Genisys Detailansicht

Grubenalm-Moor

Moorentwicklungskonzept

m136

Das Grubenalm-Moor liegt in einer Kastwanne östlich unterhalb des Großen Löckenmoos, mit dem es am W-Rand über den vom Löckenmoos herunter ziehenden Moorrand-Fichtenwald verbunden ist, eine exakte Grenze lässt sich zwischen diesen beiden Mooren nicht ziehen.
Etliche Abflussgräben des Löckenmoos (saures Wasser) durchziehen den Moorrand-Fichtenwald bis zur Grubenalm. Dort werden die Gerinne zusätzlich von einigen Quellen (kalkreiches Wasser) gespeist und entwässern gemeinsam mit dem Abflusswasser der Grubenalm entweder Richtung Norden über den Katzhofgraben zum Gosaubach oder werden vom Wildfrauenloch (siehe auch unten) geschluckt.
Die Grubenalm stellt mit ihrer breiten Vegetation (alle Übergänge zwischen basisch und sauer sowie oligotroph und eutroph) und ihren unterschiedlichen hydrologischen Begebenheiten (Quellen, Überrieselung, Hochmoor, Deckenmoor und Übergangsmoor) einen besonders abwechslungsreichen kleinen Moorkomplex dar. Auf einer Fläche von nur ca. 4,3 ha sind neun verschiedenen Moorpflanzengesellschaften zu finden. Die vorhandene Hochmoorvegetation ist durchwegs minerotrophent, was auf einen größeren Einfluss des Mineralbodenwassers hindeutet oder/und auf eine sehr geringe Torfauflage (Kontrolle nötig!) ? beides ist hier vorstellbar: Am Westrand der Karstwanne entspringen einige Quellen, deren kalkreiches Wasser teilweise auch über die Hochmoorbereiche rieselt ? dieser Effekt wird durch den Tritt des Weideviehs stark gefördert. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Großen Löckenmoos ist eine primäre Moorentwicklung (daher wenig Torfauflage) hier durchaus auch vorstellbar ? die hochmoorigen Bereiche der Grubenalm könnten daher Deckenmoorteile sein.
Die reinen Niedermoorbereiche mit Mineralbodeneinfluss (Davallseggenrieder) nehmen weniger Fläche ein als die vom Regenwasser versorgten Bereiche und die Flächen mit gemischtem Wasserregime. Aus diesem Grund wird das Grubenalm-Moor nicht wie im Rahmen der Landesaustellung als Überrieselungsmoor ausgewiesen. Die Grubenalm stellt vielmehr einen Moorkomplex aus kalkreich mesotrophen Überrieselungsmoorteilen, aus v. a. sekundär durch Beweidung bedingten subneutral mesotrophen Übergangsmoorteilen, sauer oligotrophen Regen- oder Deckenmoorteilen (genauere Untersuchung nötig!) und kalkreich eutrophen Quellbereichen dar. Der Einfachheit halber wird der Moorkomplex hier als Übergangsmoor zusammengefasst.
Die Grubenalm wird von Rindern beweidet, wobei sich die Tiere am häufigsten um die südlichste Hütte oder auf der nördlichsten Freifläche aufhalten. Hier sind die sauren Hochmoorgesellschaften bereits zu Moorrandbrüstlingsrasen oder zu sekundären Braunseggenriedern degradiert. Trotz der zum Teil sehr starken durch Tritt verursachten Bodenerosion sind die große Anzahl der Moorgesellschaften und die verhältnismäßig geringe Verbuschung als positiver Effekt der Beweidung zu werten.
Am O-Rand stehen einige Hütten mit umgebenden Mähwiesen und Weiderasen. Ein Moorlehrpfad (Bohlenweg) quert ein großes Davallseggenried auf der Höhe des Wildfrauenloches (ÖK: ?Schlund?), das sich genau an der geologischen Grenze zwischen der Wasser abdichtenden Gosauschicht und dem verkarstungsfähigen Kalkgestein befindet. Ein Teil des Moorabflusses verschwindet hier unterirdisch im Kalkgestein.
Die im Zuge des Lehrpfades gebotenen Informationen zum Grubenalm-Moor beschränken sich ausschließlich auf die Niedermoorteile und deren Vegetation, was dem Besucher vermutlich nicht weiter auffällt, da der Weg vor allem durch den Niedermoorteil führt. Im NW führt der Bohlenweg vorbei an schönen mit Fichten und Latschen verbuschten Hochmoorbereichen, zu denen leider keine Information geboten wird.

-

-

-

Gemeinde-NameBezirk
GosauGmunden
Zeilen: 1
Zeilen: 1
 MotivArtFotonachweiserstes Foto 
Foto DetailansichtBlick über das Grubenalmmoor mit angrenzenden Fichtenwäldern.Brands Michael
Zeilen: 1
Autor Erscheinunsjahr Zitat Link 
Krisai,R. & R. Schmidt1983Die Moore Oberösterreichs. -Natur und Landschaftsschutz in Oberöstereich, Bd.6:298S, Linz.Link
Zeilen: 1