erklärt, sich nicht weiter um die VA TECH zu bemühen. Wie klingen, meine sehr verehrten Damen und Herren, diese Aussagen dieser Herren nicht einmal ganz zwei Monate später, nachdem ein Herr Kovacs abgecasht hat und die Firma Siemens rund ein knappes Fünftel von VA TECH erworben hat? (Zwischenruf Abg. Mag. Gumpinger: "Wer hat es ermöglicht, dass der Kovacs abcasht?") Ich zitiere immer wörtlich: "Schüssel sieht in Siemens wieder eine ... - Frau Präsidentin, darf ich ersuchen, weil mir wird es von der Zeit dann wieder abgezogen. (Zweite Präsidentin: "Meine Herren Kollegen, ich bitte alle Nebengespräche einzustellen und dem Herrn Klubobmann zuzuhören!") Ich zitiere wörtlich, Kollege Gumpinger, Schüssel sieht in Siemens (Zwischenruf Abg. Präsidentin Orthner: "Nein, so ist es auch nicht, dass man überhaupt nichts mehr sagen darf!") wieder eine geachtete Firma, Grasser sieht sich vor einer völlig neuen Situation und Bartenstein erkennt gar in Siemens die Stabilisierung der VA TECH-Eigentümerstruktur. Dass Siemens Hochleitner seine öffentliche Unwahrheit mit einem nonchalanten Bekenntnis zur Unwahrheit wegspielt, ist nur die Abrundung eines Sittenbildes der Verantwortlichen in der Bundesregierung und eines Wirtschaftsbosses, eines Sittenbildes, meine sehr verehrten Damen und Herren, in dem der Wert Treu und Glauben durch ein Karussell an Unwahrheiten ersetzt wird. Wenn heute argumentiert wird, es gibt Arbeitsplatzgarantien, meine sehr verehrten Damen und Herren, dann ist das bei achtzehnmonatiger Zusage so viel wert, dass gerade die ersten Maßnahmen gesetzt werden, und dann wird ganz locker über die einzelnen Betriebsstandorte drübergefahren. Die entscheidende Frage, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist nicht, wer irgend wann einem Auftrag, Kollege Gumpinger, einer Bundesregierung entsprochen hat, und da müssen Sie sich ganz genau informieren und nicht mit dieser einfach lapidaren Philosophie darüber retten. (Zwischenruf Abg. Bernhofer: "Das sind Fakten!") Ich habe Vertrauen in dieses Haus, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass die Werteuhren in Oberösterreich noch anders laufen. Ich bitte Sie, denken Sie heute und gehen Sie den Weg gemeinsam mit uns über Parteigrenzen hinweg, nämlich das, was die Österreichische Bundesregierung vor zwei Monaten noch erklärt hat, dass dieser Weg auch heute noch gegangen werden soll, dass die ÖIAG ihre Anteile behält, dass die Mitarbeiterbeteiligung entsprechend unterstützt wird und dass dadurch ein österreichischer Kernaktionär gesichert werden kann. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bitte Sie eines zu bedenken. Ich möchte nicht im Mai 2005 60 Jahre Zweite Republik hier feiern und wir stehen vor einem ausverkauften Österreich. Das hat sich diese Zweite Republik nicht verdient. Ich hoffe, dass wir in Oberösterreich einen Konsens in dieser wichtigen Frage im Interesse von 8.000 Menschen, im Interesse unzähliger Familien, denen wir Angst nehmen können, weil sie auch in diesem wichtigen österreichischen Unternehmen wieder ihr berufliches Zuhause haben, finden. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Kollege Schürrer. Abg. Schürrer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die VA TECH zählt neben den vielen tausenden kleinen und mittleren Betrieben in Oberösterreich zu den wesentlichen Arbeitsplatzgebern in unserem Bundesland so wie andere Industriebetriebe, voest, BMW und viele mehr. Es ist uns ein gemeinsames großes Anliegen, dass jene Industriebetriebe, die nebenbei auch dementsprechende Synergien auf viele kleinere Betriebe auslösen, zu schauen, dass diese Betriebe ihren Standort auch weiterhin in Oberösterreich behalten und dass verschiedene Maßnahmen von uns mitgesetzt werden, damit wir jene Betriebe auch in Oberösterreich halten können. Und lieber Karl Frais! Ich glaube auch, dass Angsterzeugung (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Wir erzeugen Angst?“) kein guter Berater ist. Angst war noch nie ein guter Berater, wenn ich an voriges Jahr zurückdenke, wie es um das Thema voest gegangen ist, wie von Debakel gesprochen wurde und allen Unkenrufen zum Trotz, ist heute die voest in einer derart guten Situation, dass wir alle uns miteinander freuen können. Und da war nicht Angstmache der gute Berater, sondern die vernünftige Vorgangsweise, die wir gemeinsam in Richtung Weiterbestand und positiver Weiterentwicklung unseres Paradebetriebes gesetzt haben. Gleichermaßen denke ich wäre es wichtig, auch bei der VA TECH, die uns sehr, sehr wesentlich ist, einen gemeinsamen Weg zu suchen. Es wäre vielleicht sehr klug gewesen, gerade in so großen Fragen, gemeinsam aufeinander zuzugehen, alle Parteien hier im Landtag, um gemeinsam zu überlegen, wie wir unterstützend hier eingreifen können. Und weil du gesagt hast, damals hat man nichts dafür gekonnt, dass Kovats die Anteile gekauft hat, es ist schon Tatsache und entspricht einfach der Realität und ist Faktum, dass damals Vertreter der SPÖ, Oberchristl oder auch Kollege Sulzbacher, diesen Verkauf an Kovats zugestimmt haben. Das muss man schon einmal deutlich sagen und da gibt es kein Verstecken dahinter. Jetzt ist es so, dass Siemens diese Anteile gekauft hat. (Zwischenruf Abg. Winterauer: „Das ist ein börsenorientiertes Unternehmen!“ Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: „Also ich bitte mit diesen Zwischenrufen genauso umzugehen wie vorher!“) Und ich bitte daher, dass wir trotz dieser vielleicht Aufregung die da jetzt besteht, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Ich bin überzeugt davon, dass Siemens, auch wenn dieser Betrieb Gott sei Dank weltweit agieren kann, bei uns in Oberösterreich einen sehr, sehr positiven Einfluss auf dieses wichtige Unternehmen VA TECH haben wird. Und wir natürlich alles daran setzen müssen, dass wir hier unseren Einfluss geltend machen. Landeshauptmann Dr. Pühringer hat sofort nach Bekanntwerden dieser Übernahme der Aktien von Kovats durch Siemens ein wichtiges Gespräch geführt. Ich glaube, dass das sehr positiv war. Auch die Führung von Siemens hat eindeutig zugesagt, wie man in Zukunft mit der VA TECH und dem Standort in Oberösterreich umgehen wird. Und ich glaube das ist wichtig und morgen bereits gibt es ein Gespräch, wo alle Regierungsmitglieder und die Führung von VA TECH und Siemens beisammensitzen, um über die Zukunft zu beraten. Daher meine sehr geehrten Damen und Herren, werden wir der Dringlichkeit zustimmen. Ich mache aber gleich darauf aufmerksam, dass es von ÖVP und Grünen einen gemeinsamen Abänderungsantrag geben wird und ich denke, dass wir den dann auch gemeinsam beschließen können. In diesem Sinne bitte ich, auch was diese Frage betrifft, vielleicht auch in der Zukunft besser aufeinander zuzugehen, um solche schwerwiegenden Aufgaben, die wir im Land haben, gemeinsam zu lösen. Dankeschön. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Trübswasser. Abg. Trübswasser: Geschätzte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, auch die Damen und Herren auf der Galerie! Ich glaube es ist niemand in diesem Haus, in diesem Moment, in diesem Sitzungssaal, der sich nicht um die voest und die Nachfolgebetriebe der voest sorgt, der nicht in diesem Augenblick einen Beitrag leisten möchte, damit es weiterhin diese starke Industrie in Linz gibt, die Linz und Oberösterreich zu dem gemacht hat, was es heute ist. Ich würde es für fatal halten, dass man eine bestimmte Vorgangsweise, die vorgeschlagen wird, abwägt, ist es die richtige, gibt es nicht eine bessere, alle die, die darüber nachdenken, was wir jetzt tun müssen, als diejenigen zu verkaufen oder hinzustellen, die gegen dieses Leitunternehmen, dieses große Unternehmen VA TECH in Oberösterreich sind. Ich habe es nicht verstanden Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ und vor allem von dir Karl Frais, dass ihr euch überhaupt nicht bemüht habt um eine gemeinsame Vorgangsweise. Der Antrag ist fünf Minuten vor 10 Uhr am Dienstag, nämlich fünf Minuten vor Schluss, eingebracht worden und es bestand keine Möglichkeit eines Dialogs. So habt Ihr etwas gemacht, was ich glaube an diesem Punkt fehl am Platz ist, nämlich andere auszugrenzen, die an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Ich möchte das insofern betonen, weil die Grünen von Anfang an sehr skeptisch waren, was passiert ist in all den Jahren davor. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Seid Ihr auf uns zugekommen? Habt Ihr einen Antrag gemacht?“ Zweite Präsidentin: "Bitte Herr Kollege Trübswasser ist am Wort.") Ich danke, danke Frau Präsidentin! Ich möchte hier sagen, dass wir sehr skeptisch waren in allen Maßnahmen, die in den Jahren zuvor gesetzt wurden, ohne dass man gesichert hätte, dass eine Kernaktionärsschaft den Standort sichert. Wir haben mehrmals in diesem Haus schon darüber gesprochen. Aber das heute zu besprechen, die Schuld zu suchen, die Schuldigen zu suchen, hieße den falschen Zeitpunkt zu wählen. Und ich komme noch einmal auf etwas zurück Karl Frais, was du gesagt hast in deiner Rede, kann ich vieles unterstreichen, das meiste, nur steht das in eurem Antrag nicht drinnen. Euer Antrag und du hast selbst gesagt, die Zeit drängt und es ist notwendig, dass wir schnell und rasch handeln und etwas tun, und was der SPÖ-Antrag will, dass ein Konzept erarbeitet wird. Wir glauben, dass der Freitag ein wichtiger Tag ist. Ich glaube, dass wir für Freitag ein Signal setzen sollen. Die Möglichkeiten, die das Land Oberösterreich hat, du weißt ganz genau, dass die Möglichkeiten beschränkt sind und dass sie sich hauptsächlich auf eine Willenskundgebung und auf eine Einflussnahme beschränken. Aber ich denke, dass wir das tun und ich glaube, dass wir mit dieser Vorgehensweise der Sache mehr dienen, als wenn wir jetzt schauen, wer der Weisere von uns ist. Und ich halte diese Vorgangsweise, so zu tun als wäre nicht die Schuld auf mehreren Schultern verteilt, in die Situation, in die wir gekommen sind, für verfehlt. Es hieße wirklich die Tatsachen verkennen. Und ich denke, wir alle haben an einer Entwicklung mitzutragen, die nicht alleine in Oberösterreich gemacht wurde, aber die nicht jetzt da so umgedreht werden soll, um mit dem Finger auf irgendjemand zu deuten. Wir haben eine Situation, mit der wir glaube ich offensiv umgehen müssen, wo dieser Landtag das Mittel einer Willenskundgebung nützen soll und das möglichst rasch und möglichst zu dem Zeitpunkt, wo noch eine Meinungsbildung zum Tragen kommt. Deshalb werden wir dieser Initiative der SPÖ zustimmen und in einer Art und Weise die Abänderung vorschlagen, dass noch bis morgen diese Willenskundgebung des Landtags von Oberösterreich in die aktuelle Diskussion einfließen kann. Ich danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wir haben heute den Zuweisungslandtag und wenn wir über mögliche Industriebeteiligungen uns unterhalten, dann greife ich natürlich sofort zum Budget und schaue nach, wie viel hier drin vorgesehen ist. Ich empfehle den Kollegen die Seite 305 aufzuschlagen. Dort gibt es Ausgaben, die für Beteiligungen an Aktiengesellschaften vorgesehen sind. Voranschlag 2004: 0 Euro, Voranschlag 2005: 0 Euro. Also wenn ich ernsthaft herangehen würde an eine Industriebeteiligung oder an einen Kauf oder an einen Aktienerwerb denken würde und nicht alleine also zum politischen Gaudium die Diskussion hier abführen würde, dann müsste hier drinnen stehen, wie viel Geld stelle ich zur Verfügung. Tatsache ist, dass jedenfalls in diesem Druckwerk bis jetzt null Euro für entsprechende Beteiligungen vorgesehen sind. Zweitens: Die Historie der VA TECH, der ÖIAG und der Privatisierung ist eine sehr lange. Und wir haben alle miteinander als Oberösterreicher eine besonders tiefe Beziehung zu diesen Unternehmungen. Sei es, weil manche von uns auch dort früher, sei es als Student oder später aktiv gearbeitet haben. Ich habe nie verstanden, dass eine gegenseitige Verschränkung der einzelnen Konzerntöchter, so mit Sperrminoritäten, wie ursprünglich ein Konzept existiert hat, aufgegeben wurde. Vielleicht kann der Kollege Sulzbacher aus der SPÖ später hier am Mikrofon uns manche Dinge dann sagen, die er hier mit beruflicher Immunität total geschützt sonst nirgendwo sagen könnte. Er könnte es hier, weil ich es bis heute nicht verstanden habe, warum manche Transaktionen erfolgt sind. Nunmehr haben wir eine Situation, dass Siemens 16,5 Prozent besitzt, ÖIAG 14,7 Prozent und alles andere befindet sich in Streubesitz. Und das Land Oberösterreich hat null im Budget vorgesehen um Aktien zu erwerben. Also was ist jetzt tatsächlich der Plan? Ich bin deswegen auch unglücklich, dass wir zwei Tage oder einen Tag vor dem gemeinsamen Gipfel mit den handelnden Personen, sei es von Siemens, sei es mit dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung von der VA TECH, eine öffentliche Auseinandersetzung über dieses Unternehmen führen, ohne zu wissen, wie jetzt tatsächlich im Detail die Pläne aussehen. Ich würde empfehlen, die Beratungen jetzt einmal zurückzustellen auf den Zeitpunkt, wo wir authentisch von den jeweiligen Entscheidungsträgern, sei es von den zukünftigen als auch von den jetzigen Eigentümern, informiert werden, was ist geplant, wie sieht die Zukunft für unseren Linzer Konzern aus und dann gehen wir in eine Beratung, was können wir überhaupt noch tun. Und bei allen Überlegungen, unabhängig dass wir das Budget natürlich dann jederzeit ändern müssen, weil ich glaube, dass man mit null Euro vorsehend für Industriebeteiligungen dann kein Budget beschließen kann, sondern da muss man dann halt auch eine entsprechende Finanzierung vorsehen. Auch sollten wir eines überdenken, haben wir überhaupt eine Chance Maßnahmen zu ergreifen oder die Geschichte zu verändern, wo die Mehrheit, wie gesagt mit Ausnahme von 14,7 Prozent, die sich noch in öffentlicher Hand befinden, bereits privatisiert wurde und übrigens der Hauptprivatisierungsanteil von 51 Prozent bereits im Jahre 1994 erfolgte. Also inwieweit ich hier überhaupt noch Maßnahmen treffen würde, geschweige denn, dass ich glaube, dass das Gesamtbudget vom Siemenskonzern ein ganz ein anderes ist als das oberösterreichische Landesbudget, wenn jemand meint, er möge sich also an den Börsen mit Aktien eindecken, so glaube ich, dass also wir hier weit überfordert sind, aber jedenfalls haben wir auch keine Vorsorge dafür getroffen. Im Hinblick darauf, dass es um unsere Arbeitsplätze geht, aber auch darum, dass es um unseren Industriestandort und um unseren Technologieleitbetrieb in Oberösterreich geht, würde ich mir wünschen, dass wir jegliche Parteipolemik sofort wieder zurückhalten, dass wir uns Zeit nehmen dafür, mit den zukünftigen Eigentümern und jetzigen Eigentümern Maßnahmen dort zu besprechen, wo sie besprochen gehören und ich hoffe hier auf Einsicht von allen Fraktionen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 343/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit angenommen worden ist. Weiters wurde angekündigt, dass die Unterzeichner der Beilage 344/2004 vorschlagen, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend Beibehaltung der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage, wofür ebenfalls ein Geschäftsbeschluss notwendig ist. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 344/2004 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Schenner. Abg. Schenner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren! Üblicherweise hat der Erstunterzeichner eines Dringlichkeitsantrages die Aufgabe, die anderen Mitglieder des Landtages vom Inhalt des Dringlichkeitsantrages und von seiner Dringlichkeit zu überzeugen. Ich glaube, ich habe es heute ein bisschen einfacher, denn die Arbeitsruhe an einem Sonntag steht in unserer oberösterreichischen Landesverfassung. Es gibt eine Allianz in Oberösterreich für einen arbeitsfreien Sonntag, bei der alle wesentlichen Entscheidungsträger, über alle Parteigrenzen hinweg, sich für die Arbeitsruhe am Sonntag ausgesprochen haben und es gibt auch vielfache Äußerungen von Vertretern aller im Landtag vertretenen politischen Parteien, dass sie für diesen arbeitsfreien Sonntag eintreten. Und neben diesen allgemeinen Grundsätzen eines arbeitsfreien Sonntags geht es in dem Antrag auch um zwei wesentliche Zielrichtungen, einmal darum, dieses konkrete Projekt am Hauptbahnhof in Linz, wo 600 Quadratmeter Geschäftsfläche auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet werden sollen, zu verhindern, und zweitens, generell alle Schlupflöcher zu schließen. Um dieses konkrete Projekt zu verhindern gibt es mindestens zwei Maßnahmen, die nötig sind, einmal alle juristischen Prüfungen durchzuführen und alle juristischen Möglichkeiten auszunützen. Wenn, wie man in der Zeitung gelesen hat, die Entscheidung für die Öffnung an Sonn- und Feiertagen darauf beruht, dass ein Verfassungsjurist ein Gutachten abgegeben hätte, dass das verfassungskonform wäre, dann hat er sicher die oberösterreichische Landesverfassung nicht gelesen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Verfassungsjurist den Bruch der oberösterreichischen Landesverfassung in einem föderalistischen Staat als verfassungskonform auslegt. Also alle juristischen Möglichkeiten zu prüfen und der Kollege Steinkogler hat, wie ich in der Zeitung gelesen habe, vorgeschlagen, dass die Wirtschaftskammer den Minister Bartenstein klagen soll wegen dieser Entscheidung. Wir können natürlich als Landtag nicht den Minister Bartenstein klagen, aber die Idee ist gut Sepp, muss ich sagen. Aber wir können als Landesregierung und als Land Oberösterreich, wenn das erfolgversprechend ist, eine solche Aktion setzen. Und das zu bewirken wäre auch Inhalt dieses Antrages. Im zweiten Versuch sozusagen, könnte man auch mit dem Betreiber ein Gespräch führen, ob es nicht auch eine gewisse Ethik in einem Unternehmen gibt und ob das wirklich ein Vorteil ist für ein Unternehmen, in einem Land, wo die große Mehrheit gegen die Geschäftsöffnung am Sonntag ist, das justament trotzdem zu machen. Also auch durch diese persönlichen Gespräche und auf freiwilliger Basis könnte ein Vorstoß unternommen werden. Und das zweite Ziel ist, konkret zu prüfen, wie man eventuelle Lücken, die dieser verfassungsmäßigen Intention entgegenstehen, schließen kann. So hat man die Bestimmung der Arbeitsruhe am Sonntag wasserdicht zu machen, damit es nicht durch das konkrete Beispiel oder durch Beispiele in Nachbarstaaten schließlich zu einem Dammbruch kommt. Und dass die Angelegenheit dringlich ist, beweisen ja nicht nur der aktuelle Fall, sondern die diversen Presseerklärungen, die zu diesem Thema gerade jetzt gemacht werden und natürlich auch Unterschriftensammlungen und etliche andere Dinge, die darauf hinweisen, es brennt der Hut. Und daher ist es für mich auch einfach um Zustimmung zu werben, weil ich glaube, dass ein Mindestmaß an sachlicher Zusammenarbeit auch im Landtag noch möglich ist und ich daher nicht eine Argumentation erwarte, die etwa so lautet, ja natürlich sind wir für den arbeitsfreien Sonntag. Natürlich sind wir für konkrete Maßnahmen gegen das Projekt. Natürlich sind wir dafür, die Arbeitsruhe am Sonntag langfristig abzusichern und vielleicht auch unsere Abgeordneten, wir haben ja nicht so wenige Nationalratsabgeordnete und Abgeordnete anderer Bundesländer, die auch Föderalisten sind, dafür einzusetzen. Natürlich sind wir auch dafür, dass das rasch geschieht. Also wir sind für alles, was in diesem Antrag gefordert wird, aber wir sind gegen den Antrag, weil er von den Sozialdemokraten kommt. Weil ich nicht annehme, dass Sie so eine Argumentation haben, vertraue ich auf Ihre Zustimmung zur Dringlichkeit und dann zum Antrag. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Herrn Kollegen Stanek das Wort. Abg. Stanek: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Grundsätzlich noch einmal zum Antrag der SPÖ. Die SPÖ fordert ein Konzept, wie Sonn- und Feiertage arbeitsfrei bleiben können und keine über den bisherigen Bereich hinausgehende Sonn- und Feiertagsarbeit zugelassen wird. Wie Kollege Schenner schon gesagt hat, besteht hier ganz sicherlich absoluter Konsens. Und es wird, im Antrag weiter nachzulesen, befürchtet, dass durch das Aufsperren von Supergroßmärkten der bisherige Konsens eben gebrochen werden könnte. Aus der Sicht der ÖVP, meine sehr geehrten Damen und Herren, darf ich vier Feststellungen treffen. Erstens einmal, die ÖVP steht ganz klar zum landespolitischen Schulterschluss gegen eine Ausweitung der Sonntagsarbeit auf weitere Berufsgruppen. Ich möchte aber in diesem Zusammenhang auch ganz ausdrücklich einen herzlichen Dank an all jene Berufsgruppen aussprechen, die mit ihrer Arbeit an Sonn- und Feiertagen unser gesellschaftliches Miteinander ermöglichen. (Beifall) Zum Zweiten sieht auch die ÖVP selbstverständlich die Gefahr, dass durch Aufsperren von Supermärkten eine Aufweichung des bisherigen Konsenses erfolgen könnte. Ich habe mich in allen Punkten dem Grunde nach mit dir absolut im Einvernehmen befunden. Die Polemik ganz am Schluss hat mich ehrlich gesagt ein wenig gestört wie du gesagt hast, es wird möglicherweise sich jemand herausstellen und dann sagen, aber natürlich sind wir für das und für das und für das, aber bei der Dringlichkeit sind wir nicht dafür und es ist so dringlich. Es ist tatsächlich dringlich und daher hat die ÖVP auch schon gehandelt. Erstens einmal hat der ÖAAB eine landesweite Unterschriftenaktion gegen Sonn- und Feiertagsarbeit initiiert und ist auch hier höchst aktiv. Ich lade alle anderen Fraktionen auch ein, diese Unterschriftenaktion mit zu unterstützen. Und zweitens, was noch viel, viel wichtiger ist, du, Arnold, hast gefordert ein Gespräch mit dem Betreiber zu führen. Der Landesrat Sigl ist noch viel weiter gegangen. Der hat als zuständiger Wirtschaftsreferent nicht nur mit dem zuständigen Betreiber selbstverständlich gesprochen, sondern er hat auch Kraft seines Amtes ganz eindeutig Stellung dazu bezogen und nach Absprache mit den Sozialpartnern mit dem Direktor Leitner von Spar ein Gespräch geführt und diesem auch schriftlich mitgeteilt, dass die Regelungen des Öffnungszeitengesetzes anzuwenden sind und der Landesrat Sigl an keine Ausnahmeregelung denkt. Das heißt, grundsätzlich ist einmal auch auf der Basis unserer Landesverfassung selbstverständlich seitens der Regierung alles in die Wege geleitet, dass Spar dem Grunde nach nicht seine Geschäftszeiten ausweiten kann. Daher sehen wir derzeit die Dringlichkeit nicht, aber ich möchte auf einen Punkt schon noch ganz ausdrücklich hinweisen, dass nämlich der Magistrat Linz als zuständige Behörde in erster Instanz in allererster Linie einmal die Verantwortung wahrzunehmen haben wird, falls sich der Sparmarkt doch nicht an das Öffnungszeitengesetz halten sollte und die Öffnungszeiten ausweiten sollte. Hier erwarte ich selbstverständlich dann von der Behörde erster Instanz ebenfalls eine klare Entscheidung. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich erteile Kollegen Hirz das Wort. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! In der Landesverfassung, in der Oberösterreichischen Landesverfassung, Artikel 15 Abs. 3 steht: Das Land Oberösterreich bekennt sich zum Sonntag und zu den staatlich anerkannten Feiertagen als Tage der Arbeitsruhe. Es achtet die mit diesen Tagen verbundenen Traditionen. Ich stehe hinter diesem Artikel in der Oberösterreichischen Landesverfassung voll und ganz, ich bin für den arbeitsfreien Sonntag, es sind auch die Grünen Mitglied der Allianz für den arbeitsfreien Sonntag. Es gibt dazu ein Bundesgesetz, das meiner Meinung nach auch sehr klar die Verhältnisse regelt. Es wird darin der Verkauf auf Bahnhöfen, Autobusbahnhöfen, Flughäfen und Schiffslandeplätzen geregelt, das heißt, dass der Verkauf von Lebensmitteln, Reiseandenken und notwendigem Reisebedarf pro Verkaufsstelle, die also 80 Quadratmeter nicht überschreitet, erlaubt ist und alles andere nicht. Das ist die gesetzliche Lage. Eine Änderung dieser bundesgesetzlichen Öffnungszeitbestimmung müsste durch Beschluss der Landesregierung passieren. Die Oberösterreichische Landesregierung hat bereits einmal Position bezogen, es geht, wie ich also richtig vermutet habe, um die Auseinandersetzung, um die Sparfiliale am Bahnhof Linz. Landesrat Sigl hat auch öffentlich (Zwischenruf Abg. Schenner: "... generelle Absicht!") erklärt, dass es in diesem Bereich keinerlei Ausnahmeregelungen für Spar geben wird. Das Problem, das wir jetzt haben, ist ein juristisches Problem, und zwar insofern, dass Spar Österreich den Vertrag vor dem 1.8.2003 unterschrieben hat und das Öffnungszeitengesetz des Bundes mit 1.8.2003 in Kraft tritt. Jetzt hat sich der Verfassungsrechtler Heinz Mayer gemeldet und hat erklärt, das dies der Grund ist, warum diese Öffnungszeitenregelung nicht für den Spar gelten soll. Ich schließe mich der Rechtsmeinung des Landes Oberösterreich an, dass diese Öffnungszeitengesetze für den konkreten Fall gelten. Ich mache auch darauf aufmerksam, dass die Gewerbebehörde des Magistrats Linz, die Strafbehörde ist, die Anzeige erstatten wird, ich gehe also davon aus, dass die Stadt Linz sich das nicht gefallen lassen wird, wenn Spar aufsperrt. Ich gehe auch davon aus, dass das Land Oberösterreich seine Position in diesem konkreten Fall nicht ändern wird. Das heißt, das ist eine Sache, die bei den Gerichten anhängig ist und sofern der Spar-Chef Jakob Leitner nicht in irgendeiner Form einlenkt, werden die Gerichte entscheiden und ich hoffe sehr, dass das Land Oberösterreich mit seiner Rechtsmeinung Recht bekommen wird. Für mich stellt sich die Situation so dar, dass die Position des Landes Oberösterreich klar ist, dass die Position der Stadt Linz klar ist und dass ich aus diesem Grund es nicht für notwendig halte, dass die Landesregierung ein Konzept erarbeitet zu einer Gesetzeslage, die völlig klar ist. Und wenn wir dieser Dringlichkeit nicht zustimmen, dann nicht deswegen, weil die SPÖ den Antrag eingebracht hat, sondern weil ich behaupte, dass uns ein Konzept in einer juristischen Auseinandersetzung, und das ist eine juristische Auseinandersetzung, ein ganz konkreter Fall, nicht wirklich weiterbringen wird. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzter Redner zur Dringlichkeit ist Kollege Ing. Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Präsidentin! Ist uns der Sonntag noch heilig in unserem Land Oberösterreich? Nach meinen Vorrednern habe ich das schon vernommen, dass wir hier einen Konsens haben und für uns Freiheitliche kann ich Sie beruhigen, Herr Schenner, dass das auch ebenso ist, dass wir natürlich uns dafür einsetzen, dass auch in Zukunft der Sonntag ein arbeitsfreier Tag sein wird. Aber bei diesen Problemen in der Wirtschaft müssen wir natürlich aufpassen und wir müssen Sorge dafür tragen, dass es auch in Zukunft so bleiben wird, denn wenn eben Ausnahmegenehmigungen erteilt werden, dass Großmärkte in besonders idealen Gegenden dann aufgesperrt werden können, dann hat das natürlich Präzedenzwirkung und dann müssen sich natürlich Mitbewerber auch überlegen, ja was kann ich hier tun, damit ich hier nicht hintennach hinke und damit die Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt ist. Aber als Familienmensch und mit Kindern praktisch möchte ich auch den Blickwinkel einer Familie hier ganz klar darlegen, und der ist für uns Freiheitliche ganz besonders wichtig, denn wenn wir am Sonntag auch arbeiten müssen, in der Politik ist es eh so, aber wir wollen natürlich für unsere Menschen das ausschalten und es ist so, dass wir natürlich dann nicht mehr Zeit haben für unsere Familie, für unsere Kinder und da geht dann sehr viel ab. Denn wir können keine Ausflüge mehr machen, wir können uns nicht mehr um die alltäglichen Probleme bemühen und das Ohr schenken dafür, wir können keine Verwandtschaftsbesuche mehr machen, all das geht uns dann ab und ich bin einfach der Meinung ebenso im Bereich der Traditions- und der Brauchtumspflege, dass es hier auch eminent wichtig ist, dass wir hier den Sonntag freihalten. Denn stellen wir uns doch nur vor, wohin ein Musikverein kommen würde, wenn praktisch unter der Woche fest geübt wird und am Sonntag dann halt keine Zeit mehr ist, dass hier ein Marsch zum Besten gegeben wird oder Konzerte veranstaltet werden. Also hier sind wir ganz besonders dafür, dass die Dringlichkeit hier erteilt wird und ich möchte es so halten, sorgen wir auch dafür, dass uns der Sonntag in Zukunft heilig ist. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 344/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist und weise die Beilage dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Ebenfalls wurde angekündigt, dass die Beilage 345/2004 keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen ist. Es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend ein Konzept für ein oö. Leitbild über die Daseinsvorsorge und die flächendeckende Sicherung der öffentlichen Infrastruktur in Oberösterreich. Es ist ein Geschäftsbeschluss notwendig und ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 345/2004 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich hoffe, es sind mir ÖVP und Grüne nicht wiederum böse, dass die SPÖ einen Antrag eingebracht hat, ohne vorher Absprache zu suchen. Ich glaube nur, meine sehr verehrten Damen und Herren, heute hat einiges an der Diskussion gezeigt, dass wir aus der Sicht als oberösterreichische Region manches festlegen müssen, denn, so wie es der Günther Steinkellner eigentlich sehr richtig und treffend gesagt hat, das Geld regiert die Welt. Wenn Siemens antritt und bezahlt, und das gilt auch für alle anderen Konzerne, dann werden sie im Grund machen was sie wollen. Das wäre die negative Sichtweise. Ich sage es umgekehrt. Wenn dieser Landtag seiner wichtigen Rolle für eine europäische Region gerecht werden will, dann wird er sich gegen diesen Zeitgeist wenden, der ohnedies irgendwann abgelöst wird, weil er an seiner sozialen Unverträglichkeit scheitern wird, dann muss und soll es uns ein wichtiges Anliegen sein, wenigstens jenen Bereich, der uns zusteht, und da geht es um die Daseinsvorsorge und um die Infrastruktur, entsprechend abzusichern. Und wir schlagen deshalb heute vor, ein entsprechendes Leitbild dafür zu entwickeln und auch ein entsprechendes Infrastruktursicherungsprogramm zu machen. Unabhängig jetzt vom Konzept, das wissen alle im Raum herinnen, hier geht es um eine Geschäftsordnungsfrage. Wir wollen und wir ersuchen, dass hier ein entsprechendes Leitbild ausgearbeitet wird. Und weil manche so ungern zuhören, wenn ein Sozialdemokrat redet, erlaube ich mir, jemanden zu zitieren, meine sehr verehrten Damen und Herren, der überhaupt nicht verdächtig ist, Sozialdemokrat zu sein. Ich beginne mit dem Zitat: "Die Angst geht um in Europa, gepaart mit Wut, Abscheu und tiefem Misstrauen gegenüber den politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Eliten, die ähnlich den Verantwortlichen in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus in die Industriegesellschaft offensichtlich unfähig sind, die unausweichliche Globalisierung der Ökonomie human zu gestalten. Unter Berufung auf angebliche Gesetze des Marktes reden sie vielmehr einer anarchischen Wirtschaftsordnung, die über Leichen geht, das Wort. Hundert Millionen von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen in Europa und in den USA und drei Milliarden Arme, die zusammen ein geringeres Einkommen haben als die 400 reichsten Familien der Erde, klagen an die Adepten einer Shareholder-Value-Ökonomie, die keine Werte kennt jenseits von Angebot und Nachfrage, Spekulanten begünstigt und langfristige Investoren behindert. Sie klagen an die Staatsmänner der westlichen Welt, die sich von den multinationalen Konzernen erpressen und gegeneinander ausspielen lassen. Sie klagen an ein Meinungskartell von Ökonomieprofessoren und Publizisten, die meinen, die menschliche Gesellschaft müsse funktionieren wie DaimlerChrysler und die sich beharrlich weigern anzuerkennen, dass der Markt geordnet werden muss und auch global Regeln einzuhalten sind und Lohndumping die Qualität der Arbeit und Produkte zerstört." Meine sehr verehrten Damen und Herren! Dieses Zitat, das sich beliebig fortsetzen ließe, stammt von Heiner Geißler, in der "Welt" kürzlich erschienen. Er war 12 Jahre Generalsekretär der CDU und ist heute noch aktives Mitglied in der CDU. Ich habe es deshalb gebracht zur Begründung der Dringlichkeit, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass all denjenigen, die eigentlich nur das mitmachen, was ihnen andere vorgeben, dass die endlich auch darüber einmal munter werden und einsehen - und nicht nur darüber lachen und im Grund also erzkonservativ sind. Dass wir nicht den Punkt erreichen, meine sehr verehrten Damen und Herren, wo andere Systeme daran gescheitert sind, wo Kulturen daran gescheitert sind, weil sie darauf vergessen haben, dass es eine Verteilungsgerechtigkeit, dass es auch Arbeit für Menschen geben muss. Denn eines schreibt Heiner Geißler richtig: Die Kommunisten haben den Kapitalismus weg haben wollen, haben das Kapital entfernt, das war ein Fehler. Aber dass der Kapitalismus die Arbeit heute entfernt, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist mindestens gleich schlecht wie der damalige Ansatz. Und darum ersuche ich aus oberösterreichischer Sicht dieses Leitbild, diese Infrastruktur, jene Bereiche, die wir auch in vielen Anträgen beschlossen und unter der Daseinsvorsorge uns dazu bekannt haben, entsprechend auszuführen, klar zu definieren und damit auch eine Politik zu machen, die nicht nach der Beliebigkeit des Alltags, nicht nach der Bequemlichkeit der Zustimmungen, nicht nach der Beliebigkeit irgendeiner parteipolitischen Orientierung gegeben wird, sondern tatsächlich aus der Notwendigkeit, aus der menschlichen Beziehung zu Oberösterreich getragen wird. Und das glaube ich, müsste eine gemeinsame Sache sein, wo wir uns auch verständigen sollten. