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Moor bei Oberpromberg

Moorentwicklungskonzept

m25

Kleines und hochinteressantes Kesselmoor mit großer Artenvielfalt auf engstem Raum, unter enormen Randdruck in einem ovalen Toteisloch. Am W-, N-, und O-Rand ist noch ein deutliches Gefälle in den Kessel vorhanden. Dieses Gefälle dürfte STEINER (1992) mit "Hangmoor mit Davallseggenried" gemeint haben. Die typische Kesselvegetation hat sich durch die Nährstoffzufuhr aus den umgebenden Intensivwiesen (Gülle wird bis unmittelbar an den Moorrand ausgebracht und rinnt somit direkt ins Moor) bereits deutlich verschoben.
Ringförmige Zonierung von außen nach innen: FT, FTE, FWR (Kohldistel, quelliges Calthion mit Großseggen im S, Schlag mit Großseggen im O), nährstoffreiche Pfeifengraswiese (basisch und subneutral), Davallseggenried, Sternmoos-Kleinseggengesellschaft, Braunseggensumpf, Bunte Torfmoosgesellschaft. 2 Gradienten nach innen sind somit deutlich erkennbar: 1, der natürliche Gradient von basisch zu sauer und 2, der künstlich verstärkte Gradient von eutroph zu oligotroph. Die Vegetation des winzigen Moores reagiert auf diese unterschiedlichen Bedingungen mit einer verhältnismäßig sehr großen Artenvielfalt. Das Gleichgewicht des Moores ist akut durch die randliche intensive Grünlandnutzung bedroht. Das ursprünglich von Kleinseggen bewachsene Randgehänge ist aufgrund des starken Nährstoffeintrages bereits großteils zu FTE oder FWR degradiert. Das Moor ist zu klein um sich seinen eigenen Puffer durch Degradation zu bilden, ein Pufferbereich außerhalb des Toteisloches ist unbedingt und möglichst rasch umzusetzen!
Über das Moor führt eine Stromleitung, weshalb vermutlich auch die höhen Bäume entfernt wurden. Im SO wurde vor kurzem entbuscht - KRISAI & SCHMIDT (1983) beschreiben den Bereich noch als Grauerlenverbuschung mit Langähriger Segge und Blasensegge) - Schlagvegetation und Brennnesseln verdrängen dort nun die Großseggenreste. Die Bultflächen wurden auch ziemlich aggressiv (Traktorspuren, Bodenverletzungen) entbuscht. Außerdem wurde jüngst an fünf, jeweils mehrere m² großen Stellen Totholz verbrannt. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Moor erholt und solch einschneidende Eingriffe in Zukunft unterlassen werden!
Trotz der zentralen noch sehr schönen und naturnahen Vegetation wird das akut gefährdete Moor nur mit 3a beurteilt.

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UrkundentypGruppierungLandesgesetzblatt- Nummer bzw.
Aktenzahl
BezeichnungDatei (Größe)
Plan-Nutzungstypen Moor bei Oberpromberg (57 KByte)
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Gemeinde-NameBezirk
Nußdorf am AtterseeVöcklabruck
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 MotivArtFotonachweiserstes Foto 
Foto DetailansichtMoor bei Oberpromberg, NE-GrenzeOö. Umweltanwaltschaft
Foto DetailansichtMoor bei Oberpromberg, NW-GrenzeOö. Umweltanwaltschaft
Foto DetailansichtMoor bei Oberpromberg: gut erhaltenes Übergangsmoor in einem Toteisloch mit ausgeprägter Zonation.coopNATURA - Büro für Ökologie und Naturschutz
Foto DetailansichtÜberblick über das Moor bei Oberpromberg, Richtung OstOö. Umweltanwaltschaft
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Autor Erscheinunsjahr Zitat Link 
Krisai,R. & R. Schmidt1983Die Moore Oberösterreichs. -Natur und Landschaftsschutz in Oberöstereich, Bd.6:298S, Linz.Link
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