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Schillhuber. Abg. Schillhuber: Geschätzte Frau Präsident, meine Damen und Herren des Oberösterreichischen Landtags! Der heutige Antrag lautet, ein Leitbild für Oberösterreich zu erstellen. Oberösterreich ist ein Bundesland, das sehr wohl für die Daseinsvorsorge und für die Infrastruktur etwas macht. Wenn man bedenkt, dass wir unsere Sitzungen, in unseren Diskussionen immer wieder die bestimmten Daseinsvorsorgen, sei es für den Kindergartenbetrieb, für die Horte, für die Schule, alles, was für uns Menschen wichtig ist, die Arbeitsplätze, wir uns hier sorgen und damit beschäftigen, so ist gewährleistet, dass Oberösterreich diese Aufgaben wahrnimmt. In der öffentlichen Infrastruktur sind es die Gemeinden, die vor allem vor Ort mit der Versorgung, sei es Kanal, Wasser, alles was es darum gibt, dafür sorgen, dass wir unseren Bürgern ein angenehmes Leben ermöglichen können. Ich bin daher der Meinung, dass eine Daseinsvorsorge und ein öffentliches Leitbild nicht heute in einer dringlichen Anfrage erledigt werden kann. Das bedarf, dass solche Dinge in den zuständigen Ausschüssen diskutiert werden und dort bearbeitet werden. Ich sehe aber in der Begründung des heutigen Antrages im letzten Satz ein Thema, wo es um die Postämter geht. Und ich möchte als ein Bürgermeister, der davon betroffen ist von dieser Diskussion, heute feststellen, dass ich mich dagegen wehre, in einer Gemeinde, wo es gelungen ist, immer wieder junge Unternehmer mit Firmengründungen zu schaffen, dass man einfach sagt, da wird zugesperrt. Wenn gewisse Dinge in einer Gemeinde zu wenig nachgefragt werden, muss man sich Partner suchen und mit denen kooperieren. Und wir haben ja in der letzten Ausschussrunde vereinbart, dass wir die Post für den 1. Dezember einladen, dort mit Herren der Generaldirektion, mit dem Herrn Vorstandsmitglied Dr. Herbert Götz bzw. mit dem Zentralbetriebsrat Gerhard Fritz eine Diskussion führen werden, wie diese Postversorgung in unseren ländlichen Gemeinden auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Landeshauptmann Dr. Pühringer hat sich mit Herrn Generaldirektor Dr. Weiss darum bemüht, das auf die richtige Schiene zu bringen. Ich bin daher der Meinung, dass diesem Antrag heute nicht die Dringlichkeit gegeben werden soll, sondern im Ausschuss beraten werden soll. (Beifall) Zweite Präsidentin: Als nächstes zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Wageneder. Abg. Wageneder: Werte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie, liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Klubobmann Frais, ich gebe Ihnen Recht, Ihr Antrag ist inhaltlich sehr richtig, und Einrichtungen der Gesundheit, der Bildung und der öffentlichen Ver- und Vorsorge stellen solidarische Grundlagen für das Zusammenleben aller Österreicherinnen und Österreicher dar. Diese öffentlichen Leistungen sollen auch nicht in Folge einer neoliberalen, marktwirtschaftlich orientierten Politik der Leistbarkeit des einzelnen oder der einzelnen unterliegen. Die ländlichen Regionen sind hier besonders gefährdet. So ist auch die Versorgung unserer Regionen und deren Menschen durch die Leistungen der Aktiengesellschaften des Postbusses, der Post und der Telekom sehr wichtig. Einerseits für die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes, und andererseits auch für die Lebensqualität in unseren Regionen. Nun zu Ihrem Antrag: Bereits im Landtag am 7. Oktober verabschiedete der Landtag eine Resolution an die Bundesregierung, in der es um ähnliche Inhalte ging: Nämlich darum, dass es keine infrastrukturellen Verschlechterungen in Oberösterreich geben dürfe. Genau steht drinnen, Strukturreformen müssen folgende Bedingungen gewährleisten: Die Erhaltung der flächendeckenden Versorgung mit Postdiensten, die Absicherung der Arbeitsplätze, Standortgarantie für die Unternehmenszentrale in Oberösterreich, Entwicklungs- und Investitionskonzepte durch die Post AG, die verpflichtender Bestandteil der Angebotslegung im Privatisierungsverfahren sind und Mitarbeiterbeteiligungsmodelle. Diese Resolution führt ja sehr deutlich aus, gibt ein Bekenntnis ab für die Sicherung der öffentlichen Daseinsvorsorge, wie es auch in Ihrem aktuellen Dringlichkeitsantrag gefordert wird. Ich denke, hier ist der Bund zuständig. Unsere Nationalrätin Abgeordnete Gabriela Moser hat auch einen entsprechenden Antrag eingebracht, nämlich die derzeitigen Post- und Universaldienstverordnungen, entsprechen nicht den derzeitigen Fragestellungen und den Problemen. Die Bundesgrünen fordern hier in einem Entschließungsantrag, dass diese Post- und Universalverordnung geändert werden muss, damit ein Kahlschlag nicht passieren kann und eine dauerhafte, flächendeckende Versorgung gegeben ist. (Unverständliche Zwischenrufe. Zweite Präsidentin: "Ich bitte, Frau Kollegin Wageneder weitersprechen zu lassen.") Am 2.12. im Ausschuss wird ja auch der Vorstand der Post eingeladen, und dort soll dieser Antrag behandelt werden, dort sollen diese wichtigen Inhalte besprochen und weiterdiskutiert werden, und deshalb stimmen wir heute der Dringlichkeit dieses Antrags nicht zu. (Beifall) Zweite Präsidentin: Letzter Redner ist Herr Kollege Aspöck. Abg. Ing. Aspöck: Sehr geehrte Präsidentin, hoher Landtag! Im Ausschuss ist dieses Thema schon sehr gründlich und sehr vielschichtig diskutiert worden. Grundsätzlich geht es darum, dass Dienstleistungen, wie zum Beispiel von Post oder auch Bahnbus, war auch so eine Thematik, nicht abmontiert werden, dass also die Infrastruktur in Oberösterreich erhalten werden soll. Aber bei diesem Thema ist es doch sekundär, ob diese Dienstleistung ein privater, sogenannter Postpartner oder die Öffentlichkeit, das Postamt erledigt. Denn es ist ja so, dass ich den Lottoschein bei einem Postamt genau so kaufen kann. Also, es macht wirklich keinen Unterschied. Ich lege es nicht darauf an, dass ich jetzt unbedingt bei einem Postamt diesen Lottoschein erwerben möchte. Oder ein nächstes Beispiel, die Diskussion um den Bus, um den Bahnbus, Postbus, dass wir hier privatisieren ist ja auch in dem Sinn sekundär, mit welchem Bus wir unterwegs sind. Entscheidend ist, dass ein Bus diese Destination, diese Richtung fährt, um das geht es, das ist der entscheidende Punkt, um den es den Menschen draußen geht. Und nachdem auch wir schon im Ausschuss beantragt haben, dass Experten von Seiten der Post und auch Experten und Erfahrungen seitens von Postpartnern hineinargumentiert werden und Stellungnahmen berücksichtigt werden, haben wir auch diesen 1. Dezember jetzt anberaumt, wo wir diesen Postgipfel abhalten werden. Und auf Grund dieser Situation finden wir Freiheitliche die Dringlichkeit nicht notwendig, deshalb stimmen wir dieser Dringlichkeit auch nicht zu. Danke. Zweite Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede, und ich lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit der Beilage 345/2004 zustimmen ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist, und weise die Beilage dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Wir kommen zur Beilage 346/2004, es handelt sich um einen Initiativantrag betreffend ein Konzept für die Errichtung der City-S-Bahn ohne weitere Verzögerung. Damit diesem Antrag die Dringlichkeit zuerkannt werden kann, ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne darüber die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei diesem, von uns eingebrachten Initiativantrag handelt es sich um die City-S-Bahn, welche wir ohne weitere Verzögerung realisiert haben möchten. Der Diskussionsprozess darüber läuft ja schon sehr lange. Ich erinnere, dass ja bereits im Jahre 1996 zwischen dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz es ein Übereinkommen gab, dass von einer Reihe von Projekten, darunter auch die Maßnahmen der damaligen Prognos-Studie, gemeinsam zu realisieren wären. Und man hat ursprünglich für die Errichtung die Jahre 1997 bis 2005 vorgesehen. Es gab dann am 5. Mai 1998 die sogenannte 5. Übertragungsverordnung, wo die City-S-Bahn und deren Planung an die ÖBB gegangen ist. Und seitdem, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist natürlich viel Zeit vergangen. Hätte man die damaligen Vorstellungen realisiert, so hätten wir im nächsten Jahr ein großes Fest, wir würden nämlich die City-S-Bahn ihrer Bestimmung übergeben. Leider ist alles ganz anders gekommen, wir haben daher, und das sieht ja die Geschäftsordnung auch so vor, 48 Stunden vor der heutigen Landtagssitzung diesen Antrag eingebracht, weil wir wollen, dass die City-S-Bahn realisiert und nicht weiter verzögert wird. In der Zwischenzeit gab es natürlich auch innerhalb dieser 48 Stunden viele Diskussionen, viele Pressemeldungen, und gestern auch einen Gesprächsgipfel mit der Spitze des Landes. Und ich begrüße es auch sehr, wenn gestern von Staatssekretär Kukacka, der bei dieser Veranstaltung mit dabei gewesen ist, die City-S-Bahn als ein verkehrspolitisch und wirtschaftlich sinnvolles Projekt angesehen wird. Es ist aber auch wichtig, dass wir uns als Abgeordnete dieses Hauses mit Nachdruck für diese Realisierung der City-S-Bahn einsetzen und daher auch heute diesen Antrag beschließen. Denn es ist notwendig, dass nun in der Detailplanung die ÖBB vorangetrieben wird und dass es nicht noch zu weiteren Verzögerungen kommt. Und besonders wichtig erscheint mir auch, dass gestern die Planungskosten festgelegt wurden. 60 Prozent werden vom Bund bezahlt, und 40 Prozent von Oberösterreich. Ganz wichtig ist auch die Trassensicherung und dass gestern auch bereits darüber gesprochen wurde, dass der Rohtunnel in den Kellern des neuen Gebäudes der Gebietskrankenkasse hier mit einfließen kann, weil die müssen das Haus bauen, und es ist ja unsinnig, wenn dann die City-S-Bahn realisiert wird, und man dann darauf kommt, dass genau dort der Tunnel hinkommt, dass man dann mit enorm viel Geld dies auch realisiert, und daher werden die Kosten von 1,4 Milliarden Euro in die Planungskosten mit einfließen. Es werden daher die gestrigen Ergebnisse von uns begrüßt, und es zeigt uns auch, dass wir mit diesem Antrag, den wir vor 48 Stunden eingebracht haben, völlig richtig liegen. Wir wissen aber auch, dass neben den Detailplanungen es natürlich auch um die Finanzierung der Baukosten geht. Hier hat ja schon vor vielen Jahren auch der Verkehrsstaatssekretär Mag. Helmut Kukacka in einer Aussendung Folgendes festgestellt. Ich zitiere ihn. Zur Finanzierung teilte Kukacka mit, dass noch keine vertraglichen Vereinbarungen bestehen, er stelle sich aber die übliche Kostenteilung vor, wie bei bisherigen Nahverkehrsprojekten hat der Bund 80 Prozent und das Land bzw. die Gemeinden 20 Prozent finanziert. Meine sehr verehrten Damen und Herren, es geht auch heute darum, dass diese Bahn gebaut wird, dass sie außer Frage gestellt wird, und daher ist es notwendig, dass wir uns ganz klar für die City-S-Bahn aussprechen, so wie es viele, die auch hier in diesem Haus sitzen, es bereits getan haben, und ich könnte jetzt eine Reihe von Presseveröffentlichungen zitieren. Wir wollen, dass diese City-S-Bahn realisiert wird und dass sie auch endlich läuft und ihrer Bestimmung übergeben werden kann. Und wenn wir uns vorstellen, dass bis zum Jahr 2014 etwa diese Bahn in Betrieb gehen kann und auch dann tatsächlich fährt, dann ist es immerhin 18 Jahre her, und sie ist bereits in das Alter der Volljährigkeit gekommen. Wir wollen aber auch, dass die Mühlkreisbahn erhalten bleibt. Sie ist, und das wissen wir alle, eine der erfolgreichsten Nebenbahnen. Der Kollege Anschober als ehemaliger Verkehrssprecher hat ja vielfach darauf hingewiesen, und daher wollen wir, dass sie nicht nur erhalten bleibt, sondern dass sie auch endlich einmal, ich glaube hundert und noch welche Jahre, an das Netz der ÖBB und die Westbahn angeschlossen und angebunden wird. Und daher, meine sehr verehrten Damen und Herren, ersuche ich Sie, als Abgeordnete dieses Hauses, nicht nur diesem Antrag die Dringlichkeit zu geben, sondern auch die Zustimmung. Herzlichen Dank dafür im Vorhinein. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Zur Zeitreihe, die der Kollege Kapeller von der SPÖ angesprochen hat, war es eigentlich immer klar und auch unbestritten, dass im Zuge der gesamten großen ÖV-Projekte im Zentralraum Oberösterreichs, die in der Prognos-Studie letztlich ihren Ursprung hatten, jenes der City-S-Bahn eher am Ende der Zeitreihe stehen wird, weil eben viele andere Projekte zuerst zu verwirklichen waren, damit dann auch die City-S-Bahn wirklich funktionieren kann, zum Beispiel Nahverkehrsdrehscheibe und dergleichen mehr. Daher ist die Zeitreihe, in der jetzt die unmittelbare Diskussion um die City-S-Bahn steht eigentlich eine logische und immer auch so geplante. Das Zweite ist, und deshalb decken wir uns inhaltlich, was die Sinnhaftigkeit und die Ausgestaltung dieses ÖV-Mittels anlangt, sicher, was diese jetzt von Ihnen mehrfach angesprochene Hektik innerhalb der 48 Stunden anlangt aber eher weniger, also in Richtung Dringlichkeit. Denn die City-S-Bahn hat in ihrem Projekt zwei wichtige Ausprägungen. Das eine ist, die Mühlkreisbahn zu attraktivieren und zu erhalten, und das Zweite ist eine sehr starke innerstädtische, nämlich eine innerstädtische Lösung eines ÖV-Problems oder zumindest eine Bereicherung des innerstädtischen ÖV-Angebots in Linz. Und daher bin ich froh, dass nach all dem, was man gestern vom Gipfel gehört hat und lesen konnte, ja gestern die Fragen, die es jetzt zu behandeln gilt, ganz klar auf den Tische gelegt worden sind, und alle Beteiligten, alle, die jetzt aufgerufen sind, auch klar wissen, was zu tun ist. Sowohl die ÖBB, wie das Verkehrsressort des Landes, das natürlich jetzt in vielen Bereichen gefordert ist, aber auch natürlich wir als Linzer, weil es ja auch um viele Linzer Probleme geht, wenn ich nur die Überquerung der Donau anspreche, das Problem mit der Eisenbahnbrücke, Autobrücke oder Schienenbrücke oder beides kombiniert, oder eben auch dieser Ast, der vom Mühlkreisbahnhof in Linz bis zum Hauptbahnhof viele Punkte in der Stadt Linz versorgen soll. Und daher sind also die Punkte klar, jeder weiß, in welche Richtung weitergearbeitet werden muss, was die Errichtungskosten anlangt, was die Brückenfrage anlangt, was eine weitere Detaillierung eines möglichen Verkehrsdienstevertrages anlangt, den Betrieb der City-S-Bahn und auch ein mögliches „Schienenentgelt“, das es offensichtlich jährlich zu entrichten gilt, die Frage der Elektrifizierung und so weiter. Daher haben wir im Inhalt, glaube ich, überhaupt keine Differenzen, es gibt auch keine Unklarheiten über weitere Vorgansweisen, weshalb wir in der Dringlichkeit eines Antrages heute keinen Sinn sehen, und diese daher auch ablehnen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kollegen und Kolleginnen! Ich hatte als NAVEG-Aufsichtsrat gestern die Möglichkeit, an dieser Sitzung teilzunehmen, und kann also mehr oder minder erzählen, was dort passiert ist. Ich bin sehr froh darüber, dass bei dieser Sitzung meiner Meinung nach die Diskussion um die City-S-Bahn von der, sage ich jetzt einmal, Prestigeebene auf eine sehr sachliche Ebene, eine hart geführte Diskussion, aber sachliche Ebene heruntergebrochen wurde. Ich möchte vielleicht vorausschicken, bevor ich zur Dringlichkeit komme, dass diese Projekte oder dieses Projekt nicht nur aus der City-S-Bahn besteht, sondern dass ein ganz ein wesentlicher Bereich die Mühlkreisbahn ist. Wobei ich betone, die Existenz der Mühlkreisbahn sollte nicht gekoppelt werden mit der Existenz der City-S-Bahn. Die Mühlkreisbahn alleine ist die drittstärkste Regionalbahn Österreichs mit 4.600 Fahrgästen täglich, ist eine Bahn, die entsprechende Kapazitäten hat, die in den letzten Jahren Zugewinne an Fahrgästen hatte, und deswegen ist es meiner Meinung nach absolut notwendig diese Bahn zu attraktivieren. 11 Millionen ungefähr kostet die Attraktivierung im Schienenstrang, 21 Millionen Euro ungefähr die Kosten für die Elektrifizierung dieser Bahn. Ich denke, dass wir in diese Richtung gehen sollten. Und mir ist es ganz wichtig, dass es eine schnelle Lösung gibt. Ich denke, und da gebe ich meinem Kollegen Kapeller völlig Recht, wir haben zu lange gewartet, wir brauchen schnelle Lösungen, und eine dieser schnellen Lösungen ist, dass die Mühlkreisbahn entsprechend attraktiviert wird und dass investiert wird. Bei einem 15-Minuten-Takt, der jetzt in der Früh schon gefahren wird, und der dann im Großen und Ganzen durchgehend sein soll. Ich sage das deswegen dazu, weil natürlich das obere Mühlviertel ganz wesentlich von dieser Mühlkreisbahn lebt. Jetzt wird gerade ein Regionalverkehrskonzept entwickelt, wo die Mühlkreisbahn das Backbone dieses Regionalverkehrskonzeptes ist, und aus diesem Grund wäre es sehr, sehr schade gewesen, wenn die Mühlkreisbahn durch die Straßenbahn ersetzt worden wäre. Insbesondere deswegen, weil die Mühlkreisbahn eine wesentlich kürzere Fahrzeit hat und einen besseren Fahrgastkomfort als eine Straßenbahn. Schnelle Lösung heißt, Attraktivierung der Mühlkreisbahn und eine entsprechende Investition in die Umsteigestelle in die Linie 3. Das heißt, dass man barrierefrei und trockenen Fußes umsteigen kann. Ich glaube, das sind die wichtigsten Dinge, die jetzt umgesetzt werden müssen. In Verlängerung ist natürlich an die City-S-Bahn gedacht. Das halte ich für wirklich wichtig, dass die Trasse für die City-S-Bahn freigehalten wird. Ich glaube auch, dass die Entscheidung, die gestern getroffen wurde, bei der Gebietskrankenkasse mit 60 Prozent Bund, 20 Prozent Stadt, 20 Prozent Land 1,2 Millionen Euro zu investieren, damit man sich hier keine Dinge verbaut, halte ich für absolut richtig. Ich möchte aber schon dazusagen, dass das Konzept City-S-Bahn, das ja vorliegt, natürlich auch noch in einem bestimmten Bereich diskutiert gehört, und zwar in der Ausführung. Ich denke, dass, wenn wir die Mühlkreisbahn entsprechend attaktiviert haben, Zeitdruck herausgenommen worden ist. Es gibt nicht nur die Eisenbahn, die durch die Stadt fährt oder eine Straßenbahn, sondern es gibt auch so etwas wie Stadtbahnen, die genau das Mittelding zwischen einer Straßenbahn und einer Eisenbahn sind. Man hat die Spurbreite einer Eisenbahn, aber den Gleichstrom einer Straßenbahn, die Zuggarnituren sind wesentlich schneller in der Beschleunigung und im Bremsen. Und vor allen Dingen haben sie einen großen Vorteil, sie haben wesentlich geringere Erstellungskosten was das Lichtraumprofil der Tunnel betrifft. Ich gehe davon aus, dass diese Strecke auf alle Fälle elektrifiziert ist, damit hier nicht ein Abgasproblem entsteht. Eine Stadtbahn hätte den Vorteil, dass es entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten für die Bahn von Gallneukirchen nach Linz gibt, die zwar nur als Plan und als Gedanke da ist, aber eine Verbindung zur Summerauer Bahn sein könnte. Und das ist jetzt der Grund, warum ich jetzt auf dich zu sprechen komme. Erstens einmal, es ist so, dass dieses Konzept vorhanden ist. Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider hat es gestern hergezeigt und hat gesagt, wozu reden wir, wir haben dieses Konzept, es ist da, wir müssen es im Endeffekt nur umsetzen. Und ich denke, dass es wichtig ist und du hast gesagt, wir Abgeordnete sollen da eingebunden sein. Eingebunden sind wir dann, wenn wir diesen Antrag in den Ausschuss geben und wenn wir genau diese Konzeptionen uns noch einmal überlegen und in diese Richtung auch diskutieren. Ich freue mich auch schon darüber entsprechende Diskussionen über die Ausführung dieser Bahn mit dir, aber auch mit allen anderen Kollegen zu führen. Und ich glaube, dass es daher aus alleine schon demokratiepolitischen Gründen sehr richtig und gut ist, diesem Antrag nicht die Dringlichkeit zu geben. Danke. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Das Konzept der City-S-Bahn hat solange Gültigkeit solange die Mühlkreisbahn bis Aigen-Schlägl geführt wird. Es gibt hier einen Konsens von uns, dass wir das wollen, aber wir sind nicht die alleinigen Entscheidungsträger, wir sind möglicherweise irgendwann die alleinigen Zahler dafür, aber es hängt von uns ab, ob wir uns es leisten wollen oder nicht und derzeit gibt es einen parteiübergreifenden Konsens, dass wir das wollen, dass das erhebliche Kosten für die Zukunft darstellen wird, muss uns bewusst sein. Und wir gehen nur davon aus, dass eben diese sogenannte lange Regionalverbindung wirklich aufrecht erhalten bleibt. Diese Entscheidung bedeutet in zukünftigen Überlegungen, auch hier wirklich Finanzabsicherungen zu treffen. Bei der gestrigen Sitzung wurden ja sehr konkrete Vereinbarungen geschlossen, die weit über ein Konzept hinausgehen, etwa die Entscheidung betreffend der Gebietskrankenkasse und der dortigen vorbereitenden weitergehenden Planung von 1,4 Millionen Euro mit einem Kostenschlüssel von Bund und Land, das heißt, auch hier wurde gestern weit sozusagen von einem Konzept bereits hinausgehend Maßnahmen ergriffen. Es wurde gestern auch klargelegt, wie die jeweiligen Finanzvereinbarungen von wem ausschauen sollen. Und es ist wichtig, dass die Entscheidung in Linz getroffen wird, was passiert mit der Brücke, und mit dem Denkmalschutz Kontakt aufgenommen wird, inwieweit eine Brücke gehoben, verlagert oder irgendwo anders möglicherweise den Schiffverkehr behindernd wieder verrückt wird und dort gleichzeitig schiffverkehrsbehindernd aufgestellt wird. Also es sind eine Reihe von Aufgaben zu lösen, der Verkehrsreferent hat hier, glaube ich, ein Arbeitspapier mitbekommen. Ich weiß nicht, ob er das Konzept im Klub schon vorgestellt hat, das er gestern ja immer wieder auch erwähnt hat. Ich glaube wirklich, Kollege Kapeller, es ist nicht notwendig, dass der Landtag den Verkehrsreferenten auffordert ein neues Konzept vorzulegen, vielleicht kann der Verkehrsreferent im Klub sein bereits vorhandenes Konzept samt den gestern vereinbarten Details vorlegen. Deswegen sind wir auch gegen die Dringlichkeit, weil die detaillierte Auskunft alleine über die gestern vereinbarten Maßnahmen würde bereits jetzt jedenfalls die Dringlichkeitsdebatte bei weitem sprengen. Das gehört in einen Ausschuss, da gehört Detailinformation geliefert, und ich bin überzeugt, dass der Verkehrsreferent im Ausschuss diese Detailinformation liefern wird. (Beifall) Zweite Präsidentin: Ich darf die Wechselrede schließen und lasse abstimmen. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die der Dringlichkeit zur Beilage 346/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist und weise sie dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten zur Vorberatung zu. Wir behandeln die Beilage 347/2004, es handelt sich dabei um einen Initiativantrag betreffend ein Konzept zur Errichtung eines Grenzlandförderungsprogramms. Um diesen Antrag die Dringlichkeit zuzuweisen, ist ein Geschäftsbeschluss des Landtags erforderlich und ich eröffne über den Antrag und die Beilage 347/2004 die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Dr. Jahn. Abg. Mag. Jahn: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Das Mühlviertel braucht auch nach 2006 noch ein Grenzlandförderungsprogramm der EU. Das ist die Hauptintention unseres Antrages. Wir wissen, dass aus den Mühlviertler Bezirken der Hauptteil der Arbeitnehmer auspendeln muss, weil die Arbeitsplätze vor Ort fehlen. Bei den Fraueneinkommen ist es so, dass die Mühlviertler Bezirke Freistadt und Rohrbach von den 121 österreichischen Bezirken an 108. und 113. Stelle hinten liegen und der oberösterreichische Technologie- und Standortbericht, den wir heute hier noch diskutieren werden, sagt, das Mühlviertel liegt um 39 Prozent unter der Wirtschaftsleistung, unter dem Wohlstandsniveau des durchschnittlichen oberösterreichischen Niveaus. Das Mühlviertel hat in den letzten Jahren schon einen guten Aufholprozess gemacht und trotzdem ist es noch eine sehr, sehr strukturschwache Region. Wir brauchen mehr gut bezahlte Arbeitsplätze vor Ort, wir brauchen Geld für Investitionsförderung, für Infrastruktur, für Forschung und Entwicklung und für Ausbildung der Menschen, das heißt, wir brauchen weiterhin Mittel aus der EU zur Förderung unseres Grenzlandes vor allem im Mühlviertel. Und derzeit werden die Finanzierungstöpfe der EU für die Periode 2007 bis 2013 neu verteilt. Jetzt finden die Verhandlungen statt und es wird für das Mühlviertel entscheidend sein, ob es weiterhin möglich ist, dass unsere Betriebe auch national gefördert werden dürfen in dieser Region und es wird entscheidend sein, dass es weiterhin Mittel für Grenzlandsicherung gibt. Und das Tauziehen in der EU und mit den neuen EU-Ländern verschärft sich natürlich diese Situation, dieses Tauziehen ist ganz, ganz enorm. Kürzlich war der Begleitausschuss für INTERREG, der war im Oktober, da hört man, es gibt ernsthafte Bestrebungen innerhalb der EU, dass entlang der alten Binnengrenzen es keine Grenzlandförderungsmittel mehr geben soll. Das würde das Mühlviertel beispielsweise an der Grenze zu Bayern ganz, ganz massiv treffen. Von besonderer Bedeutung ist aber nicht nur, ob tatsächlich das Gebiet als Grenzlandförderungsgebiet anerkannt ist oder nicht, sondern wie viele Mittel zugeteilt werden. Und da gibt es natürlich heftige Kämpfe, die sich da mittlerweile abspielen. Als wir im EU-Ausschuss kürzlich in Brüssel waren, hat der zuständige EU-Kommissar, nicht der zuständige, hat EU-Kommissar Fischler uns geradezu aufgefordert und gesagt, bitte sorgt in euren Bundesländern und sorgt in Österreich dafür, dass es eine offizielle Initiative der Bundesländer, die ehemals an den „eisernen Vorhang“ angegrenzt haben, und der Bundesregierung gibt bei der Europäischen Kommission, damit diese Mittel, die die bisherige Kommission grundsätzlich in Aussicht gestellt hat, auch tatsächlich bei der neuen Kommission in eine Initiative münden und tatsächlich entsprechende Grenzlandförderung zur Verfügung gestellt wird. Und darum geht es heute. Es kommt jetzt die neue Kommission, dort müssen die Mittel sozusagen nicht nur in Einzelgesprächen eingefordert werden, sondern es braucht eine offizielle Initiative. Und Landeshauptmann Pühringer hat in dieser Frage ja schon bei der alten Kommission einige Gespräche in Brüssel geführt, hat auch schon mit Mitgliedern der neuen Kommission gesprochen und jetzt kommt es darauf an, dass es eine Vorgangsweise, dass ein Konzept für eine Vorgangsweise gemacht wird, wie können die Bundesländer gemeinsam mit der österreichischen Bundesregierung in Brüssel diese Grenzlandförderung initiieren und durchsetzen. Und es wird auf Bundesebene gerade erst begonnen, eine österreichische Position dazu zu formulieren. Und ich sage Ihnen, meine Damen und Herren, das ist denkbar knapp, denn schon Mitte 2006 sollen diesbezügliche Verordnungen in der EU beschlossen sein. Da ist aber vorher ein langer Prozess auch innerhalb Österreichs durchzuführen. Daher ist aus unserer Sicht der Antrag jetzt auch wirklich dringlich. Es ist rasches Handeln angesagt und ich ersuche Sie, diesem Antrag zuzustimmen. (Beifall) Zweite Präsidentin: Danke. Nächster Redner ist Herr Kollege Ecker. Abg. Ecker: Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Die Kollegin Gertraud Jahn hat diesen Fall von der Region Mühlviertel auch einigermaßen klar dargestellt. Aus unserer Sicht ist es auch wichtig, dass die Grenzregion, die Grenzregion Mühlviertel, auch in Zukunft diese Förderungsmaßnahmen bewilligt bekommt. Die ehemalige Grenzregion sollte über das Jahr 2006, das heißt in der Förderperiode 2007 bis 2013, zusätzliche Förderungsmittel aus der EU bekommen, dass wir die Strukturunterschiede der ehemaligen Grenzregion aus vorgehender Zeit, wie noch der „eiserne Vorhang“ die Grenze geteilt hat, im Mühlviertel gegenüber Tschechien ausgleichen können. Es gibt aber auch andere Grenzregionen gegenüber dem ehemaligen Osten, die Grenzregionen wie Oberösterreich, Friaul, Venetien, Bayern, Kärnten, Niederösterreich und Steiermark sind die sogenannten Grenzregionen, die ein sogenanntes Grenzlandförderpapier erarbeitet haben. Dieses Grenzlandförderpapier wurde heute von unserem Landesrat Viktor Sigl gemeinsam mit den Vertretern der anderen Regionen in Brüssel dem EU-Kommissar Peter Balasch überreicht. Und aus dieser Sicht sind natürlich die Wege dorthin ausgezeichnet beziehungsweise die Anliegen aus der Grenzregion des Mühlviertels dargestellt. Und wir glauben, dass diese Unterstützung auch von unserem Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer ebenfalls sehr wichtig war in der Vergangenheit, dass unsere Anliegen für die Förderung der Grenzregion national aber auch gegenüber der EU dargestellt wurden und auch eingefordert wurden. Dieses Grenzlandförderungsprogramm wird gegenüber der EU wichtig für die gesamte Grenzregion, wenn wir nur bedenken, dass der tschechische Grenzraum Ziel-1-Gebiet wird und wir mit diesem Grenzraum konkurrieren werden. Und daher glaube ich, ist es jetzt schon zu spät, wenn wir dieses Grenzraumübereinkommen beziehungsweise Förderprogramm erst jetzt erarbeiten. Es ist wichtig aus unserer Sicht, dass dieses Grenzlandförderungsprogramm Verbündete gesucht und gefunden hat und auch in der EU schon vorliegt. Und daher wäre die Dringlichkeit sicher gegeben, wenn dieses Grenzlandförderpapier noch nicht in der EU vorgestellt wurde und dort deponiert wurde und auch die Anliegen unserer Grenzregion in Brüssel bekannt sind. Ich gehe davon aus, dass dieses Förderpapier der Auslöser wird in Zukunft, dass wir im Mühlviertel diesen Grenzraum besser als die anderen Regionen gefördert bekommen und dass wir auch weiterhin diesen Aufholbedarf forcieren. Es ist gesagt worden, dass der Grenzraum, speziell der Bezirk Rohrbach, in den letzten Jahren den Aufholbedarf einigermaßen gewährleistet hat, so konnten wir Gott sei Dank die Arbeitslosigkeit in Oberösterreich an erster Stelle gegenüber den anderen Bezirken in Oberösterreich bewerkstelligen. Und zur Zeit liegen wir an zweiter Stelle in der Arbeitslosenstatistik, aber trotzdem Arbeitsplätze im Raum Rohrbach, in der Grenzregion, im Mühlviertel werden auch in Zukunft wichtig sein. Es ist wichtig, dass wir dort Betriebe ansiedeln, dass wir dort die Betriebe halten, speziell für Frauen, die in Zukunft auch in der Region Arbeitsplätze brauchen. Und daher glaube ich, ist es wichtig, dass wir gemeinsam dieses Anliegen vertreten gegenüber der EU auch in Oberösterreich. Die Dringlichkeit ist in diesem Fall nicht gegeben, weil ja dieses Programm beziehungsweise dieser Vorschlag schon in Brüssel, in der EU, aufliegt und daher können wir dieser Dringlichkeit nicht zustimmen, aber wir sind natürlich bereit, dass wir weiterhin dieses Anliegen gemeinsam betreuen und gemeinsam fordern. (Beifall) Zweite Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Man sieht schon die Höhendifferenzen, wenn man vom Mühlviertel herunterkommt, ist da im hohen Haus, im Landtag, schon oft ein wenig eine Differenz. Es ist eh schon sehr viel gesagt worden. Die Entwicklung des Mühlviertels hat sich in den letzten Jahren ja wirklich sehr positiv entwickelt. Wir haben ja in einer der vorhergehenden Landtagssitzungen beschlossen ein Grenzlandförderungsprogramm für die Region zu erarbeiten, das ist ja in Arbeit, und ich glaube, es ist in der Fertigstellung und vor allem die Basis für dieses Grenzlandförderungsprogramm war, dass von der Euregio gemeinsam mit allen Betroffenen, und das ist mir das Wesentliche, ein ganz genaues Konzept, was haben wir für Potentiale, was haben wir für Ressourcen, wo haben wir aber auch die Nachteile. Und genau das ist das, was die Kollegin Jahn angesprochen hat. Wir haben noch natürlich Aufholbedarf in sehr vielen Dingen, und genau das war die Grundlage für das, dass die Euregio gemeinsam mit den Gemeinden, mit den NGOs, mit der Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, (Zwischenruf Abg. Lackner-Strauss: „Landwirtschaftskammer!“) Programme erarbeitet hat, mit der Landwirtschaftskammer, habe ich vergessen, danke Gabi, das jetzt in Umsetzung zu bringen mit genauen Vorgabestrategien. Wie kommen wir dazu? Also dieses Programm liegt vor, daher wären wir jetzt wirklich ein bisschen spät daran, wenn wir sagen, wir brauchen jetzt ein spezielles Förderprogramm. Was ich aber sehr wohl, glaube ich, sehe, dass wir weitere Verbündete suchen, dass einerseits eine Umschichtung des Geldes in Richtung Grenzlandprogramm passiert innerhalb der Nation, innerhalb von Oberösterreich, auch ein Stück weit, und natürlich zusätzliche Mittel für diese Benachteiligungen gefordert werden. (Die Dritte Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Und die haben wir ja auch immer wieder eingefordert und da geht es jetzt darum Verbündete zu suchen aus anderen Grenzregionen, die das Gleiche bei der Kommission fordern. (Unverständlicher Zwischenruf) Das steht aber im Antrag so für mich nicht drinnen. Also mir wäre es wichtig, Verbündete zu suchen und vor allem auch, und ich glaube, das ist der Aufruf an alle Parteien innerhalb der Parteien auf Bundesebene und EU-Ebene da vorzudringen und zu sagen, es ist nicht nur Anliegen von Oberösterreich als gesamtes und jede Partei muss innerhalb der eigenen Reihen Bewusstseinsbildung leisten. Und ich glaube, das wird vielleicht der SPÖ auch so gehen wie bei uns Grüne, dass die in Wien oft nicht das gleiche Verständnis haben von einer Region als wie wir aus der Region her haben. Und ich glaube, das ist jetzt ein wichtiger Punkt, dass wir die Zeit jetzt nutzen, nach dem das in der EU aufliegt und wir unsere Bundespolitiker in die Richtung auch miteinschwören. Und wenn ich jetzt anschaue, dass ist die gerade in Diskussion stehende Umstrukturierung des Regionalmanagements. Das ist auch wieder der Boden, wo wir genau diese Argumente sammeln können, wir da gemeinsam schauen können, wie können wir das Geld was da ist, plus zusätzliche Mittel, die von der EU noch lukriert werden können mit guten Argumenten sehr wohl, weil wenn wir nur sagen, wir brauchen Geld, weil wir sind so arm, dann werden uns die sagen, ja es gibt noch viele Arme und noch viel Ärmere. Also wenn, dann müssen wir gute Argumente bringen, gute Projekte vorweisen, dass sie sagen, ja da ist das Geld gut angelegt. Ich glaube, das verlangen wir von uns auch, dass wir einfach eine Basisarbeit leisten und das eben dann vorbringen und dann können wir den nächsten Schritt wieder machen. Aber ein Grundsatzkonzept ist da, was wir wollen und was wir brauchen und jetzt geht’s, das weiter zu verdichten. Da haben wir im EU-Ausschuss ja auch noch einiges vor uns, was wir gemeinsam mit allen Fraktionen erarbeiten. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wer erinnert sich noch an eine Sitzung, wo ich hier einen Wecker hab läuten lassen. Der Herr Landeshauptmann war sehr echauffiert darüber, dass ich das tat und hat also gesagt, na so geht das natürlich nicht. Was war denn da der Hintergrund? Weiß es noch jemand? Damals haben ÖVP und Grüne ein Grenzlandförderprogramm beantragt und wir sagten damals bereits, na das ist aber jetzt rechtzeitig gerade vorm EU-Beitritt gekommen. War relativ zügig rund um den 1. Mai. Toll! Jetzt kommt die SPÖ und beantragt wieder ein Grenzlandförderprogramm. Können wir uns einmal darauf verständigen, dass wir dann ordentlich (Unverständlicher Zwischenruf), ja ich hab den Wecker oben, wäre vielleicht manchmal auch ganz gut zur Erinnerung an die Sitzung, ihn wieder mitzunehmen. Auch am Nachmittag sind manche Kolleginnen und Kollegen durchaus müde. Aber ich kann mich erinnern, als wir diese Debatte über das Grenzlandförderprogramm hier bereits durchgeführt haben und nicht das erste Mal, sondern das x-te Mal und jene, die also die zweite oder dritte Periode in diesem Haus sich befinden, wissen, dass sich diese Diskussionen schon etwas länger auch nach hinten ziehen. Deswegen sollten wir schon sehr intensiv, ich bin ja dafür, dass wir da alles einmal noch gründlicher machen, aber dann bitte im Ausschuss, dann reden wir drüber. Aber zur Information. Ganz so untätig sind natürlich unsere Regierungsmitglieder auch nicht, die ich nicht in Schutz nehme, aber wenn offensichtlich hier ein gewaltiges Informationsdefizit besteht, dann sollte man wissen, dass heute gerade sechs Regionen in Brüssel ein gemeinsames Vorgehen für Grenzübereinkommen beschlossen haben, und zwar sind das die Regionen Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Bayern, Friaul, Julisch-Venetien. Haben am Donnerstag ein Positionspapier vorgelegt, wie genau die Grenzlandförderung über das Jahr 2006 für diese Grenzregionen gemacht werden wird. Der Viktor Sigl ist also da draußen, hat dieses Papier mit unterzeichnet und nachdem die eigene Fraktion offensichtlich hier auch ein Informationsdefizit hat, würde ich erwarten, dass man wartet, bis Viktor Sigl wieder zurückkommt und dann alle umfassend im Ausschuss informiert. Ich würde Ihnen wirklich irgendwann einmal sagen, die Beschlussfassung von Konzepten für Grenzlandpapiere sollte vorbei sein, sondern die Umsetzung der konkreten jeweiligen Projekte für das Grenzland sind gefordert. Dort, wo das Geld dann tatsächlich hingeht. (Zwischenruf Abg. Dr. Frais: „Über ein Geschäftsordnungskonzept wäre das gegangen!“) Dann ändern wir die Geschäftsordnung endlich. Ach so! Ich hab nicht gewusst, das soll eine Bundesresolution sein? (Unverständlicher Zwischenruf) Die Länder sind ja bereits, (Unverständlicher Zwischenruf) nein, sechs Regionen in Europa sind hier tätig geworden. Ich denke, wir sollten uns ein bisschen ernsthafter auch in der Politik im Oberösterreichischen Landtag mit den jeweiligen Sachmaterien auseinandersetzen, sonst, das garantiere ich, beim nächsten Grenzlandförderantrag werde ich den Wecker wieder mitnehmen. (Beifall. Unverständlicher Zwischenruf Abg. Mag. Jahn) Dritte Präsidentin: Frau Kollegin Jahn, möchten Sie sich noch einmal zu Wort melden? Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 347/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich weise die Beilage 347/2004 dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Wie der Herr Schriftführer bereits angekündigt hat, schlagen die Unterzeichner der Beilage 348/2004 vor, diese Beilage keinem Ausschuss zur Vorberatung zuzuweisen. Bei der Beilage 348/2004 handelt es sich um den Initiativantrag betreffend Förderung für Ökoenergieanlagen. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oberösterreichischen Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass der Beilage 348/2004 die Dringlichkeit zuerkannt wird, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Reinhard Winterauer. Abg. Winterauer: Geschätzte Frau Präsidentin, sehr verehrte Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen! Zunächst vorweg darf ich persönlich feststellen, ich bin ein glühender Anhänger von Alternativ- und Ökoenergieanlagen. (Zwischenruf Landesrat Anschober: „Aber!“) Nicht aber, sondern hab das damals in meiner ersten politischen Funktion (Zwischenruf Landesrat Anschober: „Da können wir gleich die Abwärme nützen, wenn du glühst!“) in der Gemeinde unter Beweis gestellt, ich glaube Bad Goisern war gemeinsam damals mit der Gemeinde Kefermarkt Anfang der 80er-Jahre eine der ersten Gemeinden, die eine Solaranlage für die Beheizung vom Freibad eingebaut hat oder Anfang der 80er-Jahre eine Volksschule mit einer Hackschnitzelheizung versehen hat. Das waren also durchaus Pioniertaten oder das neue Rathaus mit einer zweistufigen Wasser-Wasser-Wärme-Pumpe versehen haben, was ein ganz interessantes Ergebnis gibt, dass dieses Gebäude mit 3.000 Euro jährlich beheizt werden kann. Hat sogar das Interesse auch bis Japan geweckt. Neue Technologien haben aber (Heiterkeit links), das gefällt meinen Kolleginnen. Neue Technologien haben aber das Problem und das habe ich aus den Ausführungen von Landesrat Anschober auch vernommen, haben natürlich ein Problem, nämlich Markteinführungsprobleme, weil niedrige Stückzahlen hohe Produktionskosten hervorrufen und gelegentlich dann nicht konkurrenzfähig sind. Deshalb ist es auch notwendig, entsprechend von der öffentlichen Hand zu fördern. Ich glaube, da gibt es einen ganz allgemeinen Grundkonsens, überhaupt keine Frage. Wichtig bei diesen Förderungen ist aber nach einer gewissen Zeit und ich denke die Zeit ist jetzt wirklich gekommen, diese Förderungsmaßnahmen zu evaluieren, über die Effizienzkriterien zu überprüfen. Da habe ich zwei Dinge bei den Ökoenergieanlagen, die mir ein bissel aufstoßen. Das eine sind die Solarkollektoren für die Warmwasserbereitungsanlagen, wo so ein Solarkollektor jetzt nach fünfzehn oder zwanzig Jahren Förderungszeit noch immer wesentlich teurer ist, und jetzt sage ich das als gelernter Techniker, Maschinenbau- und Elektrotechniker, ist so ein Solarkollektor immer noch einmal so teuer wie zum Beispiel eine Waschmaschine. Eine Waschmaschine, die wesentlich mehr Materialeinsatz und mehr Technik erfordert, ist um die Hälfte billiger wie etwa so ein Solarkollektor. Unverständlich also. Ich denke, da muss es eine Evaluierung geben. Zum Zweiten, bei den Windparks und bei den Windkraftwerken. Selbstverständlich ist das eine vernünftige Alternativenergieform, speziell dort für Gebiete, wo keine Wassergefällstufe oder kaum eine nutzbare Wassergefällstufe vorhanden ist. In der Ebene wie vielleicht in Ländern wie in Dänemark oder auch im Burgenland ja, aber ansonsten würde ich die Wasserkraft bevorzugen. Ich habe auch naturästhetisch einen anderen Zugang wie manch andere zu diesem Erscheinungsbild von Windparks. Also wenn ich da nach Niederösterreich fahre, also ist mein Herz nicht unbedingt erfreut, wenn ich die Riesenwindräder sehe, wenn es andere Alternativformen gibt. Aber das soll nicht das Problem sein, das ist das Problem der Naturschützer und der Umweltexperten. Haben wir heute schon diskutiert. Aber es gibt jetzt neuerdings eine Diskussion über die Rentabilität. Und wenn ich höre aus Diskussionen aus dem niederösterreichischen Bereich und aus dem burgenländischen Bereich, dass diese Windkraftanlagen eine Rendite für die Investoren von elf bis fünfzehn Prozent erzielen, dann glaube ich, ist es hoch an der Zeit, dass wir die Förderungsrichtlinien evaluieren. Deshalb unser Antrag, die Förderung derart zu überprüfen, dass nur mehr bis zu einem Einsatz gefördert wird, dass sechs Prozent Rendite erzielt werden. Alles was darüber hinausgeht, wird sozusagen vom Fördervolumen abgerechnet. Ich denke, dass wir Ökoenergieanlagen, Alternativenergieanlagen fördern sollen und nicht Spekulationen, Kapitalspekulationen fördern sollten. Deshalb ist dieser Antrag nicht nur gerechtfertigt sondern notwendig und vor allem dringend, weil wir sonst diesen Ökoenergieprojekten keinen guten Dienst erweisen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Kollege Steinkogler. Abg. Steinkogler: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hoher Landtag! Das freut mich ganz besonders, dass mein Vorredner sich zur Wasserkraft bekannt hat. Ich bin da im Landtag herinnen gewesen, wo die linke Reichshälfte sich nicht zur Wasserkraft bekannt hat, sondern die Wasserkraft sogar bekämpft hat bei Lambach. Aber ich bin froh, dass jetzt da ein Gesinnungswandel stattgefunden hat und dass ihr euch zur Wasserkraft bekennt. Meine Damen und Herren! Die Weiterentwicklung von der Ökoenergie, von der Ökoenergieanlage ist wichtig und ist wesentlicher Bestandteil der oberösterreichischen Politik. Dieser Antrag und das wurde vorhin schon gesagt, erweckt aber den Anschein, dass mit Ökoanlagen, mit Ökoenergieanlagen große Gewinne geschrieben werden. Und ich glaube, das ist sicherlich nicht der Fall. Jeder kennt genug Anlagen, die froh sind, wenn sie über die Runden kommen. Nur durch Förderungen werden diese Anlagen zum Teil markteingeführt bzw. möglich, dass sie betrieben werden können. Ich habe mich auch erkundigt bei der Interessensgemeinschaft Windkraft. Die haben versichert, dass in Oberösterreich keine Renditen über 6 % erzielbar sind. Gerade da Oberösterreich kein Windland, kein klassisches Windland ist, müssen Windräder zusätzlich durch das Land Oberösterreich gefördert werden und es wurde versichert, dass es in Oberösterreich derzeit keine Anlagen gibt, die über 5 % Rendite praktisch abwerfen. Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass man evaluiert, dass man sich das anschaut. Das ist richtig, aber ich glaube kaum, dass das ein Grund ist, dass man das mit einem Dringlichkeitsantrag sofort erledigt. Darüber sprechen ja, aber ich glaube, dass man das sehr gründlich und genau anschauen muss. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Frau Kollegin Schwarz. Abg. Schwarz: Liebe Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass die Grundlage dieses Antrags eine Kampagne von Windkraftbetreibern war, zusätzlich Investoren zu suchen und die natürlich mit horrenden Gewinnen gewunken haben. Wie mein Vorredner schon angemerkt hat, ist es in Oberösterreich, wahrscheinlich auch in Österreich teilweise nicht erreichbar, eine Rendite von über 6 oder 10 % zu erreichen und genau hier eben auch die IG-Windkraft, aber auch andere Anlagen in diesem Ökostrombereich ja nicht in diese großen Renditen fallen. Wenn man eine Rendite von 5 % erreicht, dann muss man auch ein bisschen bedenken, welche Risiken die Betreiber haben. Die Risiken sind ja aufgeteilt, gerade wenn man Sternwind anschaut, auf ungefähr 1.500 Beteiligte, die da drinnen sind und die das ganze Risiko eigentlich mittragen. Wo ich vollkommen Recht gebe und was wir ja auch schon im Ausschuss beschlossen haben ist, dass die Förderkriterien immer wieder überprüft gehören. Und hier ganz massiv natürlich auch diesen Aspekt miteinbeziehen, wenn man merkt, es kommen wirklich solche Fördermodelle zustande oder solche Betreibergesellschaften zustande, dass die dann plötzlich volle Renditen erwirtschaften, dann wird man sehr bald und sehr schnell die Notbremse ziehen müssen. Da bin ich vollkommen der Meinung. Aber so, wie es jetzt ausschaut, auch wenn das einzige wirkliche Windkraftprojekt, das jetzt in Diskussion steht, das wir heute schon gehabt haben, das Sternwind, in diese Bundesstromförderung hineinkommt und Oberösterreich da noch einen Zuschuss dazu gibt, werden sie wirklich nicht weiter als 5 % Rendite kommen und das ist glaube ich, was auch in diesem Antrag, ja es geht um die Höhe von über 6 %, noch vertretbar ist. Wichtig ist, dass wir die Förderkriterien in allen Bereichen, natürlich Ökoenergie, aber auch in anderen Bereichen genau draufschauen, wo gibt es Möglichkeiten der Bereicherungen und wo ist es auch im Sinne des effizienten Mitteleinsatzes von Förderungen angebracht, diese zu überdenken und zu handeln. Ich glaube, in diesem Sinne werden wir auch die Ökoenergieförderungen immer wieder beleuchten, auch im Ausschuss da mit allen vier Fraktionen darüber diskutieren, wie können wir die verändern. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Danke, Kollege Winterauer, welche volks- und betriebswirtschaftlichen Grundsätze uns du jetzt näher gebracht hast. Ich würde ganz gerne mit dir natürlich die Parameter der Bilanzerstellung und Dividende und Rendite diskutieren, ob es wirklich dann, wenn ein Betrieb entsprechend eine Rendite oder Dividende abwirft in der Bilanz, ich geh davon aus, dass du das ja dann meinst, dass er dann nicht mehr gefördert werden sollte. Wobei geht’s jetzt um die Rentabilität eines Projektes oder geht es um die Summe, die quasi an den Kapitalgeber wiederum ausgeschüttet wird? Wo ist jetzt eigentlich deine Sorge? Denn für den Fall, dass du jetzt meinst, dass wenn das so produktiv ist, dass es nicht so hoch gefördert ist, was sein könnte, denn ich nehme ja nicht an, dass die Bilanzmöglichkeiten eines Unternehmens, die also die Rendite und die Dividende beeinflussen, wirklich ausschlaggebend sein würde, weil du weißt ja sehr genau auch als Geschäftsführer verschiedener Unternehmen, wie eine Bilanz erstellt wird. Ob du als möglicherweise Gesellschafter mit Konsulentenverträgen etwas dazuverdienst oder ob eine entsprechende Privatausschüttung erfolgt. Also, ich würde mir wünschen, wenn Energie und Alternativenergieprojekte äußerst effizient sind, auch betriebswirtschaftlich effizient sind. Weil wir eh nicht garantieren können, wie lange derartige Fördermöglichkeiten gegeben sind. Das heißt, umso höher die Rentabilität eines entsprechenden Projektes alleine betriebswirtschaftlich ist, umso längerfristig ist natürlich auch die unternehmerische Absicherung und gleichzeitig damit auch für uns der Gewinn, dass Ökoenergie erzielt wird. Ich wollte nur beim letzten Mal, weil wir ja auch Volkswirtschaftliches durchleuchten sollten, eine volkswirtschaftliche Messung, ob man nicht zum Beispiel bei der Biomasse mehr volkswirtschaftliche Effizienz für uns als Land erzielen würden als etwa bei Windenergie. Leider Gottes hat der Landtag beschlossen, dass dieser Effizienzvergleich nicht durchgeführt wird. Ich kann nur noch eines sagen, eine Messung, wieviel der Eigentümer, sprich Kapitalgeber für sein investiertes Kapital wieder zurückbekommt, kann niemals Gradmesser sein, ob ich eine Förderung auszahle oder nicht auszahle. Hier geht’s um die Rentabilität des Projektes überhaupt. (Unverständlicher Zwischenruf) Bitte, wenn etwas so ein gutes Geschäft ist, dann brauch ich es nicht fördern, aber ich kanns nicht an der Rendite aufhängen, um Gottes Willen. Aber ich geh davon aus, dass also hier genug erfahrene Wirtschaftstreibende, die Kollegin Jahn ist jetzt nicht dabei, die also das auch sonst ein bisserl erklären könnte, aber auch Betriebsräte haben also entsprechende Erfahrung, dass vor Bilanzerstellung und Renditenausschüttung da gewisse Unterschiede, was das Unternehmen oder die Rentabilität eines Unternehmen betreffen. Vielleicht sollte man hier noch ein bisserl in sich kehren, ob das der richtige Gradmesser ist, dass man es an der Rendite und an der Ausschüttung an den Kapitalgeber wirklich aufhängt. Wenn man so etwas will, dann sollte man den freiheitlichen Antrag aufgreifen, wo es um die volkswirtschaftliche Effizienz gegangen ist. Was haben wir volkswirtschaftlich für einen Nutzen, wenn wir entsprechende Förderungen auszahlen? Ist es beim Windrad höher oder ist es bei Biomasse höher? Das würde ich mir wünschen und vielleicht kann hier auch die SPÖ-Fraktion noch einmal diese Position überdenken. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 348/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit Stimmenmehrheit abgelehnt worden ist. Ich weise die Beilage 348/2004 dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Ich teile mit, dass heute eine Sitzung des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten stattgefunden hat. Dabei wurde beschlossen, dem Oö. Landtag für die heutige Sitzung den Bericht betreffend das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992, geändert wird, zur Beschlussfassung vorzulegen. Hiezu ist ein Geschäftsbeschluss des Oö. Landtags erforderlich. Ich eröffne über den Antrag, dass die Beilage 337/2004 in die Tagesordnung der heutigen Sitzung aufgenommen werden soll, die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Stelzer. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Ich möchte bei der Ausschusssitzung von heute früh anknüpfen, die – glaube ich – den ganzen Prozess zeigt und letztlich auch begründet, warum wir das heute dringlich noch in die Tagesordnung aufnehmen sollten. Die Diskussion über die Reform der Stadtstatute geht ja eigentlich schon über einige Jahre. Viele in diesem Haus werden sich erinnern, dass wir unmittelbar nach der Reform der Gemeindeordnung eigentlich alle immer davon ausgegangen sind, dass dann die restlichen drei Spielregeln, sprich die drei Statute, im Nachhang und so weit wie möglich in Spiegelung der Gemeindeordnung nachgezogen werden. Aufgrund verschiedener Tatsachen – und näher möchte ich darauf nicht mehr eingehen – ist es dann in dieser zeitlichen Enge nicht mehr zur Neuregelung der Statute gekommen, weshalb die ÖVP-Fraktion unmittelbar nach Beginn dieser Legislaturperiode einen Initiativantrag auf Reform der Statute eingebracht hat. Und damals, und damit bin ich wieder bei der Dringlichkeit, hat man uns manchmal vorgeworfen, wir würden jetzt quasi neue demokratische Verhältnisse dazu nutzen, um über irgendjemand in dieser Frage drüberzufahren, weil wir das mit Initiativantrag angegangen sind und nicht auf eine Regierungsvorlage durch das Ressort gewartet haben. Und gerade das Faktum, dass wir heute mit Dringlichkeit zu diesem Antrag kommen, zeigt aber, dass genau das Gegenteil der Fall war. Denn, wir haben eine sehr, sehr ausführliche, gründliche und nach meiner Ansicht auch sehr faire Debatte aller Beteiligten gehabt, haben sämtliche Zeiträume uns genommen, um darüber gründlich zu sprechen, weshalb wir auch erst in der Vorwoche im Unterausschuss unter Vorsitz von Klubobmann Frais zu einem Endergebnis gekommen sind. Und daher heute mit Dringlichkeit hier in den Landtag kommen. Und daher, glaube ich, war auch die Reform der Stadtstatute durch Einbindung der Städtevertreter selber ein wirklich guter Diskussionsprozess, der jetzt zu einem Ergebnis führt, wo man sagen kann: Es werden die Mehrheitsverhältnisse, die gewählt wurden, selbstverständlich respektiert. Es werden aber auch für alle Gruppierungen in den verschiedenen Gemeinderäten demokratische Spielregeln geschaffen, um auch ihre Sicht der Dinge einbringen zu können. Und im Überblick der Vorlage, die wir heute behandeln, sind ja die wichtigsten Punkte angesprochen. Es geht um verschiedene Fraktionsrechte in Richtung Dringlichkeitsantrag und aktuelle Stunden. Es geht um Bestellungsmodi für hohe und höchste Mitarbeiter in den Städten, wie den Magistratsdirektor und den Kontrollamtschef, die jetzt aus einer meiner Sicht schon etwas antiquiert gewesenen Einzelverfügung durch den Bürgermeister herausgenommen werden und durch Kollegialorgane in fernerer Zeit zu bestellen sind. Es geht um die Zusammensetzung des Kontrollausschusses. Das war wieder eine Angleichung an die Gemeindeordnung, so dass jetzt auch alle Fraktionen, selbst die, die kein Stimmrecht normalerweise im Ausschuss hätten, im Kontrollausschuss sitzen. Und daher glaube ich, dass uns mit diesem Beschluss heute, und ich werbe darum, dass wir dafür eine Mehrheit bekommen, dass wir mit diesem Beschluss heute auch ein modernes demokratisches Grundgerüst für die Spielregeln in unseren drei Statutarstädten schaffen, dass wir jetzt endlich quasi gleichziehen mit der Gemeindeordnung. Und ich möchte jetzt schon dafür danken, dass wir auch noch zu Wege gebracht haben, heute in den Landtag zu kommen, damit es dann letztlich mit 1. März in Kraft treten kann. Danken möchte ich allen: den Vertretern der Städte mit den Kolleginnen und Kollegen im Unterausschuss, aber auch den Mitarbeitern in den verschiedenen juristischen Abteilungen, die es mit unseren Verhandlungen auch nicht immer leicht hatten. Ich bitte darum, dass wir uns jetzt darauf verständigen, es heute noch in die Tagesordnung aufzunehmen und dann auch nachher in der Tagesordnung die Statute zu beschließen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Trübswasser. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Die Änderung der Stadtstatute ist ein Anliegen, das noch aus der letzten Legislaturperiode herrührt. Und ein Beispiel für mich, und das möchte ich mit allem Nachdruck sagen, für mich ist es ein Beispiel, wie anfänglich unterschiedliche Positionen, die durchaus da waren (und ich kann mich noch erinnern an die erste Unterausschusssitzung, habe mir gedacht, na ja, es wird wahrscheinlich schwierig werden) dass wir hier auf einen Nenner kommen. Und ich glaube, da sind wir uns einig, Karl Frais, dass wir sehr froh sind, unter deiner Vorsitzführung einen Konsens gefunden zu haben, der mehr Konsens als Kompromiss ist. Der, glaube ich, für alle Beteiligten einen Zugewinn bedeutet. Und für mich ein schönes Beispiel ist, wie an einem Strang gezogen etwas zustande gebracht werden kann, das durchaus von Anfang an oder zu Beginn nicht so ausgesehen hat, als ginge es leicht oder reibungslos über die Bühne. Ich möchte zwei Dinge hervorheben, die mir wichtig erscheinen: Kollege Stelzer hat schon die Demokratisierung oder die Minderheitenrechte in den Gemeinderäten von Linz, Wels und Steyr gesagt. Das war uns ein großes Anliegen. Ein weiteres großes Anliegen ist, dass jetzt verbindlich auch Frauen, also Ausschüsse für Frauenangelegenheiten eingerichtet werden. Ich denke, das ist auch so ein Stück, so ein Beitrag, den wir zu einer allgemeinen politischen Grundhaltung dazufügen können. Ich denke, dass mit diesen Änderungen auch die Diskussionen in den Gemeinderäten ein Stück spannender und ein Stück abwechslungsreicher werden. Die Forderungen nach längerfristigen Finanzplanungen, die haben wir sehr eingehend besprochen. Und ich glaube, dass der Wunsch, der gegenüber den Gemeinden besteht, durchaus auch Sinn macht bei den Statutarstädten. Aber, wir haben uns überzeugen lassen, dass es wenig Sinn macht über vier Jahre einen Plan zu machen, dass man einen kürzeren Zeitraum nimmt. Und genau das waren die Punkte, die sehr sachlich und nicht nach Ritualen abgelaufen sind. Ich möchte das wirklich betonen. Ich habe diese Diskussionen in dem Unterausschuss sehr geschätzt. Und ich denke, wir sind hoffentlich mehrheitlich einer Meinung, dass wir dieses Gesetz heute noch auf die Tagesordnung bringen und verabschieden können, damit es in den Punkten, wo es möglich ist, wo keine Übergangsbestimmungen notwendig sind, das wurde auch bereits gesagt, mit 1.1.2005 in Kraft treten kann. Ich danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Frau Kollegin Moser, bitte. Abg. Moser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Zuhörer, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Lieber Thomas Stelzer, ich kann dich nicht so ganz glücklich machen, weil es leider keine einstimmige Beschlussfassung geben wird. Ich habe es im Ausschuss schon angesprochen. Ich möchte aber zuerst einmal auch etwas Positives einbringen, denn wir sehen auch in der Änderung der Stadtstatute sehr positive Ansätze. Vereinfachung des Verwaltungsaufwandes, ist ganz was Wesentliches, etwa durch die Erstellung der Sitzpläne. Es findet auch unsere Zustimmung, dass mittelfristige Finanzpläne gemacht werden müssen. Wenn es für die Gemeinden eine Vorgabe ist, dann muss es wohl auch für die Statutarstädte gelten. Dies ist ja auch ein Punkt, wo sich die Städte sehr lang quergelegt haben oder nichts davon hören wollten. Wichtig ist gerade auch für die kleinen Fraktionen, die nicht im Stadtsenat vertreten sind, dass jetzt auch die Einsichtnahme in die Unterlagen der Tagesordnung und Sitzung des Stadtsenats oder der Ausschüsse, wo sie nicht vertreten sind, möglich ist. Ich glaube, das sind Neuerungen, die sicher auch zukunftsorientiert ihre Bedeutung haben, weil wir immer mehr mit Bürgerlisten bzw. Bürgerinitiativen konfrontiert sind. Und ich glaube, die Demokratie muss Dringlichkeitsanträge aushalten können. Auch da eine Änderung, auch das ein Instrument, das sicher den nicht Regierungsbeteiligten oder nicht im Stadtsenat vertretenen Parteien sehr helfen wird. Ein Punkt, und der Kollege Trübswasser hat es schon angesprochen, für den ich persönlich natürlich sehr gekämpft habe, und es war ja einige Zeit nicht sicher, ob wir mit dieser Forderung durchkommen, ist die verpflichtende Einrichtung eines Frauenausschusses neben dem Kontrollausschuss, also eines Ausschusses für Frauenangelegenheiten, um Gleichbehandlungsfragen zu beraten. Liebe Kolleginnen, da war die Diskussion sehr kontroversiell. Es hat auch zwischendurch geheißen, das kann eh im Sozialausschuss gemacht werden. Aber Gott sei Dank haben sich auch dann die männlichen Kollegen dazu durchgerungen. Und ich glaube, es ist ein gutes Signal im Hinblick auf Frauenpartizipation und auch der Anliegen der Frauen, wenn wir jetzt in den Statutarstädten diesen Ausschuss haben. Einen Punkt oder einen Aspekt möchte ich jetzt ansprechen. Und zwar ist das die Reduzierung der Anzahl der Gemeinderäte. Es ist eine Forderung, die die Freiheitlichen in der Vergangenheit schon immer wieder erhoben haben. Und es war ja auch die Meinung von Herrn Bürgermeister Dobusch im Ausschuss bzw. er hat es ja auch in den Medien verkündet und auch von Stadtrat Luger, die sich vorstellen konnten, auf ein Mandat unter den Landtagsabgeordneten runter zu gehen auf 55. Warum sage ich das? In Zeiten, wo gerade wir Freiheitlichen erleben, nach Wahlverlusten, dass es nicht so leicht ist, mit weniger Mandataren die Arbeit zu machen, glaube ich, wäre es komplett falsch zu sagen, na ja, dann hätten wir vielleicht noch ein Mandat weniger. Man kann es sich in der Demokratie nicht immer aussuchen und sagen, jetzt habe ich eine Schönwetter-Periode, jetzt stelle ich eine Forderung und plötzlich weht mir der Wind sehr kalt ins Gesicht und jetzt ändere ich meine Meinung. Ich glaube, das ist nicht ehrlich und das ist auch einer der Gründe, warum wir dieser Änderung des Stadtstatuts nicht zustimmen werden. Wir werden der Dringlichkeit zustimmen, denn ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass manche Dinge sofort jetzt umgesetzt werden. Wir haben ja auch Bestimmungen, was die Änderungen zum Beispiel der Ausschüssen betrifft, die erst mit 2009 in Kraft treten werden oder eben auch die mittelfristige Finanzplanung, die ja auch erst – ich glaube – 2006 kommen soll. Es tut mir zutiefst weh, dass wir zu keinem einstimmigen Beschluss gekommen sind, lieber Kollege Thomas Stelzer. Ich bin zwar nicht mehr Gemeinderätin, mir liegt aber die Stadt Linz und ihre Verwaltung und ihre Legislative sehr am Herzen, aber ich denke, die Linzer Kollegen werden gut mitarbeiten. (Beifall) Dritte Präsidentin: Danke schön. Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, Kollege Stelzer, Kollege Trübswasser, Kollegin Moser, auch wenn es bei dir jetzt nicht ganz so geklungen hat, aber trotzdem, es war glaube ich ein sehr konstruktives Klima, in dem an sich die Fragen angegangen worden sind. Ich glaube eines war eher vorbildhaft, und das würde ich mir nach dem heutigen Tag auch von anderen Fraktionen wünschen, manches Mal ein bisschen nachzudenken, vielleicht haben die anderen auch irgendwo Recht. Und vielleicht könnte man manches von dem, was heute so locker abgetan worden ist, in der Ausschussrunde vielleicht im Sickerprozess bei manchen wiederfinden. Wenn es so vorbildhaft vorkommt, Herr Trübswasser, dann darf ich als kleinen Wunsch das auch an die anderen weitergeben. Kollegin Moser, du weißt, wir wären an sich für 55 Mandate in Linz gewesen. Ich sage das ausdrücklich, weil mir aus systematischen Gründen es sinnvoll erscheint, wenn man sagt, dass der Oberösterreichische Landtag mit 56 Abgeordneten für ganz Oberösterreich die obere Norm sein sollte und die Landeshauptstadt nicht mehr Gemeinderäte als der Oö. Landtag haben sollte. Darum auch die Zahl 55, die darunter gelegen wäre. Du weißt genau, es war eine Mehrheit nicht findbar dafür. Und genauso wie heute der Kollege Stelzer gesagt hat, man hätte ein bisschen auf was warten müssen, bin ich Optimist, dass wir halt mit ein bisschen Wartezeit auch in dieser Frage einmal eine Zustimmung oder eine Mehrheitsfähigkeit erreichen werden. Ich denke, dass es ganz wichtig war für alle Fraktionen, was den Kontrollausschuss betrifft. Das halte ich für eine ganz wichtige demokratische Frage. Ich halte es für sehr wesentlich, dass im Grund die Finanzpläne nicht nur für die Städte für drei Jahre zu erstellen sind, sondern rückwirkend – also auch in der nächsten Zeit, bei der nächsten Gemeindeordnungsnovelle – auch für die Gemeinden auf drei Jahre reduziert werden. Und ich glaube, dass ein dritter Punkt sehr wesentlich auch war, und das ist auch ein Teil der Dringlichkeit, dass die Betragshöhen, die schon längst zurückgeblieben sind, die auch Opfer der damaligen Nichteinigung waren, was die Verfügbarkeit in den Städten betroffen hat, im Grund erhöht worden sind. Ich finde es positiv, dass auch die Übergangsregelungen, wie beispielsweise Fraktionsgrößen, Bildung der Zusammensetzung und die Zusammensetzung der Ausschüsse, auch was den Frauenausschuss betrifft, die gesamte Regelung praktisch so gehalten wird durch eine Übergangsregelung, dass dann mit der Wahl 2009 letztendlich genau in diese Überlegungen eingetreten werden kann. Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bedanke mich sehr herzlich bei allen zuständigen Abteilungen, die uns dabei unterstützt haben, bei allen Fraktionen, die wirklich sehr freundschaftlich, kollegial an dem Statut gearbeitet haben. Und ich hoffe, es könnte ein kleines Beispiel sein, wie wir in Zukunft Gemeinsames vielleicht etwas breiter anlegen können. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Es ist jetzt niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich schließe die Wechselrede, und wir kommen zur Abstimmung, wobei ich feststelle, dass dieser Beschluss nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen gefasst werden kann. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die der Dringlichkeit zur Beilage 337/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit angenommen ist. Ich teile mit, dass schriftliche Anfragen eingelangt sind. Wir haben Ihnen Kopien der schriftlichen Anfragen und die zwischenzeitlich eingelangten Beantwortungen auf Ihren Plätzen aufgelegt. Weiters teile ich mit, dass der Immunitäts- und Unvereinbarkeitsausschuss in seiner Sitzung vom 28. Oktober 2004 beschlossen hat, die Zustimmung für die Bekleidung der von Klubobmann Dr. Karl Frais, Abgeordneten Reinhard Winterauer, Abgeordneten Josef Steinkogler und Abgeordneten Gottfried Hirz, gemäß Paragraph 4 Unvereinbarkeitsgesetz 1983 angezeigten leitende Stellungen zu erteilen. Wir kommen zum Punkt 6 der Tagesordnung. Wiederbestellung des Direktors des Landesrechnungshofs. Der Oberösterreichische Landtag hat in seiner Sitzung am 7. Oktober 1999 Dr. Helmut Brückner mit Wirkung vom 1. Jänner 2000 für die Funktionsperiode bis 31. Dezember 2005 zum Direktor des Landesrechnungshofs des Landes Oberösterreich bestellt. Gemäß Paragraph 11 Abs. 5 des Oö. Landesrechnungshofgesetzes, hat die Obmännerkonferenz bis spätestens vierzehn Monate vor Ablauf der Bestellungsdauer einen Beschluss über die Wiederbestellung zu fassen. Dazu teile ich mit, dass die Obmännerkonferenz am 6. Oktober 2004 nach Anhörung des Direktors des Landesrechnungshofs einstimmig beschlossen hat, Herrn Dr. Helmut Brückner für eine weitere Funktionsperiode als Direktor des Landesrechnungshofs vorzuschlagen. Damit hat die Obmännerkonferenz auch zum Ausdruck gebracht, dass sich der Landesrechnungshofdirektor bisher durch eine hervorragende Amtsführung ausgezeichnet hat. Die Wiederbestellung des Landesrechnungshofdirektors erfolgt in sinngemäßer Anwendung der Bestimmungen des Paragraph 43 der Landtagsgeschäftsordnung, wobei eine Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen erforderlich ist. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Vorschlag der Obmännerkonferenz auf Wiederbestellung von Dr. Helmut Brückner zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme des Wiederbestellungsvorschlages fest, damit ist Herr Dr. Helmut Brückner für eine weitere Funktionsperiode bestellt. Ich gratuliere Ihnen, Herr Landesrechnungshofdirektor, und wünsche Ihnen viel Erfolg. (Beifall) Wir sind bei Punkt sieben der Tagesordnung, wir kommen nun zu den Verhandlungsgegenständen und behandeln die Beilage 319/2004. Das ist der Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend die Sonderfinanzierung von Landesstraßenbauten: Tunnel Grünburg und Tunnel Traunkirchen. Ich bitte Herrn Abgeordneten Josef Steinkogler, über die Beilage 319/2004 zu berichten. Abg. Steinkogler: Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten betreffend die Sonderfinanzierung von Landesstraßenbauten: Tunnel Grünburg und Tunnel Traunkirchen. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 319/2004.) Der Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: "Die Realisierung der Tunnelprojekte Umfahrung Grünburg und Umfahrung Traunkirchen mit Ratenzahlungen für ein Bauvolumen von insgesamt 65 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2014 wird genehmigt." Dritte Präsidentin: Ich eröffne die Wechselrede, zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Winterauer. Abg. Winterauer: Geschätzte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Vorweg, die SPÖ-Fraktion wird diesem Antrag so wie im Ausschuss natürlich auch im Plenum zustimmen, weil uns der Tunnelbau in Grünburg wie auch in Traunkirchen ganz ein wichtiges infrastrukturelles Anliegen ist für die betroffenen Regionen. Ich bin selbst von einem Projekt fast wöchentlich betroffen, nämlich das von Traunkirchen. Ich kann mich noch erinnern, ich bin 1985, nachdem schon 20 Jahre davon geredet worden ist, dass Traunkirchen eine Untertunnelung braucht, bei einer Straßenblockade dabei gewesen und habe für dieses Projekt demonstriert, auch in Solidarität zu Herrn Landesamtsdirektor Pesendorfer, der ja den Verkehr und die Lärmemissionen sozusagen immer vor der Nase seines Elternhauses hat, dass sich das endlich ändert. Trotzdem zu diesen beiden Projekten ein paar kleine Bemerkungen. Wir haben ja bekanntlich im August 2003 mit beiden Projekten zu bauen begonnen, natürlich nicht wegen der bevorstehenden Landtagswahl und deren Eröffnungsfeiern, sondern wegen eines notwendigen Sondierungsstollens. Justament dieser Sondierungsstollen hat das vorgesehene Finanzierungsmodell, dieses PPP-Modell oder private Projektbeteiligungsfinanzierung, ich muss es auf Deutsch sagen, weil der englische Ausdruck ist für mich als Salzkammergutler ein Zungenbrecher, also ich halte mich an die deutsche Version, aber wir wissen, wovon wir reden. Genau dieses Finanzierungsmodell, was für beide Tunnelprojekte ins Auge gefasst wurde, ist durch diesen Sondierungsstollen sozusagen eliminiert worden, das hat ein Expertenhearing oder ein Gespräch am 4.10. in der Landesbaudirektion ergeben. Jetzt versuchen wir eine neue private Finanzierungsform, was zur Folge hat, dass dieses Bauprojekt mit einer Größenordnung von mindestens 65 Millionen Euro oder knapp einer Milliarde Schilling gebaut wird, hoffentlich rasch gebaut wird. Die Finanzierung dafür oder das Abstottern dieser Finanzierung ist für den Zeitraum 2008 bis 2014 vorgesehen und deckt sich, das sage ich jetzt ganz offen, nicht mit der üblichen Landespropaganda, die wir hören, Zukunft ohne Schulden, und wir wollen künftige Generationen nicht belasten. In Wahrheit tun wir das bei diesem Projekt, die Finanzierung 2008 bis 2014 wird das Volumen für den Straßenbau erheblich in dieser Zeit einschränken. Viel ehrlicher wäre es gewesen, wenn wir gesagt hätten, uns sind diese beiden Infrastrukturmaßnahmen soviel Wert, dass wir das am Kapitalmarkt finanzieren. Ich würde sagen, wir haben Rücklagen, die wir zu einem Schleuderzinsfuss, jetzt nenne ich sie einmal so, von ungefähr 1,8 Prozent dem Finanzminister borgen, die wären wahrscheinlich da besser angelegt. Es wird auch der Rechnungshof zu prüfen haben, ob die normale herkömmliche Finanzierung solcher Straßenbauprojekte, in dem man nicht beides gleichzeitig an eine Firma vergibt, sondern dass man getrennt die Bauausschreibung ausschreibt und getrennt die Finanzierung ausschreibt, ob denn das für den Auftraggeber, für den Bauherrn, nämlich für das Land Oberösterreich, nicht billiger käme. Das werden wir uns in den nächsten Jahren genau ansehen, aber grundsätzlich sind wir natürlich dafür, dass diese beiden Projekte rasch errichtet werden. Lassen Sie mich zum Schluss noch eine persönliche lakonische Bemerkung anbringen. Wenn die politisch Verantwortlichen im Straßenbau in Oberösterreich anstelle von einem Schnellsiedekurs im Baggerfahren einen Schnellsiedekurs im Geldzählen machen würden, dann ginge es wahrscheinlich dem Land Oberösterreich im Straßenbau besser. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Steinkogler. Abg. Steinkogler: Hoher Landtag, geschätzte Frau Präsidentin! Die letzte Wortmeldung verwundert mich gerade vom Kollegen Winterauer, weil der hat am Beginn seiner Amtsperiode auch das Geldzählen nicht können, sondern er ist mit seiner Gemeinde damals Pleite gegangen und hat den Konkurs ausgerufen. Deshalb glaube ich, ist es gerade sehr, sehr schwierig, dass man dann solche Vergleiche zieht. Ich bin froh, dass du am Anfang schon gesagt hast, dass die SPÖ-Fraktion dem zustimmt, weil nach deiner Wortmeldung hätte ich eher geglaubt, dass ihr auch gegen diese Zukunftsinvestitionen seid, so wie du das dargestellt hast. Ich glaube, dieser Beschluss heute ist die Fortführung einer konsequenten Arbeit unseres Straßenbaureferenten, der begonnene Sondierstollen und die begonnenen Baustellen in Grünburg und in Traunkirchen, das sind zwei wichtige Infrastrukturmaßnahmen, sowohl in Grünburg als auch in Traunkirchen. Durch die heutige Beschlussfassung werden diese beiden Punkte außer Frage gestellt und auch finanziell abgesichert. Mir war wichtig, dass so eine Investition auf Jahre finanziert wird, auch ein Häuselbauer kann sein Haus nicht innerhalb von einem Jahr abzahlen, da ist es genau so. Gerade durch diesen Beschluss heute werden beim Sondierstollen in Grünburg die bautechnischen Risken minimiert und gerade auch in Traunkirchen, die genau so betroffen sind, auch die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität erhöht, alleine von 1999 bis 2003 waren 23 Unfälle mit 2 Toten, 17 Schwer- und 16 Leichtverletzten, also ich glaube, das alleine beweist die Wichtigkeit und die Notwendigkeit dieser Investition. Ich bin unserem Landesstraßenreferenten Franz Hiesl sehr dankbar, dass er hier konsequent diese beiden Vorhaben durchzieht. Durch die verbesserte Infrastruktur für das Salzkammergut und für das Steyrertal werden diese Investitionen gerechtfertigt. Ich glaube, es ist wichtig und notwendig, dass wir heute hier unsere Zustimmung geben. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist die Frau Präsidentin Weichsler. Abg. Präsidentin Weichsler: Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geschätzte Frau Präsidentin! Kollege Steinkogler hat gerade gemeint, dass es zwei zukunftsweisende und wichtige Projekte sind, ich frage mich nur, wenn ich meine zwei Hände hernehme, dann komme ich nicht mehr aus, wie lange die schon wichtig und zukunftsweisend sind. Einerseits das Projekt Traunkirchen und andererseits auch das Projekt Grünburg, ich gebe Ihnen schon Recht, wir sind alle höchst froh, dass wir dieses Projekt jetzt umsetzen oder beide Projekte endlich machen. Aber sind wir doch ehrlich, da zwingt uns ja auch einiges dazu, diese Ehrlichkeit müssten wir da herinnen auch haben. In Grünburg zum Beispiel zwingt es uns dazu, weil wir wissen, dass uns der Sondierstollen sonst zusammenfällt und vier Millionen Euro bitte "in den Wind geschrieben" werden müssten. Sind wir ganz ehrlich, wir hätten also schon wesentlich länger Handlungsbedarf gehabt, wenn ich mir die Unfallstatistik auf der Umfahrung Traunkirchen oder auf der Strecke Traunkirchen anschaue, dann weiß ich auch, was uns dort dazu zwingt, dass wir da "allerhöchste Eisenbahn" haben. Bleiben wir bitte bei der Realität, wir haben noch jede Menge an wichtigen und zukunftsweisenden Projekten, wo wir heute noch nicht wissen, wie es weitergeht, und wie wir die tatsächlich finanzieren sollen. Das ist wichtig, und das setzen wir jetzt so um, aber weil es uns dringendst dazu zwingt und nicht weil der Goodwill so großartig gewesen wäre, weil dann hätten wir nicht irgendwelche Spatenstiche gemacht und noch groß gefeiert vor der Landtagswahl und dann hätte man die beiden Tunnelröhren wieder zugesperrt, weil das ist ja auch Realität gewesen, sondern dann hätten wir auch sofort weitergebaut. Ich möchte noch auf etwas Weiteres hinweisen, wenn ich von weiteren zukunftsträchtigen und wichtigen Straßen spreche, dann haben wir noch jede Menge in Oberösterreich, ich kann jetzt quer durch die Bänke schauen, da weiß ich bei jedem einzelnen und jeder einzelnen, dass Ihnen persönlich auch was am Herzen liegt, dass daheim genauso immer wieder diskutiert wird und man auch immer wieder den Kopf hinhält, warum denn wieder nichts weiter gegangen ist. Wenn ich jetzt an die weiteren Projekte denke, dann wissen wir, dass es ein paar Dinge gibt, die uns durchaus mit der Realität konfrontieren. Nämlich dass das Ausschreibungsverfahren, das heißt, dass die Ausschreibungsrichtlinien neu werden, die werden erst kommen, das heißt, wir warten einmal zu, bis wir sie haben. Wir wissen, dass PPP-Modelle bei der Ausschreibung auch mindestens ein Jahr dauern, das heißt, wir können uns schon wieder ausrechnen, wie lange das noch zusätzlich in die Zukunft geschoben wird. Wir wissen, bei manchen Dingen haben wir UVP-Verfahren zu machen, rechnen wir uns den Durchschnitt eines UVP-Verfahrens aus, da haben wir noch lange nicht darüber geredet, dass wir noch viele Grundeinlösungen noch gar nicht haben und manche Trassierungen noch gar nicht vorgenommen worden sind. Das ist die Realität, wo wir uns im Straßenbau gerade befinden, da brauchen wir nicht wirklich großartig mit den Worten herumschmeißen, dass wir da etwas Zukunftsweisendes und Wichtiges gemacht haben, denn das war schon "allerhöchste Eisenbahn". Ich möchte kurz zurückkommen, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, weil Sie da sind, auf die B309. Sie haben heute in einer Extraausgabe einer Tageszeitung auf Seite 33 so groß über die Wohlstandsachsen der Zukunft inseriert und unter anderem neben dem Autobahnennetz zukünftige Korridore wie A26, S10 und B309 angeführt und jede Menge Projekte, die bis 2008, 2009 Baubeginn haben. Nur es fehlen mir genau diese Straßenstücke, die also so Zentren oder in so nervlichen Bereichen, wie es Steyr zum Beispiel darstellt, wo es ganz was Wichtiges ist. Wir haben immerhin 20 bis 30 Kilometer, um auf die nächste Autobahn zu kommen, natürlich ist es klass für alle, wenn wir eine Autobahn haben, auf der wir uns ordentlich bewegen können, aber wir haben 20, 30 Kilometer dazwischen, wo seit über 20 Jahren versprochen wird, dass das jetzt umgesetzt wird und bis heute nicht der Fall ist. Wenn wir jetzt an die neueste Entwicklung in Steyr denken, SKF hat also mehr oder minder ihre Bilanzen oder Erfolge geliefert und der Geschäftsführer hat auch klar gesagt, ob die zukünftige Entwicklung, nämlich im Sinne von Investitionen in Steyr so weitergehen wird, wird davon abhängen, ob dieses Versprechen endlich eingelöst wird, das ist SKF, bitte. BMW überlegt sich auch einiges, wir haben Vorzeigeprojekte, aber wenn ich sie nur am Rand führe und jedes Mal wieder dahingängle zur nächsten Landtagswahl, dann werden dort Überlegungen sein, die ich dort auch menschlich bei den Entscheidungsträgern verstehen kann, die sich dort aber auf Steyr und auf den Arbeitsplatz massivst auswirken. Wir brauchen jetzt nur ZF Steyr uns anschauen, da spielen viele Faktoren mit, aber ein Teil ist es auch, dass wir noch immer keine gescheite Straße haben und dass da in diese Richtung noch immer nichts weiter gegangen ist. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, es hat der Herr Landeshauptmann anlässlich einer Ehrung vor ein paar Tagen gemeint, er verspricht, 2007 würde mit dem Weiterbau der B309 begonnen werden. Wenn ich jetzt die ganzen Faktoren, die ich vorher genannt habe, zusammenzähle, dann weiß ich, dass 2007 bald vor der Tür steht und es sich einfach nicht ausgehen kann, dass weitergebaut wird. Bis 2009, dafür lege ich heute schon die Hand ins Feuer, ich habe es, soweit ich mich erinnern kann, auch vor der letzten Landtagswahl schon einmal gesagt, diese Versprechungen, die höre ich gern, nur bei Gott mir fehlt wirklich der Glaube daran. Ich glaube auch nicht, dass das 2009 endlich umgesetzt wird, ich würde es gern tun als Abgeordnete dieser Region, nur mir fehlt wirklich der Glaube daran, denn, wenn ich mir also realistisch die Hintergrundinformationen anschaue, dann weiß ich, wo wir in der Straßenentwicklung hingehen. Es ist höchst notwendig, dass wir uns in Oberösterreich klare, sachliche und korrekte Ziele setzen und nicht die Leute und die Wirtschaft ständig am Gängelband führen, denn das haben wir in letzter Zeit wirklich gemacht. Ich war selbst bei einigen Spatenstichen mit Ihnen gemeinsam dabei, ich muss Ihnen ehrlich sagen, es tut mir in der Seele weh, ich habe damals auch noch, man möge mir Naivität vorwerfen, daran geglaubt, dass wir es ernst meinen, mich hat es sehr schnell eines Besseren belehrt, ich weiß auch viele andere hier herinnen. In dem Sinn bitte und hoffe ich wirklich, dass wir das endlich einmal ernst nehmen und dass wir ein Projekt nach dem anderen angehen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Hirz. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Die beiden Tunnelprojekte Grünburg und Traunkirchen stehen meiner Meinung nach verkehrspolitisch von der Notwendigkeit außer Diskussion, das haben hier alle gesagt, ich schließe mich dem an. Auf der einen Seite wurden erst einmal Probebohrungen durchgeführt, vor allem was Grünburg betrifft, auf der anderen Seite sind bereits entsprechende Bauvorhaben begonnen worden in Traunkirchen. Ich denke, dass ein Aufschub nicht zu verantworten ist, das würde auch die Bevölkerung meiner Meinung nach nicht verstehen. Erstens einmal, ganz richtig, Kollege Steinkogler hat es schon gesagt, was die Unfallhäufigkeit betrifft, genauso, was die Wohnqualität betrifft, ich habe nicht gewusst, dass Landesamtsdirektor Pesendorfer direkt betroffen ist. Ich denke, dass in dem Bereich die Notwendigkeit außer Frage steht, was den Zeitpunkt betrifft, man muss natürlich noch dazusagen, dass in Grünburg die Gefahr besteht, dass der Gebirgswasserspiegel ansteigt und dadurch die Standhaftigkeit gefährdet ist. Zumindestens sagen das die Experten, dass jedes Monat, das man zuwartet, die Kosten massiv steigern wird können, dass das Zuwarten bis maximal vier Millionen Euro mehr kosten könnte. Kurzum, ich denke, dass es klug ist diese Projekte jetzt durchzuführen. (Zwischenruf Abg. Winterauer: "Es ist ein Jahr gestanden!") Genau, ich denke, dass es mit Sicherheit klug ist dieses zu tun. Was den Finanzrahmen betrifft, hat mir der Baudirektor Dipl.-Ing. Tinkler gesagt, dass momentan die Preise für Tunnel um 15 bis 20 Prozent unter dem Marktpreis sind, weil gerade die Tunnelbauer ein Auftragsproblem haben. Die HL-AG braucht keinen Tunnel, die A9 ist noch nicht so weit, dass entsprechende Aufträge zu vergeben sind, das heißt, es ist momentan günstig, den Auftrag zu vergeben. Die Gesamtfinanzierungskosten werden vom Landesfinanzdirektor Dr. Krenner auf 3,5 Prozent geschätzt, so weit ich informiert bin, haben wir unser Geld mit 2,1 Prozent als Bundeskredit veranlagt, das ergibt also eine Differenz von, (Zwischenruf Abg. Winterauer: "Schwankender Zinssatz!") schwankender Zinssatz, okay, ergibt also 1,4 bis 1,6 Prozent Differenz, wo ich meine, dass diese Differenz durch die momentanen günstigen Preise wettgemacht werden kann, auf der anderen Seite sind die Baufirmen momentan hoch liquid und geben wahrscheinlich bessere Kredite als die Banken selbst. Ich möchte jetzt nicht eingehen auf das alles, was an Spatenstichen 2003 stattgefunden hat, weil ich das schon einmal gesagt habe. Ich glaube auch, dass man sich in Zukunft überlegen muss, welche Pläne man hat. Was die Rücklagenauflösung betrifft, und das war eigentlich der Hauptgrund, warum ich mich gemeldet habe, brauche ich nicht darüber nachdenken, dass die Rücklagenauflösung immer die günstigste Finanzierungsform ist. Völlig klar. Was ich allerdings schon glaube, ist, dass erstens das Land Oberösterreich Rücklagen gebildet hat, die meiner Meinung nach auch ein Stück finanzpolitische Absicherung geben. Man weiß nicht, was auf Oberösterreich zukommt, wenn man sich die Steuerreform und die Ausgaben anschaut, die kommen, kann es gut und richtig sein, Rücklagen zu haben. Und die zweite Geschichte, Kollege Winterauer, die zweite Geschichte ist die, und die ist mir jetzt wichtig: Ich möchte nicht, dass die gesamten Rücklagen aufgelöst werden für den Straßenbau. Ich halte das nicht für fair gegenüber den anderen Ressorts. Denn das würde bedeuten, und es sind ja, wenn ich richtig informiert bin, fünf Projekte, und die B309 ist ja dabei, in der Regierung einstimmig beschlossen worden, die mit PPP-Modell vorfinanziert werden sollen. Grünburg, Traunkirchen sind dabei, und Neubau und Schwanenstadt kommen noch zu der B309 dazu. Das sind diese fünf Projekte mit einem Kostenrahmen von 180 Millionen Euro oder ein Stück mehr. Und wenn wir beginnen, alle Rücklagen für den Straßenbau aufzulösen, bleibt uns für die anderen wichtigen Dinge, und ich nenne jetzt zum Beispiel die Kinderbetreuung, nachher kein Geld. Und dann kommt folgende Diskussion: Wir haben kein Geld mehr, die Rücklagen sind weg und wenn wir dann zum Beispiel für die Kinderbetreuung Geld brauchen, dann beginnt plötzlich die Diskussion, ob wir uns neu verschulden sollen oder nicht. Und das halte ich nicht für klug. Bei dem vorliegenden Konstrukt beginnt die Abzahlung 2008, aber aus dem laufenden Straßenbaubudget. Das bedeutet automatisch und logischerweise, dass das Neubauvolumen zurückgehen muss, außer es würde das Sraßenbaubudget erhöht. Ich denke, dass das eine Vorgehensweise ist, hinter der man stehen kann und ich auch persönlich dahinter stehen kann. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Abgeordnete Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Es wurde ja schon sehr viel gesagt. Ich möchte mich kurz fassen. Es ist sicher kein Grund zum Jubeln, wenn wir hier also diesen Bericht des Ausschusses für Verkehrsangelegenheiten zur Sonderfinanzierung dieser beiden Straßenbauten, Tunnel Grünburg und Tunnel Traunkirchen, heute beschließen, und wir werden also bei der Beschlussfassung mittun, deswegen kein Grund zum Jubeln, weil eben, das wurde bereits gesagt, noch viele andere Projekte im Straßenbau, aber auch im öffentlichen Verkehr, und das muss man auch hier sagen, warten und schon sehr lange warten. Ich erwähne wieder einmal den freiheitlichen Antrag, der jetzt bald zwei Jahre alt wird, dass wir halt einen Generalverkehrsplan, einen Verkehrsplan für Oberösterreich, einmal brauchen und wissen, wie es wirklich konzertiert im Bereich Straßenbau und öffentlichen Verkehr in der Zukunft weiter geht. Es wurde bereits gesagt, dass natürlich diese Form der Finanzierung eine Art Schulden ist. Eine Schuldenlast, die später halt zu begleichen ist. Es wird sozusagen das Geld oder die Finanzierung, die Finanzierungsleistung einfach um ein halbes bis ein Jahrzehnt aufgeschoben. Und das muss man schon bedenken, wenn man auf der einen Seite die Rücklagen weiß, so muss man halt auch gegenüberstellen, und das ist eine wichtige Aufgabe, jene Projekte, die auf solche Art und Weise, auf derartige Modelle beruhen und auf derartigen Modellen basieren und die halt so finanziert werden. Eine andere Art der Schulden. Die dürfen wir halt nicht aus den Augen verlieren. Aber man muss auch eines wissen, dass derartige Modelle, wie diese PPP-Modelle, natürlich die Möglichkeit haben, Nachverhandlungen zur Kostendämpfung durchzuführen, wie es also bei der öffentlichen Ausschreibung nicht möglich ist und dass man also primär auch Kosten sparen kann. Ich erinnere nur an den Mona-Lisa-Tunnel, wo das umgesetzt wurde, wo man also durch eine andere Tunnelbauweise finanzielle Mittel sparen konnte. Also, das muss man gegenüberstellen. Und bei der Gesamtbetrachtung dieser Sonderfinanzierung können wir nur sagen, da stimmen wir zu. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Kollege Schenner. Abg. Schenner: Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Aus zwei Gründen möchte ich mich zu Wort melden. Erstens, um den Kollegen Steinkellner zu beruhigen. Wir waren eigentlich immer der Meinung, so wie es bei einem Unternehmen auch ist, wenn einer Investition auch ein entsprechender Wert gegenübersteht, dann ist die Investition nicht von vornherein abzulehnen. Und die Rede vom Schulden machen und wie garstig investieren auf Pump sei, die kommt nicht von der sozialdemokratischen Fraktion. Und das Zweite, und das ist mir persönlich ein bisschen ein Bedürfnis, weil ein bisserl ein Unbehagen habe ich, und das möchte ich schon äußern, es wird da getan, als wäre der schnellstmögliche Weg zur Realisierung dieses Projektes jetzt gewählt, und man würde mit dieser Finanzierung jetzt das so rasch als es überhaupt möglich ist bauen. Tatsächlich ist es so, dass es in den ursprünglichen Aussagen immer nur geheißen hat: Nach Fertigstellung des Sondierungsstollens brauchen wir ein Jahr, um die Auswertung dieses Sondierungsstollenbaues zu machen und neu auszuschreiben. Und ein Jahr nach Ende des Sondierungsstollens beginnt der Bau des Hauptstollens. Ich habe das immer für sehr lange gefunden. Aber, selbst wenn man das glaubt, dann ist das Jahr schon vorbei. Denn die fleißigen Tunnelarbeiter haben den Sondierungsstollen um ein Vierteljahr früher fertig gestellt als geplant. Und eigentlich hätte der Baubeginn schon sein sollen. Wenn man bedenkt, dass wir das jetzt erst zu regeln beginnen, wird es, ich weiß nicht, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ich glaube du wirst sagen, nächstes Jahr im März oder im April anfangen. Also wir haben meiner Meinung nach ein halbes Jahr, von dem was möglich gewesen wäre, nicht vielleicht was ursprünglich geplant war, aber ein halbes Jahr, von dem was möglich gewesen wäre, schon verspielt. Und das ist dort in so einer kritischen Situation meiner Meinung nach schon sehr viel. Ich habe auch ein Verständnis, wenn jemand sagt, jawohl, das ist leider nicht anders gegangen, uns ist der Zwirn ein bisserl ausgegangen, wir haben das anders finanzieren müssen, jetzt dauert es ein paar Monate länger, aber dafür bekommen wir es jetzt, okay. Aber zu sagen, das ist eh der schnellstmöglichste Weg, und das wäre gar nicht schneller gegangen, und das war das Optimum, was herauszuholen war, ich glaube, das wäre nicht ganz richtig und das würde ich auch nicht glauben. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl. Landeshauptmann-Stellvertreter Hiesl: Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich wollte mich nicht zweimal zu Wort melden, daher habe ich gewartet, bis die Damen und Herren Abgeordneten die Wortmeldungen abgegeben haben. Ich darf ein paar Bemerkungen machen zu den Wortmeldungen. Ich beginne mit der Frau Präsidentin Weichsler. Die angesprochene B309 hat eine lange Geschichte, das stimmt. Die Geschichte habe ich mir sehr, sehr genau angeschaut bis zum Jahr 1981. Denn 1981 war die heutige B309, damals hat sie anders geheißen, baureif. Es war der Grund eingelöst, und man hätte damals mit dem Bau beginnen können. Ich erspare mir jetzt da zu erzählen, warum man nicht gebaut hat. Sie haben aber als Steyrerin die Möglichkeit, nachdem Sie aus dem sozialistischen Adel kommen, dass Sie dort nachfragen in Ihren Bereichen, was dort 1981 passiert ist. Ich bin auch sehr, sehr gerne bereit, Frau Präsidentin, ohne dass ich das jetzt am Rednerpult tue, dass ich Ihnen diejenigen Unterlagen zur Verfügung stelle, die bei mir in der Landesbaudirektion im Archiv über das Jahr 1981 festgehalten sind. Dort werden Sie ganz genau nachlesen können, was für die Stadt Steyr eine Rolle gespielt hat im Bereich des Grundwassers in Dietach, Sie werden nachlesen können, was letzten Endes den damaligen Minister, damals war nicht die ÖVP in der Bundesregierung verantwortlich, veranlasst hat, diese Straße, (Zwischenruf Abg. Präsidentin Weichsler: „Sie haben trotzdem kein Geld zum Bauen, auch wenn Sie das jetzt erzählen!“) es war eine Bundesstraße, wieder aus der Verordnung heraus zu nehmen. Und damit ist 1981 diese Straße gestorben gewesen. Die Landesbaudirektion hat auf Weisung des Ministers in der mittelbaren Bundesverwaltung die eingelösten Gründe wieder rückabgewickelt. Das heißt, wir haben den Bauern die Gründe wieder zurückverkauft, die wir schon eingelöst hatten. Aber mehr möchte ich nicht dazu sagen, weil ich überzeugt bin, dass Sie selber, im eigenen Bereich, in der Lage sind, die Geschichte nachzulesen. Sollten Sie es nicht sein, geben Sie mir einen Hinweis, Sie bekommen verlässlich alle Dokumente, wo Sie das nachlesen können. Ich bin am 2. März 1995 im Landtag zum Baureferenten gewählt worden und seit 1996 mit der Entwicklung einer möglichen Trasse, die sich, zugegeben, wieder ungefähr dort bewegt, wo man 1981 war, befasst. Es war ein unendlich schwieriges Beginnen, wieder dort, wo bereits eine Straßenplanung gelegen ist, wo man zwischenzeitlich Grundzusammenlegungen gemacht hat, wieder eine Straße entwickeln zu wollen. Manche in diesem Haus haben zumindest streckenweise diese Entwicklung verfolgen können. Sie können davon ausgehen, dass es mir ein riesen Anliegen ist, so schnell wie möglich diese wichtige Verbindung herstellen zu können. Ich habe in meiner Zeit, seit ich Baureferent bin, die Nordumfahrung Steyr gebaut, sie wurde in meiner Zeit gebaut. Ich habe die Rederbrücke saniert. Ich habe in Dietach die Umfahrungslösung geschafft, die ist in Bau, sie war auch extrem schwierig in der Umsetzung. Möglicherweise haben Sie auch dort die Diskussion miterlebt, und ich habe in der Region noch den Tunnel Losenstein gebaut. Also, dass in dieser Region in den letzten Jahren nichts geschehen ist, würde ich nicht sagen, und Rohr im Kremstal gehört auch noch zu dieser Region. Das haben wir vor einigen Wochen plangemäß freigegeben. Sollte der Eindruck heute vermittelt worden sein im Landtag, dass im Straßenbau nichts geschieht, so würde ich doch den Versuch unternehmen zu beweisen, dass relativ viel in Bewegung ist. Ich habe aber Verständnis dafür, dass es Straßenstücke gibt, wo man schon bitterlich lange auf eine Lösung wartet und möglicherweise noch sehr, sehr lange warten muss, weil einfach der Grundkonsens nicht gegeben ist. Ich glaube aber, wenn man ein bisschen fair ist und beobachtet, was in Oberösterreich in der Gesamtheit in den letzten Jahren begonnen wurde, abgeschlossen wurde, so haben wir eine gute Bilanz herzuzeigen. Wir haben das Glück, dass wir am 18. Dezember den Lückenschluss der Pyhrn erreichen können, dass war die Hauptarbeit der Landesbaudirektion. In den letzten Jahren hat uns die ASFINAG hier die Aufgaben abgenommen, aber die Vorarbeiten und alle vorbereitenden Maßnahmen haben alles wir gemacht. Am 19. Dezember wird am Bindermichl der Verkehr unter die Erde gelegt. Ein Jahrhundertprojekt! Ich gebe zu, wäre die Zusammenarbeit mit der Stadt Linz nicht so gut gewesen, hätten wir das Projekt niemals durchsetzen können. Aber keiner darf sich mehr als 50 Prozent des Erfolges hier zurechnen. Es war ein wahnsinnig schwieriges Projekt. Wir haben in Bau die Umfahrung Altheim, eine nicht sehr kleine Baumaßnahme, die voll läuft. Wir haben in Bau die Ennser Nordumfahrung, die größte Umfahrung, die in Oberösterreich jemals gebaut wurde. Nachdem es noch in der Schillingzeit begonnen wurde: die Ennser Nordumfahrung kostet eine Milliarde Schilling. Das ist ein Zwei-Länder-Projekt, wo aber wir mit Vierfünftel und Niederösterreich mit einem Fünftel beteiligt sind. Eine riesige Geschichte, mit Ennshafen-Anschluss, mit entsprechender Entlastung der Gemeinden Ennsdorf, Enns und Asten. Wir haben St. Georgen im Attergau im Laufen. Und wir haben sehr viele Projekte in Vorbereitung, die unmittelbar vor einem Baubeginn stehen. Da erwähne ich Schwanenstadt, das relativ rasch umgesetzt werden kann. Da erwähne ich Lenzing, wo wir relativ weit sind und bald beginnen können. Nicht ganz so weit sind wir, weil wir noch sehr, sehr lange Entwicklungszeit brauchen, bei Lambach und bei Eferding. Sehr schnell wird der Münzbacher Zubringer begonnen und der Schwertberger Zubringer. Wir haben im eigenen Haus die S10 entwickelt ins Mühlviertel und übergeben sie jetzt an die ASFINAG. Wir haben die A26. Wir entwickeln die Umfahrung Neubau, ebenso die Umfahrung Ansfelden/Haid. Also, ich habe den Eindruck, dass schon etwas weiter geht. Und ich habe auch die Rückmeldung aus der Bevölkerung, dass mir die Bauindustrie sagt, mit Ausnahme von Oberösterreich geht in keinem Bundesland wirklich etwas weiter. Und wir haben die Rückmeldung auch aus der Bevölkerung, wo uns viele Leute sagen, wir sind begeistert, es bewegt sich etwas im Straßenbau. Die vielen Baustellen sind zwar lästig, aber es geschieht auch etwas. Und daher sollte man nicht einen anderen Eindruck vermitteln. Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Projekte sehr, sehr stark forciert. Das ist möglicherweise ein Grund dafür, dass wir die heutige Vorfinanzierung oder andere Finanzierungsformen beschließen müssen. Nur bei Planungsbeginn einer Straße kannst du in Wahrheit überhaupt nie sagen, wann du wirklich das Geld brauchst. Es ist undenkbar, das zu sagen. Denn es sind so viele Unbekannte auf dem Weg unterwegs, dass man bis zum Schluss nicht weiß, ob nicht Einsprüche wieder passieren, ob nicht bei der Grundablöse was passiert und ein gerichtliches Verfahren dich zwingt, eine Pause einzulegen. Ich erinnere an Arnreit im Mühlkreis: Da haben wir vor einem Jahr einen Spatenstich gemacht. Da war das Geld da. Da war der Baubeginn möglich. Nur ein Privatunternehmen, die Firma Leitner, hat dort eine einstweilige Verfügung bei einem obersten Gericht erreichen können, und wir können nicht bauen. Ich kann beim besten Willen überhaupt nichts machen, und muss warten, bis dieser Knopf aufgelöst ist. Im Straßenbau gibt es eben sehr, sehr viele Unbekannte. Aber zugeben tue ich, dass wir sehr, sehr stark forciert haben, und auch daher gleichzeitig sehr viele Projekte baureif geworden sind. Und einen Hinweis gebe ich auch noch: Wir haben ungefähr eine Milliarde Schilling oder rund 70 Millionen Euro alleine auf Grund der Hochwasserschäden im Straßenbau überraschend einsetzen müssen. Mit dem konnten wir 2002 nicht rechnen. Da hat es wahnsinnige Schäden gegeben, wir arbeiten an einer Straße im Bereich Schwertberg noch immer, weil wir alleine in diesem Bereich rund 22 Millionen Euro investieren müssen. Ich bedanke mich aber dennoch für die konstruktive Diskussion, bedanke mich für die Zustimmung zu dieser Finanzierungsform, und werde Auftrag geben, dass unmittelbar die EU-weite Ausschreibung, auf Grund der Größe der Projekte sind es EU-weite Ausschreibungen, hinausgegeben wird, und wir werden im Rahmen der weiteren Abwicklung sehr genau darauf achten, dass jedes Monat, das gewinnbar ist, auch in der Umsetzung gewonnen wird. Ich bedanke mich. (Beifall) Dritte Präsidentin: Frau Kollegin Weichsler bitte. Abg. Präsidentin Weichsler: Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Es ist normaler Weise nicht meine Art, dass ich zweimal zum Rednerpult gehe. Das können Sie also alle durchaus nachvollziehen. Aber eines möchte ich hier schon noch bemerken: Die Wirtschaftskammer selbst und Gunter Mayrhofer ist es, und das ist Ihr Kollege, Sie kennen ihn sehr gut, er hat also initiiert, dass es eine intensive Unterschriftenaktion in Steyr und Umgebung gibt, dass endlich bei der B309 etwas weiter geht. Das heißt, auch dort fehlt mittlerweile der Glaube, dass das auch tatsächlich umgesetzt wird. Und was den sozialistischen Adel betrifft, so nehme ich das gerne mit nach Steyr. Ich weiß, aus Ihrem Munde ist es nicht als Kompliment zu betrachten. Aber als Tochter eines kleinen Werkzeugschmiedes aus der Steyrer Arbeiterschaft, nämlich aus den Steyrer Werken, denke ich, werde ich das den Arbeitnehmern und den Arbeitern in Steyr gerne mitteilen. Danke. (Beifall) Dritte Präsidentin: Ich sehe keine Wortmeldung mehr. Ich schließe diese Wechselrede und wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 319/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen nun zur Beilage 320/2004, das ist der Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Landesliegenschaft Schillerstraße 50 in Linz im Ausmaß von 2.607 m². Ich bitte Herrn Abgeordneten Franz Weinberger über die Beilage 320/2004 zu berichten. Abg. Weinberger: Bericht des Ausschusses für Finanzen betreffend die Ermächtigung zum Verkauf der Landesliegenschaft Schillerstraße 50 in Linz im Ausmaß von 2.607 m². (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 320/2004.) Der Ausschuss für Finanzen beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird ermächtigt, die Landesliegenschaft Schillerstraße 50 in Linz im Ausmaß von 2.607 m² zu einem Kaufpreis von 1.520.000 Euro an Dr. Eduard und Johanna Huemer, City-Hotel, Schillerstraße 52, 4020 Linz, zu veräußern. Dritte Präsidentin: Bitte, Herr Abgeordneter Weinberger, als Reder zur Beilage. Abg. Weinberger: Geschätzte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Da der Oberösterreichische Tourismusverband den Standort Schillerstraße nicht mehr weiter gemietet hat, hat das Land Oberösterreich diese Liegenschaft öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben. Es entspricht den Privatisierungsbestrebungen des Landes, obsolet gewordene Liegenschaften durch öffentliche Ausschreibung Kaufinteressenten anzubieten, diese zu informieren. Dies ist auch im konkreten Fall geschehen. Leider, würde ich sagen, ist lediglich ein Kaufangebot des Dr. Eduard und der Johanna Huemer, City-Hotel, Schillerstraße 52, 4020 Linz, eingelangt. Da diese unmittelbare Nachbarn sind, wird sich eine sinnvolle Weiternützung ergeben. Die Familie Huemer hat, wie schon berichtet, ein Angebot in der Höhe von 1.520.000 Euro gelegt. Durch das Schätzgutachten des Verkehrswertes von rund 1.800.000 Euro wird dies als realistischer Verkaufserlös angesehen. Ich ersuche die Damen und Herren des Landtags um Zustimmung. Dankschön. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist Herr Kollege Kapeller. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin Eisenriegler, meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei dem Verkauf der Liegenschaft in der Schillerstraße handelt es sich tatsächlich um das Grundstück, in welchem bisher die Landes-Tourismusorganisation untergebracht war. Diese Liegenschaft soll nun verkauft werden. Ich sage gleich vorweg, wir werden diesem Antrag die Zustimmung geben, weil es für uns sinnvoll war, dass die Landes-Tourismusorganisation und ihre Tochtergesellschaften in einem Haus neu zusammengeführt wurden. Das Haus des Tourismus in der Freistädter Straße in Linz beherbergt jetzt nicht nur die Landes-Tourismusorganisation, sondern auch ihre Tochtergesellschaften und vor allem auch die Interessentenbeitragsstelle. Mit dieser Errichtung des neuen Hauses wurden die auf vier Standorte in Linz verteilten Organisationen in einem Haus auf einem Standort zusammengeführt. Diese Zusammenführung bringt, und die Landes-Tourismusorganisation hat das berechnet, eine Kostenersparnis von rund jährlich 200.000 Euro, die wir in Zukunft mehr für den Tourismus in Oberösterreich zur Verfügung haben. Nun wird die Liegenschaft in der Schillerstraße nicht mehr gebraucht. Daher ist es auch sinnvoll, dass sie verkauft wird. Es sei mir erlaubt, dass ich als Mitglied der Landes-Tourismusorganisation auch Wünsche äußere, Herr Landeshauptmann, nämlich einerseits an die neuen Besitzer und andererseits an den Finanzreferenten. Die neuen Besitzer, es ist ja bereits in der Berichterstattung angesprochen worden, dass die neuen Besitzer, nämlich die Frau Johanna Huemer und Herr Dr. Eduard Huemer, die das City-Hotel betreiben, unmittelbare Nachbarn sind. Ich wünsche mir, dass diese Liegenschaft, die nun an sie verkauft wird, auch für touristische Zwecke genutzt wird. Auf der anderen Seite wünsche ich mir vom Herrn Finanzreferenten, Weihnachten steht vor der Tür, als Mitglied der Landes-Tourismusorganisation, dass zumindestens ein Teil dieses Betrages, den wir durch den Verkaufserlös bekommen, auch für touristische Zwecke der Landes-Tourismusorganisation zur Verfügung gestellt wird. Wünschen ist ja zumindestens erlaubt, Herr Landeshauptmann. (Zwischenruf Mitte: "Hört, hört!" Zwischenruf Landeshauptmann Dr. Pühringer: "Wenn wir das bei allem so machen würden hausen wir ab!") Na geh, Herr Landeshauptmann. (Beifall) Dritte Präsidentin: Ich sehe keine Wortmeldung mehr. Ich schließe daher diese Wechselrede. Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 320/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle fest, dass dieser Antrag einstimmig angenommen worden ist. Wir kommen zur Beilage 321/2004, das ist der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den "Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2004" (Fassung Mai 2004). Ich bitte Herrn Abgeordneten Klubobmann Mag. Michael Strugl über die Beilage 321/2004 zu berichten. Abg. Mag. Strugl: Frau Präsidentin, sehr geehrter Landtag! Es liegt vor der Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend den "Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2004" (Fassung Mai 2004). (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 321/2004.) Der Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten beantragt, der hohe Landtag möge den "Standort- und Technologiebericht Oberösterreich 2004" (Fassung Mai 2004), dessen Wortlaut sich aus der Vorlage der Oö. Landesregierung vom 9. August 2004 (Beilage 284/2004 zum kurzschriftlichen Bericht des Oö. Landtags, XXVI. Gesetzgebungsperiode) ergibt, zur Kenntnis nehmen. Dritte Präsidentin: Dankeschön. Ich eröffne die Wechselrede. Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Weixelbaumer. Abg. Weixelbaumer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, verehrte Damen und Herren! Die Erstellung und Veröffentlichung des Standort- und Technologieberichtes ist Teil der Umsetzung des "Strategischen Programms Oberösterreich 2000+" und verfolgt das Ziel, die Oberösterreichische Landesregierung und den Oberösterreichischen Landtag sowie die interessierte Öffentlichkeit über den Wirtschafts- und Technologiestandort Oberösterreich zu informieren. Dieser Bericht hat folgende Aufgaben: Analyse der Stärken und Schwächen, Spezialisierungsmuster und Entwicklungstrends der oberösterreichischen Wirtschaft und die Darstellung von Handlungspositionen und politischem Handlungsbedarf. Gemessen an der gesamten Wirtschaft, Bruttoregionalprodukt, liegt Oberösterreich mit 35 Milliarden Euro an der zweiten Stelle nach Wien mit 57 Milliarden und knapp vor Niederösterreich mit 33 Milliarden Euro. Zwischen 1994 und 2003 war das Wachstum der Bruttowertschöpfung um rund vier Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt. Nach dem vom WIFO veröffentlichten vorläufigen Werten für das Jahr 2003 war das Wachstum der Bruttowertschöpfung in Oberösterreich mit 2,2 Prozent das höchste aller Bundesländer und im Oberösterreich-Schnitt lag er bei 0,7 Prozent. Auch das Pro-Kopf-Einkommen hat sich verbessert. Das Regionalprodukt pro Einwohner lag im Jahr 2001 in Oberösterreich mit 25.600 Euro um zehn Prozent über dem europäischen Fünfzehn-Durchschnitt. Oberösterreich lag damit an der 51. Stelle von 220 Regionen. Interessant, aber nicht überraschend ist die Feststellung, dass es aber innerhalb Oberösterreichs erhebliche Unterschiede bezüglich der Wirtschaftskraft gibt. So liegt das Bruttoregionalprodukt je Einwohner in der Region Linz-Wels um 32 Prozent über dem Landesdurchschnitt und 28 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die entsprechenden Werte für das Mühlviertel liegen um 39 Prozent unter dem Landesdurchschnitt und im Innviertel um 22 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. Da innovative Unternehmen auf ein lokales Angebot von exzellenten Spezialisten angewiesen sind, ist die Bildungssituation von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung. Auf diesem Gebiet wird der massive Ausbau der Fachhochschullandschaft und von zusätzlichen Ausbildungskapazitäten der HTLs mit Hilfe von Landesmitteln getragen. Grundsätzlich betrachtet hat sich trotz der ungünstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen die oberösterreichische Wirtschaft gut entwickelt. Das "Strategische Programm Oberösterreich 2000+" hat eine eigenständige und auf die Bedürfnisse des Bundeslandes ausgerichtete Entwicklung eingeleitet, für die es in Österreich wenige Vorbilder gibt. Die erzielten Ergebnisse, die im vorliegenden Bericht überblicksartig dargestellt werden, sind eine gute Ausgangsbasis, die oberösterreichische Standortpolitik mit dem neuen strategischen Programm "innovatives Oberösterreich 2010" im Zeitraum 2005 bis 2009 fortzusetzen. Wir stimmen diesem Bericht zu. (Beifall) Dritte Präsidentin: Dankeschön. Frau Kollegin Jahn, bitte. Abg. Mag. Jahn: Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Zum Standort- und Technologiebericht möchte ich auch deshalb ein bisschen etwas sagen, weil er doch sehr deutlich die Stärken und Schwächen unseres Bundeslandes zum Ausdruck bringt und es zweckmäßig ist, sich darüber auch Gedanken zu machen. Zusammengefasst: Die Wirtschaftsentwicklung in Oberösterreich in den letzten Jahren hat einen sehr guten Aufholprozess gemacht. Gleichzeitig ist allerdings die Wirtschaftsleistung pro Kopf, die ja die entscheidende Maßzahl für das wirtschaftliche Niveau eines Landes ist, nach wie vor unter dem Bundesschnitt. Und, was auch ein Problem ist, der Rückstand bei den Fraueneinkommen ist gegenüber anderen Bundesländern sehr, sehr groß. Es gilt daher, und das, glaube ich, sollte das Ziel sein, wenn wir so eine gute Basis der Analyse haben wie es dieser Technologie- und Wirtschaftsbericht ist, die Stärken auszubauen. Wir haben große Stärken und gleichzeitig bei den Schwächen gezielt anzusetzen. Oberösterreich hat sich im Rahmen dieser internationalen Stagnation, die wir derzeit erleben, sehr gut gehalten wirtschaftlich. Mein Vorredner hat darauf auch schon hingewiesen. Das hängt in erster Linie auch damit zusammen, dass die oberösterreichische Wirtschaft sehr stark exportorientiert ist und der einzige Teil der Nachfragekomponenten, der derzeit wirklich gut wächst, ist nach wie vor die Exportwirtschaft, während die Inlandsnachfrage fehlt. Trotz dieses höheren Wachstums, das wir in den letzten Jahren in unserem Bundesland hatten, mein Vorredner hat darauf hingewiesen, im letzten Jahr sogar den höchsten Wertschöpfungszuwachs, was sehr erfreulich ist, liegt unsere Wirtschaftsleistung pro Kopf in Oberösterreich nach wie vor um vier Prozentpunkte unter dem österreichischen Durchschnitt und damit an fünfter Stelle der Bundesländer. Hier liegt mit deutlichem Abstand, das haben Sie schon erwähnt, Wien an der Spitze. Warum wir bei der Wirtschaftsleistung pro Kopf noch nicht so weit sind wie es eigentlich manche Entwicklungsdaten zeigen, hängt damit zusammen, dass der zweite wesentliche Teil unserer Wirtschaft, nämlich der Dienstleistungsbereich, sehr stark sich entwickelt hat im Bereich der Niedriglohnfelder und nicht so sehr im Bereich der wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Ich halte das für eine entscheidende Schwäche. Es zeigt sich, das drückt auch aus, warum wir so einen starken Rückstand der Fraueneinkommen gegenüber den Männereinkommen in unserem Bundesland haben. Und er ist wirklich eklatant. Zweiter Teil, warum das so ist: Oberösterreich hat zwar im Vergleich zu anderen Bundesländern im Schnitt eine bessere Beschäftigungsentwicklung gehabt, nur wir sind auch das Bundesland, wo anteilig die meisten Vollzeitarbeitsplätze in Teilzeitarbeitsplätze umgewandelt wurden. Das heißt, wir verlieren Vollzeitarbeitsplätze und Teilzeitarbeitsplätze wachsen. Das zeigt natürlich auch und drückt natürlich auch aus, es ist im niedrig schwelligen Dienstleistungsbereich. Was erfreulich ist, wenn man die Wirtschaftsleistung pro Kopf umlegt und nach den EU-Regionen anschaut, dann ist Oberösterreich zwischen 1997 und 2001 von der 60. auf die 51. Stelle vorgerückt. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Aber bemerkenswert ist auch, und weil ja Wien immer so viel geschmäht wird, Wien hat zwar jetzt keine sehr gute Entwicklung, aber es ist auf Rang 9 der zehn führenden Regionen in der gesamten EU. Das, denke ich, ist doch eine sehr bemerkenswerte Leistung. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "In welchem Bereich?") Im Bereich der Wirtschaftsleistung pro Kopf. Ich sage ja, also die jetzige Entwicklung in Wien ist nicht erfreulich, aber es ist unter den zehn führenden Regionen der EU. Und entscheidend ist nun einmal die Wirtschaftsleistung. Ein besonderes Problem neben den niedrigen Fraueneinkommen wurde auch schon erwähnt. Das sind die regionalen Unterschiede. Hier sind es insbesondere das Mühlviertel und das Innviertel im Vergleich zum Zentralraum. Ich brauche die Daten hier nicht zu wiederholen. Worauf ich schon hinweisen möchte, das Mühlviertel gehört vor dem Südburgenland und dem Weinviertel in den sogenannten "NUTS3-Regionen" zu denen mit dem niedrigsten Bruttoregionalprodukt in allen EU-Regionen. Kritisch angemerkt wird in dem Bericht auch, dass die Uni Linz die regionale Nachfrage nach Studienplätzen nicht befriedigen kann. Auch hier, denke ich, muss darauf geschaut werden, was an Aktivitäten, an Maßnahmen gesetzt werden soll. Besonders wichtig, und hier liegt Oberösterreich recht gut, besonders wichtig für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist neben der Infrastruktur natürlich die regionale Innovationskraft. Hier ist erfreulich, dass hier Oberösterreich gemeinsam mit Wien bei den regionalen Innovationsindikatoren an erster Stelle liegt. Es gibt auch einen europäischen Innovationsanzeiger. Hier werden verschiedene Maßzahlen zusammengesetzt. In diesem europäischen Innovationsanzeiger wird auch herausgearbeitet, welche besonderen Stärken und welche besonderen Schwächen eine Region hat. Eine besondere Stärke ist, dass der produzierende Sektor eine hohe Beschäftigung sichert und im produzierenden Sektor auch die hohe Innovationskraft ist. Aber, das, was ich am Anfang schon in meiner Analyse angesprochen habe, Schwächen werden dabei vor allem bei den Innovationen im Dienstleistungsbereich attestiert. Wir haben dringenden Handlungsbedarf im Dienstleistungsbereich. Und, was angesprochen wird drinnen, die öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind im Vergleich sehr, sehr niedrig. Sie liegen bei nur 0,12 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Oberösterreich. Daher wird ausdrücklich darauf hingewiesen in dem Standort- und Technologiebericht, ich zitiere: "Um Oberösterreich zu einem führenden Forschungs- und Technologiestandort zu machen, ist eine laufende Anhebung der Forschungs- und Technologieinvestitionen notwendig. Der Evaluierungsbericht der TMG sagt in diesem Zusammenhang auch ganz klar, und hier möchte ich auf eine Maßnahme eingehen, weil immer wieder von der Wirtschaft die Forderung kommt, eine sogenannte Anschlussförderung im Forschungsbereich zu machen anstatt die Mittel, so wie jetzt, für Infrastruktur, Cluster-Förderung usw. auszugeben, es wird explizit darauf hingewiesen, dass eine Anschlussförderung nicht zielführend ist, weil sie in erster Linie Mitnahmeeffekte hätte und weil das Geld hier sehr, sehr rasch aufgebraucht würde und dass es zweckmäßiger sei, das Geld, so wie bisher, für Kooperationsprojekte, für Cluster-Förderungen, für Kompetenzcenter, für Technologietransfer einzusetzen. Die Umsetzung des "Strategischen Programmes 2000+", das sich der Landtag ja gegeben hat und durch die TMG umgesetzt wird, wird sehr positiv in dem Bericht beurteilt. Ich glaube, an dieser Stelle ist es auch an der Zeit, die Leistung der Technologie- und Marketinggesellschaft des Landes hervorzuheben, die wirklich innovative und professionelle Arbeit macht. Die TMG hat sich unter sozialpartnerschaftlicher Beteiligung, wo wir alle ja auch mitgeholfen haben in Oberösterreich, zur Innovationsgesellschaft in Oberösterreich entwickelt. Wir nehmen als sozialdemokratische Fraktion den Technologie- und Standortbericht zur Kenntnis. Wir meinen, dass es eine gute Entwicklung gibt und dass an den Schwächen gearbeitet werden soll. Eine Anmerkung habe ich noch, die ich gerne auch protokolliert haben möchte, es ist im Vorwort angeführt, im Vorwort, das ja der Herr Landeshauptmann und Herr Landesrat Sigl gemacht haben, dass Oberösterreich seit 1991 um 38.000 mehr Beschäftigte hat und damit den höchsten Zuwachs aller Bundesländer. Nun stimmt natürlich diese Zahl, dass wir um 38.000 Beschäftigte mehr haben und auch wenn man sie absolut rechnet, ist es auch das meiste aller Bundesländer, nur das wäre genauso, wie wenn ein Bundesland das wesentlich größer ist als ein anderes ist sagt, ich habe absolut mehr Zuwachs und deshalb bin ich der Bessere. Man muss es natürlich relativ nehmen, bezogen auf die Grundlage der Beschäftigten in einem Bundesland. Und wenn man anschaut, wie hat sich die Beschäftigung prozentuell tatsächlich entwickelt, liegt Oberösterreich auch noch durchaus gut an vierter Stelle, hinter Burgenland, hinter Tirol und hinter Niederösterreich. Und ich denke es ist nicht notwendig, hier eine unseriöse Darstellung zu wählen. Oberösterreich hat das bei seinen Zahlen gar nicht nötig. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, hohes Haus! Ich möchte auch auf einige Anmerkungen eingehen, die die Frau Abgeordnete Jahn jetzt zu diesem Bericht hier auch gesagt hat. Zunächst einmal, natürlich kann man auch Daten, so wie sie hier vorliegen, von verschiedenen Seiten anschauen und dann halt immer auch das so beurteilen, ob das jetzt halb voll oder halb leer ist, ist immer eine Frage der Betrachtung. Wenn Sie zum Beispiel sagen, für Sie ist entscheidend das Bruttoregionalprodukt je Einwohner und das ist für Sie jetzt die Maßzahl, an der Sie messen wollen wie die Entwicklung in Oberösterreich letztendlich zu beurteilen ist, dann halte ich dem entgegen, es gibt auch das Bruttoregionalprodukt je Erwerbstätigen, was für mich wieder die aussagekräftigere Maßeinheit wäre und da liegt Oberösterreich insgesamt an dritter Stelle, wenn wir das aus diesem Bericht herauslesen. Aber ich glaube, was man insgesamt sehen kann, gerade auch im Bereich der Wertschöpfung ist, dass Oberösterreich jedenfalls eine äußerst dynamische Wirtschaftsregion ist und dass sich diese Dynamik gerade in den letzten Jahren, die schwierige Jahre waren, sogar noch verstärkt hat. Und Sie haben das Beispiel Wien erwähnt, ja natürlich ist in vielen dieser Kennzahlen Wien auch vor Oberösterreich, das ist auch kein Wunder, weil das eine völlig andere Struktur hat und weil eine Bundeshauptstadt in einem Land natürlich auch so etwas ist wie ein Gravitationszentrum, auch im Bereich der Wirtschaft, weil halt sehr viele Unternehmenszentralen, Headquarters und so weiter sich ganz bewusst dort ansiedeln. Das heißt in diesem Wettbewerb stehen wir natürlich auch und das muss man dann aber schon dazu sagen. Ob Oberösterreich wirklich, so wie es von Ihnen dargestellt wurde, ein Niedriglohnland ist oder in Bereichen, ich möchte das nicht verallgemeinern, aber Sie haben den Dienstleistungsbereich erwähnt, ich glaube trotzdem, dass auch dieser Vergleich, so wie viele andere, auch hinkt. Es ist ganz einfach so, dass Oberösterreich eine ganz spezifische, auch wirtschaftliche Struktur hat. Das ist auch gewachsen und das betrifft auch diesen Bereich und wenn Sie heute zum Beispiel sagen, wir haben das Problem, dass wir zu viel in Teilzeitjobs umgewandelt haben und das sei jetzt der Grund, warum wir zum Beispiel auch hier im Vergleich nicht so gut liegen wie andere, dann muss man aber auch was anderes dazusagen, nämlich dass wir vor gar nicht allzu langer Zeit gesagt haben, dass das eigentlich eine Entwicklung ist die wir unterstützen und begrüßen würden, weil sie mehr Flexibilität erlaubt und ermöglicht, auch für die Erwerbstätigen. Das heißt, auch da muss man sich einmal entscheiden, von welcher Seite man das betrachten will. Wir sehen es nicht unbedingt als Nachteil, dass es zum Beispiel eine hohe Teilzeitquote gibt. (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: „Dort wo es von den Beschäftigten gewünscht wird!“) Selbstverständlich und ich behaupte, dass das nicht in erster Linie etwas ist, wo die Wirtschaft oder der Unternehmer sagt, ich biete nur eine Teilzeitmöglichkeit an, sondern dass das sehr oft auch den Bedürfnissen letztlich auch der Arbeitnehmer entgegenkommt und das wissen Sie selbstverständlich auch als jemand, der in der Arbeiterkammer sich sehr intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. Ob jetzt in einem Vorwort drinnen steht, eine absolute oder eine relative Zahl bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, ich glaube es war nicht böse gemeint Frau Kollegin Jahn. Eines ist sicher, jeder Arbeitsplatz der geschaffen wurde in diesem Zeitraum ist eine Erwerbschance für einen einzelnen Arbeitnehmer. Insofern sage ich einmal ist es mir lieber, wir sind in der absoluten Zahl die Besseren, weil dann haben wir einfach sehr viele Arbeitsplätze geschaffen und haben damit vielen Menschen Arbeit geben können. Und da ist mir die relative Betrachtung vielleicht in dem Fall nicht so wichtig. Weil diese Betrachtung, die stellen Sie ja auch an in der aktuellen Diskussion. Wir gehen ja auch nicht her und sagen, na ja die 100, 120 oder 150 Arbeitsplätze bei ZF, was ist denn das in der Relation zu über 500.000 Beschäftigten, das tut ja auch niemand. Also ich denke mir, das ist wirklich kein Grund zur fundamentalen Kritik, sondern hier hat man einfach darauf hinweisen wollen, dass sehr viele Arbeitsplätze geschaffen wurden und das ist durchaus in Ordnung. Das kann auch in einem Vorwort zu einem solchen Bericht stehen. Die Forschungs- und Entwicklungsquote, das ist auch unsere Meinung, die muss steigen und auch angehoben werden und ich habe herausgehört, da gibt es auch unterschiedliche Ansichten, wie das erreicht werden kann. Unsere Meinung ist schon, dass Forschung die auch wertschöpfend wirkt und die anwendungsorientiert ist und die, wenn Sie so wollen in dem Sinn auch wirtschaftsnahe ist, weil sie sich an den Strukturen orientiert, verstärkt werden soll. Wir sehen auch die Anschlussförderung eher positiv, weil wir uns davon auch entsprechende Verstärker und Impulse erhoffen. Zur Frage der Abdeckung der universitären Bildungsbedürfnisse durch die Universität Linz, das ist natürlich richtig und das wird ja auch in diesem Bericht eingeräumt, dass hier nicht alle Studienmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Man muss aber auch dazusagen, die Universität Linz in ihrer Gründung hat ja einen ausgeprägten Schwerpunkt zugrunde gelegt bekommen. Man hat damals gesagt, gerade an einem Standort wie Oberösterreich ist eine Ausrichtung auf Wirtschaft und Technik schwerpunktmäßig anzustreben, diesen Schwerpunkt haben wir auch, der ist auch ganz exzellent aufgestellt, wenn ich jetzt verschiedenste Institute an der Johannes-Kepler-Universität vor meinem geistigen Auge sehe. Wir haben natürlich auch Juristen, aber wir haben andere Bereiche nicht. Aber das war damals durchaus auch beabsichtigt und das führt aber natürlich dazu, dass jemand, der etwas anderes studieren will, ob es Medizin oder etwas anderes ist, halt in ein anderes Bundesland, sehr oft auch nach Wien gehen muss. Das bringt natürlich auch gewisse Nachteile mit sich, das stimmt, weil sehr oft eben dann auch Leute, die ein Studium an einem anderen Studienort absolvieren, manchmal auch beruflich dann zum Teil dort bleiben und das könnte man natürlich auch als Abfluss von geistiger Kraft oder von Know-how werten. Aber wie gesagt, das hat natürlich auch eine historische Wurzel. Insgesamt glaube ich hat gerade die Linzer Johannes-Kepler-Universität eine sehr gute Entwicklung genommen und auch durchaus ein sehr attraktives Profil. Ich glaube der Bericht zeigt jedenfalls aber, dass Oberösterreich auch als Wirtschaftsregion, die im Wettbewerb steht, und jetzt können wir die unterschiedlichsten Kennzahlen hernehmen, aber aus den allermeisten geht hervor, dass hier in Oberösterreich wirklich und zum Teil abgekoppelt vom allgemeinen Trend im Spitzenfeld liegt, ich denke wirklich an die Beschäftigungssituation, wo eine sehr positive Entwicklung greift. Da gibt es glaube ich auch Gründe dafür. Und die werden ja auch zum Teil in diesem Bericht offengelegt, was die Infrastruktur betrifft, was die Qualifikation betrifft. Es hat ja Oberösterreich auch investiert in diesem Bereich. Wir haben eine Technologiemilliarde in Gang gesetzt, die dann noch mehr war als eine Milliarde, insgesamt 80 Millionen Euro. Wir haben wirklich ein Netzwerk geschaffen, auch von Einrichtungen, wenn ich an die Technologiezentren denke, wenn ich an die Kompetenzzentren denke, wenn ich an die Cluster denke, die letztlich uns auch geholfen haben diese Entwicklung zu unterstützen. Das ist ja der Grund warum wir heute sagen können, wir liegen ganz hervorragend, beispielsweise weil Sie es erwähnt haben, bei der regionalen Innovationskraft, weil ja auch hier dezentral die Technologiezentren entsprechend angesiedelt worden sind. Insgesamt wurde das auch untersucht, gibt es ja auch Befunde, wie sich beispielsweise dieses Programm Oberösterreich 2000+, dieses strategische Programm ausgewirkt hat. Es gibt eine Studie von Schneider, der von einem Effekt von einer Milliarde zusätzlichem volkswirtschaftlichen Einkommen spricht, von 7.700 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Und es gibt wie gesagt ein Folgeprogramm, das gerade jetzt auch in Umsetzung kommt. Also insgesamt bestätigt auch dieser Bericht den oberösterreichischen Weg. Ich glaube es ist ein Erfolgsweg, der zunächst von allen gemeinsam hier beschritten wurde, weil man muss auch sagen, ein Christoph Leitl, ein Josef Fill, ein Viktor Sigl jetzt haben konsequent auch diesen Weg verfolgt. Der trägt Früchte. Das sehen wir ganz einfach in der vorteilhaften Situation des Landes und ich glaube da braucht auch Oberösterreich sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. (Beifall) Dritte Präsidentin: Zu Wort gemeldet ist der Herr Klubobmann Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Niemand soll sein Licht unter den Scheffel stellen. Aber wir sind jetzt, nachdem wir keine Wahl unmittelbar in Oberösterreich haben, auch aufgerufen sehr kritisch unsere Schwachstellen uns anzusehen. Ich beginne mit der Erwerbsquote. Ich würde mich freuen, wenn wir in Oberösterreich, einmal jetzt losgelöst von der gesamten Statistik in Österreich oder in der EU, vergleichen würden, wie schaut es denn aus, wenn wir tatsächlich alle Erwerbstätigen im erwerbstätigen Alter vergleichen. Ich bringe ein Beispiel: Was nützt es denn, wenn wir eine niedrige Arbeitslosenrate nach EU-Statistik oder österreichischen Parameter haben, etwa in Rohrbach besonders niedrig, gleichzeitig dort die niedrigste Frauenerwerbsquote haben gegenüber der Grenzregion in Tschechien? Ich glaube wir sollten einfach einmal fair, einfach einmal total offen Parameter analysieren und dann feststellen, wo müssen wir etwas unternehmen. Sie wissen, ich war jetzt gerade mit der Wirtschaftsdelegation der TMG in China. Und 50 Prozent des europäischen Wirtschaftswachstums hängt bereits jetzt von China ab. Wenn man Standortentwicklungen dort betrachtet und jetzt der Geschwindigkeit und der Dynamik unserer Region gegenüberstellt, dann sieht man oder erkennt man, dass wir uns auf ganz andere Herausforderungen vorzubereiten haben. Shanghai hat eine jährliche Wirtschaftsentwicklung, ein jährliches Wirtschaftswachstum von 20 Prozent. Es gibt dort Industrieparks die größer sind als die Stadt Linz, die am Reißbrett entstehen und in wenigen Jahren mehr Einwohner als Linz beheimaten, alles neu entstanden, wo 12 Milliarden Dollar nur in einem Industriepark alleine investiert wurden und die Behördenverfahren dauern dort etwa fünf Wochen bis drei Monate, weil die Industrieparkverwaltung die gesamten Behördenverfahren erledigt. Jetzt bedauerlicherweise, das ist nicht unser freiheitlicher Wunsch, dass diese Globalisierung so rasch auf uns zukommt, weil bedauerlicherweise oft der Mensch auf der Strecke bleibt, bedarf es sehr kluger und weitreichender Strategien, um unseren Wohlstand langfristig zu sichern. Wir haben ein Thema bereits zweifach unterschiedlich hier von Vorrednern gehört, das wäre die Anschlussförderung betreffend der Forschung und Entwicklung. Der Antrag 353/2004, heute von den Freiheitlichen eingebracht, sieht vor ein Fördermodell zu entwickeln, das eine Anschlussförderung des Landes an eine F&E-Förderung durch den Bund für oberösterreichische Unternehmen vorsieht. Ich sehe es als eine der wenigen Möglichkeiten Standortvorteile, etwa auch für Technologiebetriebe größeren Ausmaßes und diese damit an Oberösterreich zu binden. Wenn andere Bundesländer diese Anschlussförderung haben und sich damit ein eventueller Standortnachteil für Oberösterreich ergibt, dann haben wir hier einfach einmal ganz ruhig, ohne politischer Scheuklappe, darüber nachzudenken, ob es nicht gescheit wäre, es auch in Oberösterreich einzuführen. Und wir haben in den letzten Wochen, aber in den letzten zwei Jahren doch einige schmerzhafte Betriebsabsiedelungen in Oberösterreich zu verzeichnen gehabt. Deswegen stellen wir den Antrag 354/2004, der Oberösterreichische Landtag fordert die Oberösterreichische Landesregierung auf, an der Johannes-Kepler-Universität Linz eine Studie in Auftrag zu geben, welche untersuchen soll, ob es in jenen Betrieben mit mehr als 30 Mitarbeitern, die in den letzten zwei Jahren aus Oberösterreich zu anderen Standorten abgewandert sind, allfällige gemeinsame Gründe für die Abwanderung, wie etwa Energie- bzw. Stromkosten, Lohnnebenkosten, Schwierigkeiten mit behördlichen Auflagen und dergleichen gibt. (Die Erste Präsidentin übernimmt den Vorsitz.) Wir sollten uns hier ganz intensiv mit den Parametern auseinandersetzen, nicht jedes Mal überrascht sein, wenn jetzt ein Betrieb absiedelt und dann irgend einen sogenannten singulären Vorwurf macht an die Politik, dass das oder das nicht erfolgt ist. Wie gesagt, wir haben Zeit, wir haben eine längere Periode. Widmen wir uns diesem Thema und vor allem den neuen Herausforderungen, die auf uns zukommen werden, ohne jetzt sofort einen parteipolitischen Erfolg für die jeweils einzelne Fraktion herauszuarbeiten, sondern ernsthaft für Oberösterreich eine optimale Basis für die Zukunft zu schaffen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte die Damen und Herren des Landtags, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 321/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die einstimmige Annahme fest. Wir behandeln die Beilage 322/2004, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend Gewährung eines Heizkostenzuschusses. Ich bitte die Frau Abgeordnete Schreiberhuber darüber zu berichten. Abg. Schreiberhuber: Bericht des Sozialausschusses betreffend Gewährung eines Heizkostenzuschusses. (Beilage 322/2004.) Der Sozialausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept für die Schaffung eines Heizkostenzuschusses in Oberösterreich zu erarbeiten, das insbesondere die sozial Bedürftigen berücksichtigt und alle Heizungsarten umfasst. Erste Präsidentin: Danke. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Affenzeller das Wort. Abg. Affenzeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Es geht um die Gewährung eines Heizkostenzuschusses für Menschen mit geringem Einkommen. Es hat dazu in der Vorphase zwei Anträge gegeben, ein Antrag vom SPÖ-Klub und ein Antrag von den Freiheitlichen. Und ich bin vorweg sehr froh, dass es heute zu einer positiven Beschlussfassung, ich denke von allen Parteien kommen wird. Meine Damen und Herren! Neben vielen anderen Belastungen sind die Belastungen für Menschen mit geringen Einkommen besonders bei den Heizkosten sehr groß. Eine ähnliche Situation beim Heizölpreis hat es zuletzt im Oktober 2000 gegeben. Damals hat ebenfalls die Oberösterreichische Landesregierung an sozial bedürftige Personen zur Minderung der Auswirkungen der Preissteigerungen einen einmaligen Heizkostenzuschuss in der Höhe von zweitausend Schilling gewährt. Damals allerdings ist die Hälfte dieses Heizkostenzuschusses vom Land Oberösterreich bezahlt worden und die zweite Hälfte vom Bund. Jetzt zahlt das Land einen Beitrag von 150 Euro, also in etwa den gleichen Betrag als 2000. Ich möchte besonders darauf hinweisen, dass es Richtung Bund eine Forderung gibt, die so glaube ich sehr gerechtfertigt ist. Ein großer Nutznießer dieser hohen Heizölpreise ist nämlich der Finanzminister, weil bei ihm die Einnahmen aufgrund höherer Steuern stark gestiegen sind. Es wäre sehr wohl gerechtfertigt, dass auch von Bundesseite hier ein Beitrag beim Heizkostenzuschuss kommt. Meine Damen und Herren! Werfen wir noch einen Blick auf jene Personengruppe, die diesen Zuschuss erhalten wird. Ich denke, da gibt es in der Bevölkerung und wahrscheinlich auch in unseren Kreisen oft ein Denken, dass man sich wahrscheinlich oft gar nicht vorstellen kann, mit wie viel Geld Personen, Haushalte auskommen müssen. Die soziale Bedürftigkeit liegt vor, wenn das monatliche Nettoeinkommen aller tatsächlich im Haushalt lebenden Personen die Summe der anzuwendenden Ausgleichszulagenrichtsätze, also für Alleinstehende 653,19 Euro, für Ehepaare oder Lebensgemeinschaft 1.015 Euro und je Kind kommt noch ein Betrag dazu von 98,59 Euro, nicht übersteigt. Meine Damen und Herren! Es gibt in Oberösterreich nicht weniger als zirka 28.000 Personen, die Anspruch auf diesen Heizkostenzuschuss haben, die ein Einkommen als Alleinstehende bis zu 653,19 Euro pro Monat haben. Das sollte uns im sozialpolitischen Denken und Handeln schon auch nachdenklich stimmen, weil ich denke, wir sind gute Einkommensbezieher, wir wissen, was das Durchschnittseinkommen ist und trotzdem gibt es viele Personen, die mit 653 Euro pro Monat auskommen müssen. Meine Damen und Herren! Ich denke, das ist ein wichtiger sozialpolitischer Ansatz und ich bin sehr froh, dass es zu diesem Heizkostenzuschuss kommt. Ich denke nämlich, dass eine Gesellschaft, und das wurde heute beim Nachruf von Fritz Freyschlag auch sehr deutlich gesagt, eine Gesellschaft und daher auch wir, die in der Politik tätig sind, auch daran zu messen ist, was sie bereit ist, für Menschen, die es im Leben nicht sehr einfach haben, zu tun. Sei es durch Beeinträchtigungen, sei es durch Arbeitslosigkeit, sei es durch Flüchtlingssituation, aber sei es im Besonderen auch durch eine Situation, wo ein sehr geringes Einkommen vorhanden ist. Und ich denke daher, dass es ein richtiger Weg ist, hier in Oberösterreich diesen Heizkostenzuschuss zu beschließen und ich bedanke mich bereits im Voraus bei allen Fraktionen für die Zustimmung. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Abgeordnete Martina Pühringer bitte. Abg. Pühringer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben uns im letzten Sozialausschuss auf einen gemeinsamen Antrag zur Gewährung eines Heizkostenzuschusses geeinigt. Und die Landesregierung hat unter der Federführung von Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Einzelheiten schon beschlossen. Dabei wurde, wie vorhin schon angeführt von meinem Vorredner, das Modell der Abwicklung und der Anspruchvoraussetzungen von Winter 2000/2001 wieder aufgegriffen. Im Winter vor vier Jahren haben 16.478 Personen den Heizkostenzuschuss erhalten. Das war damals in der Höhe von zweitausend Schilling, also 145,35 Euro. Es wird angenommen, dass in diesem Winter Ansuchen zwischen 20.000 und 25.000 Personen um diese Förderungen, um diesen Zuschuss ansuchen. Bei der Gewährung eines Heizkostenzuschusses pro Ansuchen um 150 Euro werden voraussichtliche Gesamtkosten entstehen von 3,75 Millionen Euro. Da dieser Heizkostenzuschuss aus dem laufenden Sozialbudget nicht finanziert werden kann, ist die Bereitstellung entsprechender Zusatzmittel erforderlich. Und Danke dem Herrn Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, unserem Finanzreferenten, der dies ermöglicht, dass Menschen in unserem Land Geld bekommen, wenn sie es benötigen, dass dann Geld da ist. Oberösterreich stellt damit sicher, dass die Schwächsten der Gesellschaft Hilfe und Unterstützung bekommen, wenn sie sie notwendig haben. Wir haben heute schon Vergleichszahlen gehört im Technologiebericht zwischen Wien und Oberösterreich. Ich bin mir dessen bewusst, dass dieser Vergleich und diese Kosten schwieriger gegenüberzustellen sind. Aber es wurde auch der Vergleich mit den anderen Bundesländern bezüglich Heizkostenzuschuss, eben die Beträge im Vergleich dargestellt und da habe ich den Stand vom 22.10. In Burgenland wurde ein Heizkostenzuschuss von 40 Euro beschlossen, in der Steiermark 50 Euro bzw. 100 für Ölheizungen, bei uns ist das nicht nur für Ölheizungen, sondern für alle Heizungen. Niederösterreich 60 Euro, für Paare, wenn zwei Personen in einem Haushalt leben 100 Euro. Tirol 75 Euro nur für Senioren und Kärnten hat 100 Euro beschlossen. In Wien werden 50 Euro diskutiert an Heizkostenzuschuss, in Salzburg 100 Euro und das einzige Bundesland, das mit uns mithalten kann, in Vorarlberg wird diskutiert, ob auch der Betrag von 150 Euro eben bedürftigen Menschen, sozial Schwachen an Heizkostenzuschuss zukommt. Da macht uns der Vergleich sicher, dass wir hier nicht ein Land sind, das Sozialpolitik auf Sparflamme fährt, wir sind kein Land der sozialen Kälte, sondern ich freue mich darüber sehr, dass wir sozial schwachen Menschen das wirklich im wahrsten Sinne des Wortes spüren lassen, diese Wärme, die soziale Wärme im Land Oberösterreich. Daher bedanke ich mich für Ihre Zustimmung schon im Voraus. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Wageneder. Abg. Wageneder: Ja, auch wir stimmen den Heizkostenzuschüssen zu, die an bedürftige Menschen, deren Einkommen oder Pension unterhalb des Ausgleichszulagenrichtsatzes liegt, zu. Finanzielle Zuschüsse zum Verbrauch von Heizöl und Erdgas entsprechen zwar nicht unserem grünen Prinzip. Aber hier muss die Unterstützung der bedürftigen Menschen im Vordergrund stehen. Unterstützung für jene Menschen, die sich die gesteigerten Heizkosten nicht leisten können. Aber grundsätzlich sollen wir dieses Problem an der Wurzel packen. Es soll darum gehen, dass Pensionen und Löhne auch im Winter zum Leben ausreichen und dass es ein Umschwenken gibt auf erneuerbare Energien und ein Umschwenken auf mehr Energieeffizienzsteigerungen. Gerade angesichts der explodierenden Heizkosten ist der Umstieg auf erneuerbare Energieträger attraktiver, wirtschaftlicher und sozialpolitisch wichtiger denn je zuvor. Das ist eigentlich der ökologische Heizkostenzuschuss der Zukunft. Wodurch kann das forciert werden, wodurch können wir das erreichen? Ich möchte hier einige Maßnahmen anführen, die Landesrat Anschober bereits umsetzt: Erstens einmal gibt es eine massive Unterstützung von Biomasseheizungen, für das Jahr 2005 veranschlagt 2,5 Millionen Euro, das macht eine Förderung pro Anlage bis zu 3.140 Euro. Ein weiterer Schritt muss eine Verbesserung der Energieeffizienz und des Energieverbrauches sein. Denn mehr Energieeffizienz spart Kosten für Haushalte, für Betriebe und für öffentliche Einrichtungen und trägt zusätzlich noch zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei. Man sieht auch durch Investitionen in die Ökowirtschaft, dass Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum sehr wohl auch entkoppelt werden können. Energieeffizienzsteigerung ist auch eine europäische Aufgabe. Gesamteuropäisch ist es von größter Bedeutung. Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass der europäische Energiebedarf zu 50 Prozent durch Energiezufuhren gedeckt wird und das soll weiterhin noch ansteigen. Diese Energie wird von sozial sensiblen, geopolitisch sensiblen Regionen der Erde zu uns transportiert. Denken wir zum Beispiel an die zu Ende gehenden Ölreserven oder aktuell der Irak-Krieg, Falludscha. Deshalb wurde auch in Brüssel eine Energieeffizienzrichtlinie ausgearbeitet und Oberösterreich ist die erste Region, die diese umsetzt. Eine letzte Maßnahme sind Informationskampagnen, die Teil des Energieeffizienzprogrammes sind. Hier wendet sich das Umweltressort Anschober besonders an Schüler im Rahmen des Energiebusses, wo Schüler angesprochen werden, denn diese sind immens wichtige Multiplikator/innen, die später Bewusstseinsarbeit leisten. Beim Energiebus zum Beispiel lernen die Schüler/innen mit allen Sinnen nach dem Konzept von modernen Science Centern, zum Beispiel Schüler erradeln selbst am Ergometerfahrrad im Bus den Strom für das Licht. Ja, sehr geehrte Damen und Herren, die Auszeichnung und Förderung von Ökoenergieanlagen, von innovativen Projekten, von technologischen Innovationen, von erneuerbarer Energie für Wohnungen und Einfamilienhäuser soll der Energiekostenzuschuss der Zukunft sein. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke sehr. Nächste Rednerin ist die Frau Abgeordnete Moser. Abg. Moser: Frau Präsidentin, werte Kolleginnen, werte Kollegen! Wir waren ja eine der beiden Fraktionen, die einen Antrag eingebracht haben zur Einführung des Heizkostenzuschusses. Wir hatten ja auch im Jahr 2003 die Debatte, da war der Winter sehr streng und wir haben gesagt, dass etwas gemacht werden muss. Und wie ich mir jetzt den Antrag ausgehoben habe, habe ich da gelesen, dass unsere Befürchtungen, die auch Sie jetzt, Frau Kollegin Wageneder, angesprochen haben, wir schon damals formuliert haben, nämlich im Zuge der Irak-Krise, dass der Ölpreis und infolge eben die Heizkosten zusätzlich steigen lassen werden. Dies haben wir damals schon erkannt und dass wir nicht so schnell aus dieser Schere, aus dieser Zunahme an Belastungskosten herauskommen. Ich bin sehr froh, dass es jetzt sehr schnell gegangen ist, dass sich die Landesregierung eben so kurzfristig wirklich der Sache angenommen hat. Ich glaube, in einem Land, und das ist von meinen Vorrednern teilweise angesprochen worden, das eben soziale Kultur auf seine Fahnen heftet und zu seiner Maxime macht, bedrückt es mich eigentlich umso mehr immer, dass wir trotzdem jedes Jahr wieder die Diskussion über die Heizkosten führen müssen. Ich würde mir schon wünschen, dass wir gemeinsame Anstrengungen hier im Land Oberösterreich machen, um zu einer Dauerlösung zu kommen und nicht jedes Jahr wieder einen Antrag stellen müssen, einmal wegen einer Ölkrise, einmal weil es so kalt ist oder weswegen auch immer. Vielleicht können wir eine Form der Förderung der sozial Bedürftigen entwickeln und finden, dass sie dann nicht immer Bittsteller sind, sondern dass, wenn etwas Besonderes eintritt eben, was die Heizung, die Heizungskosten betrifft, dass es dann eine Hilfe gibt. Es stimmt schon, es sind sehr viele Maßnahmen, die natürlich eingeführt werden müssen, damit wir in Zukunft mit der Energie auskommen, damit nicht Raubbau betrieben wird und damit auch die Preise einigermaßen stabil bleiben. Es ist nur so, und der Kollege Affenzeller hat es ja eben auch aufgezählt, von welchen Einkommen der Menschen sprechen wir? Da sind wirklich die sozial Schwächsten in unserer Gesellschaft und man muss nämlich auch aufpassen, wenn man denen dann kommt, sie sollen eben umsteigen auf andere Energien, denen nützt eine Förderung von einer Biomasseheizanlage nichts, sondern die müssen im Monat ihre Rechnung bezahlen, und sie von der Situation der Bittsteller einmal wegzubekommen, glaube ich, dieser Aufgabe sollten wir uns in der nächsten Zeit einmal annehmen, der nächste Winter kommt ganz bestimmt. Eine persönliche Bemerkung auch noch, ich habe es auch im Ausschuss angesprochen, es war uns auch sehr wichtig, in den Bericht des Sozialausschusses hineinzubekommen, dass die Förderung alle Heizungsarten umfasst. Ich habe wirklich Sorge gehabt und die Aussage von Herrn Landesrat Anschober, dass er gegen einen Heizkostenzuschuss sein wird, hat mir ein bisschen Probleme bereitet, weil ich gefürchtet habe, dass der Koalitionspartner ihn da unterstützen könnte. Aber die ÖVP hat mich eines Besseren belehrt und hat, so scheint es, den Herrn Landesrat Anschober von seiner Idee abgebracht, dass Menschen, die eine Ölheizung haben, ausgeschlossen sind. Jeder von uns weiß, welche das sind, das sind die alten Leute, die ein Ölöferl haben und mit dem Kanister zur Tankstelle gehen und nachfüllen. Diese eben sind nun auch erfasst. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Mir liegt keine Wortmeldung mehr vor. Ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 322/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 323/2004, das ist der Bericht des Sozialausschusses betreffend ein Zukunftsprogramm für die Spitäler in Oberösterreich. Ich bitte den Herrn Abgeordneten Dr. Entholzer, darüber zu berichten. Abg. Dr. Entholzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bericht des Sozialausschusses betreffend ein Zukunftsprogramm für die Spitäler in Oberösterreich. (Liest auszugsweise Motivenbericht der Beilage 323/2004.) Der Sozialausschuss beantragt, der Oö. Landtag möge beschließen: Die Oö. Landesregierung wird ersucht, zur langfristigen Sicherung der Gesundheitsversorgung der oö. Bevölkerung Maßnahmen zur nachhaltigen finanziellen Absicherung der Spitalsversorgung in Oberösterreich unter Absicherung einer flächendeckenden qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung zu erarbeiten. Erste Präsidentin: Danke für den Bericht. Ja aber eigentlich hat sich jetzt die Frau Abgeordnete Schwarz vorher zu Wort gemeldet. Wenn es passt, dann gerne, bitte Herr Dr. Entholzer. Abg. Dr. Entholzer: Ich danke der Frau Kollegin Schwarz recht herzlich. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich werde auf Grund der vorgerückten Zeit mich kurz fassen. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, das habe ich schon mehrmals hier betont, dass wir das beste Gesundheitssystem haben hier in Oberösterreich. Wer das nicht glaubt, dem rate ich, ins Ausland zu fahren, sich flächendeckend auch am Land die Versorgung anzuschauen. Der Vergleich, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, macht Sie sicher. Wir wollen in Zukunft auch natürlich eine optimale Versorgung und die höchste Qualität in unserem Land für unsere Patientinnen und Patienten und wir haben alleine im Jahr 2004 noch nie so viel Geld in die Hand genommen und aus dem Budget des Landes, aber auch natürlich der Gemeinden, für die Spitäler, für die Erhaltung, für den Ausbau, für den Umbau und für den Neubau finanziert. Ich habe eine ganz lange Latte, die ich Ihnen vorenthalten möchte, denn es genügt ein Beispiel. Das neue Krankenhaus glaube ich in Vöcklabruck ist ein Beispiel dafür, was wir für unsere Spitäler in unserem Land tun. Wir sperren also keine Spitäler zu, sondern ganz im Gegenteil, wir sperren sie auf. Ein Problem allerdings sehe ich durch die Deckelung, die wir unseligerweise durch den Bund und auch durch den Hauptverband der Sozialversicherungen uns gefallen lassen müssen, kommen wir bei neuen und zusätzlichen Leistungen in eine gewisse Schere, und dieser Kostenanstieg ist es, der uns Sorgen macht, den wir dann vom Land Oberösterreich auch bezahlen müssen in den Spitälern, und daher haben wir ja eine Umsetzungskommission eingesetzt, die derzeit die Detailarbeit begonnen hat. Und ich hoffe, dass alle Beteiligten einen offenen und konstruktiven Dialog führen werden. Durch diese Reform soll es zu keinen Kündigungen kommen und auch zu keinen Schließungen von Krankenhäusern. Gleichzeitig wollen wir damit auch die Qualität verbessern. Zum Beispiel, ich erwähne nur ein Beispiel, das Rotationsprinzip der Fachärzte. Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, durch den heutigen Beschluss soll die nachhaltige finanzielle Absicherung unseres Gesundheitswesens und Spitalswesens gesichert werden, und ich bitte daher um Ihre Zustimmung. (Beifall) Erste Präsidentin: Frau Abgeordnete Schwarz bitte. Abg. Schwarz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Dass etwas zur nachhaltigen Versorgung und der flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Medizin gemacht wird, wird von allen Parteien ja nicht bestritten, also das ist ganz klar. Es kommt immer nur darauf an, wie es gemacht wird und in welchen Schritten, und da möchte ich einfach nur ganz kurz noch einmal darlegen, wie ich, wie wir Grüne uns das vorstellen. Ich denke, der erste Schritt muss einmal sein, die Kostendämpfungspotentiale innerhalb des Krankenhauses sich anzuschauen. Es gibt ja jede Menge an guten Vorschlägen auch von den Krankenhausexpertinnen und –experten, die dort arbeiten. Zum Beispiel flexibles Bettenmanagement, hier lassen sich Kosten dämpfen, und die Kostensteigerung schritt nicht so voran wie bisher. Das zweite Kostendämpfungspotential ist sicher in einer guten Kooperation, wie wir es heute schon gehört haben, Kooperationen zwischen Krankenhäusern trägerübergreifend, und hier Schwerpunkte zu setzen. Also, auch hier ist als nächster Schritt Kostendämpfungspotential zu finden. Das dritte, der dritte Bereich ist auch ein wesentlicher Bereich, der auch immer wieder angesprochen wird, Kostendämpfungspotentiale, Finanzierungsquellen zu erschließen, die Optimierung, durch die Optimierung von Schnittstellen. Ich habe das schon in einigen Ausführungen erwähnt, Optimierung der Schnittstellen zum extramuralen Bereich, das heißt zum niedergelassenen Bereich, aber auch zum Sozialbereich. Hier gibt es sicher auch noch Möglichkeiten, effizient die Mittel einzusetzen und für eine gute Qualität in der Versorgung der Patientinnen und Patienten unserer Bevölkerung zu gewährleisten. Und wesentlich ist mir, wie es gemacht wird. Es kann nur gemacht werden, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, und vor allem die Betroffenen in den Krankenhäusern und in den Regionen mit einbinden und so gemeinsam zu einem Gesamtpaket kommen, wie wir es sagen, einen integrierten Spitalsplan, wo wirklich Schritt für Schritt genau diese Potentiale verarbeitet werden. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Dankeschön. Nächste Abgeordnete ist Frau Dr. Röper-Kelmayr. Abg. Dr. Röper-Kelmayr: Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, geschätzte Vorredner! Unabhängig von allen Gestaltungsvariationen, die in Oberösterreich zur Zeit durchdiskutiert werden, muss eine Sache oberstes Prinzip haben. Es muss uns immer bewusst sein, dass sich daran nichts ändern darf. Nämlich eine bestmögliche Qualität und auch ein freier Zugang für alle, ein gleicher Zugang für alle zu unserem Gesundheitssystem. Dass eine isolierte Planung im Gesundheitsbereich, sei es einzelne Krankenhäuser betreffend, sei es einzelne Leistungen betreffend, sei es isoliert nur den extramuralen Bereich betreffend, keine weitreichende, diesen Anforderungen gerecht werdende Lösung bringt, steht außer Frage. Benötigt wird eine integrierte, aufeinander abgestimmte Planung des gesamten Leistungsangebotes. Abgestimmt auch auf die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung. Auf Basis des ÖBIG-Planes, der Oberösterreich einen umfassenden Gesamtüberblick über die Gesundheitslandschaft ermöglicht, wurde in Oberösterreich mit dem Stöger-Plan bedarfsgerecht reagiert. Der demografischen Entwicklung entsprechend werden nicht nur 300 zusätzliche Remobilisationsbetten errichtet, sondern auch die mobilen Dienste für Pflege zu Hause ausgebaut. Eine Entlastung der Akutkrankenanstalten wird durch eine Umwandlung von Akutbetten vorwiegend aus dem internen Bereich in Nachsorgebetten erreicht. Es kommt zu keiner einzigen Streichung eines einzigen Bettes, sondern zu einem Ausbau sowohl von Pflegestrukturen als auch von Arztstrukturen. Das Umwandlungspotential in die sogenannten Nachsorgebetten betrifft, wie bereits erwähnt, hauptsächlich Betten aus internen Abteilungen, die bereits bekannt sind, als die sogenannten Langliegebetten, wobei es 100.000 dieser Langlieger gibt. Mehr Fachärzte und mehr Fachärztinnen in den Regionen bedeuten eine Sicherstellung einer flächendeckenden, spezifischen Angebotspalette der medizinischen Fachspektren. Mehr tagesklinische Leistungen, eine Stärkung der Gesundheitsvorsorge und ein vermehrtes Angebot betreubaren Wohnens runden das Konzept ab. Dem Plan liegt nämlich nicht nur zu Grunde, dass die Bevölkerung älter wird, sondern auch, dass unter dem Solidaritätsprinzip weiterhin bestmögliche Versorgung mit einer höchstmöglichen Qualität zugängig erbracht werden muss. Optimal ist die Nutzung vorhandener Strukturen mit zum Teil anderen Prioritätensetzungen, wobei eine bestmögliche, bedarfsgerechte, effiziente Versorgung geschaffen wird. Mit einem Qualitätsverlust ist zu rechnen, wenn wir versuchen, durch Einschnitte oder durch Kürzungen die Begehrlichkeiten des Patienten zu steuern. Eine Beibehaltung der Qualität oder sogar eine Verbesserung in der Qualität der oberösterreichischen Gesundheitslandschaft erreichen wir, wenn wir uns bedarfsgerecht um den Patienten kümmern, in den Patienten versetzen, und wenn wir Überlegungen anstellen, um effizient und qualitativ auf sein Krankheitsverhalten zu reagieren. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Der Herr Abgeordnete Dr. Brunmair. Abg. Dr. Brunmair: Werte Präsidentin, meine Damen und Herren! Ob es der richtige Zeitpunkt ist, jetzt im inhaltlichen Kontext mit diesem Antrag die Grundsatzdiskussion zur Reformdiskussion zu führen sei dahingestellt, es wäre vielleicht besser gewesen, sich am Anfang bereits über grundsätzliche Fragen oder Ziele auseinander zu setzen und vielleicht hier einen Konsens zu finden, aber es sei auch Recht, dass wir hier eine Art Innehaltung machen oder inne halten, und uns über Grundsätzliches auseinander setzen. Und ich möchte, wenn ich diesen Antrag lese, die teilweise doch etwas dünnen Aussagen, grundsätzlichen Aussagen etwas präzisieren und darstellen, um welche Inhalte geht es denn bei dieser Gesamtreformdiskussion? Warum sagen wir und, ich glaube, da sind wir uns über alle Parteigrenzen hinweg einig, grundsätzlich ja zur Reformnotwendigkeit und zum Reformbedarf? Es sind im Prinzip sechs Punkte, die den Reformbedarf erzwingen. Das ist erstens einmal die Qualitätssicherung flächendeckender Art im intra- und extramuralen Bereich. Es ist als zweiter Punkt die Optimierung des flächendeckenden Versorgungsangebotes und –zuganges. Unter flächendeckend meine ich, dass nicht noch mehr die Peripherien ausgedünnt werden und der Zentralraum wächst. Der dritte Punkt, der steht meist im Mittelpunkt, das ist also die langfristige Absicherung der Finanzierbarkeit. Vierter Punkt steht bei genauer Betrachtung möglicherweise etwas im Widerspruch, oder könnte im Widerspruch zum Punkt drei stehen, die langfristige Absicherung des bestehenden sozialen Zuganges, des Rechts der Bürger auf sozialen Zugang, der auch gelebt und umgesetzt werden muss. Der fünfte Schwerpunkt ist die inhaltliche Umsetzung des medizinisch-technischen Fortschrittes, das bedeutet, dass es Reformbedarf immer gegeben hat und geben wird. Und auch die Umsetzung der Notwendigkeiten durch die demografische Entwicklung. Ich nenne nur das Stichwort Altersmedizin mit den einzelnen Untertiteln, die hier umgesetzt werden müssen, wie Akutgeriatrie, Remobilisation und so weiter. Und der sechste Punkt, die Basis sozusagen, die Basisstrategie, dass wir langfristig von der Reparaturmedizin zur Vorsorgemedizin kommen müssen. Weil es die einzige nachhaltige Strategie ist, langfristig Kosten zu dämpfen. Und ich sage ganz bewusst dämpfen, nicht senken, das wird uns nie gelingen, sondern die Kostenentwicklung zu dämpfen. Und welche, ich erwähne auch noch vielleicht grundsätzlich, welche Optionen hat man denn überhaupt, um langfristig die Finanzierbarkeit und den sozialen Zugang zu sichern? Man kann finanzieren durch Schulden, man kann Leistungen kürzen und den Zugang beschränken, man kann neue Beiträge einführen, Beiträge erhöhen und Selbstbehalte erhöhen und neue einführen. Und man kann, als vierten Punkt, und den müssen wir an erste Stelle stellen, durch Struktur- und Systemreformen Effizienz steigern und Verluste, die mit Sicherhit gegeben sind, und ich bin doch, ich traue mir zu sagen, ich kenne das Gesundheitssystem sowohl im stationären Bereich als auch im niedergelassenen Bereich, es gibt Gelder, die verloren gehen, die nicht richtig eingesetzt werden, und da müssen wir ansetzen. Und für uns ist es auch ein Grundsatz, dass wir sagen, keine neuen Beitragserhöhungen und keine neuen Selbstbehalte, bevor nicht alle Reformmaßnahmen im oben gesagten Sinne umgesetzt sind. Und für uns ist es unvorstellbar, eine Gesundheitspolitik oder die Gesundheitsfinanzierung auf Schulden zu machen, oder unvorstellbar Leistungen zu kürzen und den Zugang zu beschränken. Das ist einmal ganz Grundsätzliches, was ich sagen möchte. Oder dass man sich bewusst wird, was sind denn die großen Zusammenhänge in der anstehenden oder in der laufenden politischen Diskussion im Gesundheitswesen? Nun ganz kurz noch zu dem, was in Oberösterreich stattfindet. Der Grundsatz, oder die Basis der Spitalsreform kann nur sein die regionalen Versorgungsverbünde. Das habe ich schon so oft gesagt, dass ich es selber fast nicht mehr hören kann, aber es ist der richtige Ansatz. Die individuelle Lösung der regionalen Versorgung, nicht nur der Spitäler untereinander, übergreifend auch bei unterschiedlichen Spitalsträgern natürlich, sondern auch die Einbindung aller anderen Systeme, der Abbau der Schnittstellensituation oder der Schnittstellenproblematik zwischen Spitalsbereich und niedergelassenem Bereich und dem Gesundheitswesen und Sozialbereich. Das heißt, wir haben zwei Schnittstellen, die beide behandelt und mitbehandelt werden müssen. Das sind also die wesentlichen Strategien, die wir umsetzen müssen. Und ich sage auch eines, und das habe ich heute vormittag schon bei der Anfrage zum Leidwesen von Frau Landsrätin Stöger angeschnitten, und das war schon ein Thema, für uns ist die Nagelprobe, was gelingt in dem Spitalsverbund, in dem örtlichen Spitalsverbund Allgemeines Krankenhaus, Unfallkrankenhaus, Mutter-Kind-Zentrum, was sind wir imstande dort an Doppelgleisigkeiten abzubauen und an Kooperation umzusetzen, das ist für uns oder wird für uns Freiheitliche die Nagelprobe sein. Denn wie sollen wir in der Peripherie, in einem Krankenhaus Grieskirchen, oder Sierning, oder sonst wo erklären, wenn wir dort Dinge sozusagen reduzieren oder abbauen wollen, weil dann die Patienten einen weiteren Weg möglicherweise zu ihren Behandlungen haben, und weil das natürlich die Patienten betrifft, wenn wir hier einen Spitalsverbund, einen vorgegebenen, einen örtlich vorgegebenen haben, wo kein Patient einen Meter weiter gehen muss, um die gleiche Behandlung zu bekommen, die er braucht. Das ist für uns eine Nagelprobe, und das möchte ich hier noch einmal betonen. Dankeschön. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Bitte Herr Dr. Aichinger. Abg. Dr. Aichinger: Geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! In der Evolutionstheorie gibt es einen zentralen Satz, der heißt ungefähr so, dass nur das Bestand hat, was bereit ist, sich zu verändern. Das gilt für Individuen, das gilt für Systeme, und das gilt natürlich im Speziellen gerade auch für einen Bereich wie das Gesundheitssystem, und daher war es in der Vergangenheit so, und wird es auch in der Zukunft so sein, dass sich dieses System permanent anpassen muss. Unsere Aufgabe dabei ist es, diese Veränderung zu begleiten und nach bestimmten Kriterien immer wieder zu hinterfragen. Nach den Kriterien Effizienz und Effektivität. Das heißt, die Dinge richtig tun, und auch die richtigen Dinge tun, da ist sicherlich in der Vergangenheit das eine oder andere etwas wenig beachtet worden, und vielleicht nicht ganz in diesem Sinne auch effizient und effektiv geschehen. Wir haben nun Möglichkeiten diese Strukturen in unserem Bundesland auch im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten. Ich halte es für einen richtigen Weg, den wir gegangen sind, es gibt ja diese Kernteams, es gibt die Spitalsreformkommission, wo wir gemeinsam, das heißt, Regierung und Landtag, alle Betroffenen letztendlich in diesem System zu Beteiligten machen und diesen gemeinsamen Reformprozess versuchen, wo wir sicherlich alle auch entsprechende Anstrengungen brauchen. Die Struktur ist das eine, die Finanzierung ist das andere. Und ich glaube, dass niemand an dem Grundsatz zweifelt, der in Österreich, oder eigentlich in allen europäischen Ländern in Bezug auf das Gesundheitssystem gilt. Das heißt nämlich die solidarische Finanzierung. Wir müssen uns aber immer fragen, wie weit muss diese Solidarität reichen? Gibt es Bereiche, die wir den Einzelnen, den Betroffenen, in dem Fall den Kranken auch überlassen können. Und auch hier haben wir ja in der Vergangenheit verschiedenste Modelle von Selbstbehalten und Ähnlichem eingeführt in unserem Bundesland. Wenn man die Gesamtkosten des Gesundheitssystems anschaut, dann sind etwa 18 bis 19 Prozent alleine über Selbstbehalte finanziert. Das heißt, wir haben sehr wohl auf der einen Seite ein System, dass solidarisch finanziert wird, dass auch, aus meiner Sicht, einen sozialen Aspekt natürlich berücksichtigt, dass aber darüber hinaus auch Finanzierungsformen kennt, die von Einzelnen, den Betroffenen heraus kommen, eben im Sinne von Selbstbehalten und Ähnlichem. Die Zukunft wird es zeigen, ob es uns gelingt, die Strukturen zu reformieren, so zu reformieren und abzusichern, dass die Leistungen, die dort erbracht werden, zum einen qualitätsvoll sind, und zum anderen in der Zukunft leistbar bleiben. Ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Frau Landesrätin Dr. Stöger bitte. Landesrätin Dr. Stöger: Geschätzte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Mich freut an dem Antrag, dass klar definiert ist, dass die Menschen diese Betreuung bekommen sollen auch in Oberösterreich, die sie brauchen. Und ich möchte schon erinnern, dass wir das erste Bundesland waren, dass einen integrierten Gesundheitsplan für dieses Bundesland erstellt hat, hier hatten wir die Nase vorne. Und es ist auch heuer Mitte des Jahres dieser Plan präsentiert worden. Für die Versorgung unserer Menschen muss uns eines klar sein. Wenn wir in der Krankenhausstruktur die Angebote verändern, wenn wir über die sogenannte Spitalslastigkeit in unserem Land reden, dann muss uns klar sein, dass es deswegen so ist, weil andere Systeme nicht in dieser Qualität, nicht in dieser Dimension zur Verfügung stehen wie es notwendig wäre. Und das besonders im Hinblick auf unsere immer älter werdende Bevölkerung. Und wenn Sie sich die Leistungskurven anschauen, die erbracht werden müssen für unsere Menschen, dann sehen Sie eine Verdoppelung und Verdreifachung für diese Menschen, die das sechzigste Lebensjahr überschritten haben. Also, es ist klar, die stärker werdende Anzahl von älter werdenden Menschen bedingt, dass wir mit einer Zunahme an medizinischen Versorgungsleistungen zu rechnen haben. Auf der anderen Seite sind sie auch nicht so schnell aus dem akutversorgenden System zu entlassen, weil sie einfach eine Nachsorge brauchen. Und deswegen glaube ich, dass dieser Punkt, denn wir ja auch in Diagnose und in Anzahl der Tage klar dargestellt haben, so wichtig ist, dass wir Nachsorgeeinrichtungen schaffen, und wir auch wirtschaftlich sinnvoll dort schaffen, wo der meiste Bedarf gegeben ist. Und hier waren die städtischen Regionen eindeutig die, die die Notwendigkeit besonders brauchen dieser Nachsorgebetten. Weil die familiären Strukturen trotz Dichte der extramuralen Angebote nicht in dieser Weise zur Verfügung stehen. Und wirtschaftlich war es auch ganz klar, dass das Abteilungen sein müssen, von einer Größe ab 30 Betten, wo wir umstrukturieren können. Es macht wenig Sinn, und das war vielleicht ein Fehler der Spitalsreformkommission, drei, vier fünf Betten pro Leistungseinheit herunter zu streichen. Weil diese Wirtschaftlichkeitsberechnungen konnten wirklich von niemandem, außer den Reformmitgliedern, eigentlich bestätigt werden. Wir sind jetzt gerade dabei zu sehen, welches wirtschaftliche Potential diese Umstrukturierung in sich birgt. Dieser Auftrag ist ergangen, und wir werden auch diesem Auftrag sehr seriös nachkommen. Die Synergieeffekte, die die Nachsorgebetten aus dem akutversorgenden Bereich haben, ergeben ganz klar, dass es wirtschaftlich Einsparungspotentiale hier geben wird. Auf der anderen Seite begrüße ich auch die Bekenntnis zur flächendeckenden Versorgung unserer Menschen, und ich denke mir, dass ein Niederfahren der Unfallchirurgien in dieser Art, wie es primär angeplant wird, wohl nicht dieser richtige Weg sein kann, weil hier wissen wir, dass wir in Versorgungsengpässe der ärgsten Art hineinschlittern. Und ich bin sicher nach dieser Formulierung des Antrages wird das niemand hier von Ihnen als VertreterInnen der Menschen in Oberösterreich weiter mittragen. Was wir tun müssen, ist, die Synergiepotentiale zu nutzen, Schwerpunktzuweisungen zu geben und das auch um die Qualität zu sichern. Mit diesem formulierten Antrag bin ich mir sicher, dass diese Sensibilität groß genug ist bei allen Fraktionen, einen Weg nach vorwärts zu gehen und eine solidarische qualitativ hochwertige Versorgung unserer Menschen in Oberösterreich sicherzustellen. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke. Mir liegt keine Wortmeldung mehr vor. Ich schließe die Wechselrede und bitte Sie um Abstimmung, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 323/2004 zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 337/2004, das ist der Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992 geändert wird. Ich bitte den Herrn Abgeordneten Mag. Stelzer darüber zu berichten. Abg. Mag. Stelzer: Sehr geehrte Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Bericht des Ausschusses für allgemeine innere Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992 geändert wird. Wie heute schon an einem anderen Punkt der Tagesordnung besprochen, geht es um die Beilage 337/2004 und damit um die Reform der Statute für unsere drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr. Nach einem Beschluss im Innenausschuss heute morgen wird der hohe Landtag ersucht, dieser Reform zuzustimmen. Der Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten beantragt, der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: Der Ausschussbericht wird in die Tagesordnung der Landtagssitzung am 18. November 2004 aufgenommen und das Landesgesetz, mit dem das Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992, das Statut für die Stadt Wels 1992 und das Statut für die Stadt Steyr 1992 geändert wird, wird beschlossen. Erste Präsidentin: Danke. Ich eröffne darüber die Wechselrede und sehe, dass niemand zu Wort gemeldet ist, dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die dem Antrag zur Beilage 337/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Dieser Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Wir behandeln die Beilage 324/2004, das ist die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligungen an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Ich bitte den Herrn Landeshauptmann zu berichten zur Vorlage der Landesregierung. Bitte, also nicht jeder, sondern der (Heiterkeit) Herr Klubobmann. Abg. Mag. Strugl: Danke vielmals Frau Präsidentin! Entschuldigung. Bitte um Vergebung nach dem der Herr Landeshauptmann bei diesem Runden Tisch ist für die Arbeitslosenanwaltschaft und er gebeten hat, man möge ihn vertreten, da der Landesrat Stockinger gerade weg hat müssen, würde ich das gerne übernehmen und bitte das nicht als Unhöflichkeit oder als sonst irgendetwas zu interpretieren. (Unverständliche Zwischenrufe. Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: „Sind Sie jetzt Landeshauptmann-Stellvertreter?“. Erste Präsidentin: „Der Herr Klubobmann ist Berichterstatter!“) Ich darf berichten zur Beilage 324/2004, wie schon auch in der Dringlichkeitsdebatte bereits ausreichend erörtert, handelt es sich um die Vorlage der Oberösterreichischen Landesregierung betreffend die Veräußerung der Landesbeteiligungen an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH an die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft. Die Oberösterreichische Landesregierung beantragt, der hohe Landtag möge beschließen: Die Veräußerung des 4,0857 Prozentanteiles des Landes Oberösterreich an der Österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen GmbH zum Preis von 4.287.697,22 Euro (in Worten: vier Millionen zweihundertsiebenundachzigtausendsechshundertsiebenundneunzig komma zweiundzwanzig Euro) auf der Basis des als Subbeilage angeschlossenen Abtretungsvertrages wird genehmigt. Erste Präsidentin: Ich bedanke mich für die Berichterstattung. Ich eröffne darüber die Wechselrede. Es meldet sich niemand zu Wort, dann schließe ich sie auch schon wieder und lasse über den Antrag abstimmen. Wenn Sie dem Antrag zur Beilage 324/2004 zustimmen, bitte ich Sie um ein Zeichen mit der Hand. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Dann behandeln wir die Beilage 332/2004, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich. Die Frau Abgeordnete Ulrike Schwarz wird darüber berichten. Abg. Schwarz: Ja, ich darf auch in Vertretung der Frau Dritten Präsidentin berichten. Ich maße es mir nicht an, die Stellvertreterin zu sein, aber ich möchte zum schon besprochenen Antrag gerne berichten. Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten betreffend Unterstützung des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2004 durch das Land Oberösterreich Der Landtag möge beschließen, die internationale Bewegung gegen Gewalt an Frauen zu unterstützen und befürwortet die Aktionen anlässlich des internationalen Tages am 25. November. Und der Landtag schließt sich auch insbesondere der bundesweiten Fahnenaktion und der internationalen Kampagne „White Ribbon“ von Männern gegen Gewalt an Frauen an. Ich ersuche den hohen Landtag um Zustimmung. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne die Wechselrede. Soweit mir bekannt ist, wünscht der Herr Abgeordnete Hirz das Wort. Bitte. Abg. Hirz: Sehr geehrte Frau Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen, vor allen Dingen, werte Kollegen! Wir tragen heute alle eine weiße Schleife, eine weiße Schleife als Zeichen, dass wir keine Gewalt an Frauen ausüben, dass wir diese Haltung auch öffentlich bekennen und dass wir uns für partnerschaftliche und gleichberechtigte Beziehungen einsetzen werden. Meine Kollegin hat bereits den Österreichischen Gewaltbericht 2001 erwähnt, in dem geschätzt wird, dass in Österreich jedes Jahr schätzungsweise 150.000 bis 300.000 Frauen und Kinder Opfer von Gewalt geworden sind. Die meisten Gewalttaten finden im Familienkreis statt, Opfer sind zu 90 Prozent Frauen und Kinder. Und jetzt muss man sich fragen: Warum tun Männer das eigentlich? Und ich frage mich das deshalb, weil auch diese Männer, die gewalttätig geworden sind, angeben, dass sie eigentlich Beziehung haben möchten und dass sie genau das was sie eigentlich haben möchten gleichzeitig zerstören, also das zerstören, was ihnen eigentlich wichtig ist. Gewalt erzeugt Angst, Angst verhindert Vertrauen und Vertrauen ist die Grundbasis der Beziehung. Männer, die also gewalttätig werden, tun nicht nur den Opfern weh, sondern schaden sich damit auch selbst. Und ich denke, dass es wichtig ist, die Lösung dieses Problems bei den Männern anzusetzen. Ich möchte auch sagen, dass mir deswegen diese Kampagne so gut gefällt, weil die „White-Ribbon-Kampagne“ eine Kampagne von Männern für Männer ist und dass das ein Ansatz ist, ein Stück weiterzukommen, als dass man dieses Problem immer nur bei den Frauen belässt. Und darum gefällt mir auch sehr gut was du, Helga Moser, am Vormittag gesagt hast. Ich möchte noch ein Stück nachstoßen. Wenn man sich anschaut, Vergleich junge Männer junge Frauen, dann muss man feststellen, dass erstens einmal die jungen Männer wesentlich höhere, fünfmal höhere Selbstmordraten haben als die Mädchen, dass sie ein wesentlich höheres Alkoholmissbrauchrisiko haben, eine sehr starke Autoaggression, dass der Prozentsatz von jungen Männern, die Gefahr laufen kriminell zu werden wesentlich größer ist, dass viel mehr junge Männer im Straßenverkehr verunglücken als Mädchen und dass eben sehr viel junge Männer wesentlich mehr dazu neigen, Konflikte durch Gewalt zu lösen. Und dahinter steckt ein Männerbild, dass von ganz bestimmten Vorstellungen von Männlichkeit geprägt ist. Jene, die Gewalt ausüben, machen das nach eigenen Angaben eigentlich nicht um Macht auszuüben, sondern um eine Abwehr von innerer Ohnmacht und auch von Angst zu erreichen. Das sind zwei Gefühle, die Männer sehr schwer aushalten können. Und ich denke, dass, wenn wir hier etwas ändern wollen, jene unterstützen müssen, die ein anderes Männerbild auch entwickeln wollen. Und dazu gehören ganz spezielle Verhaltenstrainings und es gehört auch Persönlichkeitsbildung dazu. Ich gehe hier besonders in den Bereich der Schulen, wo speziell auch auf die Buben Augenmerk gelenkt werden sollte. Diese Persönlichkeitsentwicklung hat sehr, sehr viel zu tun mit Selbstbewusstsein, je selbstbewusster man ist, desto weniger ist man gezwungen, Konflikte durch Gewalt zu lösen. Und insofern glaube ich, dass wir auch über Männerberatungsstellen gegen Männergewalt nachdenken sollen. In Wien gibt es diese Stellen, die meines Erachtens auch sehr erfolgreich sind, die einen sehr spezifischen Beratungsansatz haben, nämlich - und das ist eine ganz wesentliche Sache, dass die Täter Verantwortung übernehmen für das, was sie tun. Das ist der Schlüssel dieses Problems und das auch schon am Vormittag von der Dritten Präsidentin erwähnt wurde, dass Männer keine Ausflüchte mehr haben warum sie es tun, diese sind ja vielfältig: ich war überfordert, die Frau hat mich gereizt, der Alkohol war schuld, ich bin selbst Opfer von Gewalttätigkeit geworden, Mann muss das Sagen haben und so weiter und sofort. Erst diese Verantwortungsübernahme macht nachhaltige Veränderung möglich und macht es möglich, aus dem Kreislauf der Gewalt herauszukommen, nämlich dass Söhne sehen wie Väter gewaltfrei auf Konflikte auch reagieren. Und das werden die Muster sein, die sie dann auch in Zukunft praktizieren werden. Nur, dass mich jetzt niemand missversteht, ich bin absolut dafür, dass wir die Frauenstellen zum Schutz gegen Gewalt in Oberösterreich unterstützen, das ist ein sehr, sehr wichtiger Bereich. Ich möchte auch erwähnen, dass wir im schwarz-grünen Regierungsübereinkommen festgelegt haben, dass wir die Interventionsstellen gegen Gewalt in der Familie ausbauen werden und vor allen Dingen regionalisieren wollen. Die Beschlüsse dazu sind ja schon gefallen und ich halte das für wichtig. Ich glaube aber auch, dass man die Männerberatungsstellen gegen Männergewalt, die es in Oberösterreich gibt, die hauptsächlich von Seiten der Kirche geführt werden, es sind dies Freistadt, Gmunden, Kirchdorf, Linz, Ried, Rohrbach, Schärding, Steyr, Urfahr und Vöcklabruck, dass auch die ein Stück der Unterstützung von Seiten des Landes Oberösterreich bekommen sollten, weil ich glaube, und das passt für mich für diese Aktion besonders, weil ich glaube, dass das Ziel ein Oberösterreich sein muss, in dem die Männer weniger Gewalt anwenden als bisher. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Es gibt keine Wortmeldung mehr dazu, ich schließe die Wechselrede und lasse abstimmen. Ich bitte Sie um ein Zeichen mit der Hand, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 332/2004 zustimmen. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Dieser Antrag ist einstimmig angenommen. Wir behandeln die Beilage 336/2004, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern. Ich bitte die Frau Abgeordnete Mag. Chansri darüber zu berichten. Abg. Mag. Chansri: Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend die Beseitigung der unterschiedlichen Behandlung von Zivildienern gegenüber Präsenzdienern. In der Beilage 336/2004 heißt es: Der Oberösterreichische Landtag möge folgende Resolution beschließen: Die Oberösterreichische Landesregierung wird ersucht, gegenüber der Bundesregierung dafür einzutreten, dass die verpflichtende Dauer des Zivildienstes an jenen des Präsenzdienstes angeglichen wird und den Zivildienern - auf freiwilliger Basis und unter sozialversicherungsrechtlicher Absicherung - die Möglichkeit eröffnet wird, über die verpflichtend vorgesehene Dauer des Zivildienstes hinaus, Zivildienst bis zu einem Gesamtausmaß von einem Jahr auszuüben. Diese freiwillige Weiterverlängerung des Zivildienstes darf kein Kriterium bei der Zuweisung zu Zivildienstplätzen sein. Der Oberösterreichische Landtag bekräftigt erneut die in der Resolution vom 4. März 2004, Beilage 104/2004, zum Ausdruck gebrachte Forderungen. Erste Präsidentin: Danke für die Berichterstattung. Ich eröffne darüber die Wechselrede, dazu gibt es keine Wortmeldung. Ich lasse abstimmen und bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Antrag zur Beilage 336/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Ich stelle die mehrheitliche Annahme fest. Wir behandeln die Beilage 341/2004, das ist der Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Hier bitte ich den Herrn Abgeordneten Pilsner zu berichten. Abg. Pilsner: (Zwischenruf Abg. Makor-Winkelbauer: „Frau Präsidentin hat gesagt, es darf ein jeder!“) Initiativantrag der unterzeichneten Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtags betreffend eine Resolution zur Finanzierung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Der Oberösterreichische Landtag möge beschließen: Resolution. Die Oberösterreichische Landesregierung wird ersucht, den Bund aufzufordern die zur Vorbeugung von Hochwasserschäden im Katastrophenfonds vorgesehenen Mittel zur Gänze den Ländern für Maßnahmen des vorbeugenden Hochwasserschutzes zur Verfügung zu stellen und durch eine Änderung des § 5 des Katastrophenfondsgesetzes 1996 entweder die Deckelung der Höhe der Rücklage aufzuheben oder die Bildung von zweckgebundenen Rücklagen im Bundesbudget zu ermöglichen. Erste Präsidentin: Danke sehr. Ich eröffne darüber die Wechselrede und erteile dem Herrn Abgeordneten Eidenberger das Wort. Abg. Eidenberger: Sehr geschätzte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Gemeinde Walding war im August 2002 eine der hauptbetroffenen Gemeinden des Hochwassers. Noch heute sind -zig Menschen in dieser Region traumatisiert und paralysiert und sie getrauen sich nicht, die damals vom Hochwasser zerstörten Wohnungen im Erdgeschoss zu bewohnen, vielmehr haben sie die Dachböden zu Wohnungen umgebaut. Die Gemeinde war bereits 14 Tage nach dem Ereignis aktiv und hat die ersten Begehungen gestartet, hat sofort die Projektierung eines großen Hochwasserschutzprogrammes für die gesamte Gemeinde initiiert. In der Zwischenzeit sind 47 Projekte letztendlich abgeschlossen, zum Teil schon wasserrechtlich verhandelt, manches wurde auch schon in die Tat umgesetzt. Jetzt stehen wir vor dem großen Problem: Wir wissen, dass das Gesamthochwasserschutzprojekt für meine Gemeinde 8,3 Millionen Euro verschlingen wird. Der Gemeindeanteil, wie wir ja wissen, beträgt 10 Prozent. Das heißt, die Gemeinde muss 830.000 Euro aufbringen. Dafür haben wir, um sofort auch einiges umsetzen zu können, einen Kredit in Höhe von 900.000 Euro aufgenommen. Jetzt kommt es: Bis zur technischen Genehmigung des Hochwasserschutzprojektes durch den Bund müssen die Gemeinden diese Leistungen vorfinanzieren. Das heißt: Wir haben bis zum heutigen Tag ziemlich genau 350.000 Euro alleine an Planungskosten, an Vermessungskosten, an Kosten für Untersuchungen, für Bodenproben und so weiter, für Gutachten, ausgegeben. Die Gemeinde muss nun die Vorfinanzierung für den Bund und für das Land übernehmen! Für den Bund 50 Prozent, für das Land 40 Prozent. Dabei sollten wir mit dem Darlehen eigentlich den 10-prozentigen Gemeindeanteil abdecken. Das heißt, dieses Geld wird absolut rasch verbraucht sein und ein weiterer Ausbau ist dann klarerweise nicht mehr in der nötigen Geschwindigkeit möglich. Das weitere: Der Bund hat im Budget 2004 die gleichen Budgetansätze präliminiert für Wasserschutzbauten wie zwei Jahre vor dem Hochwasserereignis. Im Jahr 2000 befinden sich die gleichen Beträge für Schutzwasserbau wie eben auch 2004. Das ist eigentlich eine Katastrophe, spricht man doch pausenlos davon, die Gelder wären bereit gestellt. Man merkt leider nichts. Deswegen, weil zu wenige Gemeinden noch tatsächlich auch ausreichend genug verhandelte Schutzprojekte eingereicht haben. Und das Dritte. Ich glaube, es ist höchst an der Zeit, dass sich Oberösterreich bei Bundesminister Pröll bemerkbar macht. Warum? Ich hab dies im April oder Mai von diesem Podium aus angesprochen: Das Bundesland Niederösterreich bekommt pro Jahr um sechs Millionen Euro mehr an Schutzwasserbauten-Geldern als das an Infrastruktur und Bedürfnissen ähnlich gelagerte Bundesland Oberösterreich. Ich ersuche alle hier herinnen, deswegen unseren Dringlichkeitsantrag zu unterstützen und sage jetzt schon Danke dafür. (Beifall) Erste Präsidentin: Danke sehr. Gibt es dazu weitere Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und bitte Sie um ein Zeichen mit der Hand, wenn Sie dem Antrag zur Beilage 341/2004 beitreten. (Alle Abgeordneten heben die Hand.) Danke. Der Antrag ist einstimmig angenommen. Wir kommen zu Beilage 343/2004. Das ist der Initiativantrag betreffend Erhalt der VA-Tech als österreichischen Konzern. Ich bitte den Herrn Klubobmann Dr. Frais über diese Beilage zu berichten. Bitte. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Beilage 343/2004. Initiativantrag der sozialdemokratischen Abgeordneten betreffend den Erhalt der VA-Tech als österreichischen Konzern. Der Oö Landtag möge beschließen: Die Oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, ein Konzept zu erstellen, das den Erhalt der VA-Tech als österreichischen Konzern mit Sitz der Konzernzentrale am Standort Linz gewährleistet. Als Maßnahmen werden in der Begründung angeführt, dass seitens der ÖIAG die Anteile behalten werden sollen, dass seitens des Landes Oberösterreich die Bemühungen um eine Mitarbeiterbeteiligung bestmöglich unterstützt werden sollen und dadurch eine Sperrminorität von 25 + 1 erreicht werden soll, wodurch gewährleistet wäre, dass die VA-Tech als ein eigenständiges mit österreichischem Kernaktionär ausgestattetes österreichisches Unternehmen weiterhin Bestand hätte. Erste Präsidentin: Danke, Herr Klubobmann Dr. Frais. Ich teile Ihnen mit, dass zu diesem Verhandlungsgegenstand ein Abänderungsantrag eingelangt ist, den wir Ihnen als Beilage 349/2004 auf Ihren Plätzen aufgelegt haben. Unsere Geschäftsordnung bestimmt, dass dieser Abänderungsantrag in die Wechselrede miteinbezogen wird. Ich eröffne die Wechselrede und erteile dem Herrn Klubobmann Dr. Frais das Wort. Abg. Dr. Frais: Meine sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich habe heute am Vormittag einige Zitate geliefert aus dem September. Ich komme jetzt zu oberösterreichischen Zitaten. Es war so, dass sich Landeshauptmann Pühringer am 1. 9. 2004 ebenfalls für den Verbleib der ÖIAG bei der VA-Tech eingesetzt hat, bis ein stabiler Kernaktionär gefunden sei. Zudem werde Oberösterreich an einer Aktion mit Wien und der Steiermark zum Aufbau einer Mitarbeiterbeteiligung mitwirken. ÖIAG-Chef Peter Michaelis erklärte und das nur zur Ergänzung, es gäbe keinen Kontakt mit den Deutschen. Gemeint ist Siemens. Am 2. 9. 2004, meine sehr verehrten Damen und Herren, erklärt Dr. Scharinger im Gespräch mit dem Volksblatt, dass er sich nicht vorstellen könne, dass ein solch renommierter Konzern wie Siemens gegen die österreichischen Interessen eine Übernahme organisieren würde. Ins selbe Horn stieß auch Landeshauptmann Josef Pühringer. Zitat: Wir brauchen eine österreichische Mehrheit und einen stabilen Kernaktionär. Am 2.9. 2004 weiters: Politiker aller Parteien wollen das, nämlich die Kapitalerhöhung. Ziel sei, dass ein stabiler heimischer Aktionärskern gefunden wird, ähnlich wie bei Böhler-Udeholm oder voestalpine, sagt Pühringer. Gleichzeitig erklärt der Vorstand, der noch skeptisch war, dass sie alles unternehmen werden, dass der Konzern in seiner jetzigen Form erhalten bleibe. Meine sehr geehrten Damen und Herren! So weit nur dazu, zur Bestätigung dessen, dass dieser Antrag mit den Intentionen Oberösterreichs übereinstimmt, und der Herr Landeshauptmann tritt ja nicht als ÖVP-Funktionär auf, sondern als Vertreter des Landes Oberösterreich nach außen, so sieht es ja unsere Verfassung vor und deshalb nehme ich das auch ernst, wofür er sich eingesetzt hat. Punkt Zwei. Wir haben einen Antrag eingebracht, meine sehr verehrten Damen und Herren, der jetzt durch einen sogenannten Abänderungsantrag mehr oder weniger ersetzt werden soll. Ich sage das mit der Deutlichkeit, weil es sich hier aus unserer Sicht keinesfalls mehr um einen Abänderungsantrag handelt, sondern es geht hier eher um einen Umgehungsantrag, wie ich eine Dringlichkeit umgehen kann, um faktisch über einen anderen Antrag im Anhängeverfahren letztendlich einen neuen Antrag im Landtag hier herinnen zu konstruieren. Ich ersuche, meine sehr verehrten Damen und Herren, um Unterbrechung. Mir ist das Thema zu wichtig. Ich möchte gerne eine Obmännerkonferenz einberufen und ich ersuche, Frau Präsidentin, diese Obmännerkonferenz jetzt einzuberufen, denn hier geht es um einen völlig neuen Stil, würde dieser Antrag in dieser Form hier im Hause zugelassen bzw. zur Abstimmung gelangen. (Beifall) Erste Präsidentin: Es entspricht einer Vereinbarung, dass wann immer ein Klubobmann eine Unterbrechung der Sitzung beantragt oder wünscht, dass diesem Wunsch auch nachgegeben wird. Ich unterbreche die Landtagssitzung und bitte die Herren Klubobmänner zu einer Obmännerkonferenz ins Regierungssitzungszimmer, von dem ich hoffe und annehme, dass es frei ist. Ich bitte Sie, sich darum zu kümmern. Bitte. (Unterbrechung der Sitzung: 17.07 Uhr) (Fortsetzung der Sitzung: 18:12 Uhr) Erste Präsidentin: So, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir nehmen die unterbrochene Sitzung des Landtags wieder auf. Wir behandeln den Antrag zur Beilage 343/2004. Die Wechselrede darüber habe ich schon eröffnet und ich erteile dem Herrn Klubobmann Trübswasser das Wort. Abg. Trübswasser: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine geschätzten Damen und Herren! Die Frage ist: Worum geht es? Und genau diese Beantwortung dieser Frage ist im Mittelpunkt gestanden bei den Überlegungen der letzten beiden Tage. Ich sage es noch einmal: Die Überraschung in unserem Klub war einigermaßen groß, dass es zu dieser wichtigen Frage kein gemeinsames Vorgehen gegeben hat. Und wir haben uns bemüht, genau den Punkt, nämlich dass morgen entscheidende Verhandlungen stattfinden und dass morgen die Möglichkeit besteht, dass die Landesregierung einen gemeinsamen Willen hat und der die Unterstützung durch den Landtag vorfindet, dass wir dieses Ziel erreichen. Das war der Grund, warum wir uns bemüht haben um eine Position, die mehrheitsfähig ist, die von allen Parteien mitgetragen werden kann und die der Sache am meisten dient. Ich glaube, wir sind in einer Situation, wo die Möglichkeiten, die Handlungsmöglichkeiten, die nicht wir verursacht haben, ich möchte das betonen, die Grünen haben von Anfang an höchste Bedenken gehabt, wie diese Entwicklung in Gang gekommen ist, an deren Ende wir jetzt stehen, und wir haben uns nur bemüht, diese Grundforderungen, Sicherung der Arbeitsplätze, dass der österreichische Betrieb weiterhin gewährleistet ist, dass der Standort Linz gewährleistet ist, und vor allem die Unternehmenszentrale. Und das steht im Antrag. Ich ersuche, dass wir aus dieser, wie soll ich sagen, aus dieser Situation einen Entschluss in diesem Landtag fassen, der dem Unternehmen VA TECH dient, der das gewährleistet, was wir alle hier wollen, und das habe ich am Vormittag schon gesagt, das ein ganz wichtiger Punkt ist, dass es nicht Sinn und Zweck von Anträgen sein soll, in so einer wichtigen Frage in gute und schlechte zu teilen. Ich glaube, dass alle in diesem Land, zwar mit unterschiedlicher Intensität wie ich vielleicht möglicherweise orten kann, aber trotzdem, es ist allen hier in diesem Haus wichtig, und ich glaube, dass man Verstimmungen und alles das, was natürlich auch zu unserer täglichen politischen Arbeit gehört, in diesem Moment vergessen sollte. Ich ersuche Sie, dass das Bemühen um diesen Abänderungsantrag von dem Willen getragen war, für die VA TECH ein ganz deutliches Signal zu geben, und ersuche Sie diesem Abänderungsantrag die Zustimmung zu erteilen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile dem Herrn Abgeordneten Ing. Sulzbacher das Wort. Abg. Ing. Sulzbacher: Frau Präsident, meine Damen und Herren! Ich glaube, wir stehen vor einer ganz ernsten Situation, und eigentlich müssten wir es schon wissen. Es ist noch nicht so lange aus, da ist es um die voestalpine AG gegangen. Und ich sage, wenn Oberösterreich, nicht nur der Landtag, nicht nur der Herr Landeshauptmann, nicht nur die Arbeitnehmer, nicht nur die Betriebsräte, nicht so eine eindeutige Haltung im Vorjahr eingenommen hätten, also das unmissverständliche Bekenntnis, diesen Konzern in Österreich und in Oberösterreich halten zu wollen, dann würde es heute um die voestalpine AG anders ausschauen und andere würden sich wahrscheinlich über die guten Ergebnisse freuen. Und, es mag schon sein, dass in diesem Haus, ich bin seit 1985, eigentlich dem Schicksalsjahr der Verstaatlichten, hier Abgeordneter und mein Einstieg war kein angenehmer, und ich bin es gewohnt, dass für alles, was in der Verstaatlichten schief gegangen ist, die roten Betriebsräte Schuld waren und für alles, was gut gegangen ist, die Manager, die Vorstände und auch die Aufsichtsräte, ganz egal welcher Fraktion sie angehört haben. Aber es tut schon etwas weh, wenn immer wieder wiederholt wird, und ganz besonders, wenn das mein Freund Schürrer macht, und auch wieder nachspricht und sagt, ja eigentlich hätten wir die Situation nicht, wenn nicht die roten Betriebsräte, darunter auch der Sulzbacher, ihr das an den Kovac verkauft hättet. Es wird wahrscheinlich eh nichts nützen, ich möchte auch die Verantwortung, die ich sicher auch als Betriebsrat im Aufsichtsrat habe, nicht von mir weisen, ich möchte euch nur ein paar zeitliche Abfolgen zeigen, wie das zustande gekommen ist, nicht um mich abzuputzen, aber um vielleicht doch zu einem etwas anderen Bild zu kommen. Es war so, und ich bin auch gefragt worden, warum diese Verschränkung aufgegeben wurde zwischen voestalpine AG und VA TECH. Ich bilde mir zumindest ein, dass ich zu denen gehöre, die ganz wesentlich mitgewirkt haben, dass es diese Verschränkung überhaupt gegeben hat. Wir sind dort mit dem zuständigen Minister gesessen und als Stahlangehörige haben wir es schwer verwinden können, dass der Industrieanlagenbau nicht mehr zu uns gehören sollte nach der Neukonstruktion der Verstaatlichten. Dass es hier eine VA TECH geben soll mit dem Industrieanlagenbau, der ja aus der voestalpine in Linz hervorgegangen ist. Und das war eigentlich nur dadurch einigermaßen verschmerzbar, dass wir verlangt haben, diese zwei Konzerne sollen sich verschränken. Es war eigentlich eine Idee der Betriebsräte. Und es war keine Idee der Betriebsräte, diese Verschränkung im Jahr 2001 wieder aufzugeben. Es waren zum einen wirtschaftliche Zwänge, zum anderen waren es natürlich schon die Vorstände, die gekommen sind und verlangt haben, die VA TECH war wirtschaftlich in einer schwierigen Situation, hat dringend Geld gebraucht, und hat von sich aus angeregt, diese Verschränkung aufzugeben, weil es sich für die Geschäftsbeziehung herausgestellt hat, ich rede jetzt das nach, was Manager reden, es ist nicht meine persönliche Auffassung, die ist ein bisschen eine andere, weil es sich eigentlich eh nicht gut vertragt, dass der, der die Anlagen baut, der Industrieanlagenbau, zu sehr mit dem, der die Anlagen kauft, verschränkt ist, weil es dann sehr schwer ist, dass der, der investiert, auch von anderen noch Gegenangebote bekommt und dadurch ständig Gefahr läuft, die Anlagen zu teuer zu kaufen. Mein persönlicher Standpunkt war, und das ist alles nachlesbar in Protokollen, ich wollte immer den Industrieanlagenbau zurückkaufen. Also, bis heute stehe ich auf dem Standpunkt, dass es sozusagen eine Perle gewesen wäre, dass der Industrieanlagenbau, der aus der voestalpine Stahl hervorgegangen ist, das hochgradige Ingenieurbüro mit über 2000 Ingenieuren wieder zurückkommt in die voestalpine Stahl. Es hätte Zeiten gegeben, da hätte man das fast geschenkt bekommen. Aber ich bin nicht der Manager. Vorstände und Management haben anders entschieden, auch aus den Gründen, wie ich sie zuerst versucht habe zu erklären. Also die Verschränkung ist aufgegeben worden, um die VA TECH in die Lage zu versetzen, mit den finanziellen Mitteln, die sie aus dem Verkauf der voest-Anteile lukrieren, überleben zu können. Ich glaube, wenn wir dort nicht verkauft hätten oder wenn sie nicht verkaufen hätten dürfen, wären wahrscheinlich die Betriebsräte und die Manager zu uns gekommen und hätten uns gebeten, doch ihre Existenz nicht in Frage zu stellen. Also nicht der Betriebsrat war es, der die Verschränkung aufgehoben hat, wir waren eigentlich eher die Erfinder. Und es ist auch dort ausgemacht worden, wie die VA TECH die voest-Anteile verkauft hat und die VA-TECH-Anteile ja sehr unter schlechtem Börsenkurs gelitten haben und ja ständig Minusabschreibungen in den Bilanzen erforderlich waren. Das waren auch nicht die Betriebsräte, die da bei den Aufsichtsratssitzungen gejammert haben, dass schon wieder ein Abschreibbedarf ist wegen der schlechten Kurse der VA TECH, sondern das waren schon die Vorstände, und das waren schon die Aufsichtsräte, die vorwiegend auch aus dem Bankenbereich kommen. Jeder weiß, Betriebsräte sind nicht so geartet. Ja, Bilanzen lesen können wir zwar auch ein bisschen, aber das ist nicht unser erstes Thema bei einer Aufsichtsratssitzung. Wir haben immer eher dafür gesorgt, dass dieser Verbund bestehen bleibt am Standort. Aber es hat dazu geführt, und da kann man sicher dem Betriebsrat eine Mitschuld geben, dass der Vorstand einen Blankoscheck bekommen hat, weil uns geschildert wurde, es kann sozusagen schlagartig ein Investor auftreten, der Interesse hat an unseren VA TECH-Anteilen , und so das Aufsichtsratspräsidium ermächtigt worden ist vom Aufsichtsrat, und da habe ich als Betriebsrat das einzige, das erste und das letzte Mal zugestimmt, dass das auch klar ist. Also, alles andere sind Geschichten. Es hat dann nichts mehr zum Zustimmen gegeben. 2001 wurde grundsätzlich das Aufsichtsratspräsidium ermächtigt, einen Verkauf der VA TECH-Aktien, wenn ein Investor auftritt, durchzuführen. Tatsächlich verkauft wurde am 14. Mai 2003. Da habe ich es so in der Zeitung erfahren wie alle anderen auch. Ich bin nicht Mitglied im Aufsichtsratspräsidium. Und in der nächsten normalen Aufsichtsratssitzung am 5. Juni 2003 wurden wir darüber informiert, dass das Aufsichtsratspräsidium von dieser Vollmacht Gebrauch gemacht hat und unter drei Bewerbern sozusagen den Besten genommen hat, das war dort der Kovac, der diesen Zuschlag bekommen hat. Es war dort weder etwas abzustimmen, also wir haben das zur Kenntnis gekriegt. Also, wenn ich mich schuldig fühle, und wüsste nicht, was ich heute tun sollte, wenn ich wieder in der Situation bin, eine Verschränkung, an der mir sehr viel gelegen ist, dann aufgeben zu müssen, weil die VA TECH das verlangt, weil sie in finanziellen Zwängen war, ich wüsste nicht, ob ich mich anders verhalten würde. Niemand hat gewusst, ja, der Kovac hat sich dort, ja, und ich habe Betriebsräte in meiner Gewerkschaft, die arbeiten im Bereich von Firmen von Kovac, die schildern einen völlig anderen Kovac. Offensichtlich ist der in der Lage, verschiedene Bilder zu zeichnen. Niemand, der in Aufsichtsräten ist, wird wissen, hat niemand der normalen Aufsichtsräte hat die Chance, wirklich bei Detailverhandlungen zu sein, sozusagen der Kovac taugt uns oder der taugt uns nicht. Jeder weiß, das wird im Präsidium entschieden. Und man wird halt dann als Aufsichtsrat auf Grund verschiedener Kriterien unterrichtet, warum der und der nicht. Bis zum tatsächlichen Verkauf ist üblicherweise strengstes Stillschweigen vereinbart. Ich sage das nur, weil es vielleicht Leute gibt, die nicht wissen, wie so etwas zugeht. Da wird ja nicht gehandelt, und da hat man nicht die Möglichkeit, dass man da als Betriebsrat dauernd aufzeigt und sagt, Kovac ja oder Kovac nein. Das zu dem Thema, warum Verschränkung aufgelöst und rote Betriebsräte hätten mitgestimmt, dass das der Kovac kriegt. Und jetzt sage ich zu dem Antrag: Wenn es uns nicht gelingt in Oberösterreich, und morgen gibt es eine Aussprache, wenn der Herr Landeshauptmann morgen nicht eindeutig erklärt, dass er den Schüssel anruft und der Schüssel Order geben muss, dass die ÖIAG nicht verkauft, dann gehört das alles Siemens. Da können wir tun was wir wollen. Ich lasse mir schlecht Schuld zuweisen, weil nicht nur seit dem Vorjahr reden wir davon, dass wir eigentlich eine Form einer Landesbeteiligung brauchen würden, um solchen Fällen vorzubeugen. Ich glaube, zehn Jahre bringen wir es schon bei den Budgetreden, und viele Anträge. Also, uns kann man nicht die Schuld geben, dass wir uns nichts überlegt hätten. Und im Vorjahr war es so, dass wir sehr knapp dran waren. Ich wünsche mir diese Beteiligungsgesellschaft nach wie vor. Auch die Beteiligung an der voestalpine AG, da mache ich mir keine Sorgen, dass uns morgen der Scharinger oder die Oberbank verkauft. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: "Seit wann?") Aber auch die haben Aufsichtsräte. Auch die voestalpine wird wieder einmal in eine Krise kommen. Das kann ja niemand annehmen, dass ständige Stahlhochkonjunktur herrscht. Die Aktien werden wieder fallen. Und wer sich ein bisschen auskennt, der kann sich ausmalen was passiert, wenn die Banken in ihren Büchern Abschreibungen tätigen müssen, weil der Kurs nicht 50 oder 55 sondern 30 oder 25 ausmacht. Dann frage ich Sie, wie lange, glauben Sie, kann eine Raika, eine Oberbank, Versicherung die Aktien noch behalten? Da kommen wir derartig unter Druck und da hilft uns das nichts, dass ein Scharinger, Gott sei Dank, ein halber Voestler ist, ja, und sozusagen bewirkt hat, dass in seinem Gefolge ich viele gefunden habe, und da will ich auch gar nicht die Bemühungen des Landeshauptmannes schmälern, aber das Vorsorgen für schlechtere Zeiten und wirklich wenn Gefahr droht, eine gute Firma, an der will sich jeder beteiligen, da ist keine Gefahr, solange es gut geht, aber man muss ja vorsorgen, was ist, wenn es schlecht geht? Da wünsche ich mir, dass wir dann wirklich die Beteiligungsgesellschaft haben. Aber jetzt, glaube ich, in Sachen VA TECH hilft nur eines, tatsächlich dafür zu sorgen, dass die ÖIAG nicht verkauft, dass die Mitarbeiterbeteiligung so rasch wie möglich in Form einer Vorfinanzierung, was ja das Land Oberösterreich auch versprochen hat mitzutun, wenn es dazu kommt, hier einsteigt. Dann kann man wenigstens einmal Zeit gewinnen, dann ist zwar Siemens schon drinnen. Da möchte ich gar nicht ausschließen für alle Zeit, ob nicht Siemens vielleicht eh im Laufe der Jahre der richtige Kernaktionär wäre, aber dann kann man sozusagen als gleichberechtigter Partner sich die Dinge anschauen. So ist das ein reines Diktat von Siemens. Wie das ausschaut, jetzt ist die Siemens sicher keine schlechte Firma, aber die Wiener werden immer beschrieben als die großen Sozialpartner, aber die sind im großen Maße auch ferngesteuert von München, also der Hochleitner kann auch nicht tun was er will. Man hat eh schon gesehen, er kann nicht einmal bei dem, was er selbst sagt, recht lange bleiben. Ich glaube, es ist wirklich fünf Minuten nach zwölf Uhr. Dass wir uns da jetzt Sorgen machen, mit Zusatzanträgen da irgendwo so einen Weichspüler hineinzubringen, also ich hätte mir eher einen Zusatzantrag erwartet, der noch viel massiver verhindert, dass die Siemens jetzt zugreifen kann. Die Siemens kann zugreifen in dem Moment, wo ÖIAG herausgeht. Das muss in erster Linie einmal verhindert werden. Das muss das oberösterreichische Interesse sein, dass die ÖIAG drinnen bleibt, dass sofort begonnen wird mit der Mitarbeiterbeteiligung. Dann wird wieder Vertrauen gewonnen, und dann, glaube ich, haben wir diesen Spielraum, den wir brauchen um diese VA TECH für uns zu retten. Also, wir werden auf jeden Fall diesen Zusatzantrag aus dem Grund ablehnen. (Beifall. Zwischenruf links: "Bravo!") Erste Präsidentin: Bitte, Herr Klubobmann Mag. Strugl. Abg. Mag. Strugl: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Zunächst einmal, es gibt einen aktuellen Anlass, nämlich der auch den Landtag von heute im Wesentlichen mitbestimmt. Das ist ein Gespräch morgen, das hat der Herr Abgeordnete Sulzbacher schon erwähnt, und daher, nehme ich an, gibt es auch einen Dringlichkeitsantrag, und es gibt von uns einen Abänderungsantrag dazu. Ich sage zuerst einmal zum Formalen etwas, weil, erstens wir in der Klubobmännerkonferenz sehr intensiv darüber diskutiert haben und weil das der Herr Klubobmann Frais auch erwähnt hat, bevor er gebeten hat um die Sitzungsunterbrechung. Wir sehen das anders als die Sozialdemokraten. Wir sehen den Abänderungsantrag in die selbe Richtung gehend wie den Hauptantrag, aber mit anderen Akzenten. Die Geschäftsordnung räumt diese Möglichkeit ein. Das Wesen des Abänderungsantrages besteht darin, dass der Hauptantrag abgeändert wird. Man kann jetzt darüber diskutieren, wie weit ist das zulässig. Die Geschäftsordnung sagt darüber nichts. In meiner Zeit wie ich im Bundesrat war, war das an sich normal. In diesem Haus war das bis jetzt nicht so. Ich sage dazu, wichtig ist uns, dass eine klare, auch politische Willensäußerung vor dem morgigen Tag von diesem Landtag ausgeht. Wir haben eine etwas andere Sicht in den Fragen, auf welchem Weg man dort hinkommt. Ich sehe aber schon zum Teil auch viele Übereinstimmungen dort, wo es um die Zielsetzungen geht. Deswegen sagt ja auch der Zusatzantrag, dass auch die Landesregierung sich darum bemühen soll, dass der Leitbetrieb VA TECH am Standort Oberösterreich und der Standort selbst gesichert wird und dass daher, sozusagen, auch die damit verbundenen Arbeitsplätze entsprechend auch abgesichert werden sollen. Das ist, glaube ich, etwas, wo wir uns eigentlich durchaus verständigen könnten. Und über manche konkreten Fragen, die rund um diesen komplexen Sachverhalt sich jetzt stellen, da gibt es halt unterschiedliche Meinungen. Aber darin sehe ich jetzt noch nicht in Wirklichkeit ein demokratiepolitisches Problem, sondern da sind wir uns halt nicht einig geworden auch in inhaltlichen Fragen. Das ist, glaube ich, etwas, was uns öfter passiert. Ich möchte nur zu dem, was der Abgeordnete Sulzbacher vorher gesagt hat, schon sagen: Ganz so ist es nicht, wie Sie es dargestellt haben, dass, weil Sie auch das Beispiel voestalpine und Börsegang erwähnt haben, dass, wenn wir da uns nicht alle sozusagen bemüht und Druck gemacht hätten, dass diese erfolgreiche voest von heute mit dieser wirklich erfreulichen Entwicklung es nicht gäbe. Also da muss ich schon noch einmal in Erinnerung rufen, was an diesem Rednerpult alles gesagt wurde auch von Ihrer Seite. Von Zerschlagung war die Rede, vom Verscherbeln war die Rede (Zwischenruf Abg. Winterauer: "Das kann eh kommen!"), ins Ausland geht das auf der Stelle, haben Sie gesagt. Der Erich Haider hat gesagt, das wird ein wirtschaftliches Fiasko werden für das Unternehmen. Wir wissen aber heute, dass das nicht so gekommen ist, sondern ganz im Gegenteil, dass die voest erfolgreicher ist als je zuvor. Wir glauben schon, dass der Weg, den man dort gegangen ist, und Sie haben ja das heute indirekt bestätigt, nicht schlecht gewesen ist. Im Gegenteil, eigentlich erfolgreich gewesen ist. Und ich brauche nicht in Erinnerung zu rufen, wie man uns, inklusive den Landeshauptmann, dafür geprügelt hat. Das dürfen wir dann doch bitte nicht so darstellen, dass das eigentlich eh alles eitel Wonne war und darum geht es uns heute so gut in der voest. Das möchte ich schon auch bemerken an dieser Stelle. Sie haben sich gerechtfertigt dafür, dass Sie diesem Verkauf an Kovac zugestimmt haben. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Er hat ja dem Verkauf an Kovac nicht zugestimmt, weil er gar nicht gefragt worden ist!") Was? Im Aufsichtsrat nicht mitgestimmt? (Zwischenruf Abg. Schenner: "Nein! Unverständliche Zwischenrufe links.) Also ich habe einen anderen Wissensstand, nämlich dass das mit Ihrer Stimme ermöglicht worden ist dort. Ich meine, wenn Sie mir das Gegenteil beweisen können, nehme ich es gerne zur Kenntnis. (Zwischenruf Abg. Ing. Sulzbacher: "Ich habe versucht das zu erklären!") Ja, aber ehrlich gesagt, mir liegen andere Informationen dazu vor. Nein, nicht innerhalb der ÖVP, sondern darüber gibt es Protokolle, meine Damen und Herren von der SPÖ. Und das können Sie heute nicht mehr wegdiskutieren. Und ich sage Ihnen etwas anderes. Es ist ja gar nicht so sehr der Vorwurf, dass man sagt, da hat man in einer bestimmten Situation etwas mitgetragen. Sie haben ja auch versucht, das zu erklären. Das Problem ist doch einfach die Frage der Glaubwürdigkeit, weil sich die selben Leute dann hingestellt haben und gesagt haben, Feuer, der Kovac, unmöglich. Das waren nämlich genau diejenigen, die das erst ermöglicht haben. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Passt eh!") Das war doch unsere Kritik, und darauf bezieht sich ja auch das, was wir gesagt haben. (Beifall) Es macht doch keiner jemandem einen Vorwurf, der, so wie Sie es erklärt haben, gesagt hat, es gab eine bestimmte Konstellation damals und verschiedene Umstände. Nur dann dürfen Sie nachher nicht hergehen und sagen und sich da hinunter stellen bei einer Demonstration und sagen, und jetzt muss der Landeshauptmann her. Das ist nicht ehrlich, und dagegen haben wir uns gewehrt. Und das muss ich auch an dieser Stelle noch einmal sagen. (Zwischenruf Abg. Pilsner: "Schon wieder verdreht!") Und, Herr Abgeordneter Sulzbacher, eines auch noch. Ich meine, Sie waren ja derjenige, der bei der voest-Diskussion mir vorgeworfen hat, der Meister der Demagogie. Also ich frage mich, wer demagogisch agiert und argumentiert hat in der VA-TECH-Frage. Das frage ich mich wirklich. Und wenn man es wirklich ein bisschen nüchtern diskutiert, dann muss man schon sagen, da passt halt manches nicht zusammen. Man darf sich das bitte auch nicht so vorstellen, weil Sie das auch so gesagt haben, und ich erwarte mir, dass der Landeshauptmann morgen den Bundeskanzler anruft und sagt, und die ÖIAG muss drinnen sein. Ja, meine Damen und Herren, wie stellt man sich denn das vor? Also, das ist ja, glaube ich, eine Sicht der Dinge, die mit der politischen Realität aber auch nur entfernt etwas zu tun hat. (Zwischenruf Abg. Ing. Sulzbacher: "Ich weiß das nur vom Herrn Landeshauptmann Dr. Pühringer, dass er das immer so macht!") Es ist richtig, dass er sich dafür einsetzt, aber Sie wissen ganz genau, dass auch ein Landeshauptmann nicht die Möglichkeit hat, dem Bundeskanzler anzuschaffen, dem Finanzminister anzuschaffen oder der ÖIAG anzuschaffen, was sie zu tun haben. Und ich darf Ihnen ganz im Vertrauen sagen, diese Erfahrung haben Sie auch schon öfter gemacht in der Vergangenheit, wie ich weiß. Daher, bitteschön, hören wir auf mit solchen wirklichen Scheinargumenten, denn das führt uns letztlich in der Diskussion auch nicht weiter. (Beifall) Ich glaube, es gibt im übrigen ja mehrere Beispiele, wo wir diese nicht ganz nachvollziehbare Argumentation der SPÖ auch miterlebt haben. Es war doch auch bei ZF Steyr so. Also ehrlich gesagt, niemand in diesem Haus, glaube ich, wird begrüßen, dass dort es jetzt zu einer Gefährdung der Arbeitsplätze kommt. Nur, schauen wir halt auf die Geschichte, wie ist es dazu gekommen? Wie ist es dazu gekommen? (Zwischenruf Abg. Winterauer unverständlich) Ja eh, Herr Kollege Winterauer, nur ich frage Sie jetzt ganz offen. Der Herr Stronach und die Magna hat an Passau verkauft im Jahr 2000, ja. (Zwischenrufe links unverständlich) Na ja, aber da sind namhafte Sozialdemokraten in wesentlichen Funktionen, sagen wir es einmal so. Ich sage nicht, das ist eine rote Firma, aber eine schwarze ist es, ehrlich gesagt, auch nicht. (Beifall) Und wer, Herr Abgeordneter Prinz, hat denn an den Stronach verkauft? (Zwischenruf Abg. Prinz: "Wir nicht!") Ach so. Bank Austria, Creditanstalt unter einem Bundeskanzler Vranitzky und einem Finanzminister Edlinger. Ja waren wir das vielleicht? (Zwischenruf Abg. Winterauer: "Ja freilich, der Schüssel war es!") Nein, das war ja 1998, Herr Kollege. Also, ich bin ja dafür, dass man die Dinge wirklich ordentlich auch betrachtet. Ich wehre mich ganz einfach auch gegen die Argumentation der SPÖ, die einfach so tut als wie wenn es das alles nicht gegeben hätte und dann hergeht und sagt, ja, und schuld ist die Bundesregierung und der Landeshauptmann oder ich weiß nicht wer. Also diese Politik, muss ich sagen, die lehne ich ab, weil das ist in Wahrheit nicht eine vernünftige, sachliche Diskussion, sondern ganz einfach, wenn Sie zu mir sagen, Meister der Demagogie, dann frage ich Sie, was ist denn das dann? Da möge man bitte vor der eigenen Tür kehren. Und zur Frage, wie verlässlich ist denn ein möglicher Kernaktionär Siemens? Es gibt nicht ganz unwichtige Politiker in der SPÖ, zum Beispiel den Wiener Landeshauptmann und Bürgermeister, die halten Siemens für keine schlechte Lösung. Ich glaube, Sie haben es ja eh angedeutet, vielleicht ist das sogar ein Weg, der uns weiterhelfen wird, weil das ein Konzern ist, der interessiert daran ist, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir wissen aber auch nicht, was sozusagen die nächsten Schritte sind, was tut die ÖIAG, kommt eine Mitarbeiterbeteiligung zustande etc? Das wissen wir nicht. Und es gibt vom Land die Zusage und dazu stehen wir auch nach wie vor, dass wenn ein Modell der Mitarbeiterbeteiligung auf dem Tisch ist und, meine Damen und Herren, das hat der Betriebsrat bis heute noch nicht vorgelegt, darf ich das auch einmal sagen an dieser Stelle, aber wenn es dieses Modell, bei der voest hat das funktioniert, weil da gab es eine Stiftung, bei der VA TECH haben wir das nicht, aber es gibt die Zusage des Landes, dass wenn es das gibt, dass wir diese Bemühungen unterstützen, genauso wie andere Länder auch. Und das möge man bitte zur Kenntnis nehmen. (Beifall) Wie gesagt, warum der Abänderungsantrag? Wir haben also eine veränderte Lage, wir wissen manche Dinge nicht wie sie sich weiter entwickeln. Daher haben wir hier auch eine andere Stoßrichtung und wollen einfach haben, dass Maßnahmen gesetzt werden, die dazu beitragen, dass der Standort und der Betriebsstandort der VA-TECH-Betriebe, Karl Frais hat sie am Vormittag auf einer Landkarte hergezeigt, dass die hier am Standort Oberösterreich mit geeigneten Mitteln abgesichert werden. In diese Richtung geht der Abänderungsantrag und ich glaube das ist ein Ziel, das auch unterstützenswert ist. Ich bedaure, dass es nicht möglich ist, dass man sich darauf verständigt. Aber ehrlich gesagt, ich möchte auch eines nicht im Raum stehen lassen, dass man jetzt so tut, als ob es eine Seite gäbe, die will die VA TECH retten und der anderen Seite ist es wurst. Das ist einfach nicht so, sondern es geht darum, was sind wirklich zielführende Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen? Und darum dreht sich die Diskussion und da fordere ich auch ein bisschen mehr seriöse und sachliche Diskussion an dieser Stelle ein. (Beifall) Erste Präsidentin: Ich erteile dem Herrn Abgeordneten Kapeller das Wort. Abg. Kapeller: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren, sehr geehrter Herr Kollege Strugl! Es geht nicht um die Einteilung in gut und böse und um retten und nicht retten, sondern es geht um die Vorgangsweise. Und ich erlaube mir eine kurze Anmerkung zur heutigen Vorgangsweise bei der Behandlung dieser beiden Anträge zu machen. Ich mache dies deswegen, weil ich nicht nach Hause fahren möchte und mich dann ärgere, weil ich es nicht getan habe, weil ich meine Enttäuschung auch hier vom Rednerpult Ihnen zur Kenntnis bringen möchte. Ich gehöre seit 1985 dem Oberösterreichischen Landtag an. Und ich kann mich nicht erinnern, dass es schon einmal eine derartige Vorgangsweise gegeben hat. Was meine ich? Warum bin ich so enttäuscht? Wir haben uns als SPÖ-Klub entschieden einen Antrag einzubringen, weil wir uns Sorgen machen. Und ich möchte jetzt nicht inhaltlich darauf eingehen, das ist schon diskutiert worden, wir wissen um was es geht, was die Thematik ist. Und jeder andere Klub hätte sich genauso wie wir Sorgen machen können, einen Antrag einbringen und zur Diskussion stellen und zur Abstimmung bringen können. Ich sage dies deswegen, weil ich hier enttäuscht bin, weil ich zwischen den Zeilen der Wortmeldungen höre, ja warum hatten wir denn die anderen Klubs nicht informiert? Warum haben wir denn nichts gesagt? Ja meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ein Klub, ganz egal wie groß er ist, in diesem Haus einen Antrag einbringt, dann bringt er diesen Antrag eigenständig und selbstständig ein und er braucht sich nicht vorwerfen zu lassen, dass er nicht vorher woanders hingegangen ist um zu fragen. Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es mag sein, dass es nicht direkt so gesagt wurde. Aber ich habe es so vernommen und daher meine Enttäuschung. Und zum Zweiten: Mit der Vorlage dieses Abänderungsantrages wird unser Antrag aus meiner Sicht nicht abgeändert, sondern er wird maßgeblich verändert. Und meine sehr verehrten Damen und Herren, Kollege Strugl! Das ist ja genau der Punkt meiner Enttäuschung. Es wäre ja viel ehrlicher gewesen, wenn man sagt, der SPÖ-Klub hat einen Antrag gestellt, mit diesem Antrag können wir nicht mitgehen, das auch begründen, das ist legitim und daher machen wir einen eigenständigen Antrag, den wir einbringen, den wir abstimmen. Aber sich dann hinter einem Antrag des SPÖ-Klubs, unter Anführungszeichen, zu verstecken und zu sagen, wir machen einen Abänderungsantrag, der in Wirklichkeit den Antrag maßgeblich verändert, das ist eine Vorgangsweise, die mich sehr enttäuscht. Und das ist der Punkt in Wirklichkeit. Nicht so sehr das Inhaltliche, das auch, aber diese Vorgangsweise, die es bisher in diesem Hause noch nicht gegeben hat. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schenner. Abg. Schenner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Mir geht es ein bisschen wie dem Helmut Kapeller und ich möchte auch nicht nach Hause fahren, ohne ganz kurz und ohne zu stark auf den Inhalt einzugehen, aber doch zu sagen, was ich mir aufgrund dieser Vorgänge denke. Der Kollege Aichinger hat heute die Evolution angezogen. Ich glaube, wir müssen uns nicht darauf verlassen, dass der Zufall unsere Zukunft steuert, wie es die Evolution macht. Wir können aus der Vergangenheit lernen. Und der Kollege Sulzbacher hat glaube ich sehr eindrücklich dargestellt, dass man in einer Zeit, in der die ÖIAG 25 Prozent der VA TECH gehalten hat, dieser Entflechtung zugestimmt hat aus den finanziellen Gründen, ohne zu wissen, an wen die Anteile verkauft werden und dass man daraus lernen soll, was in Zukunft passieren soll. Und ich glaube Sie können das drehen und wenden und ich habe das jetzt ein paar Mal gelesen. Es ist dieser Abänderungsantrag nichts anderes als ein Freibrief für die Totalübernahme durch Siemens. Denn der wesentliche Kern, der da drinnen steht, nämlich dass die ÖIAG ihre Anteile unbedingt behalten soll, dieser wesentliche Kern wird herausgestrichen. Und was wirklich dem Fass den Boden ausgeschlagen hat, das war deine Begründung Kollege Trübswasser, du hast mindestens viermal das Wort gewährleisten verwendet, Standort gewährleisten, Arbeitsplätze gewährleisten, Zentrale in Österreich gewährleisten. Und dann beantragst du, dass das Wort "gewährleisten" durch das Wort "eintreten für" ersetzt wird. (Zwischenruf Abg. Trübswasser: „Weil es der Realität entspricht!“) Also mit einem einfachen Beispiel, wenn ich zum Kollegen Steinkogler gehe und sage, ich lege mein Geld auf ein Sparbuch bei ihm, wenn du mir gewährleistest, dass ich zumindest das was ich eingelegt habe wieder herausbekomme und er sagt, jawohl, dann gebe ich es ihm. Aber wenn er sagt, nein gewährleisten kann ich es nicht aber eintreten tue ich dafür, überlege ich es mir dreimal, ob ich es ihm gebe und das sage ich nicht aus Misstrauen. (Beifall) Und dann da von großer Verantwortung zu sprechen und so einen Weichmacherantrag, noch dazu dann zu sagen das ist ein nur leicht abgeänderter Antrag der SPÖ und in Wirklichkeit das Gegenteil zu verlangen und einen Freibrief aufzustellen, das ärgert mich eigentlich und das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Früher war es ja so, ich meine wir haben ja früher auch in einer Koalition auf Bundesebene mit der ÖVP gearbeitet und manchmal da herinnen wo nicht mitstimmen können bei grünen Anträgen, dass es uns leid getan hat, weil wir gewusst haben, na eigentlich wäre es ganz gut, wenn wir mitstimmen, aber aus Koalitionsräson können wir nicht. Aber wir haben wenigstens ein schlechtes Gewissen gehabt dabei und das vermisse ich da sehr stark. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Dr. Frais. Abg. Dr. Frais: Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, lieber Kollege Strugl! Es ist jetzt schon ein relativ starkes Stück gewesen, wenn du herausgehst und forderst Seriosität ein. Ich bin es bei dir schon gewohnt, dass du das Wort häufig verwendest. Aber dass du heute in diesem Zusammenhang bei einem solchen Auftreten den Begriff verwendest, verstehe ich nicht. Ich sage dir jetzt auch warum. Nach der Methode, ich behaupte etwas Falsches und dann zu sagen haltet den Dieb, wie es du jetzt beim Kollegen Sulzbacher zuerst gemacht hast, ist ja ungeheuerlich. Und dann von ihm eine Rechtfertigung einzufordern, also ich glaube ich brauche dir das nicht näher sagen. Ich erwarte von dir umgehendst bitte die Vorlage jener Protokolle, die du angesprochen hast, und ich mache dir folgenden Vorschlag: Wenn das, was du im Grund behauptet hast, richtig ist, dann wird sich der Kollege Sulzbacher entschuldigen; wenn das, was der Kollege Sulzbacher behauptet, richtig ist in dem Protokoll, dann erwarte ich von dir eine Entschuldigung. Das wäre die Vorgangsweise gewesen, auf den Tisch bitte mit den Protokollen. (Beifall) Zweiter Punkt Kollege Strugl: Es ist schon eine historische Verfälschung, heute so zu tun, als sei die SPÖ die Erfinderin der Privatisierung auf Bundesebene gewesen. Es war Bestandteil eines Koalitionspaktes, (Zwischenruf Abg. Trübswasser: unverständlich) na, Kollege Trübswasser, du warst nicht dabei, das möchte ich schon mit aller Klarheit sagen, da weiß ich schon besser Bescheid über die Koalitionsverhandlungen, (Zwischenruf Abg. Trübswasser: „Ich war auch damals schon ein politischer Mensch!“) wenn man schon so will, aber dann bitte mit aller Klarheit, dass es zweimal fixer Punkt der ÖVP gewesen ist, wissend dass es damals der SPÖ unter unserer Kanzlerschaft mit klaren Aussagen auch nicht möglich war eine andere Koalition zu bilden. Und es stand immer im Hintergrund, wir treten dafür ein und wenn ihr das nicht macht, dann könnt ihr die Koalition mehr oder weniger vergessen. Das ist bitte in mehreren langwierigen Verhandlungen, wo immer wieder darum gerungen worden ist, ein Ergebnis gewesen. Und ich kann dir einen zweiten Punkt noch sagen: Als es darum gegangen ist, dass man die 51 Prozent erhalten wollte, hat man sich darauf geeinigt 25 plus 1. Und das war schon eine Phase, wo du ja schon dabei warst, wo, als das Regierungskoalitionsübereinkommen ÖVP – SPÖ gescheitert ist, noch die 25 plus 1 als Kernaktionär drinnen gestanden sind. Und heute so zu tun, die SPÖ sei dafür gewesen, ist halt eine historische Verfälschung, stimmt einfach nicht. Wir sind immer ganz klar für einen österreichischen Kernaktionär eingetreten und da ersuche ich euch, das auch einmal inhaltlich zur Kenntnis zu nehmen. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: „Welches Unternehmen meinst du jetzt?“) Von der Verstaatlichten ist die Rede. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: „Von der voestalpine!“) voestalpine, Telekom und so weiter. Na es ist ja gesagt worden, dass wir im Grund alles verkauft hätten. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: „Ich habe erzählt, was bei ZF war!“) Ja bei ZF, die habe ich ja heute in der Früh, lieber Kollege Strugl, angeführt, als genau jenes denkwürdige Beispiel, dass wir endlich in Österreich kapieren müssen, wenn ein ausländischer Eigentümer eine Standortentscheidung zu treffen hat, dass er sie für sein eigenes Land treffen wird, für mich auch verständlich. Und es wird bei Siemens nicht anders sein, wenn der Bundeskanzler Schröder bei Siemens anruft und sagt, wir brauchen für die Standorte in Deutschland eine Verstärkung, na dann wird es klar sein, dass nicht unbedingt in Österreich Siemens sich besonders stark machen wird. (Zwischenruf Abg. Mag. Strugl: „Ich habe nur erzählt, wer es verkauft hat!“) Und das wissen wir Kollege Strugl! Und weil wir das wissen, worum es geht, sind wir mit unserem Antrag hier hereingegangen. Und wir haben mit diesem Antrag klipp und klar gesagt, es gibt nur eine Möglichkeit, das ist der Knackpunkt, die ÖIAG muss ihren Anteil behalten, Teil zwei ist die Mitarbeiterbeteiligung und allenfalls das Grundkapital zu erhöhen. In unserem Antrag steht auch noch drinnen, dass im ÖIAG-Gesetz letztendlich auch schon die Ermächtigung ausgesprochen worden ist, eine Kapitalaufstockung vorzunehmen und das ist unsere Position. Und wer will, dass wir die Entscheidungen behalten, die ein Kernaktionär zu beantworten hat, über Standortsicherung, über Konzernzentralen, über Forschung und Entwicklung, wenn wir das wollen, dann ist dieser Weg zu gehen. Wenn wir wollen, zu sagen es ist eigentlich eh bereits alles draußen, wir sind nur dafür, dass die Unternehmensleitung und die Betriebsräte halt auch irgendwo eingebunden werden, so wie es da in dem Antrag drinnen steht, dann, meine sehr geehrten Damen und Herren, wird ein so windelweicher Antrag letztendlich nicht schützen, sondern wird letztendlich ein Wegbegleiter der Interessen von Siemens sein. Die dritte Sache, und das zum Formalen meine sehr verehrten Damen und Herren, ist auch ein Punkt der Seriosität. Man kann selbstverständlich jetzt erklären, in der Geschäftsordnung ist die Frage eines Abänderungsantrages nicht klar geregelt. Aber alle, die in diesem Haus schon länger sitzen, haben eine Usance und auch eine innere Courtoisie entwickelt, wie man mit solchen Dingen umgeht. Und es ist noch nie vorgekommen, dass man einen Antrag so abändert, dass er inhaltlich nicht mehr erkennbar ist, nicht mehr in der Intention klar ist, was der Antragsteller wollte. Es gibt zwei Möglichkeiten: Ich kann eine andere inhaltliche Position haben, dann kann ich gegen einen Antrag stimmen, selbstverständlich, ist Praxis in einem Haus wie dem Landtag. Aber eines ist ungeheuerlich, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass man quasi mit einem Trick, weil man die Dringlichkeitstermine versäumt hat, dass man sagt wir verwenden einen SPÖ-Antrag, der im Interesse der VA TECH ist, diesen Antrag verwenden wir jetzt quasi als einen Trägerantrag, daraufhin gehen wir her, machen etwas ganz anderes daraus und dann sagen wir, das ist jetzt unser Antrag und der muss abgestimmt werden. Ich ersuche um eines, haben Sie die Courage, den Mut, dass Sie hergehen und sagen, jawohl das ist ein zu weit gehender Abänderungsantrag, den werden wir zurückziehen, aber wir stimmen halt diesem Antrag der SPÖ nicht zu. Das ist ein demokratisches Spiel und kein Spiel der Trickserei. Und ich ersuche als Zweites darüber wirklich gründlich nachzudenken, denn wir werden, meine sehr verehrten Damen und Herren, bei einer solchen Abstimmung, wenn sie jetzt stattfinden sollte, diesen Saal verlassen, um auf die Einmaligkeit dieser Trickserei, um auf die Einmaligkeit der Vorgehensweise hinzuweisen. Ich ersuche Sie, vor der Abstimmung darüber noch nachzudenken. (Beifall) Erste Präsidentin: Nächster Redner ist Herr Klubobmann Mag. Steinkellner. Abg. Mag. Steinkellner: Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Karl Frais, ich verstehe deinen Ärger, aber du bist es wahrscheinlich noch nicht gewöhnt längere Zeit in Opposition in diesem Haus zu arbeiten. Wir Freiheitliche haben da schon eine gewisse dicke Haut bekommen. Wir werden dir einige Anträge dann auch vorlegen, wo inhaltliche Veränderungen insofern passiert sind oder angekündigt wurden und ganz andere Ergebnisse herausgekommen sind. Richtig ist, dass bei einer Abänderung wir noch immer auf der Suche sind, ob das einmal passiert ist, aber es hat beim Bürgerrechtsgesetz, wie damals die Veränderung war von zwei, drei Prozent, wer tatsächlich zwingend eine Volksabstimmung erreichen kann auch ähnliche, in der Geschäftsordnung zwar nicht genau gleichlagernde überraschende Ergebnisse in diesem Haus gegeben. Ich erinnere etwa an die damalige Pressekonferenz ÖVP, Absenkung der Hürde und nachher genau gegenteilige Beschlussfassung von unserem Antrag. Aber es ist richtig, dass man hier bei der Geschäftsordnung aufpassen sollte. Zurück zum Thema: Ich habe ja heute am Vormittag bereits darauf hinverwiesen, weil es wirklich ein so ein sensibles Thema ist, dass ich mir wünschen würde, hinter verschlossenen Türen die Informationen mit dem Kollegen Sulzbacher und mit vielen anderen auszutauschen, was ist möglich und was ist machbar, ohne dass wir quasi einen politischen Schlagabtausch durchführen, ist jetzt der Herr Landeshauptmann, der Herr Bundeskanzler, der Finanzminister oder wer auch immer zuständig. Jüngste Information, Siemens hat nun das Übernahmeangebot laut APA gestellt und bietet für jeden Aktionär 55 Euro pro Aktie an. Dieses Angebot ist gerade jetzt in der APA durchgekommen. Das heißt, das ist für uns alle eine Entwicklung, wo wir bedauerlicherweise und auch das habe ich bereits am Vormittag gesagt, in einer äußerst schwierigen Position sind. Wir haben in der Klubobmännerkonferenz auch darüber gesprochen, was kann eigentlich ein Aktionär mit 13 Prozent oder ein anderer Minderheitenbeteiligter in so einer Situation noch machen und welche Strategien gibt es dazu? Wenn es gute Strategien gibt, dann würde ich aber trotzdem empfehlen, sie nicht hier öffentlich für alle entsprechend darzulegen, sondern sehr schlau und klug gemeinsam das Beste nicht nur für unsere VA TECH allgemein, sondern auch für unseren oberösterreichischen Betriebsstandort zu sichern. Denn möglicherweise gibt es auch hier Unterschiede, haben die Steirer eine andere Vorstellung als die Wiener. Mir geht es um die oberösterreichische voest, mir geht es um die voestalpine Industrieanlagenbau, mir geht es um die ELIN EBG und jene wichtigen Detailbereiche der VA TECH, die besonders in Oberösterreich beheimatet sind. Wie wir diese Betriebe für uns langfristig als Zentrale, als Know-how, als wirklich technisches Wissen, das es sonst nirgendwo gibt, erhalten können und langfristig absichern können. Das ist leider nicht möglich, weil immer der politische Schlagabtausch der Lösung entgegensteht. Und ich habe heute am Vormittag auch darauf hinverwiesen, wie ehrlich ist denn dieser Landtag, wenn heute das Budget ausgeteilt wird und genau für diese Beteiligungen sind null Euro vorgesehen. Es kam dann irgendwo der Zwischenruf, na das könnten wir aus den Rücklagen machen. Jeder, der herinnen sitzt und sich mit dem Budget auseinandergesetzt hat, weiß, dass die Rücklagen in wenigen Jahren aufgebraucht sind für jene Projekte, die dieses Haus ebenfalls beschlossen hat. Das heißt, wenn jemand wirklich will, dass man Geld in die Hand nimmt, um irgendwo Mitarbeiterbeteiligungen vorzusehen, die im übrigen nicht vorgesehen sind im Unternehmen und die jetzt auf Grund des Übernahmeangebots bereits überholt sind, dann hätte man sich auch in der Vorbereitung dieser Budgetdebatte sehr wohl mit Zahlen, Ziffern und Strategien auseinandersetzen sollen. Ich bitte auch in Zukunft, wenn es um industrielle Leitbetriebe für unser Land geht, nicht den politischen Schlagabtausch zu suchen, sondern im Hinblick für den Betrieb, für unser Know-how, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Betriebe eine kluge und nicht laute Vorgangsweise zu suchen. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Wünscht noch jemand das Wort? Bitte Frau Abgeordnete Mag. Jahn. Abg. Mag. Jahn: Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Sie wissen, dass dieser Zusatzantrag ein Freibrief ist zur Komplettübernahme durch Siemens. Das steht so da drinnen. Es steht drinnen, wenn es eine Änderung in der Eigentümerstruktur gibt, dann sollen Vorstand und Belegschaft eingebunden werden und im übrigen müssen Arbeitsplätze abgesichert werden und die Werke abgesichert werden. Na, wie solche Bestandsgarantien, die Siemens nicht einmal bereit ist zu geben, wie solche Bestandsgarantien sind, das können wir uns anschauen. Und denen das noch nicht genug ist, was in den letzten paar Wochen an Schließungen und Abwanderungen von Werken internationaler Konzerne, die wir hier in Österreich haben, von Dreefs über die Zahnradfabrik, über Högl und so weiter, wenn Ihnen das noch nicht genug Beweis dafür ist, dass man sich nicht eine Minute in Wahrheit auf jegliche Bestandsgarantie verlassen kann, denn ab dem Zeitpunkt, wo eine Konzernzentrale andere strategische Überlegungen hat, ist ein Werk weg. Und das kann in zwei Jahren sein, das kann in drei Jahren sein, das muss nicht übermorgen sein. Sie wissen das, dass das ein Freibrief für die Totalübernahme ist. Und wenn Sie ansprechen, Herr Klubobmann Strugl, dass die Mitarbeiterbeteiligung, wenn doch eine vorläge, man natürlich das vorfinanzieren würde, Sie wissen auch, dass eine Mitarbeiterbeteiligung jetzt nur mehr dann Sinn macht, wenn die ÖIAG ihre Beteiligung hält. Denn mit einem Halten der Beteiligung von ÖIAG und Mitarbeitern von zehn Prozent, also 15 Prozent ÖIAG, 10 Prozent Mitarbeiter, hätte man die Sperrminorität. Und dann könnte eine Zerschlagung, auch wenn Siemens übernimmt, eine Zerschlagung verhindert werden. Gegen eine Sperrminorität kann ein Unternehmen nicht verkauft oder zerteilt werden. Und ein paar Sätze zu dieser Frage Verschränkung zwischen voestalpine und VA TECH und warum denn der Betriebsrat da zugestimmt habe. Zum einen: Es ist neu - warum er zugestimmt habe, habe ich gesagt - es ist neu, dass Betriebsräte Unternehmen verkaufen. Warum treten wir als SPÖ immer dafür ein, dass bei diesen wesentlichen österreichischen Unternehmen es eine öffentliche Kernbeteiligung braucht, dass man diese öffentlichen Kernbeteiligungen, die wir noch haben, halten sollen? Warum treten wir als SPÖ immer dafür ein? Deshalb, weil jeder private Investor, und so rot oder schwarz oder sonst wie kann der gar nicht sein, wenn er in seinem Unternehmenskonzept eine andere strategische Richtung einschlägt, dann ist ihm jede Beteiligung wurscht. Und Rütlischwüre im Besonderen, mit Rütlischwüren kann man überhaupt keine Wirtschaftspolitik machen. Man braucht öffentliche Beteiligungen an diesen wesentlichen Unternehmen, ansonst kann man die Konzernzentralen im Land nicht sichern. Und da zur voest dazu: Hätten Sie ernsthaft von der voest verlangt, die zwei Milliarden Euro-Investition, die sie jetzt macht, nicht zu machen und anstatt dessen die VA-TECH-Anteile zu behalten, das Geld dort gebunden zu lassen? Hätte das ernsthaft jemand verlangt hier herinnen? Natürlich kann man einem privaten Unternehmen nicht vorschreiben, wie es seine Geschäftspolitik zu gestalten hat. Und das kann man im übrigen auch einer Bank Austria, und so rot konnte sie gar nicht sein, auch nicht vorschreiben. Deshalb braucht es eine öffentliche Kernbeteiligung und deshalb treten wir auch so massiv dafür ein. (Beifall) Zum Zeitpunkt des Verkaufs hatte die ÖIAG noch entsprechende Anteile an der VA TECH, da wäre das alles nicht passiert, was jetzt passiert ist, wenn die ÖIAG nicht zwischendurch weiterhin ihre Anteile verkauft hätte und Sie machen einen Betriebsrat verantwortlich, dass er angeblich zugestimmt habe, aber die ÖIAG darf straflos verkaufen. Im Gegenteil, es wird offensichtlich auch noch unterstützt. (Beifall) Und ich bitte Sie wirklich, unserem Antrag zuzustimmen, nicht um zu gewinnen, nicht um zu gewinnen. Es geht darum, dass die ÖIAG ihren Anteil hält. Ansonsten ist all das, was hier heute gesagt wurde, für Schall und Rauch und es ist die VA TECH von Siemens übernommen, geschluckt. Siemens ist ein solider Konzern, das ist keine Frage. Aber es hat wieder eines unserer eigenständigen Unternehmen seine Selbständigkeit aufgegeben und es wird uns viele Arbeitsplätze kosten. (Beifall) Erste Präsidentin: Herr Klubobmann Trübswasser bitte. Abg. Trübswasser: Also, meine sehr geehrten Damen und Herren, geschätzte Frau Präsidentin! Ich habe versucht, in meiner ersten Wortmeldung zu beruhigen und die Dinge dorthin zu bringen, wo sie hingehören. Es ist sehr viel geredet worden über die Vergangenheit, wer an wen verkauft hat. Eigentlich interessiert mich das heute nicht mehr. Ich habe gesagt, unsere Position, wie es zu diesem Zustand gekommen ist, den wir heute vorfinden. Die Grünen waren mit Sicherheit nicht beteiligt, ja, das möchte ich einmal hier festhalten. Ein Zweites möchte ich festhalten, Kollegin Jahn, wenn du behauptest, diese Formulierung, dieser Antrag, den ich jetzt noch einmal vorlese, die Oberösterreichische Landesregierung wird aufgefordert, für den Erhalt der VA TECH als österreichischer Leitbetrieb mit Sitz der Leitzentrale am Standort Linz und der damit verbundenen Arbeitsplätze einzutreten, dann frage ich dich, was ist da der Freibrief? Das ist ja eine glatte Verdrehung. Das unterscheidet sich, es steht überhaupt nicht mehr in eurem Antrag drinnen, es steht lediglich in der Begründung stehen dann andere Argumente oder andere Meinungen. (Zwischenruf Abg. Schenner: "Zwischen Gewährleistung und Einzutreten ist ein Unterschied!") Es geht um den Antrag, den ich vorgelesen habe und der eigentlich zu beschließen ist. Ich glaube, da sollen wir die Kirche auch im Dorf lassen, ja. Also sozusagen jetzt zu tun, als würde das das Gegenteil von dem bedeuten, was ihr vorgeschlagen habt, (Zwischenruf Abg. Schenner: "So ist es!") ist ja eine kühne Behauptung. Das ist eine Meinung, aber bitte, seid so demokratisch dass ihr sagt, es gibt andere, die eine andere Meinung haben. Ich behaupte, und das behaupten (Zwischenruf Abg. Schenner: "Sei so demokratisch und stelle einen eigenen Antrag!") sehr viele mit mir, (Unverständliche Zwischenrufe) dass dieser Antrag sehr wohl in dieselbe Richtung geht. Jetzt ist die andere Frage, dass wir natürlich uns wünschen können, wir können einen Zucker ins Fenster legen, wir können je nachdem, welche Religion wir haben, diverse Götter anrufen. Aber wir haben nicht die Kompetenz, dass wir irgendetwas gewährleisten können, meine Damen und Herren. Das ist der Punkt. Und bleiben wir doch am Boden, tun wir doch nicht wie wenn hier herinnen heute das Schicksal der VA TECH entschieden würde. Das ist ja die Illusion, die ihr verbreiten wollt, und Kollege Frais, ich habe wirklich den Eindruck und ich habe es nicht vorgehabt, hier zu sagen, aber den Antrag, den ihr eingebracht habt, ohne Kontakt mit anderen aufzunehmen, denn er hat wirklich nur den Sinn gehabt, dass er abgelehnt wird, damit gesagt werden kann, der Landtag ist mehrheitlich gegen die VA TECH. (Unverständliche Zwischenrufe. Zwischenruf Abg. Dr. Frais: "Kollege Trübswasser! Schön langsam habe ich Probleme!") Ich habe mich bemüht, ich habe mich wirklich bemüht, das zu verstehen und deswegen dieser Abänderungsantrag. Wenn jetzt so getan wird, dass dieser Abänderungsantrag der Grund für euren Auszug ist, dann muss ich mich wirklich nur wundern. Die Grünen werden nach wie vor für das eintreten, was sie immer eingetreten sind, aber mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen und nicht mit Wunschvorstellungen, wie es die SPÖ vorhat. Danke. (Beifall) Erste Präsidentin: Gibt es noch weitere Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Wechselrede und lasse abstimmen. (Die Abgeordneten der sozialdemokratischen Fraktion verlassen den Sitzungssaal.) Wir werden bei der Abstimmung so vorgehen, dass wir zuerst über den Abänderungsantrag Beschluss fassen und ich bitte jene Mitglieder des hohen Hauses, die dem Abänderungsantrag mit der Beilagennummer 349/2004 zustimmen, ein Zeichen mit der Hand zu geben. (Die Abgeordneten der Fraktion der Österreichischen Volkspartei, die Abgeordneten der freiheitlichen Fraktion und die Abgeordneten der Fraktion der Grünen heben die Hand.) Ich stelle fest, dass der Antrag einstimmig angenommen worden ist. Damit gilt die Beilage 343/2004 in der Fassung der Beilage 349/2004 als beschlossen. Ich muss Ihnen noch einige Mitteilungen machen, weil eine Reihe von Anträgen heute eingegangen sind. Ich weise die Beilage 351/2004, 352/2004, 355/2004, 356/2004, 357/2004 dem Sozialausschuss zu, die Beilagen 353/2004, 354/2004, 358/2004 und 359/2004 dem Ausschuss für volkswirtschaftliche Angelegenheiten, die Beilage 350/2004 dem Ausschuss für Verkehrsangelegenheiten und die Beilage 360/2004 dem Ausschuss für allgemeine innere Angelegenheiten zur Vorberatung zu. Damit ist die Tagesordnung der heutigen Sitzung abgearbeitet und erschöpft so wie alle anwesenden Damen und Herren. Die Sitzung ist geschlossen. (Ende der Sitzung: 19.12 Uhr) 2 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 12. Sitzung am 18. November 2004 Oberösterreichischer Landtag, XXVI. Gesetzgebungsperiode, 12. Sitzung am 18. November 2004 5